Donnerstag, 29. September 2022

Katholische Kriegspropaganda: Oder wie man nur noch Schwarz-Weiß sieht!

Katholische Kriegspropaganda: Oder wie man nur noch Schwarz-Weiß sieht!



Nietzsche rief einmal- sehr paradox - aus:“Feinde, es giebt keinen Feind“, ruf ich,der lebende Thor“. Es ist hier nicht der angemessene Ort, diesem Aphorismus hier gerecht werden zu können. (vgl dazu etwa:Jaques Derrida:Politik der Freundschaft) Verharren wir einfach bei dem Gedanken, daß es ein Unglück wäre, keinen Feind mehr zu haben. Das ist nun nicht nur ein philosophisches Problem,nicht nur ein theologisches, nachdem der einzig wahre Feind, der Teufel selbst der Theologie und der Kirche abhanden gekommen ist seit ihrem „Abschied vom Teufel“ sondern auch ein realpolitisches: Da hatte nun der „Freie Westen“ den „real existierenden Sozialismus 1989f besiegt und die Nato stand ohne einen Feind dar. Wie könnte sich nun die Nato noch legitimieren, da ihr Feind nun besiegt war. Ein deutsches Satiremagazin rief angesichts dieser akuten Notlage gar dazu auf, konstruktive Vorschläge für ein neues Feindbild an die Natoführung zu senden, denn wir brauchen einen Feind!


Aber das Schicksal war uns gnädig: Jetzt haben wir wieder Feinde, 2 richtige wunderbare Feindbilder: Putin und Kyrill. Enthusiasmiert von diesem Feindbild ist nun auch die „Tagespost“. Den Wirtschaftskrieg gegen Rußland (Sarah Wagenknecht) unterstützt man vorbehaltlos, wir Deutschen müssen nun eben Opfer bringen für den Endsieg des „Freien Westens“! Aber es gilt nun auch, diesen Krieg propagandistisch zu unterstützen. Ja, auch deutsche Katholiken können noch richtige Kriegspropaganda. Dazu gehört selbstredend, daß statt einer Analyse des Ukrainekonfliktes uns ein schlichtes Schwarz-Weiß- Bild gezeichnet wird, in dem einfach die Bösen gegen die Guten Krieg führen, weil sie eben böse sind. Die Rolle der Oberbösen nehmen dabei Putin und Kyrill ein. Das Lieblingshaßobjekt ist dabei, wenn verwundert es,Kyrill.

Kyrill behauptete, dass jene russischen Soldaten, die „aus Pflichtgefühl“ und in Erfüllung ihres Eids im Militärdienst sterben, ein Lebensopfer bringen, und „dass dieses Opfer alle Sünden hinwegwäscht, die eine Person begangen hat“. Das ist nicht nur zynisch, makaber und eines Priesters unwürdig, sondern eine Häresie: Kyrill erklärt die Mörder und Vergewaltiger, die in der Ukraine Zivilisten foltern, entführen, sexuell missbrauchen, töten und in Massengräber werfen, zu Märtyrern.“


So steht es geschrieben in der „Tagespost“ „Ein Hassprediger in Patriarchenrobe“ am 29.9.2022. Kyrill ist einfach zynisch,makaber und ein Häretiker. Was wird ihm nun vorgeworfen? Daß er einen Krieg rechtfertige! Die Kirche unterscheidet gerechte und ungerechte Kriege und verurteilt so nicht pauschal jeden Krieg. Ob dann aber der deutsche Episkopat gut beraten war, die mit deutscher Beteiligung geführten Angriffskriege gegen Afghanistan und Jugoslawien gut zu heißen, könnte in Frage gestellt werden.

Aber Kyrill hat noch Schlimmeres gesagt, daß einem Soldaten, der aus Pflichtgefühl und in Erfüllung seines Eides in diesem Kriege fällt, seine Sünden Gott vergeben wird. Kyrill rekurriert hier auf Jesu Christi Wort: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13) Diese Aussage ist eben auch und gerade auslegbar für den Soldaten, der im Kriege fiel. Er opfert sein Leben für sein Vaterland. Pazifistisch Gesonnenen mag das skandalös klingen, es gibt aber keinen theologisch legitimen Grund, diese Auslegung zu reprobieren. So konzentriert sich die theologische Frage auf die: Kann gesagt werden, daß Gott einem Sünder seine Sünden vergibt, wenn er sein Leben durch sein Lebensopfer so beendet wird?

Jesus selbst sagt nun: „Deshalb sage ich dir: Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt.“Lk7,47. Sicher ist Kyrills Aussage gewagt, aber theologisch vertretbar. Wenn der Opfertod der höchste Akt der Liebe ist,kann dieser Tod sühnende Wirkung haben. Kyrill betont dabei ja die Gesinnung, in der dies Lebensopfer dargebracht werden muß, damit es eine sühnende Kraft besitzt: Es muß aus Pflichtgefühl und in Erfüllung des soldatischen Eides vollzogen werden. Das klingt recht kantianisch: Eine Tat, die aus reiner Pflichterfüllung vollbracht wird, wäre ja nach Kant das einzig wahre gute Werk, käme es ihm nicht allein auf die Gesinnung an.

Aber wenn ein Soldat, statt seiner Pflicht zu erfüllen, morden, vergewaltigen und foltern würde, kann unmöglich von einem Tuen aus dem Pflichtgefühl oder einem Tuen gemäß einem soldatischen Eid gesprochen werden. Einem Soldaten, der so handeln würde,könnte nach Kyrill selbstverständlich nicht zugesagt werden, daß wenn er im Kriege fiele, ihm seine Sünden vergeben werden. Er erfüllte ja nicht die Bedingung des Pflicht- und Eidgemäßen.


Aber was legitimiert nun das hier gefällte Pauschalurteil, daß alle russischen Soldaten Vergewaltiger und Folterer seien? Das ist pure Kriegspropaganda- es sei nur an das Greuelmärchen von den deutschen Soldaten erinnert, die in Belgien im 1.Weltkriege Kindern die Hände abgehackt haben sollen, oder daß irakische Soldaten Kleinkinder in Spitälern zu Tode getrampelt hätten. Auch bei noch so viel Begeisterung dafür, endlich haben wir wieder Feinde, rechtfertigt das nicht, alle KriDegsnachrichten ungeprüft für wahr zu halten. Hier gilt immer noch Otto von Bismarck: „Nie wird so viel gelogen, wie im Kriege!“ Aber die Lust am Scharz-Weiß-Mahlen, daß da einfach die Nurguten gegen die Nurbösen kämpfen, verhindert jede differenzierte Betrachtung.


Das das auch ganz anders geht, demonstriert Robert Farle in seinen 2 Videos: „Geopolitik und die Ukraine“! 

1.Zusatz; 

Franziskus: es ist ein Irrtum zu glauben, es handle sich um einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine oder zwischen Guten und Bösen.  (Kath net 29.9.2022)

2.Zusatz:

Besonders wir als Deutsche haben gute Gründe, der westlichen Kriegspropaganda nicht blindlings zu vertrauen nach der Erfahrung mit ihr in den letzten 2 Weltkriegen.




 

„Familie, Gott, Nation“ ein „faschistischen Leitbild“


Familie, Gott, Nation“ ein „faschistisches Leitbild“


Lieber Leser, das ist kein verspäteter makaberer Aprilscherz, sondern so kommentierte die „Welt“ den Wahlsieg des rechten Wahlbündnisses in Italien.

Bei der Welt bemühte man sich um eine differenzierte Analyse, statt stumpf >Faschismus< zu rufen. Der Versuch scheiterte jedoch spätestens, als das Blatt >Familie, Gott, Nation< zum >faschistischen Leitbild< erklärte.“ Nachzulesen in der „Jungen Freiheit“, „Die krassesten Reaktionen zur Italien-Wahl“, am 27.9.2022.


Nun steht die „Welt“ doch eher in dem Rufe, eine liberal-conservativ ausgerichtete Zeitung zu sein. Aber in dieser und nicht in einer linksradicalen stand das so geschrieben. Ein Antifaschist und Demokrat ist so nur der, der gegen „Familie“ und „Nation“ ist. Irritieren muß aber, daß man als Demokrat auch gegen „Gott“ sein muß! Wenn kurz nachgedacht wird, leuchtet das sogar ein: Wer Gottes Schöpfungsordnungen der Familie und der Nation ablehnt, der muß auch den Schöpfer dieser Ordnungen verwerfen. Wenn so „Gott“ ein faschistisches Leitbild ist, dann hat man als antifaschistischer Demokrat ein Atheist zu sein!


In einer Diskussion in einer Wohngemeinschaft (in einer WG) im Jahre 68 proklamiert eine junge Frau: „Nicht der Kapitalismus bringt den Massenmord hervor, sondern der Kern, die Familie!“. Auch wenn der in dem Roman erzählte Disput über die Familie ein rein fiktiver ist (Anja Jonulett, Das Nachtfräulein Spiel, S.77), so ist er doch unverkennbar authentisch für den damaligen Diskurs über die Familie. Die Büchse der Pandora war nun entmythologisiert und als die bürgerliche Familie enttarnt. Seit dem gilt: Wer die Welt verbessern will, muß die Familie abschaffen.

(Daß jede Art Liebe zum Eigenen, zum Vaterland, zur Nation etwas zutiefst Verwerfliches ist, gehört inzwischen ja zu den Selbstverständlichkeiten jedes anständigen Bürgers seit der erfolgreich bei uns durchgeführten Umerziehung durch die westlichen Siegermächte und braucht so nicht eigens hervorgehoben werden.)


Der Ort der Familie ist eben auch der Ort, an dem nicht „jegliches geschlechtstypishe und klischeebehaftete Spielzeug von Kindern“ ferngehalten wird. (S.79). Denn: „Ich frage mich,was das überhaupt sein soll:typisch männlich und typisch weiblich?. Das sind doch bloß stereotype Klischees,gegen die wir uns zur Wehr setzen müssen!“ (S.78)


Die Lebendigkeit der Familie entspringt eben der Geschlechterdifferenz von Mann und Frau. Erst durch sie kann auch nur neues Leben hervorgebracht werden.Wo zwei Frauen oder zwei Männer eine „Ehe“ führen, kann kein neues Leben entstehen. Aber wozu sollte sich denn auch das Leben fortpflanzen und so gar perpetuieren. Es soll eben nur noch der Einzelne zählen, der nach einem Maximum an Lebensgenuß strebt.


