Wer
darf Priester sein, wer Gott Opfer darbringen, das ist nicht nur
eine der Zentralkontroversen der Gegenwart, auch schon in der hl.
Schrift wird .dies thematisiert. (2.Chronik, 26)Der König Judas
Ozias wird anfänglich so charakterisiert:“Und er that, was in
den Augen des Herrn recht war“
(26,4) „Und Gott half ihm gegen die Philister“,(26,7).
Dann
dies: „Als er aber stark geworden war, überhob sich sein Herz
zu seinem Verderben“, (26,16). Diskussionswürdig ist, ob:
„elevatum est cor“ gut mit: überhob sich wiedergegeben
ist, weil das Passvische hier zu kurz kommt. Das klassische
Hybrismotiv also: Seine Erfolge machten den König hochmütig und
dieser Hochmut führt zu seinem Verderben.
Was
tat er in seiner Hybris? „und er setzte den Herrn, seinen Gott
hintan und ging in den Tempel des Herrn, und wollte auf dem
Räucheraltar Räucherwerk anzünden.“ (26,16). Das irritiert
doch. Zuerst wird von dem König ausgesagt, daß er anfing, Gott zu
mißachten und dann im selben Satz noch wird von ihm erzählt, daß
er die Absicht hat, ein frommes, Gott wohlgefälliges Werk zu
vollbringen. Die Hybris führt doch nicht zum Wollen von Gott
Wohlgefälligem!
Aber
die Priester Gottes widersetzen sich ihrem König- „viri
fortissimi“= furchtose Männer. (26,17). Zu allen Zeiten
verlangt es der Courage, den Mächtigen der Welt zu widersprechen.
Was sagten sie zu ihrem König?
„Es
ist nicht deines Amtes, Ozias!,dem Herrn Räuchewerk darzubringen,
sondern Sache der Priester, welche zu solchem Dienste geweiht sind“.
(26,18)Die Hybris des Königs bestand also in dieser Amtsanmaßung:Er
wollte etwas tuen, was ihm nicht zukommt. Er wollte opfern, aber der
Opferdienst kommt allein den Priestern zu, die dazu geweiht sind.
Diese Weihe qualifiziert und berechtigt sie erst zu dem Opferdienst.
Gott
selbst hat sich nun die auserwählt, die zum Priester geweiht werden
dürfen und können: die Söhne Aarons. (26,18). Die Ordnung Gottes
wird uns so vor Augen gestellt.Gott selbst erwählte Aaron und seine
Söhne (nicht seine Töchter und nicht Söhne von Mose oder
wem anders),daß sie seine
Priester sein sollten. Dies Erwählen inkludiert notwendigerweise,
daß die Anderen nicht zum Priestertum erwählt worden sind. Die
Erwählten nun sind zu weihen, damit sie den Gott wohlgefälligen
Dienst vollziehen. Nicht schon die göttliche Erwählung, sondern
erst die Weihe befähigt zum kultischen Opferdienst.
Die
Hybris des Königs ist nun genau dies, die Insubordination gegenüber
dieser göttlichen Ordnung. Und wie reagiert Gott auf diesen
revolutionären König? Gott straft ihn mit dem Lepraaussatz, den der
König bis zu seinem Tode nicht mehr los wird. In einem
abgesonderten Hause muß er bis zu seinem Tode leben und er durfte
nicht in den Königsgräbern beerdigt werden, weil er aussätzig
war.(26,20-23). Hier heißt es nicht, daß Gott diese Erkrankung
zuließ, nein Gott schlug ihn damit: die Plage des Herrn.
(26,20).
Die
Hybris ist der Aufstand gegen Gottes Ordnung, daß sich wer etwas
anmaßt, was ihm nicht zukommt. Diese Anmaßung führt zum Untergang,
hier zum Aussatz und dann zu dem unwürdigen Grab. Dies Revoluzertum
ist das Sichentfernen von Gott. Das Erstaunliche nun: Die Hybris
verführt hier nicht zu einer unfrommen, Gott widrigen Handlung. Gott
will ja, daß ihm in seinem Tempel geopfert wird. Aber er hat dies
Amt den dazu Erwählten vorbehalten und gewährt es nicht jedem zum
Volke Gottes Dazugehörigen. Der König hätte doch sonst erwidern
können, daß er beschnitten sei und daß so auch er Gott Opfer
darbringen könne.So argumentierte später Luther, um das
Amtspriestertum zu bekämpfen mit der Behauptung, daß durch die
Taufe der Christ zum Priester geweiht sei. Aber das gilt nicht in den
Augen Gottes: Er will nur Opfer von den von ihm auserwählten und
geweihten Priestern.
So
war es im Alten Bund und so ist es auch im Neuen Bund und auch in
diesem verführt die Hybris dazu,daß Gläubige sich etwas anmaßen,
was ihnen nicht nach der göttlichen Ordnung zukommt. Gerade der
Laienkatholizismus ob seiner innerkirchlichen Stärke, es sei nur
an das Laien-ZK erinnert, das gelegentlich wie ein politisch
korrektes Politbureau agi(ti)ert, ist sehr anfällig für diese Hybris.
Der synodale Irrweg gibt
davon ein beredtes Zeugnis. Viele König Ozias Nachahmer wirken da
insubordinatorisch revolutionär und wenden sich so von Gott ab!
Aber
es gibt auch eine wesentliche Differenz: Heutzutage fehlen
couragierte Priester, die den Königen dieser Welt, den
Einflußreichen in den Medien sich zu widersprechen trauen, den
Feministin und der Homosexlobby insbesondere.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen