Sonntag, 13. Februar 2022

Eine neue Kirche wird geboren - paßt Jesus und sein Gott noch?

Eine neue Kirche wird geboren -paßt Jesus und sein Gott noch?


Wir erleben und erleiden nun die Geburtswehen einer neuen Kirche-der „Synodale Weg“ erweist sich als sehr kreativ, auch wenn jetzt nur die altbekannte Reformagenda der antikatholischen Bewegung: “Wir sind Kirche“ und vieler ähnlichen Deformer umgesetzt wird. Wenn Rom nicht in absehbarer Zeit „Stopp“ ruft, wird in Deutschland eine neu konstruierte Kirche das Licht der Welt erblicken, die mit der Katholischen Kirche nur noch eine katholische Fassade verbindet während sie innerlich völlig entkernt sein wird.

Eine Frage soll deshalb nun andiskutiert werden: Paßt der Jesus Christus und der Gott, den uns dieser Jesus offenbart hat, noch in diese jetzt sich neu erfindende Kirche?

Jesus erwählte bekanntermaßen 12 seiner Jünger, Schüler wäre eine sehr viel angemessenere Überstzung zu seinen Aposteln. Diese Ernennung geschah ohne daß die Schülerschaft da einen Einfluß auf diese Wahl nehmen konnte. Das ist schlicht und einfach gesagt inkompatibel mit dem normativen Ideal einer demokratisch verfaßten Kirche. Ganz autokratisch lud dann Jesus nur diese 12 Apostel zu der ersten Eucharistiefeier ein. Er hätte seine ganze Jüngerschaft oder von ihnen erwählte Repräsetanten dazu einladen müssen und auf jeden Fall Frauen und sonstige in der Gesellschaft Marginalisierte, etwa Zöllner, Sünder und Dirnen. Dann frug er nicht die 11 Apostel, wer denn nun unter ihnen als Vorsitzender dieser Vorstandsschaft fungieren solle. Stattdessen kürte er ganz autokratisch Petrus zum Hirten seiner Kirche. Jesus beauftragte ihn allein, die Herde Jesu zu weiden (=monarchisch zu regieren), statt daß er auf die Mündigkeit seiner Jünger vertrauend sie zu einer synodalen Selbstregierung ermutigte. Dieser antidemokratisch episkopal monarchische Zug setzte sich dann im 1.Apostelkonzil fort: Statt daß die ganze Gemeinde die theologische Sachfrage, wie die Heidenmission zu gestalten sei, entschied, diskutierten und entschieden die Apostel und Presbyter diese Causa allein unter dem Ausschluß aller Laien. So war dies erste Apostelkonzil schon reinster praktizierter Klerikalismus. Von Jesus allein eingesetzt Apostel und von Aposteln eingesetzte Presbyter- die wahrscheinlich schon als Priester fungierten- will ja die neue Kirche nichts mehr wissen.

Wie steht es dann aber um die Verkündigung und Lehre Jesu? Eigentlich hätte Jesus, um von uns modern Aufgeklärten akzeptabel sein können nur eines in Tat und ab und zu auch in Worten verkündigen dürfen: Gott als die Liebe bejaht jeden Menschen, sodaß jeder als Bejahter mit allen anderen Mitmenschen als Bejahte nun leben kann und soll. Alles andere ist als nicht mehr zeit(geist)gemäß aus dem Evangelium zu streichen oder so umzuinterpretieren. Nur findet sich diese Verkündigung leider nirgends im Neuen und schon gar nicht im Alten Testament. Jesus lehrt stattdessen: Wer glaubt und getauft ist, wird gerettet, wer nicht glaubt, wird verdammt. (Mk 16,16)

Diese jesuanische Aussage ist natürlich unvereinbar mit der Fundamentaldogmatik der neuen Kirche, der Menschen-rechtsideologie, daß kein Mensch ob seines Glaubens oder Unglaubens diskriminiert werden dürfe- weder vom Staate noch von Gott! Ob der Menschenwürde ist nur noch die Allversöhnung akzeptabel allerdings mit dem Zusatz, daß wer nun auf keinen Fall im Himmel ewig leben wolle, Gott nicht dazu nötigen werde: Der darf dann vor der für alle weit geöffneten Himmelspforte ausharren. Aber auch der von Jesus Christus offenbarte Gott paßt nicht mehr in die neue Kirche. Erinnern wir uns an Gottes ersten Fehlgriff: Er erschuf Adam und Eva als Mann und als Frau und dann noch als heterosexuelles Paar. Wo blieb da der Diverse? Noch schlimmer ist dabei die Diskriminierung der Homosexuellen und Lesben! Gott hätte auch ein Homopaar und ein lesbisches Paar erschaffen müssen und einen Diversen und einen, der regelmäßig sein Geschlecht ändert. Die weitere Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel erweist dann Gott als ultrareaktionären Gott, der Gehorsam verlangt, Sünden bestraft,Feindvölker ausrottet....patriachalistische Strukturen fördert, eine Demokratiebewegung niedermetzelt (4.Mose 16)...also wie schon Marcion erkannte: völlig inakzeptabel. Der Gott des Neuen Testamentes setzt dann lieber Schreckenslinie fort, wie uns jeder Blick in die Johannesoffenbarung beweist. Nein, der Gott der Bibel paßt nicht mehr in die neue Kirche.

Nun geben sich modernistische Theologen und Prediger zwar die größte Mühe, den Gott der Bibel so umzuformen, daß er für uns Heutige akzeptabel wird, aber leichter und ehrlicher wäre es doch nun, wenn die neu sich erfindende Kirche auch einen neuen Gott sich erschüfe. Der philosophische Gott Kants käme dafür nicht in Frage, wer glaubt denn noch an die Seele, Hegels Gott ist vielzu spekulativ....am simpelsten wäre es wohl, den Gott der Freimaurerei zu übernehmen, den „Großen Baumeister“!

Wird Rom und Papst Franziskus diesen Irrweg nicht stoppen, dann wird eben nicht nur die Kirche revolutioniert sondern auch der Gott Jesu Christi ins Altenteil gestellt für eine neue Kirche mit einem neuen Gott. Nur eine christliche Fassade würde übrigbleiben. 

 

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Die Benediktinerin Philippa Rath:

"Wir müssen weg von dieser hierarischen Kirche" Kath de am 12.2.2022 

 

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