Nicht nur die Familie, auch die Geschlechterdifferenz soll aufgelöst werden, damit der Mensch, ganz von allen menschlichen Bindungen emanzipiert frei leben kann. Gottes Schöpfungsordnungen und somit Gott selbst stehen einer solchen Emanzipation entgegen und darum gelten sie nun als faschistische Leitbilder. In Italien hat nun gar ein Parteienbündnis mit diesem Leitbild die Wahl gewonnen! Und wie reagieren deutsche Bischöfe? Sie warnen vor dem Erfolg dieser Rechtsparteien, ja Bischof Bätzing ruft gar zum Kampf gegen diesen rechten Zeitgeist auf, deren Leitbild nach der „Welt“: „Familie,Gott und Nation“ lautet.

 

Mittwoch, 28. September 2022

Triumphe des Feminismus – kleine und große

Triumphe des Feminismus – kleine und große


Unverkennbar zeichnet sich das 21. Jahrhundert durch die großen Siege des Feminismus aus, es sei nur an seinen größten erinnert, daß nun in fast allen Ländern der Welt der Feminismus das „Menschenrecht“ zur Tötung der Kinder im Mutterleibe erkämpft hat. Daß nun zumindest in der westlichen Welt die Frau fast so unbegrenzt wie der Mann dem Arbeitsmarkt als potentielle Arbeitskraft zur Verfügung steht, ist sicher der zweite große Erfolg des Feminismus, daß eben auch die Frau ihren Lebensschwerpunkt im Berufsleben haben soll und daß auch ihr das Familienleben etwas Zweitrangiges ist.

Nur, es existieren auch Nebenkriegsplätze, auf denen der Feminismus auch obsiegte. Einer dieser Nebenkriegsplätze ist der Kampf wider „das Fräulein“: Niemand darf mehr so eine Frau titulieren. Es gab finstere fast mittelalterlich anmutende Zeiten, da trugen Frauen, wenn den zu ihrer Berufskleidung es dazugehörte, ein Namensschild zu tragen, eines mit einem vorangesetzten „Fr“ für Frau und „Frl“ für Fräulein. Aus der feministischen Sicht war dies ein abscheulicher Akt der Frauendiskriminierung. Denn darin manifestierte sich die patriachalistische Unkultur, daß eine Frau erst durch eine Ehe mit einem Mann zu einer Frau wurde, unverheiratet galt sie ja nur als ein „Fräulein“, wohingegen der unverheiratete Mann schon als richtiger Mann akzeptiert wurde. Die Frau müsse eben aus dieser Fixierung auf die Ehe mit einem Mann e-mann-zipiert werden. Diese Ausrichtung auf den Mann habe selbstredend nichts mit der Natur der Frau zu tuen, ihrem Geschlecht sondern sei allein das Produkt patriachalistischer Erziehung.

(So referierte eine Jungfemistin einmal in einem theologischen Seminar, daß die Frau von ihrer Natur aus nach der Liebe zu Frauen strebe, also lesbisch sei und daß das Streben nach Männern so einzigallein ein Umerziehungsergebnis männlicher Unterdrückung der Frau sei. Auf meine Anfrage hin, ob dann die Menschheit in Kürze aussterben müßte, wenn alle Frauen sich zur allein selig machenden Lesbenliebe bekehrten, konnte sie nur ein: „Na und... erwidern.)


Existiert da womöglich ein Zusammenhang zwischen dem Nein zum Leben in der Forderung nach dem Recht der Kindestötung im Mutterleibe, dem Nein zur Fixierung der Frau auf die Ehe und dem Verbot, unverheiratete Frauen als „Fräuleins“ zu titulieren?

Ein Antwortversuch: (jetzt tue ich mal so, als verstünde ich etwas von Computern, um mich allgemeinverständlich auszudrücken): Ein Beuteschema ist auf der Festplatte des Mannes installiert, daß er ad hoc für die Fortpflanzung geeignete Frauen von noch nicht und nicht mehr geeigneten unterscheiden kann. Dies installierte Beuteschema ist ein Element seines Fortpflanzungsprogrammes, damit er nur zur Fortpflanzung geeignete Frauen sexuell begehrt. Dies Programm sorgt für eine Vorauswahl, damit dann der Mann nicht in ungeeignete Frauen sich verliebt oder sie auch nur sexuell begehrt.

Nun existieren in jeder Kultur moralische Regelungen, mit welchen Frauen Männer sexuelle Kontakte pflegen dürfen und mit welchen nicht. Dies hat natürliche und kulturelle Gründe,daß primär die männliche Sexualität zu regulieren ist. Der Mann tendiert nämlich von seiner natürlichen Sexualität her zum Konzept der großen Zahl, daß möglichst viele Kinder zu erzeugen sind, und daß dann in Kauf genommen werden kann, daß der Mann sich überhaupt nicht um den Nachwuchs kümmert, sodaß viele Kinder vor ihrer Geschlechtsreife sterben, weil noch genügend ihre Geschlechtsreife erlangen. Die Frau dagegen tendiert dazu, nur mit einem Mann intim zu werden, den sie liebt, damit er an sie durch die Liebe gebunden, dann bei der Aufzucht der Kinder mitwirkt. So entstehen weniger Kinder, aber weniger sterben dann auch vor ihrer Geschlechtsreife. Die männliche Tendenz, nun so nach vielen Sexualkontakten zu streben, muß nun aus kulturellen Gründen reguliert werden, sonst gäbe es zu viele alleinerziehende Mütter.


Frau“ signalisiert so kulturell: eine für jeden Mann unerlaubtes Objekt seines sexuellen Begehrens;nur der Ehemann darf sie begehren. „Fräulein“ bedeutet dagegen, daß ein Mann um sie in einer der Kultur angemessenen Weise sie werben darf. Dabei wird die traditionelle Rollenverteilung vorausgesetzt: Die Frau ist schön und macht sich schön und der Mann, angelockt durch ihre Schönheit wirbt um sie, bis daß dann das Herz der Frau seine Wahl trifft: Das ist der Richtige! Die Titulierung „Fräulein“ ermöglicht so der Frau,kulturell angemessen sich als eine Frau zu präsentieren,um die geworben werden darf. Das ist in Zeiten, als die Ordnung der Ehe noch ernst genommen wurde, von größter Bedeutung, daß eben Männer nicht verheiratete Frauen begehren. Das sollte so ein Schutz der Ehe sein.


Solche Kulturregeln modifizieren nun das ursprünglich dem Manne eigene Fortpflanzungsprogramm. Statt daß im Prinzip jede fortplanzungsfähige Frau als begehrenswert empfinden werden kann, soll so die verheiratete tabuisiert werden. Da von der Fortpflanzung das Überleben der Gattung Mensch abhängig ist,gehört so die Regulierung der Sexualität zu den vorrangigen Aufgaben jeder Kultur. Zu dieser Regulierung gehört so auch der Gebrauch der Titulierung: Fräulein!


Der Feminismus ist nun eine lebensverneinende Philosophie. Darum ist ihr Zentrum der Kampf um das Recht der Frau,ihr Kind im Mutterleibe töten lassen zu dürfen. Darum gilt ihr auch die lesbische Liebe als die einzig wahre, denn in ihr kann die Sexualität ausgelebt werden ohne daß eine Gefahr besteht, schwanger zu werden. Da nun der Titel „Fräulein“ für die kulturell regulierte Fortpflanzung eine wichtige Funkion erfüllt, wird diese feministisch motiviert verurteilt. Nicht nur auf dem Hauptschlachtfeld der Lebensverneinung, dem Recht zur Kindestötung im Mutterleibe, sondern auch auf diversen Nebenkampfplätzen siegte so der Feminismus. 

(Fundierter meine Feminismuskritik in meinem Buch: Der zensierte Gott)


 

Dienstag, 27. September 2022

Bischof Bätzing: Der Synodale Weg habe nichts mit einer Zeitgeistanpassung gemein!

Bischof Bätzing: Der Synodale Weg habe nichts mit einer Zeitgeistanpassung gemein!


Das aus dem Munde Bischof Bätzings zu hören verblüfft nun doch, klingt es doch so, als wenn er hier einem bekannten SED-Politiker imitieren wolle: Niemand habe die Absicht, eine Mauer zu bauen!Aber geben wir diesem Bischof doch das Wort, wie er diese Causa ansieht:

Die Reformen des Synodalen Wegs hätten mit "simpler Zeitgeistigkeit nichts zu tun", verteidigte Bätzing den Dialogprozess. Der Zeitgeist zeige sich vielmehr etwa in einem Rechtsruck der Politik, wie jüngst bei den Parlamentswahlen in Italien, aus denen die rechtskonservative Partei "Fratelli d’Italia" als Sieger hervorging. "Das scheint mir der Zeitgeist zu sein, den man bekämpfen muss."


zitiert nach: Kath de 26.9.2022: Bischof Bätzing:“Reformen dürfen vor der Lehre nicht halt machen.“ Diese Bischofsaussage ist nun ein klarer Affront gegen Roms Kritik an dem Synodalen Weg. So hieß es ja in der römischen Stellungnahme: „Die Erklärung des Heiligen Stuhls im Wortlaut

Zur Wahrung der Freiheit des Volkes Gottes und der Ausübung des bischöflichen Amtes erscheint es notwendig klarzustellen: Der "Synodale Weg" in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten.“

zitiert nach: Kath de 21.7.2022.


Der Bischof weiß natürlich, daß die Installation der Räte auf allen Ebenen der Kirche der Katholischen Kirche in Deutschland eine „neue Form der Leitung“ geben wird. Der Bischof sagt es selbst (nach Kath de am 26.9.2022): „Die Bischöfe hätten sich für eine synodale Kirche entschieden, so Bätzing. Das sei das wichtigste Ergebnis der vierten Synodalversammlung: "Wir haben Synodalität auf Dauer gestellt."


