Das
Gespräch zwischen Jesus und der samaritanischen Frau am
Jakobusbrunnen gehört sicher zu den schönsten Passagen dieses
Evangeliums. (Joh 4,5-42) Anläßlich der Bitte Jesu, ihm Wasser zum
Trinken zu geben, entfaltet sich ein Lehrgespräch über das wahre
Wasser, das das ewige Leben vermittelt, nämlich der Glaube, daß
Jesus der Sohn Gottes ist und daß der, das glaubt, das ewige Leben
hat. Diesem Hauptthema ist dann noch subordiniert die damalige
Kontroverse zwischen den Juden und den Samaritanern, wo Gott zu ehren
ist, präziser wo Gott die von ihm gewollten Opfer darzubringen sind,
im Jerusalemer Tempel oder da, wo die Samaritaner die Opfer
darbringen.Jesus erklärt diese Frage als obsolet, weil nun die
Stunde gekommen ist, daß weder in Jerusalem noch auf dem Berge der
Samarianter Gott geehrt werden soll sondern in der Kirche, der von
ihm gestifteten.
Was macht
nun ein moderner Katholischer Prediger daraus? Als erstes entscheidet
er daß das Thema des ewigen Lebens kein zeitgenössisches ist, und
daß so auch der Glaube, dem das ewige Leben verheißen ist, kein
Predigtthema sein kann.
Auch läßt
er die Frage des Ortes der wahren Gottesverehrung fort, aus freilich
verständlichen Gründen, denn predigte er,daß nun die Kirche und
nicht mehr der Jerusalemer Tempel der Ort wahrer Anbetung und des
Opferns ist, würde er damit nämlich auch aussagen, ganz im Sinne
Jesu, daß auch die Synagoge kein Ort der wahren Gottesverehrung ist,
weil es nun nur noch die Kirche ist. Das darf aber aus Gründen der
Politischen Korrektheit nicht mehr in der Kirche gesagt werden. Nicht
sind für dies Verbot irgendwelche neuen theologischen Erkenntnisse
verantwortlich zu machen, es begründet sich allein aus der
vorbehaltlosen Anerkennung der Vorgaben der politischen Korrektheit
als der Auslegungsnorm der hl. Schrift.
Worüber
predigte er dann? Da das, was Jesus hier lehrt, für uns Heutigen
belanglos geworden ist, kaprizierte er sich allein auf das Daß des
Gespräches zwischen Jesus und der samaritanischen Frau! Das
Sensationelle sei, daß er als jüdischer Mann mit einer
samaritanischen Frau gesprochen habe und ihr seine Not, er habe
Durst, offenbarte. Damit habe er couragiert gleich 3 Tabus gebrochen,
a) daß man als Jude nicht mit Samaritanern redet, das wäre das
nationale Tabu, daß b)man als Mann nicht so mit einer Frau spreche,
das wäre das patriachalistische Tabu, und daß c) man nicht einer
samaritanischen Frau eine Notlage, man habe Durst, mitteile.
Die
Predigt focussierte sich nun auf das nationale Tabu, um zu sagen, daß
Jesus den Nationalismus so überwunden habe, daß der aber heute noch
in Europa gelebt würde und zwar in der Gestalt von Nationalstaaten,
die Mauern errichten, um Flüchtlinge von sich fernzuhalten! Es darf
keine Nationen mehr geben! Das sei Jesu Wille.
Ach ja,
und dann fiel ihm noch die Aussage, daß nun die Stunde gekommen sei,
daß Gott im Geiste der Wahrheit angebetet werde, ein: Damit das
geschähe, bedürfe es jetzt der Kirchenreform, die dürfe nicht auf
die lange Bank verschoben werden! Jedem Hörer war klar, daß damit
das Deformprogramm des synodalen Irrweges gemeint
ist, daß die Kirche sich endlich zu verweltlichen habe, um in der
Welt, bei ihren Menschen anzukommen.
Der
Prediger beließ es aber nicht bei diesem Aufruf zur Verweltlichung
der Kirche, mitnichten, denn er praktizierte sie schon in dieser
Predigt, indem er aus dem Lehrgespräch Jesu über das Thema, wie
erlange ich das ewige Leben? ,den Aufruf nach der Abschaffung der
Nationalstaatsgrenzen machte, daß es keine Grenzen für Flüchtlinge
geben darf. Das ist zeitgenössiches Predigen!
Und noch etwas: Zum
Johannesevangelium gehören auch seine 3 Briefe, die zusammen erst
die sogenannte johanneische Theologie ergeben. Im 1. Brief steht zum
Thema der Verweltlichung der Kirche geschrieben: Liebt
nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die
Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist,(ist)
die Begierde des Fleisches“. (1.
Joh 2,15f) Dieser Begierde will der synodale Irrweg die
Kirche subordinieren, ihr sich ihr gleichförmig machen.So verkehrt diese Predigt Jesu Evangelium in ein ganz anderes, in eines der politischen Korrektheit.
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