Dienstag, 26. Juli 2022

Absurdistan: Wer tötet, schützt Leben! Das ZK und die Moral

Absurdistan: Wer tötet, schützt Leben! Das ZK und die Moral


Sicherlich gehört der Standpunktkommentar: „Debatte um Abtreibung.Weg von der aggressiven Rhetorik“ (Kath de am 25.7.2022) zu den Höchstleistungen dialektischen Denkens, das nicht immer von allen so ganz nachvollzogen werden kann. Daß die Sprecherin des Laien-ZKs eine „Lebensschützerin“ ist, das ist nun für den Durchschnittsmenschen so uneinsichtig wie die Aussage, daß ein Metzgermeister ein Tierschützer sei. Aber lauschen wir nun den erhellenden Ausführungen dieses Kommentares:


"Wer im jüngsten "Zeit"-Artikel von der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, nicht durchgängig das Interesse erkennt, das Lebensrecht ungeborener Kinder zu verteidigen, der muss schon sehr voreingenommen lesen. Der Paragraf 218 dürfe "unter keinen Umständen in seiner Substanz angetastet werden", schreibt Stetter-Karp völlig unmissverständlich. Ihre Kritiker aber stürzen sich reflexhaft und einseitig auf die Forderung, es müsse ein flächendeckendes Angebot für Schwangerschaftsabbrüche geben. Sie echauffieren sich über etwas, was nur im Gesamt der Argumentation verständlich ist. Vielleicht hätte Stetter-Kerp noch deutlicher machen müssen, warum es wichtig ist, dass überall in Deutschland grundsätzlich die Möglichkeit (!) eines medizinisch sicheren Abbruchs gewährleistet ist.“

Wer nun völlig unvoreingenommen die ersten 2 Sätze dieses Zitates liest, steht vor einem Problemchen. Der zitierte Paragraph 218 ist ja unvereinbar mit dem Lebensschutz, da er etwa im letzten Jahre die legale Tötung von 100 000 Kindern ermöglichte, das sind doppelt so viele wie der Coronavirus tötete. Indem Frau Stetter-Karp diesen Paragraphen als nicht antastbar qualifizierte, positionierte sie sich eindeutig gegen das Lebensrecht der Kinder im Mutterleibe. Es wird also das Lebensrecht der Kinder verteidigt, indem man der Tötung von 100000 Kindern zustimmt. Das ist höhere Dialektik.

Damit nun legal weiterhin in Deutschland Kinder so getötet werden können, bedürfe es ein „flächendeckendes Angebot für Schwanger-schaftsabbrüche“. Der Euphemismus des Schwangerschafts- abbruches steht hier für die Kindestötungspraxis. Damit diese legal durchgeführt werden können, bedarf es zur Ausstellung von Beratungsscheinen berechtigten Organisationen, wie Donum Vita, von dem Laien-ZK initiiert. Es gibt zwar viele katholische Beratungsstellen für Schwangere. Diese dürfen aber als katholische keine Lizenzen zum Töten von Kindern ausstellen, deshalb müsse es eben auch flächendeckend nichtkatholische geben, flächendeckend, damit so tötungswilligen Müttern lange Anreisewege zu den Ausgabestellen solcher Tötungslizenzen nicht zugemutet werden. Der Kommentar spricht dann auch Klartext:

dass überall in Deutschland grundsätzlich die Möglichkeit (!) eines medizinisch sicheren Abbruchs“ zu gewährleisten ist. Ein sicherer Abbruch heißt hier: sicher tödlich für das Kind.

Der Lebensschutz für das ungeborene Leben besteht also darin, sicher zu stellen, daß Schwangere ihre Kinder im Mutterleibe töten lassen können. 100000 Kinder sind im letzten Jahre so getötet worden. Aber für Kath de ist das praktizierter Lebensschutz. Wahrscheinlich waren die Atombombenabwürfe über Japan auch eine Lebensschutzaktion, weil die Bomben so viele Japaner nicht getötet haben. Das ist eben die „Moraltheologie“ des Laien -ZKs und seiner Subalternen: Wer tötet, schützt Leben!

Aber vielleicht verstehen wir Einfältige eben nicht, daß diese Genetivkonstruktion bedeutet,daß das Leben vor dem Leben geschützt werden soll und das geschieht durchs Töten. Nüchterner betrachtet, ist das Alles aber nur Rhetorik, um zu vernebeln, daß hier der Feminismus ein Recht auf die Kindestötung durchsetzen will. Biopolitische Interessen verbinden sich damit, daß möglichst wenige von Geburt an kranke Kinder geboren werden sollen, was durch Krankheitsfrüherkennungen und Abtreibungen erreicht werden soll. Das Anliegen der Euthanasie kann so auch im feministischen Gewande revitalisiert werden. Lebensfeindliche Zeiten kommen uns so entgegen im Namen des Lebensschutzes.




 

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