Eine synodale Kirche ist eben keine Katholische Kirche mehr, denn die ist von ihrem Wesen her eine hierarisch aufgebaute. Die Deformer orientieren sich eben am staatlichen Parlamentarismus, an den demokratisch aufgebauten evangelischen „Kirchen“ und man darf doch auch mal mit der linksradicalen Parole: „Alle Macht den (Arbeiter- und Soldaten)Räten träumen. Simpler formuliert: Man will die Kirche, so weit wie möglich der politischen Ordnung des Parlamentarismus angleichen. So wie der Staat, soll auch die Kirche sein! Daß die Kirche zwar in der Welt ist (als ecclesia militans), aber nicht aus und von ihr ist, das soll so zum Verschwinden gebracht werden.

Dies Verweltichungskonzept soll nun aber nichts mit einem Sichanpassen an den Zeitgeist gemein haben! Der Bischof will gar stattdessen den Zeitgeist bekämpfen.Das muß die Kirche gar! Dazu ruft der Bischof auf! Den „Rechtsruck“ in Italien hat die Kirche zu bekämpfen und insbesondere die „rechtskonservative Partei "Fratelli d’Italia". Ergo: Indem die Kirche ihre Aufgabe darin sieht, Rechtskonservatives und Rechtes zu bekämpfen, beweise sie, nicht dem Zeitgeist sich zu subordiinieren. Das ist so, als wenn ich sagte:“Ich beweise Euch, daß ich Antialkoholiker bin, indem ich eine Flasche Rum leertrinke! Nichts gehört doch zum jetzig vorherrschenden Zeitgeist so sehr wie der heilige Kreuzzug gegen alles Rechtsconservative und Rechte.

Der Bischof zeigt sich hier als ein Musterschüler der Politischen Korrektheit: Unser Kampf gegen Rechts! Die Kirche führt den aber nicht nur außerhalb der Kirchenmauern sondern auch innerkirchlich: Denn was anderes als Rechtsconservative sind denn die Kritiker des jetzt vom Synodalen Weg beschlossenen Reformpaketes. Diese ihr Abstimmungsrecht mißbraucht habenden Bischöfe müssen eben nun auch bekämpft werden. Mustergültig ist dafür die Dauerkampagne gegen den reformkritischen Kardinal Woelki. Solche Bischöfe kann und darf es in der neuen „Synodalkirche“ nicht geben. Die „Synodalkirche“ bräuchte eben einfach einen „antifaschistischen Schutzwall“, um alles Conservative und Rechte von ihr abzuwehren.

Nein, der Bischof zeigt hier Rom die „Rote Karte“: Wir verändern die Kirche und ihre Lehre; dazu haben wir eben die Macht.



Mit unserer recht liberalen und reflektierenden Kultur und mit unserer freien Gesellschaftsordnung haben wir die Chance, in manchen Fragen voranzugehen und damit einen Dienst für alle zu leisten.“ So unterstützt der Jesuit Kiechle diese Neuauflage von: Los von Rom! Hier leben die Katholiken eben in einer „liberalen und reflektierenden Kultur“, da werden im letzten Jahre 100.000 Kinder per Abtreibung getötet und dürfen Homosexuelle heiraten und Stellenausschreibungen müssen: „w/d/divers ausgeschrieben werden. Das gibt den Katholiken Deutschlands das Recht, ja gar die Pflicht, der Katholischen Kirche als Avantgarde voranzuschreiten in dem großen Projekt ihrer Abwickelung in eine humanitaristische NGO! Es ist wohl kein überzogener Pessimismus, kommentierte man: „Satan regnat!“ 

 

1.Zusatz

Wie  sehr sich die Kirche in Deutschland den Zeitgeist zu eigen gemacht und sich so ihm untergeordnet hat, demonstriert unübersehbar, daß sie sich mehr im "Kampf gegen Rechts" engagiert als für die Neuevangelisation! 

2.Zusatz:

"Wir brauchen eine Revolution"  Katholische Verbände und Initiativen dringen auf Reformen.  Domradio 25.9.2022 . Das ist ernst zu nehmen: Von der Katholischen Kirche soll nur noch der Name erhalten bleiben, damit der Besitz der Kirche, ihr Reichtum erhalten bleibt. Gründete man einfach eine neue Synodalkirche des Zeitgeistes, verlöre man ja all diesen Kirchenbesitz. 























 

Montag, 26. September 2022

Wie conservative Bischöfe eine geheime Abstimmung mißbrauchten...

Wie conservative Bischöfe eine geheime Abstimmung mißbrauchten...



So liest sich dieser Mißbrauchsskandal auf der quasi offiziösen Internetsauftrittsseite der deutschen Bischöfe am 26.9.2022: Herbst-Vollversammlung der Bischöfe:


Eine Minderheit von konservativen Bischöfen nutzte ihre Sperrminorität, um einen grundlegenden Ansatz zur Neuformulierung der katholischen Sexualmoral zu verhindern. Das stürzte den Synodalen Weg in eine Krise, sogar von einem vorzeitigen Ende der Synodalversammlung war die Rede. Viele Synodale fühlten sich von den Bischöfen verraten,“.


Aber die kluge Leitung des Synodalen Irrweges fand dann ein Mittel, daß so ein Fehlverhalten conservativer Bischöfe sich nicht noch einmal ereigne:

Die weiteren Texte wurden angenommen, wohl auch, weil in der Folge namentlich abgestimmt wurde.“

Da offenkundig eine Minderheit von konservativen Bischöfen geheime Abstimmungen zu irregulären Abstimmungsverhalten mißbrauchen können, darf es eben keine geheimen mehr geben. Ein Antrag auf eine Geheimabstimmug wurde so von der Synodenleitung reprobiert. Zwar gehört zu demokratischen Wahlen und Abstimmungen, daß sie zumindest auf einen Antrag hin geheim durchzuführen sind, aber damit nicht noch ein Deformtext durchfällt, verweigerte die Leitung das Procedere einer geheimen Abstimmung. Diese Verweigerung erwies sich dann ja auch als effektiv: Die als „Verräter“ Stigmatisierten stimmten nun in ausreichender Zahl zu.

Signifikant für das Betriebsklima dieser Pseudosynode ist diese Ablehnung des Modus der Geheimabstimmung schon: Die Leitung vertraute darauf, daß sich die conservativen Abweichler nicht trauen werden, öffentlich ihr „Nein“ zu den Vorlagetexten zu offenbaren. Nun soll die Kirche auf allen Ebenen durch Rätegremien geleitet werden. Diese Verweigerung von der Möglichkeit geheimer Abstimmungen läßt Schlimmstes für die neue Rätekirche erahnen, daß auch da die conservativen Minderheiten mundtot gemacht werden können durch die Verweigerung von Geheimabstimmungen. Die conservative Minderheit erwies sich auf dem Synodalirrweg als nicht couragiert genug, mit der Lehre der Kirche Unvereinbares abzulehnen, wenn das Nein öffentlich anzuzeigen gewesen wäre. So können die Linksliberalen wohl darauf hoffen, in den nun zu installierenden Kirchenräten immer über satte Mehrheiten zu verfügen, die Katholische Kirche weiterhin zu demontieren.


Merke: Auch Demokraten willigen in die Möglichkeit von geheimen Wahlen nur ein, wenn sie sicher sind, daß richtig gewählt wird. Wenn doch die Wähler falsch wählen, müssen die Wähler eben sanktioniert werden. Was werden die Eurokraten wohl gegen die Falschwahl Italiens jetzt unternehmen? 

Zuatz

Schon Nikodemus traute sich nur des Nachts, mit Jesus zu disputieren, damals aus Angst vor den Juden. (Joh, 3). Die Scheu, sich öffentlich zu abweichendem Denken zu bekennen, gehört wohl zu menschlich-allzumenschlichen Konstanten. Deshalb funktioniert der öffentliche Diskurs ja auch so gut, indem da Dissidentenhaftes erst gar nicht auftaucht. 

 

Samstag, 24. September 2022

Mißbrauchte Demokratie- was, wenn die Bürger ihr Wahlrecht mißbrauchen?

Mißbrauchte Demokratie- was, wenn die Bürger ihr Wahlrecht mißbrauchen? +3Zusätze



Zwei politische Mißbräuchsfälle sind in absehbarer Zeit zu befürchten. Bürger stehen unter dem Verdacht, ihr Wahlrecht zu mißbrauchen. Der 1. Fall: Italien- „die Junge Freiheit“ berichtet am 23.9.2022:

BRÜSSEL. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat angesichts des möglichen Siegs der Rechtsparteien bei den italienischen Parlamentswahlen am Sonntag von Sanktionsmöglichkeiten gegen das Land gesprochen. „Wir werden das Ergebnis der Abstimmung in Italien sehen. Wenn sich die Dinge in eine schwierige Richtung entwickeln, haben wir Instrumente wie im Fall von Polen und Ungarn“, sagte sie. Damit bezog sie sich auf den Rechtsstaatlichkeitsmechanismus. Dieser sieht Gelderkürzungen für Mitgliedsstaaten vor, die gegen die EU-Werte verstoßen. Gegen Ungarn läuft seit April bereits ein entsprechendes Verfahren.

Das ist erst mal eine klare Drohung an die italienischen Wähler: Wehe Euch, wenn ihr die falsche Partei wählt! Der „Rechtsstaatlicheitsmechanismus beinhaltet faktisch, daß jede Regierung, wenn sie gegen die Dogmen der Politischen Korrektheit verstößt, mit EU-Sanktionen zu rechnen hat. Da rechte Parteien grundsätzlich nicht politisch korrekt sind, reicht schon das Faktum, daß sie an einer Regierung beteiligt sind, um mit Sanktionen zu drohen. Die CDU-Politikerin setzt natürlich darauf, daß auch Italien in dieser Krisenzeit, man führt ja einen Wirtschaftskrieg gegen Rußland zu Lasten der Bürger Europas (wie Sarah Wagenknecht treffend es auf den Punkt bringt),auf Unterstützungsgelder aus der EU hofft und die würden eben versagt, wählten die Bürger falsch.

