Donnerstag, 5. September 2024

Das Nein zum Leben – eine Unmöglichkeit oder eine menschliche Möglichkeit, die jetzt en vogue ist selbst in der Kirche?

 

Das Nein zum Leben – eine Unmöglichkeit oder eine menschliche Möglichkeit, die jetzt en vogue ist?

Nahe liegt es doch, zu meinen, daß jeder Mensch für sich schon leben möchte, aber daß er vielleicht dann anderen ein Recht auf zu leben abspricht, aber prinzipiell bejahe jeder es, zu leben. Nur, wie ist es dann erklärbar, daß der Buddhismus die Überwindung des Lebenwollens als die Erlösung lehrt und daß A.Schopenhauer dann diese buddhistische Lehre in seiner Philosophie explizierte und so für den europäischen Raum kongenial übersetzte? Daß es gut ist, zu leben, ist für den Menschen keine Selbstverständlichkeit, weil wir nicht durch einen „Lebenstrieb“ determiniert würden, daß wir gar nicht anders könnten, als leben zu wollen.

Scheinbar hat das jetzt angerissen werdende Thema nichts mit dieser Causa zu tun: Der Standpunktkommentar von Kath de am 9.5.2024 polemisiert gegen Papst Franziskus: „Die Polemik des Papstes gegen kinderlose Paare“. „Auf seiner Asienreise lobt der Papst Familien mit vielen Kindern und kritisiert Paare, die sich lieber für ein Haustier statt Nachwuchs entscheiden.“ Was heißt es denn überhaupt, ein Mensch zu sein? „Ein“ bezeichnet eine Singularität, der „Mensch“ eine Allgemeinheit, die Gruppe aller unter diesem Begriff Subsumierbaren. Ein Menschbedeutet deshalb: ein Fall des Menschseins zu sein, oder philosophischer: eine bestimmte Realisierung der Idee des Menschseins zu sein. Die Selbstbejahung inkludiert somit immer auch ein Jasagen zur Idee des Menschen, zum Menschsein.Oder was würde man von der Äußerung halten: „Liebesromane verabscheue ich, aber Hedwig Courths- Mahlers Romane liebe ich“? Es ist abstrus, die Gattung des Liebesromanes geringzuschätzen, aber die Werke der Königin des Liebesromanes wertzuschätzen.

Wenn das Jasagen ein Akt der Lebensbejahung ist, und das ist er unbezweifelbar, dann gehört zu der Lebensbejahung die Bejahung der Fortpflanzung, denn ohne einen Nachwuchs sürbe das Leben der Menschheit aus. Der Kinderreichtum, den hier der Papst so energisch lobt, ist die Frucht der Lebensbejahung. Wo aber der Einzelmensch die Fortpflanzung ablehnt, lehnt er das Menschsein als etwas Bejahungswürdiges ab, er will nur sich als Einzelsubjekt und verfehlt dabei sich selbst, da er nunmal ein Exemplar des Menschseins ist. Der Standpunktkommentar behauptet nun, daß es doch jeder selbst entscheiden könne, ob er eigene Kinder haben möchte oder auch nicht. Diese Freiheit steht unbestreitbar jedem zu, aber die Kirche kann unmöglich beide Entscheidungen, die für und die gegen eigene Kinder als gleichwertige beurteilen! Zur Lebensbejahung gehört der Wille zur Fortpflanzung. Nun kann es gute Gründe geben, warum auf eigene Kinder verzichtet wird und das gilt nicht nur für den Stand der Priester und der Mönche, aber Gottes Willen entprechen kinderreiche Familien mehr. Das hat der Papst zu sagen und das sagt er auch.

Von Bevölkerungswachstumsexperten kann in letzter Zeit gelesen werden, daß die Menschheit nur noch eine kurze Zeit wachsen werden wird, daß dann aber ein Schrumpfen zu erwarten sein wird. Einfach gesagt: Wenn weltweit die Menschen sich so wenig fortpflanzten wie wir westlichen Menschen, könnte man schon mit einem Rechenschieber die Implosion der heutigen Menschheitskultur vorausberechnen: Vor dem Aussterben der Gattung Mensch würden alle Gesellschaften an dem Menschenmangel zu grundegehen. Man muß das als eine Tendenz einer Selbstverneinung des Menschen ansehen. Der Mensch will sich nicht mehr als Mensch sondern nur noch als eine von seinem Menschsein abstrahierte Singulärexistenz.

Gott selbst gab nicht umsonst uns als das erste Gebot: „Seid fruchtbar und mehret Euch!“, denn die Selbstbejahung ist für uns Menschen keine Selbstverständlichkeit.Als aus dem „Nichts“ Erschaffene scheint auch uns Menschen die Möglichkeit innezuwohnen, durch eine Selbstnichtung uns aus dem Leben erlösen zu wollen. Gott erhält so seine „Creatio ex nihilo“ auch gegen der der Schöpfung innewohnenden Tendenz zur Selbstnichtung. Die Dekadenz als eine Schwächung des Lebens- und Überlebenswillens manifetiert sich so gerade in dem Geburtenrückgang und am extremsten in den vielen im Mutterleibe getöteten Kinder. Die Primäraufgabe jeder Gesellschaft und damit auch der staatlichen Politik ist der Selbsterhlt. Dazu ist unbedingt einer Förderung der Familie als der Basis des Eigennachwuchses und isb des Kinderreichtumes von Nöten. Man muß konstatieren, daß unsere westliche Kultur an dieser Hauptaufgabe kläglichst scheitert und somit wahrlich eine Kultur des Todes, der Lebensverneinung ist.

Zusatz:

Zur Dekadenz gehört auch die Begeisterung für die LGBTQ- Bewegung, die so sehr in der Kirche um sich greift.Die Sexualität soll nicht nur von der Fortpflanzung völlig entkoppelt werden, sondern es soll auch die Geschlechterpolarität konfundiert werden, die die Voraussetzung der Fortpflanzung ist.



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