Dienstag, 17. März 2020

Die Corona-Epidemie stößt auf eine säkularisierte Kirche

"Zugleich kritisierte der Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz: "Coronavirus als Strafe Gottes zu bezeichnen, ist zynisch und mit Jesu Botschaft unvereinbar." Schick appellierte dagegen, die freie Zeit zum Nachdenken über den Sinn, Wert und Ziel des Lebens, über Gott und die Welt zu nutzen. Auch der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht in der Verbreitung der Coronavirus "gewiss keine Strafe Gottes, vor der wir Angst haben müssen und der wir nicht entkommen können". Gott liebe die Menschen bedingungslos und er möchte, dass es uns gut geht", so Bätzing am Samstag in Limburg." Katholisch de am 13.3.2020
In einer religiös geprägten Kultur wäre es eine Selbstverständlichkeit, daß eine solche Epidemie etwas mit Gott zu tuen habe, und da es eindeutig etwas Negatives ist, spräche man wohl vom Zorn Gottes, um dann die  Hoffnung auf die Priester zu setzen, daß sie Gottes Zorn durch dargebrachte Opfer besänftigen, denn dazu sind sie ja im Besonderen dar. 
Eine Epidemie könnte und müßte so auch ein Anlaß sein, selbstkritisch zu prüfen, ob wir wirklich auf Gottes Wegen wandeln oder sie verlassen haben, eingedenk der Unterscheidung von privaten und öffentlichen Sünden, denn die privaten straft Gott privat an dem Täter, etwa einem Mörder, öffentliche, von allen bejahte und gemeinsam praktizierte an der Allgemeinheit,wie etwa im Falle von Sodom  und Gomorrah.Von diesem so strafenden Gott hat sich nun Jesus niemals distanziert, als würde er einen anderen Gott als den des Alten Bundes verkündigen. Aber davon will die nachkonziliare Kirche nichts mehr wissen. Ja, sie ist selbst so säkularisiert, daß sie nun zu dieser Epidemie nichts zu sagen weiß, was nicht auch jeder Weltmensch auch zu dieser Causa sagen kann.So versäumt sie nun auch, das ihr Aufgetragene in den Vordergrund zu stellen, daß sie jetzt mehr noch als sonst Meßopfer Gott darzubringen hat. 
Aber es zeigt so auch, daß auch für die Kirche Gott ein toter Gott geworden ist, einer, der keine Relevanz mehr hat für das reale Leben. 

So erledigt ein zeitgenössischer Moraltheologe dies Problem: (Domradio 3.2.2020: Sind Krankheiten auch eine Strafe Gottes?):

DOMRADIO.DE: Gibt es eine religiöse Dimension von Krankheiten?
Monsignore Peter Schallenberg (Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät Paderborn): Wir würden heute sagen: Krankheit und Leiden sind keine Sündenstrafen, sondern sind Ereignisse, die zum naturwissenschaftlichen Bereich des Menschen und unserer Welt gehören. Sie müssen mit naturwissenschaftlichen und technischen Mitteln bewältigt werden und haben unmittelbar mit dem Bereich des Glaubens nichts zu tun.
DOMRADIO.DE: Im Alten Testament gibt es zehn biblische Plagen. Sind die denn gottgewollt?
Schallenberg: Das ist eine Bildrede, sagen wir heute. Gottgewollt sind sie nur im allerweitesten Sinn - dass Gott zulässt, dass diese Welt auch Plagen, Krankheiten und Epidemien hat. Wir sagen heute, es ist eine Aufgabe an die Vernunft des Menschen, das zu bewältigen. Gott lässt die Schöpfung zu. Insofern sind es von Gott zugelassene Plagen. Als gottgewollte Plagen würden wir sie heute nicht mehr formulieren.

Merke: Die zeitgenössische Theologie weiß eben besser über Gott Bescheid als die hl. Schrift, denn die lehrt, daß Gott diese Plagen gewirkt hat.

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