Nun wollen die zumeist russischen Bürger der Volksrepubliken Luhansk und Saporischschja in der Region Donezk darüber abstimmen, ob ihre Republiken sich Rußland anschließen wollen zum Schutz der Aggression der Ukraine gegen diese separatistischen Republiken. Niemand zweifelt daran, daß die Mehrheit nicht mehr als Teilgebiet des ukrainischen Staates existieren möchten isb angesichts des Krieges, den die ukrainische Regierung gegen diese Republiken führte und führt.

Diese Volksabstimmung wird von vornherein als ungültig erklärt, weil die dortigen Russen kein Recht hätten, über ihre Zukunft selbst zu entscheiden, darüber entscheiden, dürfe allein die ukrainische Regierung. Die lehnt selbstredend ein Selbstbestimmungsrecht der russischen Bevölkerung ab. Wählen dürften die dortigen Russen aber, wenn es gewiß wäre, daß sie mehrheitlich dafür votieren würden, ihre Autonomie aufzugeben und sich der ukrainischen Regierung unterwerfen würden. Da sie aber falsch wählen werden, erklärt der „Freie Westen“ diese Volksabstimmung von vornherein für ungültig.

Nebenbei:Die türkische Regierung erwog einmal, das Volk über die Einführung der Todesstrafe abstimmen zu lassen. Sofort reagierte die EU: Wenn sie diese Volksabstimmung zuließe, könnte die Türkei nicht mehr Mitglied der EU werden, Die Eurokraten befürchteten eben, daß das türkische Volk und wohl nicht nur dieses falsch abstimmen könnte, also für die Wiedereinführung der Todesstrafe und deshalb

verbietet die EU diese Abstimmung. In einer funktionierenden Demokratie darf das Volk frei wählen, solange es wählt, was es wählen darf aus Sicht der Eurokraten. Mißbraucht es dies Wahlrecht, muß es dafür bestraft werden, im einfachsten Falle, daß die Wahl als ungültig verurteilt wird. So sah sich ja die Bundeskanzlerin genötigt, als ein ostdeutsches Landesparlament ob seines defizitären Demokratie-verständnisses einen FDP- Politiker zu ihrem Ministerpräsidenten wählte mit den Stimmen der AfD-Parlamentarier, eine Wiederholung der Wahl durchzusetzen, da hier das Parlament falsch gewählt hatte. Die zur Raison gebrachten Demokraten wählten dann in der Wiederholungswahl richtig, sonst wäre wohl eine weitere Neuwahl angesetzt worden. So wurde dieser fatale Mißbrauch des Wahlrechtes korrigiert.

Ob die italienischen Wähler diesen Wink mit dem Zaunpfahl beherzigen werden, und richtig wählen? Bein den russischen Wählern hat die EU keine Hoffnung auf eine demokratische Umkehr und so wird diese Volksabstimmung a priori als illegitim verurteilt. 

1.Zusatz:

Wenn ein Klassenlehrer die Einrichtung einer Schülerbibliothek anregt, in der jeder Schüler Bücher von sich zur Ausleihe reinstellen und ihm gefallene ausleihen darf, dann aber die Schüler zu Hauff Comichefte reinstellen und der Lehrer darauf die Bibliothek schließt ob dieses Mißbrauches, dann ist das ein Fall von praktizierter Demokratie.  

2.Zusatz:

In Deutschland können, wenn zu viele eine mißliebige Partei wählen, diese verboten werden! So schützen sich die arrivierten Parteien.   

3.Zusatz

In Deutschland ist die Demokratie belastet von dem Narrativ, daß der Deutsche anfällig dafür wäre, antidemokratische Parteien zu wählen, so einst die NSDAP, und daß deshalb die Demokratie vor dieser Wählerneigung geschützt werden muß.   


 

Freitag, 23. September 2022

Ein paar Absurditäten aus dem innerkirchlichen Reformdiskurs

Ein paar Absurditäten aus dem innerkirchlichen Reformdiskurs


Weil der innerkirchliche Klerikalismus sexuelle Mißbräuche mitverursache, müsse die Kirche entklerikalisiert und demokratisiert werden.


Klarstellungen: Beim einst sehr beliebten Systemvergleich BRD-DDR gewann wie Bayern München jedes Jahr die Meisterschaft die BRD den Systemvergleich. Aber in Puncto der Häufigkeit von Vergewaltigungen war in der DDR die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, vergewaltigt zu werden, deutlich geringer als in der BRD. Wenn undemokratische Strukturen die Vergewaltigungswahrscheinlichkeit erhöhten, hätte es dann in der DDR mehr Vergewaltigungen geben müssen als in der BRD.


Mir ist auch kein Hinweis dafür bekannt, daß etwa im Deutschen Kaiserreich mehr Frauen vergewaltigt wurden als im jetzigen demokratisch regierten Deutschland.


Wenn in einer klerikalistischen Organisation diese klerikallistische Struktur eine wesentliche Verantwortung für die sexuellen Mißbräuchsfälle trüge, warum ereignen sich dann die meisten Mißbräuche in nicht klerikalistisch strukturierten Orten, wie etwa in der Familie und der Verwandtschaft und Bekanntschaft? Wenn in ganz verschieden strukturierten Orten die gleichen Vorfälle sich ereignen, warum sollte dann eine spezifische Eigentümlichkeit eines Ortes die Úrsache für die Vorfälle in diesem Orte sein?


Kaprizierte man sich auf die extremste Gestalt des sexuellen Mißbrauches, der Vergewaltigung, käme man auf das ernüchternde Ergebnis, daß die Vergewaltigung der Frau durch einen Mann eine natürliche männliche Sexualpraxis ist. Kurze Erläuterung: 2 Konzepte der Fortpflanzung mit dem Ziel der Arterhaltung werden im sogenannten höher entwickeltem Tierreich praktiziert: das Konzept der großen Zahl an Nachwüchsen, sodaß eine hohe Kindersterblichkeitsrate hingenommen wird, daß Kinder sterben, bevor sie fortpflanzungsfähig werden in der Folge einer geringeren Betreuung des Nachwuchses aber doch ob der großen Zahl genügend viele die Fortpflanzuungsfähigkeit erreichen und das Konzept der kleinen Zahl an Nachwüchsen, daß dann aber ob der intensiveren Nachwuchspflege weniger vorzeitig sterben und so genügend die Forpflanzungsfähigkeit erreichen.


Zum Konzept der großen Zahl gehört dann eben die Vergewaltigungspraxis, daß ein männliches Tier oder ein Mann den Geschlechtsakt gegen den Willen des Weiblichen erzwingen kann.Da nur der männliche Teil aus rein biologischen Gründen den Geschlechtsakt gewaltsam erzwingen kann, ist die Vergewaltigung eine rein männliche Praxis im Rahmen der natürlich gelebten Sexualität des Konzeptes der großen Zahl.


Erst durch die Kultur mit ihrer Moral wird nun diese natürliche männliche Praxis unterbunden, aber es setzt sich auch immer wieder die natürlichen Neigungen durch. Merksatz: Der natürliche Mensch frißt und säuft, der kultivierte ißt und trinkt, aber immer wieder bricht der Mensch aus seiner Kultur heraus, er läßt dann, wie es volkstümlich so treffend heißt: die Sau raus! Die Kultur muß so den Mann isb vor ein solches sich Renaturalisieren bewahren. Nicht eine bestimmte Kultur, etwa die des Klerikalismus sondern ein Zurück zum Natürlichen ist so der Hauptgrund der sexuellen Mißbräuche.


Was von Natur ist, ist, so wie es ist gut!“- Diese These wird sehr energisch in dem Diskurs um die Anerkennung der Homosexualität vertreten. Wenn Männer von ihrer Geburt an homosexuell sind, dann ist das etwas Gutes, weil es natürlich ist und deshalb müsse dies Naturgute auch gelebt werden dürfen.

Klarstellungen: Seit dem Sündenfall gilt nicht mehr, daß die Natur, so wie sie ist und alles, was sie natürlich hervorbringt, gut ist. Denn die Natur ist selbst in der Folge des Sündenfalles depraviert worden. Wir leben in der gefallenen Welt. Daß jeder Mensch sterben muß, gehört nicht zur guten Schöpfung, sondern ist die Folge der Erbsünde. Wenn Menschen von Geburt an blind oder taub geboren werden, ist das auch keine gute Hervorbringung der Natur, sondern ein Fehler der Natur. Wie die Augen zum Sehen sind und blinde Augen so defekte sind, so ist die Sexualität um der Fortpflanzung willen und die Homosexualität, wenn sie denn eine angeborene ist, auch ein natürlicher Defekt. Die natürlichen Defekte sind eben durch die gefallene Natur verursacht.


Weitere Absurditäten werden folgen...


 

Donnerstag, 22. September 2022

Ist was wahr ist, eine pure Machtfrage? Eine Anmerkung zum Vorstoß flämischer Bischöfe zur Segnung homosexueller Paare



Ist was wahr ist, eine pure Machtfrage? Eine Anmerkung zum Vorstoß flämischer Bischöfe zur Segnung homosexueller Paare



Auch außerhalb des „Synodalen Irrweges“ wuchert der Unkrautgarten des Antikatholischen in der Kirche. Die flämischen Bischöfe starteten nun einen Vorstoß zur Einführung einer kirchlichen Segnungshandlung für homosexuelle Paare. Zeitgenossen werden konstatieren, daß (nicht nur in diesem Punkte) hier die Kirche den „Evangelischen Kirchen“ weit hinterherhinkt, denn da wird ja schon längst Homopaaren der Ehesegen ausgeteilt, aber es geht schon in die richtige Richtung. Nach ihrem couragierten Vorstoß gegen die Lehre der Kirche, wurde den flämischen Bischöfen wohl ein wenig bange: Diese vorgesehene Segensfeier für Homopaare solle keine liturgische Handlung sein. Hier weist der von Kath de interviewte Liturgieprofessor dies Tarnmannöver zurück: Selbstverständlich sei diese konzipierte Segnungshandlung eine liturgische Handlung. (Kath de am 22.9.2022)

Dann stößt man aber in diesem Interview auf eine sehr erhellende Passage zur Lage der Katholischen Kirche:

Frage: Rom hat 2021 erklärt, dass die Kirche keine Vollmacht habe, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. Wie ist vor diesem Hintergrund die Veröffentlichung der Belgier zu bewerten?

