Montag, 7. Februar 2022

Legimiereren die Mißbräuchsfälle die Deformationsagenda des "Synodalen Irrweges?

Legitimieren die Mißbräuchsfälle die Deformationsagenda des „Synodalen Irrweges“?


Die Deformagenda soll ja nach offizieller Lesart die angemessene Antwort der Kirche auf diese Vorfälle sein und präventiv wirken.Da es bei diesen Mißbräuchen um Sex geht, liegt es nun nahe, die vorgesehenen Reformen diesbezüglich zu erötern. Eine der markanntesten Forderungen ist ja nun bekanntlich die Beseitigung des „Pflichtzölibates“.(Daß diese Forderung nun schon zu den Klassikern liberaler Kirchenkritik gehört,soll nun mal unberücksichtigt bleiben in der Meinung, daß diese Ladenhüterparole nun plötzlich durch die Mißbräuchsfälle eine neue Legitimität bekommen haben könnte.)

Also heterosexuelle Priester würden deutlich weniger zu sexuellen Übergriffen neigen, wenn sie verheiratet legitim ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigen dürften. Deutlich weniger weil sonst diese Maßnahme ja effektlos wäre. Nun ist aber zu fragen, ob unverheirate bzw ohne eine feste Freundin lebende Heterosexuelle deutlich weniger häufiger etwa Frauen vergewaltigen als solche Männer ohne eine Beziehung zu einer Frau. Meines Wissens gibt es dazu keine Untersuchung und wenn, dann ist eine solche nicht zur Legitimierung der Abschaffung des „Pflichtzölibates“ herbeigezogen worden. Darüber hinaus ist zu fragen, warum dann Heterosexuelle, wenn sie schon als „Single“ leben, ihre sexuellen Bedürfnisse nicht mit Postituierten befriedigen, statt sexuell übergriffig zu werden. Nun verurteilt zwar die Katholische Morallehre die Prostitution, aber wer hält sich noch an sie? Was sollte so gesehen einen Heterosexuellen zu einem sexuellem Mißbrauch motivieren, wenn er seine Befriedigung auch problemlos so finden könnte. Eine nahe liegende Erklärung: Der Täter will mit einer bestimmten Frau Sex haben und da er weiß, daß sie nicht freiwillig will, benutzt er Gewalt (jetzt im weitesten Sinne). Dann würde das Verheiratetsein aber keine Garantie dafür sein, daß der Heterosexuelle nicht doch gewaltsam sich eine Frau nimmt.

Da nun circa 80 Prozent der Opfer im kirchlichen Raum männlichen Geschlechtes sind, das ist nur in der Kirche so, sonst mit Mädchen und Frauen vorrangig die Opfer, ist es keine unzulässige Behauptung, daß die Mehrzahl der Täter Homosexuelle sind. Ein überzeugter Vegetarier speist ja auch nicht am Sonntag einen Schweinsbraten sondern dann eher einen Kaiserschmarrn.Warum soll nun eine Neubewertung der Homosexualität diese von Mißbräuchen abhalten? Man müßte meinen, wenn es Homosexuellen erlaubt wird, ihre eigene Sexualität im Raume der Kirche auszuleben, daß sie dann deutlich weniger zu Mißbräuchen geneigt seien. Solange die Kirche ihnen das Ehesakrament noch verweigert – ich persönlich gehe aber davon aus, daß in Bälde eine kirchliche Eheschließung für Homopaare gefordert werden wird- bleibt dann nur, daß homosexuelle Priester von dem Gebot der Keuschheit freigesprochen werden, damit sie ihre Sexualität ausleben können.

Das evoziert aber einige Nachfragen: Warum sollten homosexuelle Priester ihre Sexualität so übergriffig ausleben, wenn es für sie andere weit unproblematischere Möglichkeiten zur Befriedigung gibt. Die diversen Homonetzwerke, Sexkontaktbörsen und die Verfügbarkeit von „Strichern“ (homosexuelle Prostitution) zumindest in größeren Städten läßt es fragwürdig erscheinen, daß das Risiko sexueller Übergriffe gewagt wird, wenn es so viel weniger risikobehafteter Optionen gibt.Ein Vergewaltiger muß immer mit einer Aufdeckung und einer Bestrafung rechnen, aber wer zeigte einen Priester an, wenn er einvernehmlich Sex mit einm anderen Mann hat? Der Münchner Modezar Moshammer nahm wohl regelmäßig die Sexdienste von „Strichern“ in Anspruch- von einem ist er dann ja getötet worden- und die Öffentlichkeit nahm keinerlei Anstoß daran: er war eben das ungekrönte Oberhaupt Münchens.

