Der
aufrechte Kämpfer gegen Rechts, Professor Zulehner beglückt nun
seine Kampfgefährten mit seinem Vortrag: „Sind Christen gute
Demokraten?“ Die Katholische Ewachsenenbildung Stadt und Landkreis
Passau laden zu diesem Hochfest der politischen Korrektheit ein. So
präludiert nun das Einladungsschreiben <der KEB diesen
Kampfauftritt.„Die evangelische Kirche nennt sich eine >Kirche
der Freiheit<. Das ist der katholischen Kirche am Beginn der
modernen Freiheitsgeschichte nicht leichtgefalllen.“ Daß
die evangelische „Kirche“ gar keine Kirche ist, vergleiche:
Dominus Jesus von dem damaligen Kardinal Ratzinger,weiß die KEB
nicht, oder ignoriert es geflissentlich, stattdessen gefällt man
sich hier in die liebgewonnende Attitüde des: Ach wie gut ist es
doch bei den Protestanten, wie schlimm ist es doch bei uns
Katholiken! Unreflektiert wird dann statt des verheißenden Themas
der Demokratie das der Freiheit in den Vordrgrund gerückt. Der
Vortrag soll in Bayern gehalten werden- da frägt man sich doch: Soll
das etwa heißen, daß solange unser Wittelbacher Herrscherhaus
residierte, es hier keine Freiheit gab, auch nicht unter unserem
liebsten Regierer, König Ludwig, dem Märchenkönig und daß es die
erst gäbe, seit die CSU das Land regiere?
Nach
Aristoteles gibt es drei Regierungsformen, die der Monarchie, die der
Aristokratie und die der Demokratie mit ihren jeweiligen
Perversionsmöglichkeiten, die der Diktatur, der Oligarchie und der
Ochlokratie. In Hinsicht auf das Freiheitsthema bedeutet dies, daß
gerade die Perversionsvarianten Zustände des Verlustes der Freiheit
bezeichnen, daß es aber Freiheitsrechte sowohl in der Demokratie,
in der Aristokratie wie in der Demokratie gibt. Aber für das
Einladungsschreiben begann die Freiheit erst mit der liberalen
Bewegung. Daß der Liberalismus
zuvörderst eine antikatholische Bewegung war und ist, vergißt dabei
dieser Einladungstext geflissentlich.
Nun
wenden wir uns der Gegenwart zu: Ganz im Geiste der Traditionalisten,
der Piusbruderschaft wird nun der Bruch des 2. Vaticanums mit der
bisherigen Lehre der Kirche behauptet und dann allerdings gut
geheißen. Aber nun gäbe es eine neue Polarisierung auch in der
Kirche: Inzwischen
aber finden wir Politiker, die sich auf das Christentum berufen und
für eine >illiberale Demokratie< eintreten. Auch
viele andere wollen die
lästige Last der Freiheit wieder loswrden. Gegen
die müsse nun der Kampf geführt werden. Jetzt gälte es so, den
Kampf gegen die Rechtspopulisten
aufzunehmen.
Nun
müßte spätestens hier der Leser irritiert sich fragen, ob es denn,
wenn es Freiheitsrechte nur in der Demokratie geben sollte, in
Bayern, als uns da das Wittelbacher Herrscherhaus regierte,
insbesondere Köng Ludwig II. Keine Freiheit gab, daß es die erst
gäbe, seit die CSU demokratisch regiere. Aber etwas anders muß noch
viel mehr irritieren, daß wir doch täglich nun zu hören bekommen
daß die Meinungsfreiheit einzuschränken sei im Kampfe gegen Rechts.
60% einer repräsentativen Befragung erklärten, daß man nicht frei
seine Meinung hier äußern könne, etwa über den Islam, Asylanten
und Homosexuelle. Der Kampf gegen Rechts kann dies sicher als Erfolg
für sich verzeichnen. Ich erinnere mich noch gut an ein Magazin für
Erstsemester, ich meine als eine Beilage der Süddeutschen Zeitung:
Was tun, wenn ein Kommilitone neben mir was Rechtes sagt? Empfohlen
wurde, a) dem zuständigen Professor den Kommilitonen anzuzeigen,
dann sich an das Studentenparlament zu richten, am besten an das
Antifareferat, um auch dort eine Anzeige zu machen und man könne
auch sich direkt an die Polizei wenden, Abteilung Rechtsextremismus,
um dort prüfen zu lassen, ob polizeilich vorgegangen werden kann.
Eine Gewerkschaft in Norddeutschland schlug ein ähnliches Vorgehen
gegen Arbeitskollegen vor, die was Rechtes äußerten: Anzeige beim
Chef und wenn vorhanden beim Betriebsrat. Das sind nur 2 von vielen
Praktiken, die erfolgreich ein Klima erschufen und aufrechterhalten,
indem jeder weiß, sei vorsichtig, wenn du dich über heikle Themen
äußerst. Diese drastische Einschränkung der Meinungsfreiheit ist
nun aber nicht das Werk von „illiberalen
Rechtspopulisten,
sondern von liberalen Demokraten ,deren Devise lautet: Keine
Meinungsfreiheit für Andersdenkende.
Man
versuche sich bitte, dies Szenario vorzustellen: Ein
Theologieprofessor kündigte einen Vortrag an: Ist gelebte
Homosexualität Sünde- was lehrt der Katechismus dazu? Was geschähe?
Dieser Vortrag könnte an keiner Deutschen Universität gehalten
werden, weil die da ansässige Antifa im Verbund mit
Homosexlobbyisten den Vortrag niederbrüllen würden: Nazis raus! Es
gibt kein Recht auf Nazipropaganda. Nahe läge es doch nun, das als
Einschränkung der Freiheit zu beurteilen, aber faktisch
beeinträchtigt dieser Vortrag die Meinungsfreiheit und die den
Vortrag Verunmöglichenden sind couragierte Demokraten, die den
Mißbrauch der Freiheit verhindern wollen.
Das
diene dem Schutz der Demokratie. Also: Die Meinungsfreiheit gefährdet
die Demokratie und deshalb muß sie reduziert werden. Das ist nun
aber nicht die Ansicht rechtspopulistischer
Kreise,
sondern ist die Meinung der liberalen
Demokraten.
Die christlichen Kirchen
sollen so nun sich also im Kampf gegen Rechts engagieren. Das tuen
sie doch schon mustergültig, wird da so mancher erstaunt fragen.
Verlangt der BDKJ nicht schon ein Auftrittsverbot von
Rechtspopulisten in der Kirche, hat die Katholische Arbeitnehmer
Bewegung nicht schon einen Unvereinbarkeitsbeschluß gegen AfDler
gefaßt, so auch der katholische Schützenverein, ist nicht jeder
evangelische und Katholische Kirchentag eine einzige Kampfansage
gegen Rechts?
Also,
die Demokratie verlangt zu ihrem Schutz den Kampf um eine drastische
Einschränkung der Meinungsfreiheit, daß Menschen ob ihrer rechten
Meinung willen zu diskriminieren sind, von der Gaststätte, wo sie
nicht mehr bedient werden bis zum Sportverein, der sie nicht
aufnimmt. Und das ist praktizierte Liberalität! Das ist Demokratie.
Die Feinde der Demokratie dagegen insistieren darauf, daß es auch
eine Freiheit für Andersdenkende geben müsse. Das ist nun ein
Zeichen illiberaler
Demokratie! Was
für eine Confusion! Oder hat sich in Deutschland die Demokratie in
eine Ochlokratie gewandelt?
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