Der
Katholische Glaube trägt die Schuld an der Reformunfähigkeit der
Katholischen Kirche. Zu dieser beeindruckenden „Erkenntnis“
gelangt der Pfarrer Jürgens auf seine Beitrag: „Warum unsere
Kirche so reformunfähig ist – und wie sich das ändert“. Kath
de 10.3.2020. Aber er weist auch auf einen Ausweg aus dieser
Reformunfähigkeit hin, indem er zwischen dem Kinder- und
Erwachsenenglauben distinguieren möchte, um so den Katholischen
Glauben als kindischen Glauben herabzustufen und dem den erwachsenden
Glauben entgegenzusetzen, der dann die Kirche reformfähig macht.
„Kinder-
und Erwachsenenglauben lassen sich am ehesten unterscheiden an der
Art, wie wir
beten. Hier zeigt sich, ob wir magisch oder mystisch sind, ob wir
mit unserem Beten Gott verändern oder uns von ihm verändern lassen
wollen, ob wir ihn zum Lückenbüßer und Wünscheerfüller machen
oder wirklich Gott sein lassen.“
Ergo:
Wenn der Sohn Gottes uns beten läßt, vergib uns unsere Schuld, gib
uns unser täglich Brot usw., dann ist das leider ein sehr kindlicher
Glaube, ja, jede an Gott gewandte Bitte. Magisch beten hieße, darauf
vertrauen,daß Gott Gebete erhören kann und will. (Daß damit die
Magie mißverstanden wird, ist offenkundig, den die Magie glaubt, daß
der Mensch sich Gott oder die sonstigen übernatürlichen Mächte
dienstbar machen kann, sie beherrschbar sind, werden die magischen
Rituale nur richtig vollzogen, während der religiöse Kult Gott als
den Herren anerkennt, der an ihn gerichtete Gebete und Opfer annehmen
oder auch verwerfen kann, daß also die Gebetserhörung ein Gnadenakt
Gottes isst.) Dem Pfarrer geht es aber um die Diffamierung des
Katholischen Glaubens und darum qualifiziert er ihn als magisch
ab.Mystisches Beten dagegen verzichte auf den Glauben, daß Gott
Gebete erhören könne und setzt stattdessen auf die
Selbstveränderungskraft des Beters.
Der
kindlich-katholische Glaube glaube an das, was die hl. Schrift ihm
offenbart,der erwachsene Glaube nähme die Schrift zwar ernst, aber:
„Wer
im Glauben gereift ist, wird sich nicht mehr am Buchstaben
festhalten, sondern akzeptieren, dass die Bibel subjektive
Erfahrungen enthält, die durch die Gemeinschaft der Glaubenden
intersubjektiv geworden sind und durch deren Tradition Gewicht
bekommen haben.“ Die
hl. Schrift bezeugt so nicht die Wahrheit, sondern ist eher ein
Dokument subjektiver Erfahrungen, die als solche natürlich für uns
keine Verbindlichkeit haben können.
Die
schlimmste Entfaltung findet nun der kindlich-katholische Glaube im
Klerikalismus. Damit ist gemeint, daß die Kirche hierarchisch
aufgebaut ist, und daß Gott sich nicht unmittelbar sondern durch die
Hierarchie der Kirche vermittelt. Man denke an das große Wort
Cyprians, daß niemand Gott zum Vater haben könne, der die Kirche
nicht als seine Mutter habe. Ganz vom Rotten-Korach-Geist erfüllt
proklamiert nun dieser Pfarrer die Geschwisterlichkeitskirche ohne
eine Hierarchie.
„Das
Gewissen als oberste Instanz wurde nur verbal propagiert, nicht
jedoch beherzigt, besonders im Bereich der typisch
katholischen kollektiven Sexualneurose, deren detailverliebte
Normen häufig nur ein Spiegel der Phantasie ihrer Urheber, nicht
aber hilfreich sind.“
Der Primat des Gewissens soll dabei die Autorität der Kirche
aushebeln, die als oberste Instanz über Gottes Offenbarung und die
Lehre der Kirche zu stellen sei. Das müsse vor allem natürlich im
Bereich der Sexualität gelten!
Und
so sieht dann der erwachsene Glauben aus, der alles
kindlich-katholische hinter sich gelassen hat: „Bekehrung
heißt im Neuen Testament Metanoia, was eher ein Umdenken, ein
Größerdenken bedeutet als eine bloß moralische Kehrtwendung; sie
wird häufig als Befreiung erlebt, da man sämtliche kindlichen
Gewissheiten und Geborgenheiten hinter sich lässt und gerade dadurch
zu einer persönlichen, jetzt entmagisierten Gottesbeziehung findet.
Man verzichtet auf die "Tröstungen der Religion" (Simone
Weil) und stellt sich stattdessen den Herausforderungen des Lebens.“
Und
wer ist Simone Weil? Sie ist die Frau, die in Frankreich das Töten
der Kinder im Mutterleibe staatlich legalisierte, den Massenmord an
Kindern. Das ist also der mystisch erwachsene Glaube, der die Kirche
erst reformfähig macht.Wie furchtbar rückständig sind damit
verglichen doch die Lehren des kindlichen Katholischen Katechismus
und der kindsköpfige Jesus Christus mit seinem Vaterunser Gebet.
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