Daß wenn nun homosexuellen Priestern ein Sexleben erlaubt wird, die Menge der sexuellen Übergriffe reduzieren würde, ist so gesehen durch nichts bewiesen. Meiner Vermutung nach ist das sexuelle Bedürfnis, dem dann die Mißbräuchsfälle entspringen, eben kein unspezifisches, mit irgendwem männlichen Geschlechtes Sex zu haben, sondern mit einer bestimmten Person. Wenn diese nun nicht einwilligen will, dann versucht der Täter es gewaltsam. Dabei existiert nun ein großer Spielraum zwischen den zwei Extremen, dem der Vergewaltigung und dem, daß zwei sich lieben und deshalb auch Sex miteinander haben zu wollen. Ein einfaches Beispiel möge das veranschaulichen: Ich gebe Dir 100 Euro, wenn Du mit mir schläft- ist das Gewaltanwendung- ist das freiwillig?

Es darf gemutmaßt werden, daß der größte Teil der Täter subjektiv der Überzeugung ist, daß das Opfer es doch freiwillig getan habe und daß so diese Übergriffe mit einem guten Gewissen vollzogen werden konnten. Denn nur eine „reaktionäre Moral“ verböte, was in Ordnung ist, weil es allen Beteiligten gefiele. Gefällt es aber den Opfern doch nicht, dann seien diese eben ein Opfer dieser reaktionären lustfeindlichen Morallehre der Kirche, die ja alles verböte, was den Menschen eine Freude bereitet.

Wie soll nun aber die Neigung zu solch unerlaubtem Sex gemindert werden, wenn nun die Kirche lehren wird, daß die praktizierte Homosexualität keine Sünde mehr sein soll? Soll also eine kirchliche Absegnung der praktizierten Homosexualität einen Mann davon abhalten, Sex mit wem haben zu wollen, auch wenn der ganz freiwillig nicht will, sodaß mit Versprechungen: Wenn Du einwilligst, dann verschaffe ich Dir....der Sex erlangt wird? Vielleicht auch mit Androhungen?

Näher liegt da doch die Annahme, daß eine Bejahung homosexuell praktiziertem Sexes die Hemmschwelle, auch gegen den Willen des Anderen, des Opfers Sex mit ihm zu haben,senken wird. Es wird jetzt ja etwas prinzipiell Erlaubtes gewünscht und eingefordert.

Resümierend muß festgestellt werden, daß die Reformdebatte keine überzeugenden Argumente vorgebracht hat, daß durch die Abschaffung des Zölibates und durch eine Bejahung praktizierter Sexualität die Neigung zu sexuellen Übergriffen abnehmen sollte. Es müßte erst bewiesen werden, daß Männer ohne feste Sexpartner deutlich häufiger zu sexuellen Übergriffen neigen als die anderen. Wen nun eingewandt werden würde, es ginge doch um Liebe, nicht um Sex, muß erwidert werden: In den Mißbräuchsfällen geht es nie oder so gut wie nie um Liebe, sondern allein um Sex.


Eine Ausnahme könnten „Lolita“-Beziehungen bilden- vgl Vladimir Nabokov, Lolita, denn hier ist die Frage doch erlaubt, ob dieser Roman zwar von einer verbotenen aber doch wahren Liebesbeziehung erzählt. 

Außer Acht gelassen wurde hier nun noch das Phänomen, daß es Männer gibt, denen gewaltsam praktizierter Sex mehr Lustgewinn bereitet als einer liebevoll praktizierter. Die Gewaltsamkeit steigert dann den Lustgewinn. Vgl de Sade- aber seine Werke kann nicht jedem zur Lektüre empfohlen werden, sind sie doch zu realistisch und so für viele unerträglich.  


Wenn nun aber prinzipieller und ganz und gar zu recht gefragt wird, ob denn all dies den Geboten Gottes zuwider ist, muß ich leider antworten, daß in der heutigen Kirche die Gebote Gottes nicht mehr sehr hoch im Kurs stehen. Gott liebe eben uns alle und drum dürfen wir leben, wie es uns gefällt, solange dabei nicht andere geschädigt werden. Dies liberale Menschenrechtscredo, mit Gottes Allliebe etwas aufgeschmückt, hat schon längst in der Kirche die kirchliche Morallehre faktisch aufgelöst.


Alle anderen Demontagevorhaben des „Synodalen Irrweges“ haben nun mit der Causa der Mißbräuchsfälle nichts, aber viel mit antikatholischen Ressentiments zu tuen. Der Geist der Rotte Korach und Luthers ist hier eben lebendig und gewiß nicht der Heilige Geist.



 

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