Freitag, 4. Februar 2022

Sind nicht alle Religionen irgendwie gleich wahr- populäre Irrtümer in der Kirche

Sind nicht alle Religionen irgendwie gleich wahr- populäre Irrtümer in der Kirche


Papst Leo XIII lehrte in dieser Causa in seiner Verurteilung des Freimaurer-tumes noch ganz anders: „Obendrein erlangen sie durch die Öffnung ihrer Reihen für Jünger, die aus den verschiedensten Religionen kommen, die Fähigkeit,dem großen Irrtum unserer Zeit Glaubwürdigkeit zu verschaffen,der darin besteht, die Frage der Religion unter die gleichgültigen Dinge zu verbannen und sämtliche religiösen Formen auf gleichen Fuß zu stellen. Nun genügt aber schon dieses Prinzip für sich allein, um alle Religionen und insbesondere die katholische zu ruinieren“. (zitiert nach: Die zehn Gebote Satans, Bd 1, Autor anonym, Übersetzer Rothkranz, 2004, S.168)

Ab ovo: Zu jeder Religion gehört konstitutiv die Frage, wie die Götter oder der eine Gott zu verehren sei,denn es wird davon ausgegangen, daß es den Göttern oder dem Gott nicht gleichgültig, wie er verehrt wird, daß sie nicht unangemessen verehrt werden wollen. Religionen nehmen dann eine Morallehre in sich auf, oder bringen sie selbst hervor, wenn geglaubt wird, daß der Lebenswandel der Priester oder der ganzen Gemeinde Gott oder den Göttern nicht gleichgültig sei, daß davon die Gültigkeit des Kultes abhängig ist. Einfach gefragt: Nimmt ein Gott noch ein ihm eigentlich wohlgefälliges Opfer an, wenn an den Händen des Priesters noch das Blut eines von ihm Ermordeten klebt?

Solange an eine Vielzahl von Göttern geglaubt wird, leuchtet es noch ein, daß dieser Vielzahl eine Vielzahl differenter Gottesverehrungen korreliert. Dann könnte jeder Kult als wahr angenommen werden, da eben die verschiedenen Götter verschieden verehrt werden möchten.

Wenn aber der Monotheismus sich durchzusetzen beginnt, kann es für den einen wahren Gott nur eine wahre Verehrung geben, sodaß alle anderen Gottesverehrung zu Götzenverehrungen werden. Die wahre Gottesverehrung duldet nicht neben sich falsche. So wie es für einen verheirateten Mann nur eine Frau geben darf, die er liebt so gilt auch für den Monotheismus die eheliche Treue.

Wie kann dann die Vorstellung entstehen, daß alle Religionen nun doch gleich wahr sein könnten, wenn nicht einfach eine Repristination einer Vielgötterwelt versucht werden soll? Es müßte behauptet werden, daß alle Religionen faktisch immer nur den einen wahren Gott verehrten und daß diesem einen Gott alle Weisen der Verehrung und des Glaubens an ihn gleich-gültig wären. Aber in welcher Religion bekundet der in ihr geglaubte eine wahre Gott, daß ihm alle Arten seiner Verehrung gleich-gültig seien? In keiner.

Jede Religion müßte so die Wahrheit ihrer spezifischen Gottesverehrung als nur eine mögliche der Verehrung des einen wahren Gottes relativieren. Gott sei es also gleichgültig, ob er christlich, islamisch, jüdisch oder als Pamama verehrt würde. Was Gott dann in den verschiedenen Religionen über sich und die Weise, wie er verehrt werden will, offenbart hat, ist dann auch gleichgültig, weil ja sowieso immer der wahre Gott verehrt wird.Wie soll dann noch eine monotheistische Religion eine Bindungskraft unter ihren Anhängern erwirken, wenn im Prinzip gilt: Gott ist das alles gleich. Diese Vergleich-gültigungsstrategie ist so ein sehr effektives Mittel zur Devitalisierung aller Religionen.

In der Ökumene triumphierte diese Vergleichgültigungsstrategie zuerst. Ohne dies Axiom der Gleichgültigkeit aller christlichen Confessionen gäbe es gar keine Ökumene, so wie sie jetzt betrieben wird. Dann ist es eben egal, ob ein Pfarrer evangelisch verheiratet oder katholisch zölibatär lebt, ob nach evangelischer Lehre jeder Laie dem Abendmahl vorstehen kann oder nur ein gültig geweihter Priester katholisch. So verhielte es sich dann in allen theologischen Fragen: alles gleichgültig.

Nun wird aber gar diese Vergleichgültigungsstrategie christlicher Seite auf das Verhältnis zu allen anderen Religionen übertragen. Wenn so den Christgläubigen seine eigene Religion als gleichgültig gelehrt wird, warum sollte er sie dann noch leben? Es reiche doch, irgendwie an ein „höheres Wesen“ zu glauben und anständig moralisch zu leben. Das ist dann der faktische Ruin der christlichen Religion, die so dieser Papst so klar vorausgesehen hat, wenn erstmal dies freimaurerische Prinzip obsiegt.

 

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