Donnerstag, 3. Februar 2022

Zum Projekt der Verweltlichung der Kirche - der Abschied von Jesus Christus?

Im Aufmerksamkeitszentrum der Debatten um und in der Kirche stehen die Mißbräuchsfälle, oder besser beobachtet, wie versucht wird unter Zuhilfenahme dieser Mißbräuchsfälle die Kirche zu verweltlichen,um  so die nun schon angestaubten antikatholischen Anliegen der Bewegung: "Wir sind Kirche" umzusetzen. Der Zölibat, die  Morallehre der Kirche und ihrer hierarische Verfas-sung  soll nun ausgehebelt werden und das Besondere: Die Mehrheit der Bischöfe Deutschlands fungieren dabei als Agitatoren in der ersten Reihe: Weg damit! Die Heilmittel sind bekannt:die Einführung des Frauenpriestertumes, Sex für alle und die Verdemokratisierung der Kirche.

Aber was ist denn nun mit dem Herrn der Kirche, Jesus Christus? Wenn er der Herr seiner Kirche ist, wie kann es dann möglich sein, daß seine Kirche nun von Kirchenmitarbeitern so vermenschlicht werden kann, daß nun in der Kirche die Parole lautet: "Unser Wille geschehe!" Wie kam es zu diesem Herrschaftswechsel in der Kirche? In einem Artikel zum 90 Geburtstag des Altbischof Kamphaus (Kath de am 2.2.2022) könnte darauf ein Hinweis gefunden werden.

Bischof Kamphaus ist ja nun einer der profilitiersten Bischöfe Deutschlands ob seines Helden-kampfes für das Recht der Kirche, Tötungslizenzen für das ungeborene Leben auszustellen, ja er stellte sich gar gegen den Papst, um dies Recht der Kirche zu verteidigen. Er unterlag zwar, aber gewiß lieben ihn noch heute alle Femistin. In dem Artikel erweist sich der Altbischof auch als enthusiastischer Verehrer des 2.Vaticanums. Dies Konzil sei ein Befreiungsschlag gewesen.Wir hätten wieder atmen können nach der Enge der Vorkonzilszeit. Aber von was befreite denn dies Konzil die Kirche? 

Der Altbischof beantwortet die Frage, was für ihn das Christliche ausmache: "Gott ist unser Zie punkt". Jesus dagegen "hat uns einen neuen, ganz eigenen Zugang zu Gott erschlossen." Das Zentrum der christlichen Religion ist so also nicht mehr der dreifaltige Gott, sondern der Gott, zu dem uns Jesus einen besonderen Zugang ermöglicht hat. Das ist offenkundig eine Entchristlichung der christlichen Religion: Man ist jetzt gottgläubig unter besonderer Berücksichigung von Jesu Weg zu diesem Gott.  

Welche Bedeutung hat diese Umwandlung der christlichen Religion zu einer rein monothe-istischen? Zuvörderst stellt sich damit die christliche Religion auf eine Stufe mit allen anderen monotheistischen Religionen, isb dem Islam und der jüdischen Religion. Das könnte nun so gedacht werden: Es gibt viele Wege zu den einen Gott, aber alle enden im selben Zielpunkt, dem einen allein wahren Gott. Dann kann das spezifisch Christliche nicht mehr von einer einzigartigen Bedeutung sein. Das spezifisch Christliche könnte so surrogiert werden durch den Glauben an den einen wahren alle Menschen liebenden Gott, der sich eben der Welt durch verschiedene Vermittler kundgetan hat. Einer davon,wohl ein besonderer ist dann dieser Jesus. Die Kirche ist aber von ihrem Zielpunkt her zu begreifen und auszurichten, vom Glauben an den alle Menschen liebenden Gott. Es scheint so, als wenn so das aufklärerische Anliegen der natürlichen Religion in die christliche Kirche heimgeholt wird, daß nun vernünfig an Gott geglaubt werden soll, der als die reine Menschenliebe eben die Menschenwürde jedes Menschen letztbegründet und so das Fundament für eine humanitär ausgerichtete Gesellschaft bildet. Ist dann das Projekt der Verweltlichung der Kirche nicht die letzte Konsequenz dieser Neuauflage der natürlich-vernünftigen Religion, zu der uns dieser Jesus ja auch selbst nur hinführen wollte? 

Im Zentrum der christlichen Religion steht- aus aufklärerischer Perspektive betrachtet- der Mythos von Gott, der Mensch wurde, am Kreuze für uns starb, der seine Kirche gründete, um die Menschen zu erlösen. Dieser Mythos wird nun ersetzt von der Vorstellung von dem einen Gott, der durch alle Religionen sich als der jeden Menschen bejahende Gott erweist und der so der Appell für eine humane geschwisterliche Weltgesellschaft ist. Ist das nicht auch die theologische Präsumption von "Wir sind Kirche" und des "Synodalen Irrweges"? 

 Hat etwa das 2. Vaticanum in der Meinung dieses Altbischofes uns zu diesem "neuen" Gottverstehen befreit, uns befreit von aller Christologie und vom Glauben an den dreifaltigen Gott?  

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