Donnerstag, 8. Oktober 2020

Papst Franziskus gescheiterter Fortschrittsglaube:

In medias res- aus der neuesten Papstenzykika:

10.Jahrzehntelang schien es, dass die Welt aus so vielen Kriegen und Katastrophen gelernt hätte und sich langsam auf verschiedene Formen der Integration hinbewegen würde. So ist zum Beispiel der Traum eines geeinten Europas vorangeschritten, der fähig war, die gemeinsamen Wurzeln anzuerkennen und sich zugleich über die in ihm wohnende Verschiedenheit zu freuen. Erinnern wir uns an »die feste Überzeugung der Gründungsväter der europäischen Union […], die sich eine Zukunft wünschten, die auf der Fähigkeit basiert, gemeinsam zu arbeiten, um die Teilungen zu überwinden und den Frieden und die Gemeinschaft unter allen Völkern des Kontinentes zu fördern«.7 Auch das Streben nach einer lateinamerikanischen Integration hat Fahrt aufgenommen und bereits einige Schritte gemacht. In anderen Ländern und Regionen gab es Bemühungen um Befriedung und Annäherung, die Früchte getragen haben; weitere schienen vielversprechend zu sein.

11. Doch die Geschichte liefert Indizien für einen Rückschritt. Unzeitgemäße Konflikte brechen aus, die man überwunden glaubte. Verbohrte, übertriebene, wütende und aggressive Nationalismen leben wieder auf. In verschiedenen Ländern geht eine von gewissen Ideologien durchdrungene Idee des Volkes und der Nation mit neuen Formen des Egoismus und des Verlusts des Sozialempfindens einher, die hinter einer vermeintlichen Verteidigung der nationalen Interessen versteckt werden.“ (zitiert nach Kath net)



Das ideologische Vokabular dieser Textpassage ist nicht überlesbar: „Rückschritt“, „unzeitgemäß“, „gelernt hätte“, „Formen der Integration“, „vorangeschritten“, „Zukunft wünschen“, um die wichtigsten Begriffe zu nennen. Die Ideologie ist die des Fortscrittes, daß das Alte als Negatives zu überwinden ist, weil das Neue immer das Bessere sei. Dazu gehört die Vorstellung des Wachstumes, daß in einem Progreß der Integration die kleineren Einheiten sich auflösen in Großverbänden, daß ein geeintes Europa die Nationalstaaten auflöse, denn das Nationale stehe für konfliktträchtige Teilungen und Absonderungen, die durch eine Vereinigung aber überwunden werden sollen. Auch für Lateinamerika sah der Papst eine hoffnungsvolle Tendenz zur Integratation, zur Überwindung alles Nationalen. Das Endziel dieser Hoffnung ist dann die globalisierte Einheitswelt.

Aber dann konterkarrierten unzeitgemäße Ideologien diese Fortschrittshoffnung: nämlich der Nationalismus! „Volk“, „Nation“, „nationale Interessen“, das sind die Begriffe der Unzeitgemäßen, derer, die sich dem Fortschritt entgegenstellen, das ist die der Geschichte innewohnende Tendenz zur Einheitswelt! Der „Nationalismus“ ist für den Papst das Reaktionäre. „Verbohrt“, „übertrieben“, „wütend und aggressiv“, das ist jetzt nicht so zu lesen, als könnte es auch einen nichtverbohrten, nichtübertriebenen, nichtwütenden und nichtagggressiven Nationalismus geben für Papst Franziskus. Nein, jeder Nationalismus ist notwendig so geartet. Denn er ist nur eine zum Untergang bestimmte Ideologie, die der Fortschritt vertilgt, weil seine Zeit vorüber ist. Darum gebiert er sich aber auch so, aggressiv und verbohrt, weil da sich etwas am Leben erhalten will, das kein Lebensrecht mehr hat. Dies in immer größere Einheiten sich Auflösen soll nun gleichbedeutend sein mit einer Abnahme von Konflikten. Also es gäbe keine Nationalstaaten mehr, die im Namen nationaler Interessen gegeneinander Kriege führen.Stattdessen würden in der erstrebten Einheitswelt eine universalistische Solidarität alle Nationalegoismen überwinden. E. Hirsch wandte (Deutschlands Schicksal) gegen diese Friedensutopie schon ein, daß in einem solchen Universalstaat dann die Kriege sich in der Gestalt der Bürgerkriege, der Peripherie gegen das Zentrum revitalisierten.

Erörterungsbedürftig wäre nun die Frage, ob diese päpstliche Fortschrittsideologie mehr hegelanisch oder marxistisch eingefärbt ist, es ließen sich gewiß auch Ähnlichkeiten zu dem Vordenker des Europagedankens Coudenhove-Kalergi finden, aber ganz gewiß hat dieser Fortschrittsglaube überhaupt nichts mit der christlichen Religion gemein! Denn die Zukunft offenbart uns Christen Gott selbst in der Johannesapokalypse, und da findet sich keinerlei Fortschrittsgläubigkeit! Aber dies Konzept widerspricht auch der Schöpfungsordnung Gottes, daß er selbst die Menschheit in Völker aufgegliedert hat, damit jedes auch an dem ihm zugewiesenen Platz lebe. Dies Auflösen der Schöpfungsordnungen, hier primär des Volkes zeigt den antichristlichen Charakter dieser Universalismusutopie.



 

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