Nun könnte ein Katholik doch meinen, daß es gerade die Aufgabe des Papstamtes sei, die Wahrheit zu hüten, denn das „Weide meine Schafe“, an den ersten Papst der Katholischen Kirche adressiert verlangt doch, daß dies Amt die Wahrheiten der christlichen Religion lehrt und so hütet.
Papst Franziskus sieht das aber anders:
„Papst Franziskus hat vor selbst ernannten christlichen "Hütern der Wahrheit" gewarnt. Es mangele auch heute nicht an solchen Predigern, die sich vielfach über die neuen Kommunikationsmittel präsentierten, statt das Evangelium, Liebe und Gnade Gottes zu verkünden, sagte Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Diese Prediger bekräftigten zumeist, dass der wahre Glaube im Festhalten an der Vergangenheit liege.“ So ist es auf Kath de am 24.6.2021 zu lesen. Das „Evangelium, Liebe und Gnade Gottes“ seien also etwas anderes als die Wahrheit des katholischen Glaubens, den Conservative gegen den Willen zur Modernisierung verteidigen wollen. Wer dem Link: „Festhalten an der Vergangenheit“ nachgeht, findet dort: „Papst nennt Kritik aus konservativen Kreisen "eine Ehre" Papst Franziskus erhält für seinen Reformkurs aus konservativen Kreisen viel Gegenwind. Diese Kritik sei "eine Ehre", sagte der Pontifex.“ Kath de am 5.9.2019. Über einen seiner profiliertesten Kritiker urteilt er dann so: Franziskus über Kardinal Müller: "Er ist wie ein Kind".
Das sind klare und deutliche Worte. Für diesen Papst unterliegen eben die Wahrheiten des Glaubens auch dem Strom der Zeit. Hegel formulierte das so: Ich schaue aus dem Fenster, und es regnet. Das schreibe ich auf: „Es regnet“ aber ein paar Stunden später ist die Aussage falsch geworden, denn es scheint jetzt die Sonne. So könne, was einst wahr gewesen war nicht mehr wahr sein und was jetzt noch wahr ist, morgen unwahr sein. Gerade in diesem Punkte erweist sich dieser Papst als radicaler Kritiker von Papst Franziskus, der es wagte, unsere heutige Zeit als die einer Diktatur des Relativismus zu qualifizieren.
Papst Franziskus praktiziert das nun auch ausgiebig. So verlangt er,daß das Vater Unser Gebet, obzwar von dem Sohn Gottes selbst uns gelehrt, verändert werden müsse, weil das darin ausgesprochene Gottesverständnis nicht mehr akzeptabel sei, daß Gott Menschen in Versuchung führen könne. Er will den Kommunionempfang Menschen, die im Stande der Sünde leben, erlauben, er intervenierte, als es sich abzeichnete, daß die amerikanischen Bischöfe den Abtreibungsbefürworter Biden die Kommunion verweigern wollen ob dessen öffentlichen Eintretens für das Recht, Kinder im Mutterleibe töten zu lassen, und er will gegen das Zeugnis der hl. Schrift und der Lehre der Kirche die Todesstrafe als mit der Menschenwürde unvereinbar verurteilen. Dieser Papst weiß eben besser über die Menschenwürde Bescheid als Gott, der Schöpfer der Menschen selbst.
Sein radicalster Angriff auf die Wahrheit des Katholischen Glaubens ist sein Nein zur Gottheit Jesu Christi. Bis heute dementierte er nicht die Aussage Scalfaris, daß für ihn Jesus nur ein Mensch und nicht Gottes Sohn sei.
Ja, dieser Papst will kein Hüter des Katholischen Glaubens sein, sondern ein Modernist, der aber auch nicht ganz so forsch wie die Deutschen Bischöfe nun die Kirche verweltlichen möchte, muß er doch auch eine Rücksicht auf die kindsköpfigen Conservativen nehmen, die seinem Modernisierungswillen im Wege stehen.
Den Modernisierungskritiker Kardinal Woelki versuchen ja nun die Akteure des „Synodalen Irrweges“ aus dessen Amt zu vertreiben, aber man sieht: So leicht,wie erhofft, fällt dieser Bischof nicht. Was im politischen Raume der hl. Kampf gegen Rechts ist, das ist eben innerkirchlich der Kampf gegen alles Conservative und die Lehre der Kirche bewahren Wollendes: eben die Wahrheitshüter, in denen Papst Franziskus seine Feinde sieht, die es energisch zu bekämpfen gilt.
So ist ja auch Papst Franziskus Votum, daß der Fundamentalismus eine Krankheit und eine Plage in allen Religionen sei. Daß es Katholiken gibt, die seinem Modernisierungsvorhaben kritisch gegenüberstehen, ist für ihn wirklich eine Plage.
Zusatz:
Um conservative und reformunwillige Bischöfe leichter absetzen zu können wird nun von einem Laien ZK Mitglied gefordert: „Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Claudia Lücking-Michel, fordert ein Mitspracherecht der Gläubigen bei der Einsetzung und Absetzung von Bischöfen.“ Kat de am 23.6.2021. Am besten wäre es natürlich, daß dem ZK, der einzig legitimen Stimme des Volkes Gottes in Deutschland ein Vetorecht bei der Einsetzung von Bischöfen in Deutschland zugebilligt würde.
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