Ein paar obskurantistische Gedanken zu Jesus Christus
Mehr Sonnen im Universum gibt es wohl als Staubkörner auf der Erde und immer noch mehr Sonnen umkreisende Planeten als wir zählen könnten. Rein naturwissenschaftlich betrachtet ist es so undenkbar, daß nur auf einem einzigen Planeten sich- wie auch immer en detail- intelligentes Leben entwickelt haben soll, auch wenn eingeräumt wird, daß Intelligenzwesen nicht immer Gebrauch von dieser ihnen eigentümlichenGabe machen. Theologisch ist der Glaube an einen vollkommenen Gott, der so ein gigantisches Univerum erschuf und dann nur einen einzigen Planeten mit Intelligenzlern aussstaffierte, auch nicht akzeptabel: Was für eine Materialverschwendung! Soviele Sonnen und Planeten nutzlos zu kreieren und nur auf einem Leben entstehen zu lassen!
So sind Zukunftsromane, in denen das Universum angefüllt ist mit Nichtirdischen, die dann gar von Stern zu Stern fliegen mit ihren Raumschiffen realistischer als ein ganz und gar totes Universum, das nur einen Ausnahmeplaneten, die belebte Erde kennt.
Man halte sich einmal vor Augen, wie wir Menschen vor 1000 Jahren auf der Erde lebten. Könnte ein damalig Gelebthabender uns jetzt im Jahre 2022 sehen, müßte ihm das nicht wie ein Alb- oder wie ein Wunschtraum vorkommen? Wie schrieb Goethe noch seine Briefe und wie wir Heutigen als ePost! Als reine Phantasterei wird man dann durch Galaxien fliegende Raumschiffe nicht ansehen können, nur weil das uns Jetzigen als technische Unmöglichkeit erscheint.Aber es könnten sich auch die unendlichen Entfernungen im Kosmos als doch unüberwindbar erweisen.
Hat diese sehr wahrscheinliche Realität außerirdischen Lebens im Universum irgendeine Bedeutung nun für die Christologie? Wenn Gott der Kreator des ganzen Universums ist, dann ist er auch der Gott aller Intelligenzwesen, nicht nur der Irdischen. Wenn ER nun der Gott aller seiner Geschöfe sein will, hat er sich dann nicht nur den Erdenmenschen sondern auch allen Außerirdischen offenbart? Ist dann der göttliche Logos auf dem Planeten Erde Mensch geworden und auf anderen belebten Planeten dann zu einem Intelligenzwesen der dortigen Art? Wären dann so viele Inkarnationen zu denken wie es verschiedene Intelligenzwesen auf den Planeten gibt? Oder sollte man eher davon ausgehen, daß Gott nur sich auf dem Planeten Erde inkarnierte, um von dorther sich dem ganzen Universum bekannt zu machen? Gäbe es dann einen kosmischen Missionsauftrag für die Erdenmenschen? Oder ist das nicht doch eine zu arg terrazentrisch-provinzialistische Anmaßung, gleich für das Heil des ganzen Universums zuständig zu sein?
Daß es wohl Außerirdische gibt, das kann ernsthaft nicht in Abrede gestellt werden. In Frage gestellt werden kann eigentlich nur, daß es jemals zu einem Kontakt mit Außerirdischen kommen wird ob der unendlichen Entfernungen zwischen zwei angenommenen belebten Planeten populationen. Das Urteil der Unwahrscheinlichkeit eines solchen Kontaktes beruht aber selbst wiederum nur auf der Annahme, daß im Punkto der Weltraumfahrt keine völlig uns noch unvorstellbaren technischen Revolutionen sich ereignen werden und sich unter den Außerirdischen auch nicht ereignet haben. Schenkte man dagegen einem Autoren wie Erich von Däniken (als ich noch jung war, las ich ihn mit Begeisterung und neige noch heute dazu: Was Wahres wird wohl dran sein) und vielen seiner Nachfolgern Gehör, könnte man zu dem Ergebnis kommen, daß das als unmöglich Angesehene schon längst geschehen sei, daß Außerirdische auf unserem Planeten geweilt hätten. Damit stehen wir nun vor dem viel erörterten Problem der sogenannten Ufo-Sichtungen: Gab und gibt es Ufos oder nicht? Das einzig Gewisse in dieser Frage ist, daß nichts Gewisses gewußt wird.
Aber der theologische Diskurs verschließt sich, soweit ich das überblicke, völlig dem Problem: Wenn es aller Wahrscheinlichkeit nach außerirdisches Leben gibt und angesichts der Größe des Kosmos wohl recht viel: Hat das eine Bedeutung für die Christologie?
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