Freitag, 12. Mai 2023
„Papst Franziskus gegen "Rückwärtsgewandtheit" in der katholischen Kirche“ oder sein Kampf gegen die Alte Messe
„Papst Franziskus gegen "Rückwärtsgewandtheit" in der katholischen Kirche“ oder sein Kampf gegen die Alte Messe
Kath net rapportiert darüber am 11.5. 2023: „Franziskus musste sich in Budapest erneut erklären, warum er die "Alte Messe" so einschränken lässt und behauptete, dass diese Form der Messe auf "ideologische Weise" benützt wurde.“ Der Begriff der Rückwärtsgewandtheit müßte jeden katholischen Leser mehr als irritieren. Denn unter der Reform bzw unter Reformbewegungen versteht die Kirche, daß man sich an der Normativität des Ursprunges orientiert und feststellt, daß man sich zu weit vom Ursprünglichen entfernt habe. Die Kirche ist so gesehen reformbedürftig, wenn sie ihre Ursprungsform zu verlieren droht und so umkehren muß zum Ursprünglichen. Der apostolische Glaube ist und bleibt für ewig die Norm für die Kirche. Entfernte sie sich davon, müßte sie zu diesem Ursprung umkehren: Außer Form gebracht, bringt die Kirche sich wieder in Form, indem sie zum Ursprünglichen sich zurückwendet. Deshalb ist jede Kirchenreform ein rückwärtsgewandtes Unterfangen.
Im Reiche der Mode gilt, was vorgestern „in“ war, kann keine modebewußte Frau heute noch anziehen, Das gilt nun aber nicht für die Kirche. Wenn eine theologische Aussage wahr ist, dann wird sie auch immer wahr bleiben und was unwahr war, wird es auch immer bleiben. Wenn nun die „Tridentinische Messe“ eine wahre Weise der kultischen Verehrung Gottes ist, dann ist sie heute und übermorgen auch wahr.Da die Messe sich auf Gott ausrichtet und der seinen Geschmack nicht ändert wie eine modebewußt sich kleidende Dame, kann es keine Liturgie geben, die einmal gottgemäß war und nun es nicht mehr ist. Als Abbild der ewigen himmlischen Liturgie müßte sich ihre Wahrheit gerade in dem Sichimmergleichbleiben verifizieren. Unmöglich ist es aber, daß so wie viele Jahrhunderte hindurch die Kirche den Gottesdienst zelebriert wurde, jetzt als verboten zu erklären. Das ist völlig unkatholisch.
Für die Fortschrittsideologie ist dagegen jede Rückwärtsgewandheit eine Todsünde, denn alles einst wahre gilt ihr als etwas durch den beständigen Fortschritt Überwundenes. Einst zeichnete sich der Fortschrittsglaube geradezu durch seine Naivität aus: Vom Animismus über den Polytheismus und Monotheismus zum Atheismus. Die Religion würde so verschwinden wie jeder Mensch einmal lerne aufrecht zu gehen, sein Krabbelalter hinter sich lassend. Aber diese Fortschrittsvorstellung ist nun völlig inkompatibel mit der Erkenntnis, daß Gott als die Wahrheit selbst sich offenbart hat und somit Erkenntnisse ermöglichte, die dem Strom der Zeit entzogen sind, in dem das gestern noch als wahr Angenommene heute als ein Irrtum abgelegt wird. Aber nicht nur Papst Franziskus, sondern die Herrscharen der Modernisten wissen von dieser Differenz von göttlicher Wahrheit und dem Strom des menschlichen Meinens, was man so für wahr hält im allgemeinen Gerede der Weltkinder, nichts. Nur,die Kirche kann sich der Norm der Politik: „Was schert mich mein Geschwätz von gestern!“, nicht zu eigenmachen!
Zusatz:
Wer die Bibel anfangend beim 1.Buch bis zum letzten, der Johannesoffenbarung auch nur überfliegt, kann nicht auf die Idee kommen, hier würde uns eine Fortschrittsgeschichte erzählt, von den dunklen Anfängen bis wir dann Schritt für Schritt vorangeschritten seiend am Ende das Reich Gottes erreichen!
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