Freitag, 6. März 2020

Kurz und bündig: Zu Irrtümern über das Fasten

Wunderliche Dinge ereignen sich in der Kirche: Wir fasten, das ist, wir verzichten auf gesundheitlich Schädliches, prüfen, wo konsumiere ich zuviel, wo wäre weniger mehr, wo könnte ich einen einfacheren (=besseren?)Lebensstil pflegen, usw.
Nun evoziert das eine Frage: Warum sollte ich denn nur in der Fastenzeit auf meine Gesundheit Schadendes verzichten, isb, auf Süßigkeiten, Genußmittel wie Tabak und Alkohol? Warum darf ich dann am Ostersonntag und jeden Sonntag in der Fastenzeit nicht fasten? Ja, am Ostersonntag zu fasten, gilt gar als Sünde, an dem Tage zu fasten, an dem die Kirche Jesu Christi Auferstehung von den Toten feiert! Daß hieße ja, daß ich am Ostersonntag mir mich Schädigendes zu mir nehme aus Freude über die Auferstehung Jesu Christi. Ist das nicht mehr als absurd?
Als Jesus Christus 40 Tage in der Wüste fastete, und darum wird auch in der Kirche 40 Tage lang gefastet,und darum an den Fastensonntagen nicht, dann war das ganz gewiß keine Wellness- oder Gesundheitsförderungsmaßnahme Jesu!
Eines ist dabei signifikant: Es geht um das Wohlergehen des Körpers: dem Körper Gutes tuen, indem auf ihn Schadendes verzichtet wird. Und die Seele? Von der spricht auch kaum noch die Kirche, als wäre man sich nicht mehr sicher, ob es die denn noch gäbe. Wird in der Kirche noch eine Seelsorge praktiziert, dann geht es dabei nicht mehr um die Sorge um die Seele- Jesus lehrte ja noch:Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. (Math 10,28)- sondern nur noch um die Sorgen der Seele,worum sie sich sorgt, jetzt um den Klimawandel, die Corona-Seuche, oder individueller um die Konflikte in der Ehe...Ja, liest man Magazine von Missionsgesellschaften der Katholischen Kirche, so dominieren da die Sorgen des Leibes, ach ja, und für die Seele wird eine bessere Schul- und Ausbildung gefordert.
Ein Zusammenhang existiert zwischen der Seelenvergessenheit und der Umgestaltung des Fastens zu einem Programm: Meide deinem Körper Schädliches und optimiere dein Leben, indem du dich auf dir Guttuendes focussierst. Fasten ist dagegen eine religiöse Praxis, die ihren Anfang hat in der Furcht vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Das kann aber nur einer: Gott. Bismarcks berühmtes Votum, wir Deutschen fürchten nur Gott, sonst Niemanden, ist nur wahr, wenn dabei die Gottesfurcht ernst genommen wird, ganz in Jesu Christi Sinne.
Wenn aber diese Gottesfurcht als nicht mehr zeitgemäß abgelehnt wird, wenn uns ein Jesusbild vorphantasiert wird, das jede Furcht vor Gott ausschließt, weil Jesu Gott ja ein reiner Liebesgott ist, dann kann das Fasten keine sinnvolle religiöse Praxis mehr sein. Die Furcht um den Leib, um sein Wohlergehen tritt dann an die Stelle der Gottesfurcht: Was tut meinem Leibe gut, was schadet ihm? Das Fasten wird so konsequenterweise zum Aufruf zu mehr Gesundheit für den Körper.
Es wäre ein sehr verdienstliches Werk, die Geschichte der Verdrängung der Gottesfurcht in der Kirche zu rekonstruieren. (Vgl dazu: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott) Seinen ersten großen Erfolg feierte diese Verdrängungsstrategie in der antikatholischen Bewegung: „Wir sind Kirche“ mit der Parole, keine Drohbotschaft. Jesus hätte nur eine frohmachende Botschaft für uns Menschen verkündigt. Deshalb könne Jesus nie von einer Gottesfurcht gesprochen haben.In diesem Punkte hat sich nun diese antikatholische Bewegung durchgesetzt gerade in der Kirche. Das zeitigte Konsequenzen, daß in der Kirche nicht mehr gefastet werden kann, weil diese Praxis so zu einer sinnwidrigen werden muß! Wir fasten nicht mehr!

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