Samstag, 9. Juli 2022

Wenn ein Kardinal über die Gleichheit der Menschen schwadroniert....

Die Gleichheit aller Menschen – ein Axiom der Theologie?


Für Kardinal Müller gilt nach seinem Interview zum Thema: Transhumanismus und christliches Menschenbild, (Kath net am 8.7.2022), daß ob der Gotteseben-bildlichkeit des Menschen die Gleichheit aller Menschen ein nicht hinterfragbares Axiom des christlichen Glaubens sei. Diese Proklamation der Nichthinterfragbarkeit scheint nun aber doch nichts anderes zu sein als eine schlichte Immunisieungsstrategie eines recht bezweifelbaren Axioms. Wird bedacht, daß die „Gleichheit“ zu der (un)heiligen Allianz der Dreieinigkeitsparole der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit gehört, die sich aus freimaurerischen Quellen speiste, muß das ernsthafte Bedenken evozieren und rechtfertigt so, dies Axiom der Gleichheit zu hinterfragen.

Es sei gleich das schwerwiegendste Problem anversiert: Jesus Christus sagt: „Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet, wer nicht glaubt, wird verdammt werden.“ Mk 16,16. Wie könnte diese Aussage kompatibel sein zu der, daß a) jeder Mensch ein Ebenbild Gottes sei und b) so alle Menschen auch vor Gott gleich seien? Kann Gott denn Gleiche so ungleich beurteilen, den einen zum ewigen Heil und den anderen zur ewigen Verdammnis? Wenn die Gleichheit aller Menschen eine solche Ungleichbeurteilung als gerechte erlaubt, was besagt das über die Gleichheit aller Menschen aus? Im Johannesevangelium sagt der Heiland gar, daß wer nicht an ihn glaubt, daß über diesen der Zorn Gottes bleibt. (3,36) Alle Menschen sind gleich, da sie alle Gottes Ebenbilder seien und doch soll gelten, daß Gottes Zorn über alle seine Ebenbilder ist, wenn sie nicht Gottes Sohn glauben.

Offenkundig stimmt hier etwas nicht. Nicht die Gleichheit aller Menschen, weil sie alle Geschöpfe Gottes sind, ist die bestimmende Größe der Bibel sondern die Differenz im Alten Bund zwischen dem von Gott erwählten Volke Israel und den Nichterwählten, den Heiden. Gott rettet sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens aber wie grausam handelt er gegen das ägyptische Volk, dessen Erstgeburt er durch einen Todesengel töten läßt! Bis auf die 8 Menschen der Arche Noahs tötet er die gesamte Menschheit durch die Sintflut ob ihrers Sündigens. Unmöglich ist es, diese Geschähnisse mit dem Glauben an die Gleichheit aller Menschen in Einklang zu bringen. Der Neue Bund lebt dann ebenso aus der Differenz von der Kirche und der Welt, von den von Gott Erwählten und den Nichterwählten. Der Prolog des Johannesevangeliums, der wie ein Kompendium den Gehalt der christlichen Religion in seiner Differenz zu allen anderen Religionen ausformuliert, besagt ja: „Allen aber,die ihn aufnahmen, gab er Macht,Kinder Gottes zu werden,allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blute,nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht

aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ (Joh 1,12f) Ist das an dualistischem Denken noch überbietbar? Nicht die Einheit und die Gleichheit der Menschen ist so das Zentrale in der Beziehung Gottes zu den Menschen sondern diese Differenzierung.

Die fatalste Konsequenz dieser Gleichmacherei ist nun aber, daß der christliche Glaube so entwertet wird. Er ist dann nur noch eine Erkenntnis der Gleichheit aller Menschen und ihrer gleichen Menschenwürde, die aber als etwas Objktives unabhängig vom Glauben gelten soll.Ob ein Mensch glaubt oder nicht glaubt, tangierte so Gottes Beziehung zu ihm überhaupt nicht, denn Gott achtete jeden gleich, weil jeder sein Geschöpf sei.

Der Mensch lebt als soziales Wesen in Ordnungen, etwa der der Ehe. Was geschähe, wenn ein Ehemann jede Frau so wie seine Ehefrau ansähe in der Meinung, daß doch auch alle Frauen gleich wären, da jede ein Ebenbild Gottes sei? Was geschähe, wenn eine Mutter nicht zwischen ihren und den Kindern anderer Frauen unterschiede,wenn sie nun meinte,Mutter aller Kinder sein zu müssen, da sie die fremden ja nicht diskrimnieren dürfe? Jeder Staat lebt von der Unterscheidung von Staatsbürgern und Nichtstaatsbürgern, nur der Staatsbürger verfügt dann über die staatsbürgerlichen Rechte, nicht der Fremde. Alle diese Sozialordnungen leben aus der Differenz von Dazu- und Nichtdazugehörigen. Die freimaurerische Parole der Gleichheit aller Menschen ist so ein Gift, daß all diese Lebensordnungen zerstören muß, wenn diese Parole ernst genommen wird.

Nietzsche gerade als Philosoph der Lebensbejahung in seinem Ringen mit Schopenhauer, der uns die Lebensverneinung als Tugend lehrte, schrieb ja: „Denn so redet mir die Gerechtigkeit:>die Menschen sind nicht gleich>.Und sie sollen es auch nicht werden.“ (Zarathustra, 2.Buch: Von den Taranteln.) Gerecht, dem Menschen gerecht werdend heißt, seine Ungleichheit anzuerkennen und um des Lebens auch zu bejahen. Gott selbst gliedert die eine Menschheit auf in Rassen, Völker und Stämme, diese Schöpfungsordnung Gottes gilt es zu bewahren, daß so die Menschheit nicht aus Einerleimenschen besteht. 

Zusatz

Nur im Rahmen der Erschaffung der Neuen Weltordnung, daß alles nur noch eins sein soll in einer total beherrschten Welt ergibt diese Freimaurerprole einen Sinn. 


 

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