Volgger: Ich meine, dass in den vergangenen Jahrzehnten keine lehramtliche Entscheidung so großen Widerstand erweckt hat. Daher sehe ich die Veröffentlichung der belgischen Bischöfe als konsequenten Umgang mit dieser römischen Stellungnahme, die ja nicht nur im deutschen Sprachraum auf sehr großen Widerstand gestoßen war, angefangen bei den Gläubigen über die Bischöfe bis zu Kardinälen. Vor diesem Hintergrund halte ich den Vorschlag der belgischen Bischöfe für konsequent. Sie nimmt die Betroffenen aus pastoraler Sorge ernst.“



Zwei Begriffe sind hier bedeutungsvoll: „keine Vollmacht“ und der des sehr großen Widerstandes. Die Katholische Kirche ist der Wahrheit verpflichtet. Sie hat keine „Vollmacht“, diese zu ändern. Denn ihre Wahrheit ist nicht eine von ihr selbstständig hervorgebrachte sondern sie fundiert sich in der Offenbarung Gottes. So kann die Kirche nicht eine Segungspraxis erlauben, die der Wahrheit widerspricht.

Jedoch stößt diese Erklärung auf sehr großen Widerstand. Nicht nur Laien, sondern gar Bischöfe und Kardinäle leisten ihren Widerstand und das nicht nur in Deutschland – auf dem Synodalen Irrweg. Das heißt im Klartext: Rom hat nicht mehr die Macht, die Wahrheit durchzusetzen, wenn Rom den Gehorsam gegen die Wahrheit einfordert. Die Macht des sehr großen Widerstandes blockiert so die Wahrheit der Kirche. Weil man nun so machtvoll der Lehre der Kirche widerstehen kann, sehen sich die flämischen Bischöfe, bevollmächtigt, gegen die Wahrheit Segnungsfeiern für Homopaare durchzusetzen.

Der Liturgieprofessor macht so unüberlesbar deutlich: Was wahr ist, bestimmt der, die die Macht dazu hat. Rom kann sich nicht mehr durchsetzen, es verfügt nicht mehr über die Vollmacht, der Wahrheit Geltung zu verschaffen und so können nun die deutschen wie die flämischen Bischöfe machen, was sie nun durchsetzen können: Sie segnen Homopaare, weil sie die Macht dazu sich angeeignet haben. Bataillone von Homosexlobbyisten, der einmütige stimmgewaltige Chor der Massenmedien und wohl dunkle Hintergrundmächte triumphieren hier so über die Wahrheit: Wir besitzen jetzt die Macht, zu diktieren, was als wahr zu gelten hat.



Leider verfüge ich über keinen heißen Draht in die Heerlager des Antichristen, aber eine Siegesfeier wird es wohl schon da gegeben haben: Ob nicht doch noch der Endsieg über Gott gelingen könnte bei so mächtigen Mitkämpfern! 

Corollarium

Einhergehend mit der Demokratisierung der Kirche ist die Tendenz, die Mehrheiten entscheiden zu lassen, was als wahr zu gelten habe. Im Synodenparlamentarismus heißt das, daß die Mehrheit die Wahrheit festsetzt. Der Glaube an die Mehrheit ist der demokratische Glaube. 


 

Gott,wie er nicht sein sollte - oder warum die hl.Schrift kaum noch eine Anerkennung findet!

Gott,wie er nicht sein sollte – oder warum die hl.Schrift kaum noch eine Anerkennung findet!


Der Prophet Jesaja konfrontiert den Leser mit Aussagen über Gott, die einfach völlig inakzeptabel und für Menschen auf der Höhe der Aufklärung sich befindend nur noch als abergläubisch verurteilt werden können. Was soll man denn auch von einem Propheten halten, der so zu dem jüdischen Volke spricht:

Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben,und Israel den Verwüstern? Nicht der Herr selbst,gegen den wir gesündigt? Sie wollten nicht wandeln auf seinen Wegen, nicht auf sein Gesetz hören.“ Jesaja, 42,24.


Die Aussage ist klar und eindeutig: Das jüdische Volk, exiliert in Babylon erleidet so das Strafgericht Gottes, weil es gegen Gott gesündigt hatte. Aber auch hier kam das Volk noch nicht zur Einsicht und Erkenntnis:

So ergoß er über dasselbe den Grimm seines Zornes, und gewaltigen Krieg,und dieser versengte es ringsum, aber es kam nicht zur Einsicht,er steckte es in Brand, aber es kam nicht zum Verständnisse.“ (V. 25) „non cognovit“, „non intellexit“- das sind doch keine Termini der religiösen Sprache: erkennen, einsehen- statt erfahren, erleben, empfinden....

Aber noch viel inakzeptabler ist selbstredend dies hier uns ausgemalte Gottesbild. Von einem Gottesbild ist ja zu sprechen, um gleich die Distanz zu markieren zwischem dem, wie Gott an sich ist und wie er hier vorgestellt wird. Dies Gottesbild ist so inakzeptabel, weil wir uns Heutigen nur noch ein Gottesbild glaubwürdig ist, das Gott als die Liebe, als alle Menschen Bejahender darstellt, der niemals strafen würde. Weltimmanente Ereignisse, wie die militärische Niederlage, der so verlorene Krieg und die darauf erfolgende Exilierung werden hier unerlaubt vertheologisiert, als wenn Gott der Urheber dieser Ereignisse wäre.

Jedoch, Gott wirkt nicht in der Geschichte, er leidet höchstens mit, wenn seine Geschöpfe so Greußliches wie einen Krieg und ihre Vertreibung erleiden müssen. Auch käme Gott nie auf die Idee, Menschen und schon gar nicht sein eigenes Volk zu strafen, weil sie nicht seine Gesetze und Gebote hielten. Gott bietet uns halt gute Ratschläge, wie wir gut leben würden, hielten wir uns an seine Weisungen, aber wenn wir sie nicht einhalten, dann schaden wir uns selber nur damit. Zur Veranschaulichung des damit Gemeinten: Wenn eine Mutter zu ihrem Buben sagt: „Putze Dir jeden Abend die Zähne“ und er diesen Rat nicht befolgt, bekommt er halt nach einiger Zeit ein Zahnweh und so rächt es sich, nicht auf die fürorgliche Mutter gehört zu haben. Nicht anders verhielte es sich mit den Weisungen Gottes.

Der Prophet dagegen versteht Gottes Gesetz ganz anders: Er würde sagen, daß, wenn der Bub nicht gehorcht, er für sein Nichtzähneputzen etwa mit einem Tage Stubenarrest bestraft würde. Das eine mal ist das Zahnweh eine immanente Folge des Fehlverhaltens des Kindes, das andere mal sanktioniert die Mutter diesen Ungehorsam. Diese Differenz ist nicht folgenlos: So kann ein Ehemann, wenn er seine Frau betrügt, sich sagen: „Erfährt sie nie von meinem Seitensprung, wird diese Tat keine negativen Folgen zeitigen!“ Denn die Frau wird ihm nicht zürnen können und ihm selbst schadet der Seitensprung ja in keinster Weise, denn er vergnügt sich ja darin. Was waren das noch für schrecklich voraufklärerische Zeiten, als die Kirche noch einen Gott predigte, der den Sündern zürne und sie gar für ihr Sündigen bestrafe. Dieses Gottesbild hat die Kirche schon längst aussortiert als nicht mehr zumutbar.

Nur noch liebliche Gottesbilder im Angebot der Kirche, heißt die oberste Maxime für die zeitgenössischer Theologie, die dann solche Gottesbilder nachfrageorientiert zu produzieren hat.

 

Mittwoch, 21. September 2022

„Massenabfall von Schrift und Tradition“ Der synodale Weg





Massenabfall von Schrift und Tradition“ Der synodale Weg



Kardinal Brandmüller: Die Vorlage des Synodalen Wegs „kann man nur als Massenabfall von Schrift und Tradition bezeichnen“.Kath net 21.9.2022. Dies Faktum ist leider nicht bestreitbar. Daß selbst die Mehrheit der Bischöfe und nicht nur der Laiensynodalen Texten ihre Zustimmung gaben, die mit der hl.Schrift, der Tradition und dem Lehramt nicht kompatibel sind, entsetzt diesen Kardinal, zu recht. Aber ein bloßes Empören, so berechtigt es auch ist, enthebt einen Beobachter dieses Synodalen Irrwges nicht der Frage, wie es zu diesem Abfall kommen konnte.

Ob es wohl zukünftigen Kirchenhistorikern möglich sein wird, dieses Ereignis adäquat zu begreifen? Gewiß ist nur eines, daß die Zukunft die Bedeutung dieses Ereignisses verändern wird, ob dies Geschehen als der Gründungsakt eines neuen Typus von der „Katholischen Kirche“ eingehen wird oder als ein Versuch des Abfalles von ihr.

Eines kann aber doch darüber hinaus konstatiert werden, daß die Texte des Synodalen Weges so nicht hätten produziert werden können, wenn die Autorität der hl. Schrift und der Tradition und des Lehramtes nicht vordem schon untergraben und in Frage gestellt worden wäre. Bei der Destruktion der Autorität dieser Quellen der Theologie, der hl. Schrift, der Tradition und des Lehramtes hat wohl das Konzept der Kontextualisierung eine gewichtige Rolle gespielt.

Die Grundidee dieses Konzeptes ist dabei eine sehr simple und darum auch sehr durchschlagkräftige. Alles Geschriebene ist zu einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit niedergeschrieben worden. Das Geschriebene ist zwar dem ihn Lesenden präsent, der Text könne aber nur verstanden werden, wenn er im Kontext seiner einstigen Zeit gelesen und dann in den Kontext der Zeit des ihn Lesenden übersetzt und verstanden wird. Was einst in einem bestimmten Kontext als wahr angesehen wurde, könne eben für uns Heutige nicht einfach so übernommen werden.

