Wunderliche
Dinge ereignen sich in der Kirche: Wir fasten, das ist, wir
verzichten auf gesundheitlich Schädliches, prüfen, wo konsumiere
ich zuviel, wo wäre weniger mehr, wo könnte ich einen einfacheren
(=besseren?)Lebensstil pflegen, usw.
Nun
evoziert das eine Frage: Warum sollte ich denn nur in der Fastenzeit
auf meine Gesundheit Schadendes verzichten, isb, auf Süßigkeiten,
Genußmittel wie Tabak und Alkohol? Warum darf ich dann am
Ostersonntag und jeden Sonntag in der Fastenzeit nicht fasten? Ja, am
Ostersonntag zu fasten, gilt gar als Sünde, an dem Tage zu fasten,
an dem die Kirche Jesu Christi Auferstehung von den Toten feiert! Daß
hieße ja, daß ich am Ostersonntag mir mich Schädigendes zu mir
nehme aus Freude über die Auferstehung Jesu Christi. Ist das nicht
mehr als absurd?
Als
Jesus Christus 40 Tage in der Wüste fastete, und darum wird auch in
der Kirche 40 Tage lang gefastet,und darum an den Fastensonntagen
nicht, dann war das ganz gewiß keine Wellness- oder
Gesundheitsförderungsmaßnahme Jesu!
Eines
ist dabei signifikant: Es geht um das Wohlergehen des Körpers: dem
Körper Gutes tuen, indem auf ihn Schadendes verzichtet wird. Und
die Seele? Von der spricht auch kaum noch die Kirche, als wäre man
sich nicht mehr sicher, ob es die denn noch gäbe. Wird in der Kirche
noch eine Seelsorge praktiziert, dann geht es dabei nicht mehr um die
Sorge um die Seele- Jesus lehrte ja noch:Fürchtet euch nicht vor
denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,
sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben
der Hölle stürzen kann. (Math
10,28)- sondern nur noch um die Sorgen der Seele,worum sie sich
sorgt, jetzt um den Klimawandel, die Corona-Seuche, oder
individueller um die Konflikte in der Ehe...Ja, liest man Magazine
von Missionsgesellschaften der Katholischen Kirche, so dominieren da
die Sorgen des Leibes, ach ja, und für die Seele wird eine bessere
Schul- und Ausbildung gefordert.
Ein
Zusammenhang existiert zwischen der Seelenvergessenheit und der
Umgestaltung des Fastens zu einem Programm: Meide deinem Körper
Schädliches und optimiere dein Leben, indem du dich auf dir
Guttuendes focussierst. Fasten ist dagegen eine religiöse Praxis,
die ihren Anfang hat in der Furcht vor dem, der Seele und
Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Das
kann aber nur einer: Gott. Bismarcks berühmtes Votum, wir Deutschen
fürchten nur Gott, sonst Niemanden, ist nur wahr, wenn dabei die
Gottesfurcht ernst genommen wird, ganz in Jesu Christi Sinne.
Wenn
aber diese Gottesfurcht als nicht mehr zeitgemäß abgelehnt wird,
wenn uns ein Jesusbild vorphantasiert wird, das jede Furcht vor Gott
ausschließt, weil Jesu Gott ja ein reiner Liebesgott ist, dann kann
das Fasten keine sinnvolle religiöse Praxis mehr sein. Die Furcht um
den Leib, um sein Wohlergehen tritt dann an die Stelle der
Gottesfurcht: Was tut meinem Leibe gut, was schadet ihm? Das Fasten
wird so konsequenterweise zum Aufruf zu mehr Gesundheit für den
Körper.
Es
wäre ein sehr verdienstliches Werk, die Geschichte der Verdrängung
der Gottesfurcht in der Kirche zu rekonstruieren. (Vgl dazu: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott) Seinen ersten
großen Erfolg feierte diese Verdrängungsstrategie in der
antikatholischen Bewegung: „Wir sind Kirche“ mit der Parole,
keine Drohbotschaft. Jesus hätte nur eine frohmachende Botschaft für
uns Menschen verkündigt. Deshalb könne Jesus nie von einer
Gottesfurcht gesprochen haben.In diesem Punkte hat sich nun diese
antikatholische Bewegung durchgesetzt gerade in der Kirche. Das
zeitigte Konsequenzen, daß in der Kirche nicht mehr gefastet werden
kann, weil diese Praxis so zu einer sinnwidrigen werden muß! Wir
fasten nicht mehr!
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