Donnerstag, 17. Juni 2021

"Zigeunerschnitzel, Negerkuss und Mohrenstraße sind keine Fälle für den Verfassungsschutz."

(Oder über die Installation einer neuen Staatsreligion)


So las es sich in der sonst doch immer 150 prozentig politisch korrekten FAZ, zitiert nach Kath net vom 16.6.2021. Die Erfolgsmeldungen lassen keinen Zweifel aufkommen: Die Gesinnungskontrolle durch die neue Staatsreligion der Politischen Korrektheit weist große Fortschritte auf. Laut der „Jungen Freiheit“ vom 15.6. und kath net vom 16.6. urteilen fast 50 Prozent der Befragten, daß man in Deutschland nicht mehr frei seine Meinung äußern darf, zumindest nicht zu heiklen Themen wie dem Islam, den Asylanten, den Homosexuellen usw. Es ist bezeichnend für das kulturelle Klima in Europa, daß im EU-Parlament über das Menschenrecht der Kindestötung im Mutterleibe debattiert wird und gleichzeitig eine Mutter, die ihrem Kinde einen Negerkuß zu essen gibt, ein Fall für den Verfassungsschutz darstellt. So ist der Stand der Dinge.

Jede Religion produziert ihre Dissidenten und Häretiker; das gilt isb für neu sich etablierende Staatsreligionen, die die alte Ordnung bekämpfen, um sich selbst als neue zu etablieren. „Zigeunerschnitzel, Negerkuss und Mohrenstraße“ sind nun mal die unverzeihbaren Sünden der Politischen Korrektheitsreligion, der neuen Staatsreligion.

Am 16.6.2021 las man in der „Jungen Freiheit“ auch: „Auftrittsverbote drohen“- „Kritik an geplanten Konzerten von Xavier Naidoo in Berlin und Rostock“- die Texte seiner Lieder sind eben nicht politisch korrekt, sodaß nun angestrengt versucht wird, seine Konzerte in Berlin und Rostock zu verbieten. Laut der JF verlangt auch der Zentralrat der Juden ein Auftrittsverbot. Würde Naidoo: „Deutschland, du verdammtes Stück Scheiße“ singen, niemand dächte an ein Auftrittsverbot, nein der Künstler könnte gar auf staatliche Subventionen hoffen ob seines politisch korrekten Engagements.

Die gegenwärtige Kaprizierung der politischen Debatten um die Ein-schränkung von Bürgerrechten zum Schutze der Allgemeinheit vor der Coronaseuche verstellt leider den Blick auf die Einschränkungen der politischen Meinungsfreiheit. Jetzt wird gar schon über ein Verbot der Kaiserreichsfahnen diskutiert, weil angeblich Rechte diese Fahne mißbräuchten. Wenn auf Kundgebungen der AfD in Bayern die Bayern- und die Deutschlandfahne gezeigt wird, werden dann auch diese Fahnen auf politischen Kundgebungen verboten? Auszuschließen ist dies nicht.

In conservativen Kreisen wird unsere jetzige geistige Lage gern als nihilistisch oder als ein Zustand der Orientierungslosigkeit bezeichnet, aber diese Beschreibung verfehlt die jetzige Lage völlig. Eine neue Ordnung wird etabliert und diese bekämpft mit einem Höchstmaß an Intoleranz alle ihr nicht Zustimmenden. Es wäre eine Untersuchung wert, zu eruieren, wie viele Musikkonzerte in den letzten Jahren verboten wurden, weil die Künstler nicht politisch korrekt sind, wie viele Musikvideos gelöscht werden usw. Wenn der Kommentar der „Jungen Freiheit“ feststellt, daß es in Westdeutschland und jetzt im wiedervereinten Deutschland noch nie ein so repressives Klima gegeben hat, dann kann dem nicht widersprochen werden. Und zu diesem repressiven Klima gehört eben gerade auch, daß man schon als ein „Verfassungsfeind“ gilt, wenn man ein Zigeunerschnitzel ißt und einen Negerkuß zum Nachtisch sich gönnt.

Allerdings muß auch konstatiert werden, daß die politisch korrekte „Gendersprache“ noch nicht hinreichend von den Bürgern bejaht wird. Laut einer repräsentativen Umfrage: „Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent lehnt zudem das „Gendern“ ab. 19 Prozent sagen, man solle in persönlichen Gesprächen neben der männlichen auch immer die weibliche Form benutzen. Auch bei jungen Leuten, Frauen und Grünen-Wählern gibt es mit je 65 Prozent eine klare Mehrheit gegen die angeblich geschlechtergerechte Sprache.“ (JF am 16.6.2021) Hier haben die Medien und alle anderen gesellschaftlich relevanten Organisationen noch viel Arbeit vor sich, bis daß alle Bürger nur noch gegendert sprechen, die einen aus Überzeugung, die anderen aus Furcht vor Repressionen.

In einem sind sich aber die Etablierten einig: In deutschen Landen gibt es noch ein Zuviel an Meinungsfreiheit, aber es darf auf eine zukünftige Grünenregierung gehofft werden.


 

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