Nun sind diese variierenden Kontexte nicht einfach eine Reihung von Kontexten, sondern diese Reihung unterliegt eine Tendenz des Fortschrittes. Einfacher formuliert: Wir Jetzigen wissen eben besser Bescheid als die, die Urheber der Bibel, der Tradition und des Lehramtes, denn die waren eben früher als wir. Das in der Bibel, in der Tradition und dem Lehramt Ausgesagte unterliegt sozusagen einer Mindesthaltbarkeitsgrenze, danach beginnt ihr Wahrheitswert abzulaufen. Ja, noch skeptizistischer kann überhaupt in Frage gestellt werden, ob denn je eine zeit-und raumbedingte Aussage eine oder die ewige Wahrheit gar adäquat erfassen kann.

Die Autorität der hl. Schrift, der Tradition und der Lehre der Kirche ist durch diese Konzeption der Kontextualisierung so sehr dekonstruierbar, daß nun der Synodale Weg ganz neue „Wahrheiten“ konstruieren konnte aus dem vorherigen Vorstellungsmaterial heraus. Man findet in den Texten des Synodalen Weges eben auch manches Altvertraute, nur in einem ganz anderen Kontext, dem einer Menschenkirche, die der Welt unbedingt gefallen will. 

Zusatz

Auch  wenn  es der heutigen etablierten Kirchengeschichtsschreibung völlig inakzeptabel klingen muß: Das Thron-und Altarbündnis war auch ein Schutzraum für den theologischen Diskurs, jetzt wo die Kirche nur noch eine Organisation unter vielen in der pluralistisch verfaßten Gesellschaft ist, beeinflußt die "öffentliche Meinung" den innerkirchlichen Diskurs, unterliegt die Kirche auch dieser 4.Macht. Wer über Macht verfügt, kann bestimmen, was als wahr zu gelten habe.

 


 

Dienstag, 20. September 2022

Der Mensch- ein Zerstörer oder ein Verkünstler der Natur?

Der Mensch- ein Zerstörer oder ein Verkünstler der Natur?



Alles ist künstlich und künstlich erzeugbar.Träume,Kinder,Weltbilder.An die schöpferische Naturwidrigkeit ist der Mensch gefesselt.In Wahrheit ist seine Geschichte ein unaufhörliches Programm der Verkünstlichung. Nicht eine Pflanze im Garten, wie Gott sie schuf.Alles gezüchtet ,bearbeitet,veredelt.Genmanipuliert.Nun denn: veredeln wir uns! Kristallisieren wir, technifizieren, artifizialisieren wir das Beste vom Menschen und bewahren es so vor seinem geschichtlichen Untergang!“

(Botho Strauss, Die Fehler des Kopisten, 2001,S.55)


So wunderschön romantisch kann Botho Strauß schreiben; er erweist sich eben auch hier als ein wirklicher Sprachvirtuose. So soll an etwas Verlorenes erinnert werden, ganz im melancholischen Tönen, an die Natur, an ein natürliches Leben. Aber aus diesem natürlichen Leben hat sich der Mensch im Laufe seiner Geschichte entfremdet. Diese Aussage meint nun nicht ein kontingentes Ereignis, als wenn die Geschichte des Menschen auch eine der Nichtverkünstlichung hätte sein können. Geschichte und Natur bilden hier zwei konträr gegenüberstehende Größen. Die schöpferische Naturwidrigkeit fungiert hier als das den Menschen Eigentümliche. Im 19. Jahrhundert hätte man noch euphorisch pathetisch von der Arbeit gesprochen, durch die sich der Mensch als Mensch hervorbringt, indem er die Natur für sich gestaltet. Die unserige Zeit empfindet diese Naturbearbeitung eher als eine Verkünstlichung. Das gefesselt macht den Unterschied im Ton der Bewertung aus. Der Mensch muß so der Natur gegenübertreten, sie verkünstlichen. Wir leben nicht mehr unter freiem Himmel oder in Naturhöhlen und beheißen unsere Wohnräume, wir jagen nicht mehr, sondern züchten. Kein Mensch will ernsthaft wieder natürlich leben.

Aber doch bricht in dieses Geschichtsbild, in der die Geschichte als die große Verkünstlichung erfaßt wird, eine da nicht hineinpassende Größe hervor: die Natur, wie Gott sie schuf. Die Menschheitsgeschichte ist so gesehen ein einziger Prozeß des Sichentfernens und Wegentwickelns von der Natur, wie Gott sie erschaffen hatte. Geht also dieser Schöpfergott uns notwendig abhanden, je weiter wir uns entwickeln und so die Welt verkünstlichen. Wenn alles gezüchtet, bearbeitet, veredelt ist, kann da der Schöpfergott noch präsent sein, ja noch von einer Relevanz für uns sein?Auf diese Frage gibt uns diese Textpassage keine Antwort.


Es wird eben nicht zu einer Umkehr zum ursprünglich Natürlichem aufgerufen. Stattdessen sollen wir Menschen weiter auf dem Wege der Verkünstlichung voranschreiten.Der Mensch soll und hat sich selbst zu verkünstlichen.


Eine kleine diesen Gedankengang unterbrechende Exkursion in das Reich der Malerei. Eines der Vorzugsmotive des Malers Renoir sind junge Frauen. Die Frauen, die er da malte, sind längst tot, aber die Gemälde halten sie fest in ihrer Mädchenschönheit. Als Lebende waren sie dem Schicksal des Älterwerdens und des Verlustes ihrer Schönheit unterworfen, bis zu ihrer Grablegung und ihres dortigen körperlichen Zerfalles. Aber das Bild von ihnen bewahr diese ihnen eigene Schönheit, aber nur um den Preis ihrer Verkünstlichung. In ihrer künstlerischen Darstellung bewahren sie ihre Schönheit, die der Gang der Natur nichtet. Die Bilder sind so voller Melancholie, weil die natürliche Schönheit der jungen Frauen nur in diesen Kunstbildern bewahrt werden konnte. Es ist so eine tote Schönheit, eine, die nur noch in der wundersamen Komposition der Farben des Bildes, figuriert zu einem Frauenbild existiert.


Nun muß noch ein Blick auf das unaufhörliche Programm der Verkünstlichung geworfen werden, an das der Mensch gefesselt ist. Der Terminus des Programmes wirft notwendig die Frage nach dem Programmierer dieses Programmes auf. Es muß geklärt werden, warum denn wir Menschen an dieses Programm gefesselt sind. Wenn der Mensch sich dieses Programm selbst auferlegt hätte, es selbst für sich geschrieben hätte, dann könnte er es doch selbst auch wieder deinstallieren! Dies Verkünstlichungsprogramm wäre löschbar und so nicht unaufhörlich.

Ein unaufhörliches nicht löschbares Programm, das den Menschen gar fesselt, kann so nur Gott, der Schöpfer des Menschen für den Menschen geschrieben haben! Der Auftrag Gottes an die ersten zwei Menschen, vermehret Euch und machet Euch die Welt untertan, ist tatsächlich dies Programm, das uns Menschen fesselt. Gott gab so dem Menschen die Natur, die Welt, er übergab sie ihm zur Gestaltung – wie eine Mutter ihrem Kinde Bauklötze gibt, damit es damit was erbaut.

Und doch bleibt eine melancholische Verstimmung. Renoirs Bilder, die Verkünstlichung der da gemalten jungen Frauen verweist eben auch auf ein natürliches Menschenleben, das längst verstorben ist und uns nur noch als Kunstbild präsent ist. Jede Verkünstlichung ist so auch immer eine Negation des Natürlichen bzw seine Aufhebung in der Kunst, der verkünstlichten Natur.

Zusatz:

Die sog. "Ökologische Krise", die "Klima- und Umweltkatastrophe" etc zeigt nur eines an, daß eben der Gestaltungsauftrag der Mensch auch  fehlerhaft ausführen kann, daß eben mancher Turm, aus Bausteinen vom Kinde errichtet, umfällt, weil er nicht sorgfältig genug auferbaut worden ist. Außerdem zeigen diese Krisen aber auch, daß das Spielzimmer Erde für die Menschheit zu klein wird,sie ist zu vital für diesen so limitierten Lebensraum. Wie die Vögel einmal flügge geworden, ihr Nest verlassen, so muß auch der Mensch seinen Lebensraum erweitern, in dem er neuen außerhalb des Kinderspielzimmers Erde sucht.

 

Montag, 19. September 2022

"Die Vorstellung, dass Gott außerhalb der Naturgesetze wirkt, ist überholt"

Die Vorstellung,dass Gott außerhalb der Naturgesetze wirkt, ist überholt“


So deklariert es der Jesuit Frick in einem Interview mit Kath de: „Es bleiben Fragen“ am 18.9.2022 zur Causa der Therese Neumann. Ihre Stigmatisierung sei eben etwas Psychosomatisches und auch sonst ist diese volkstümlich als Heilige Verehrte wohl etwas suspekt. Da aber Wunder grundsätzlich nicht möglich seien, sollte das Heiligkeitsanerkennugsverfahren geändert werden, daß auf den Nachweis einer Gebetserhörung, daß irgendwer wundersam gerettet worden sei, verzichtet werden muß.Nimmt man diese Deklaration nämlich ernst, daß Gott keine Wunder wirken könne, da ein Wunder die Durchbrechung der Naturordnung ist und Gott in seinem Wirken an die Naturgesetze gebunden ist, muß ja geschlußfolgert werden, daß alle Heiligkeitssprechungen irrtümich vollzogen wurden, wenn dafür eine solche Gebetserhörung nachgewiesen wurde.

Daß Gott außerhab der Naturgesetze wirken können, ist also eine Vorstellung,die zwar einst vertreten wurde, die jetzt aber überholt sei. Durch was und wie ist denn diese Vorstellung überholt worden? Auch wenn dies hier nicht ausdrücklich expliziert wird, so liegt der Leser wohl richtig, wenn er hier die Aufklärung, das moderne Bewußtsein oder Ähnliches als Grund des Überholtseins annimmt. Wenn Gott als Souverän gedacht wird, hier nehme ich einen Gedanken Carl Schmitts, dann steht er über der Naturordnung wie der Staat im Notfall den Ausnahmezustand ausrufen kann. Was verfassungsrechtlich die Möglichkeit des Ausnahmezustandes ist, das ist das Wunder in seiner Beziehung zu den Schöpfungsordnungen, wozu auch die Naturgesetze gehören. Wie ein Souverän nicht an die Gesetze gebunden ist, so ist Gott auch nicht an die Naturgesetze gebunden. Warum soll das nun eine überholte Vorstellung sein, gibt es doch selbst im jetzigen Staat die Möglichkeit der Erklärung eines Notstandes, durch die viele Gesetze und Rechte dann als zeitlich wohl befristet ungültig erklärt werden.

Da es einen engen Zusammenhang zwichen der Gottesvorstellung und der Staatsvorstellung gibt, könnte also einfach vermutet werden, daß hier dieser Jesuit das Rechtsstaatsverständnis auf Gott hin projiziert, daß auch Gott dem Recht und so auch den Naturgesetzen subordiniert ist und daß er somit nicht über das Recht verfüge, per Notstandserklärung die Naturgesetzte punktuell außer Kraft zu setzen.


Dann hat Jesus Christus auch keine Wunder gewirkt und konnte er dann noch von den Toten auferstehen? Die Auferstehung Jesu war doch auch ein Wunder!


Füreinander beten“ Dieser religiösen Praxis widmete sich der Jesuit Heinrichowski in dem Magazin: Jesuiten, 2022/3 auf Seite 22. „Auch wenn das fürbittende Gebet (theologisch) nicht unproblematisch ist“- ja, warum ist es denn nicht unproblematisch, ja wohl gar noch schlimmer: umstritten? Es existiere eben eine „naive“ Vorstellung, die man auch als überholte abqualifizieren könnte, daß Gott erst durch die Fürbitte veranlaßt das gerade geschehene Unheil sähe, Gemeint ist damit, daß für jemanden in einer Notlage sich befindenden gebetet wird, wobei nun eine eigentümliche Verschiebung vorgenommen wird. Wenn doch die Fürbitte eine Bitte um ein göttliches Helfen ist, so reduziert sich hier die Fürbitte auf ein: Gott sieh doch auf die Not dessen, für den ich jetzt bete! Aber dieser Gebetswunsch ist eben überflüssig, denn Gott sieht eben alles und so auch jede Not. Aber es wird doch im Gebet um Gottes Hilfe gebetet. Gott könne also Gebete hören und erhören und im Vertrauen darauf wird doch zu Gunsten anderer Fürbitten getätigt. Das ist aber wohl ein „naives“ und „überholtes“ Gottes- und Gebetsverständnis.

Was ereignet sich denn wirklich in einem Fürbittgebet? „Das fürbittende Gebet hilft meiner Sprachlosigkeit, Fassungslosigkeit vielleicht auch Angst.“ Das Fürbittgebet hilft also nur dem Beter selbst! Aber es wird dann noch etwas mirakulös: „das Gebet führt mich in eine Beziehung, in der Heil entstehen kann“. Mit wem gerate ich dann im Gebet in eine Beziehung: in eine zu Gott oder in eine zu dessen Gunsten ich bete? Eindeutig ist hier der Text nicht. Aber eines ist wohl eindeutig: Das Heil kann hier nur eines für den Beter sein.

So beginnt diese Betrachtung zum Fürbittgebet: „Ist eine Kirche tagsüber geöffnet, ist es ziemlich wahrscheinlich,dass dort Kerzen brennen.Dieser Trend scheint nicht abzureißen. Unabhängig vom religiösen und spirituellen Hintergrund ist das Entzünden einer Kerze eine Geste,die verstanden wird:Ich bete für dich, ich denke an dich.“ Es ist wohl eine angemessene Interpretation, das Komma nach dem: Ich bete für dich als: und das heißt: ich denke an dich zu lesen. Es gibt keinen einzigen Anhalt in dem Text, daß die Fürbitte etwas anderes ist als ein Denken an den, für den man bittet. Dies Beten hilft auch nur dem Beter.


Daß hier dieser Jesuit die religiöse Praxis des Kerzenanzündens völlig mißversteht, ist offensichtlich, daß a) die Kerze meist vor einem Marienaltar entzündet wird, daß also die Kerze für die Mutter Gottes entzündet wird und sie dann gebeten wird um eine Hilfe für jemanden oder für den Kerzenanzünder selbst, daß b) die Kerze für die Gottesmutter als eine Opferkerze entzündet wird, daß so ein Verzicht geleistet wird: Die Kerze, die bei mir Daheim für mich brennen könnte, bringe ich jetzt Dir da, damit sie für Dich brennt und sich aufopfert, indem sie sich verbrennt. Um dieses Kerzenopfer willen, daß sie für Dich nun brennt, bitte ich Dich: Erhöre mein Gebet!


Aber das ist nun für einen Jesuiten mehr als naiv und mehr als überholt. Denn Gott kann gar keine Gebete erhören. Und wenn wir beten, dann kann das nur uns als Betende helfen! Und Gott? Vielleicht begegne ich ihm im Gebet- aber erhören kann Gott mich nicht. Damit stehen wir wieder vor einem Gott, der nicht mehr helfen kann, weil diese christliche und allen Religionen gemeinsamer Vorstellung eine überholte Vorstellung ist. Nur darf hinzugefügt werden, daß dieser Gott, zu dem dieser Jesuit betet, gewiß nicht der Gott Jesu Christi ist- sondern ein Götze, der nicht hören und nicht erhören kann ! Er ist einer, der nur da und der den Menschen allein sein läßt. 

Corollarium 1

Ein Gott, der weder Opfer noch Gebete erhören kann, der aber zudem auch nicht mehr in die Wirklichkeit hineinwirken kann,weil statt ihm nur noch die Naturgesetze wirken, ist in religiöser Hinsicht kein Gott mehr. Er kann so reduziert nur noch als Moralgesetzgeber fungieren. 

 

Samstag, 17. September 2022

Zwischen Laxheit und Rigorismus oder über Moral und Lebensfeindlichkeit

Zwischen Laxheit und Rigorismus oder über Moral und Lebensfeindlichkeit


Wenn die Zeiten, wie die unserigen zur Laxheit tendieren und im Prinzip fast alles für erlaubt erklären, dann evoziert dies regelmäßig Sympathien für eine rigoristische Morallehre. Ein Musterbeispiel eines solchen Rigorismus bietet der Artikel: „Wahrheitsliebe und Lüge“ von J. Stöhr in der Monatszeitschrift „Theologisches“ Juli/Aug 2022. So wird hier die These aufgestellt: „Das Verbot der Lüge dagegen verpflichtet immer und unbedingt“. (Sp 267) Das dafür als Beweis zitierte Gebot, 2.Mose 20,16 besagt aber etwas anderes: „Du sollst nicht falsch wider deinen Nächsten aussagen.“ Das Aussagen wider hat seinen Sitz im Gerichtsprozeß und verbietet Falschaussagen zulasten meines Nächsten. Eine genauere Beschäftigung mit diesem Gebot würde verlangen, daß geklärt ist, wer hier mit dem Nächsten distinkt gemeint ist, ist jeder Mensch mein Nächster und was das „wider“ bedeutet. Aber solche Feinheiten liegen einem in Entweder-oder- Kategorien denkendem Rigorismus nicht.

Gesetz den Fall, ein Christ soll in einem islamischen Lande wegen der Lästerung des Propheten Mohammed zu Tode verurteilt werden und ein Christ hätte die Möglichkeit, ihm das Leben zu retten, indem er die Unwahrheit sagt, daß der Angeklagt nicht gesagt habe,Mohammed wäre kein Prophet Gottes. Diese Falschaussage wäre keine zu Lasten, wider den Angeklagten sondern eine Lüge, die ihm sein Leben retten würde. Aber jeder moralische Rigorist verurteilt diese Möglichkeit, einem Mitchristen so das Leben zu retten. Um nicht lügen zu müssen, nimmt er gar billigend die Hinrichtung seines Mitchristen in Kauf: Hauptsache, ich lüge nicht!

Der Rigorismus beruht so auf der Grundsatzentscheidung, daß die Gebote und Gesetze Gottes eingehalten werden müssen ohne daß auf die Folgen einer solchen Gesetzesobservanz eine Rücksicht genommen wird. Ein solcher Gesetzesrigorismus liegt ja der pharisäischen Auslegung der Heiligungsbestimmungen des Sabbates zu Grunde. Was darf ein Arzt und was darf er nicht an einem Sabbat? Auch der Arzt soll am Sabbat nicht arbeiten. Das gilt prinzipiell. Aber das Prinzipielle erlaubt, ja verlangt sogar Ausnahmen. Wenn ein Mensch in akuter Lebensgefahr sich befindet, etwa einen Herzinfarkt erlitt, muß der Arzt auch am Sonntag tätig werden. Einen chronischen Kranken dagegen darf ein Arzt nicht an einem Sabbat heilen, da es einem chronisch Erkrankten zumutbar ist, einen Tag auf seine Heilung zu warten. Man wird dies wohl als einen gemäßigten Rigorismus bezeichnen dürfen, so seltsam diese Formulierung auch klingen muß, da nicht gelehrt wird, daß in keinem Falle ein Arzt eingreifen dürfte, auch nicht bei akuter Lebensgefahr.

Für einen nicht gemäßigten Rigorismus kann Kant beispielhaft angeführt werden. Nach ihm gilt: Gesetz den Fall, ein Mann sagt zu einem Ehemann: „Ist ihre Frau in dem Keller? Ich will sie umbringen!“, dann darf auch in diesem Falle der Ehemann nicht lügen, sodaß der Mann dann seine Frau im Keller ermorden kann. Das wäre nun nicht etwa eine Beihilfe zur Tötung sondern zeige, wie vorbildlich dieser der unbedingten Pflicht zur Wahrheit genüge getan habe.

Daß Jesus Christus nun so völlig anders das Sabbatgebot auslegt als die zum Rigorismus neigenden Pharisäer ist der Skandalon aller Rigoristen. Es interpretiert nämlich das Sabbatgebot im Kontext des ganzen Gesetzes als auf das Wohlergehen des Menschen ausgerichtetes Gesetz und frägt darum: Kann es am Sabbat verboten sein, seinem Nächsten Gutes zu tuen? Durch diese Frage stellt er das Einzelgesetz in den Kontext des Gesamtgesetzes und interpretiert es von daher. Die pharisäische Auslegung isoliert das Heiligungsgebot des Sabbates, interpretiert es so abstrakt und verfehlt so den Sinn des Gesetzes: Der Pharisäer verbietet, daß für einen Menschen Gutes an einem Sabbat getan werden darf, etwa einen Blinden zu heilen.

So ist auch die Intention des Verbotes, falsch Zeugnis zu geben (vor Gericht) zum Schaden eines Angeklagten. Pervertiert wird dies Gebot aber, wenn ich einem zu Tode verurteilten Christen nicht durch die Lüge, er habe Mohammed nicht als Falschpropheten bezeichnet, das Leben retten darf.


Aber nicht nur für solche Extremsituationen erweist sich ein solcher Wahrheitsrigorismus als moralisch inakzeptabel. Für das gesellige Miteinander gehört ein etwas laxer Umgang mit der Wahrheit schon zum guten Benimm. Welcher Gast sagte etwa ehrlich zu dem Gastgeber, daß der dargebotene Wein schlecht sei und die Gastgeberin mal wieder zeige, was für einen schlechten Geschmack sie habe. Auch wenn diese Urteile gerecht und somit wahr wären, kein kultivierter Mensch äußerte das sondern lobte den Wein, wird er gefragt. Zudem: Welche Ehe hielte 30 Jahre, wenn beide immer nur die Wahrheit zueinander sagten.

Abstrakter formuliert: Das Gebot der Nächstenliebe und die Pflicht zur Wahrheit können in einen Widerstreit geraten, so daß man um der Nächstenliebe willen auch mal lügen muß, will man nicht gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen. Dabei wird bei der Gebotsauslegung der Schwerpunkt auf das „wider“ gelegt. Durch eine Lüge jemandem einen Schaden zu fügen, ist eine Sünde. Wenn aber durch eine Lüge jemandem geholfen werden kann, kann sie gar geboten sein. Der Ehemann darf eben den Mörder belügen, um so die Ermordung seiner Frau zu verhindern.


Nun könnte eingewandt werden, daß niemals etwas Nichtgutes in den Dienst des Guten gestellt werden dürfe und so kann auch keine Lüge auch durch noch so einen guten Zweck gerechtfertigt werden, selbst nicht, wenn nur durch eine Lüge ein Menschenleben gerettet werden könnte. Das klingt doch gut, aber wie nun, wenn selbst Gott die Lüge in seinen Dienst nimmt, um eines guten Zweckes willen!


Der König Ahab will nicht auf Gottes Wort hören, er hört lieber auf die ihm günstigen Prophezeiungen bezüglich des Ausganges des anvisierten Krieges. Gott hat den Propheten den Geist der Lüge eingegeben, damit er den Krieg beginne und dann umkomme! (1.Könige, 22) Der Lügengeist sagt zu Gott: „Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Munde all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören;du vermagst es.Geh und tue es!“ (V.22) Gott selbst beauftragt diesen Geist: Belüge, betöre den König, sodaß er eine falsche Entscheidung trifft und er seine Strafe bekommen wird! Selbst Gott bedient sich hier eines Geistes, der gar als Lügengeist qualifiziert wird, um seine Ziele zu erreichen.


Diese Geschichte stellt natürlich die Gotteslehre vor große Probleme. Diesem Text kann man aber nicht mehr gerecht werden, wenn Gott eine göttliche Natur unterlegt wird, die ihn so determiniert, daß er unfrei nur gemäß ihr handeln kann. Aber es muß darauf insistiert werden, daß die hl. Schrift die wichtigste Norm für die christliche Gotteslehre ist!Das schließt es aus, nur die einem Bibelleser gefälligen Texte heranzuziehen. Also, wenn Gott schon selbst die Lüge in seinen Dienst stellt, dann kann die Lüge nicht immer eine Sünde sein. Die Folgen eines solchen Rigorismus sind zudem so katastrophal, daß auch der gesunde Menschenverstand diesen Rigorismus als inakzeptabel beurteilen muß. 

 

Corollarium 1

Die rigoristische Gesetzesauslegung-zur Veranschaulichung:Ein Sankafahrer mit einem Schwerverletzten auf dem Wege ins Spital. Muß er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Das rigoristische Urteil sagt: Ja, denn er darf das Gute, hier seinen Beitrag zur Rettung des Schwerverletzten nur unter der Bedingung der Einhaltung dieser bestimmten Straßenverkehrsordnung erbringen. Statt diese Einzelbestimmun so abstrakt zu beachten entsteht das nichtrigoristische Urteil, indem diese Einzelbestimmung der Limitierung der Höchstgeschwindigkeit interpretiert wird als ein Element der Gesamtstraßenverkehrsordnung, die die Aufgabe hat, den Straßenverkehr so zu regeln, daß soweit wie möglich Unfälle und Personenschäden vermeidbar werden. Hielte sich nun der Sankafahrer an die Einzelbestimmung abstrakt, er führe nicht schneller als es erlaubt ist, verstieße er gegen die Gesamtstraßenverkehrsordnung, der Intention, Personenschäden so weit wie möglich zu vermeiden, indem er das Leben des Schwerverletzten durch das Fahren gemäß dieser Einzelbestimmung geährdete. 

Merksatz: Nur das Ganze ist das Wahre. 


Corollarium 2

Letztendlich lautet die Maxime jeder rigioristischen Moral in : Das Gute tuen, auch wenn die Welt daran zu Grunde geht! Hätten alle Kinder Evas und Adams strickt sich an das Inzestverbot gehalten, die Menschheit wäre mit dem Tode des letzten dieser Kinder ausgestorben.  

Corollarium 3

Um von der Maxime: "Der Zweck heiligt die Mittel" wegzukommen, landet so die Moraltheologie in die Gefahr des Rigorismus.

 



 

Freitag, 16. September 2022

Papst Franziskus – oder die Nivellierung aller Religionen

Papst Franziskus – oder die Nivellierung aller Religionen + 2  Corollarien


So sprach der Papst bei einem Treffen der Vertreter aller Religionen (zitiert nach Kath info vom 14.9.2022):

Angesichts des Geheimnisses des Unendlichen, das uns überragt und anzieht, erinnern uns die Religionen daran, dass wir Geschöpfe sind: Wir sind nicht allmächtig, sondern Frauen und Männer auf dem Weg zum selben Himmel. Die Geschöpflichkeit, die wir teilen, schafft also eine Gemeinsamkeit, eine echte Geschwisterlichkeit. Sie erinnert uns daran, dass sich der Sinn des Lebens nicht auf unsere persönlichen Interessen reduzieren kann, sondern in der Geschwisterlichkeit eingeschrieben ist, die uns auszeichnet. Wir wachsen nur mit den anderen und dank der anderen.“


Die Thesen dieser gewichtigen Passage der Papstrede sind wirklich haarsträubend: Weil alle Menschen Geschöpfe Gottes sind sind alle Menschen auf dem Weg in den Himmel. Weil alle Menschen Geschöpfe Gottes sind, sind sie alle Geschwister. Die Geschwisterlichkeit zu leben, sei so die Aufgabe des Menschen. Die Aufgabe aller Religionen bestünde also allein darin, den einen Gott zu verkünden, der der Schöpfer aller sei. Dies inkludiere dann, daß wir Menschen eine Familie seien, in der wir geschwisterlich zu leben haben auf unsrem Wege in den Himmel!


Damit erklärt dieser Papst das ganze Erlösungswerk Jesu Christi, ja überhaupt Gottes Offenbarung für überflüssig, weil allein der Glaube an einen Schöpfergott ausreiche. Aber nicht mal dieser Glaube ist von Nöten, denn jeder Mensch, egal wie er es mit der Religion hält, sei auf dem Wege in das ewige Leben. Es käme jetzt nur darauf an, daß wir alle geschwisterlich lebten.


Daß jede Religion differenziert zwischen den Gläubigen und den Nichtgläubigen, beachtet der Papst hier nicht. Er verkündet hier einen Gott, dem es gleichgültig ist,ob wir an ihn glauben oder nicht.Wie wir ihn glauben, ob christlich, islamisch oder jüdisch, soll nun gar Gott gleichgültig sein. Er führt eben jeden, nur weil jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist,zum Himmel.


Die Religionen sollen so nur noch eine Aufgabe haben, zu lehren,daß die Menschheit eine ist, die ihr Zusammenleben geschwisterlich zu gestalten habe. Der Widerstreit zwischen den Religionen, was denn nun der wahre Weg in das ewige Leben sei,ob es Jesus, Mohammed oder wer auch immer sei, der die Einheit der Menschheit zerreißen könnte, soll dabei durch die Proklamation, daß alle Wege in den Himmel führen, aus der Welt geschafft werden. Damit soll die Einheit der Menschheit geschützt werden. Jedes missionarische Tätigkeit einer jeden Religion verbietet sich dann auch von selbst, wenn doch Gott selbst alle Religionen gleichgültig sind.


Die eine Menschheit, die ihr Daheim in der einen Welt hat, und das Leben auf ihr geschwisterlich zu gestalten habe, daß ist das Credo dieses Papstes. Die christliche Religion ist dafür überflüssig, ein irgendwie gearteter Glaube an einen Schöpfergott reiche. Auch wenn das nun nach einer Verschwörungstheorie klingen mag: Ist das nicht der Kerngedanke des Freimaurertumes? Ist es wirklich nur zufällig, daß solche Weltreligionstreffen so freimaurerisch daherreden? 

1.Corollarium

Wahrscheinlich ist die Bekämpfung der Religion durch die  Behauptung ihrer Gleichgültigkeit effektiver, als sie als unwahr zu entlarven!  

2.Corollarium

Es ist zwar wahr, daß die Menschheit eins ist, aber sie ist dies nur in ihrer Binnendifferenzierung nach Rassen und Völkern. So wie der Schöpfergott nicht die Nichtung der Geschlechterdifferenz will, so will er auch nicht die Auslöschung dieser Binnendifferenzierung.