Die
Mogelpackung: Wie die liberalistische Ideologie in einem conservativen Gewand an Katholiken verkauft wird
Am 5.9.2024 konnte man auf Kath net unter der Überschrift:“Konservative, nicht Progressive, sind die wahren Verteidiger der Freiheit“ Befremdliches lesen:„Die Versuche der Demokratischen Partei sich einen Mantel der Freiheit umzuhängen seien unglaubwürdig. Die Partei stehe seit mehr als hundert Jahren für Steuern, Regulierungen und Überwachung, warnt Alexander Salter.“ Die „Demokraten“ seien also keine conservative Partei, da sie für „Steuer“,“Regulierungen“ und für „Überwachungen“sich einsetzten. Daß die „Demokratische Partei“ der USA keine conservtive sei, bestreitet nun niemand, ja es könnte sogar in Frage gestellt werden, ob es denn überhaupt in den USA eine conservative Partei geben könne, ist doch die da ursprünglich dort erwachsene und beheimtete Kultur der Ureinohner völlig ausgelöscht worden, die der Indianer, um dann dorthin Fremdkulturen zu exportieren, die als solche keine amerikanischen sind. Die ursprüngliche heimische Kultur bildet nun aber den Mutterboden jeglichen Conservatismuses.
Was soll nun aber nun das Anticonservative der „Demokraten“ sein? „Steuern“.Das kann auf keinen Fall stimmen, den der politische Conservatismus bejaht immer einen starken Staat, und der muß nun mal über die Steuern finanziert werden. Otto von Bismarck schuf in Deutschland die Grundlagen des Sozialstaates, indem er in diesem Punkte Luther follgend die Soziale Frage als eine Aufgabe des Staates interpretierte:die Sozialpolitik, da reine Privatinitiativen diese Problem nicht auf sich selbst gestellt in den Griff bekamen. Bismarck war nun unbestreitbar ein conservativer Politik und er war der bedeutendste Staatsmann der modernen deutschen Geschichte. Ohne eine Steuererhebung ist ein Sozialstaat nicht finanzierbar. Noch wesentlicher: Kein Staat ist souverän, der sich nicht selbst verteidigen kann und dazu muß der Staat eine Armee unterhalten, sie also auch ausrüsten. Keine Steuern, das entspricht dem liberalen Ideal des Nachtwächterstaates: Dem liberalistisch sich verstehenden Bürger erscheinen die Steuern nun aber nur als eine Einbuße seiner Kaufkraft in der Meinung, daß die Staatsausgaben für das Allgemeinwohl eigentlich immer überflüssig und zu hoch sind, da doch jeder in erster Linie für sich selbst zu sorgen habe ohne daß er dabei auf den Staat setzt.
In den USA steht der Mythos vom „Wilden Westen“ dafür im Hintergrund, daß ein echter Mann nur einen Revolver braucht, um sich und sein Recht durchzusetzen, wobei der Staat eher als ein Hindernis angesehen wird. Der Cowboy mit Pferd und Revolver ist der Freie, der Stadtmensch der Unfreie, da er da der Gewalt des Staates mit seinen vielen Gesetzen und Vorschriften unterworfen sei. Den Cowboy ersetzt nun der freie Unternehmer, der sich ebenso durch die Staatsgesetze in seiner unternehmerischen Freiheit limitiert sieht. Das ist Liberalismus pur und hat so mit einem politischen Conservatismus nichts gemein.
„Regulierungen“ sollen anticonservativ sein! Daß um eines vernünftigen Miteinanders der Bürger willen dies staatlicher Gesetze bedarf,wer außer Anarchisten und Liberalen widerspräche dem! Schon der Basistext jeder Staatslehre des Abendlandes, Platons Politeia zeigt auf das Überzeugendste, daß nur durch den Staat die Gesamtgellschaft vernünftig gestaltet werden kann, daß wie die Vernunft, der Kopf den Menschen zu regieren hat, so der Staat den Gesamtkörper der Gesellschaft.Aus der theologischen Perspektive ist dann noch unbedingt hinzuzufügen, daß der Mensch ob seiner ihm erbsündlich eigenen Neigung zum Bösen der Gesetze und Regeln nötig hat, um diese Spontanneigungen zum Bösen einzudämmen. Ein Verzicht auf staatliche Regulierungen würden so nur destruktive Kräfte freisetzen.
Ein kleines Beispiel aus dem Alltagsleben möge das veranschaulichen:Ein Vermieter in München wollte die Wohnungsnot ausnutzen, in dem er in dem Mietvertrag einfügte, daß die Mieterin zu regelmäßigem Sex mit ihm verpflichtet sei. Eine Frau unterschrieb diesen Mietvertrag, ging dann damit vor Gericht und der erklärte diesen Vertrag für sittenwidrig. Sie behielt die Wohnung und der Vermieter mußte auf den Sex verzichten. Was wäre aus dieser Causa geworden, gäbe es nicht die staatliche Bestimmung eines sittenwidrigen Vertrages. Gut liberal hätte der Vermieter ja sagen können: Diesen Mietvertrag bräuchte doch nur die unterschreiben, die dem zustimmen möchte, die also freiwillig dann den Sex ihm anbieten wolle.
Überwachungen sollen anticonservativ sein! Um wie viel würde wohl überall die Kriminalität anwachsen, wenn es keine Überwachungen gäbe! Wie viele führen alkoholisiert Auto, wie viel würde über die Landesgrenzen an Waaren geschmuggelt, nicht nur Rauschgifte. Die Asylantenflut ist ja auch eine Folge zu nachlässiger Grenzkontrollen, der Staat überwacht viel zu wenig unsere Grenzen. Keine Überwachungen kann nur der fordern, der ganz naiv blauäugig an das Gutsein jedes Bürgers glaubt und das tuen nur Liberale, für die es nur Wirtschaftskonkurrenten gibt, aber keine Feindschaft und keine Neigungen zum Bösen!
Daß ein Kath net Artikel seiner Leserschaft nun diese Fundamentaldogmen des Liberalismus als einen Conservatismus verkaufen will, ist schon eine arge Mogelpackung. Vielleicht soll damit nur der antikatholiche Gehalt dieser Dogmen vertuscht werden. Denn die antisoziale Tendenz des Liberalismus ist nun mal unverkennbar, auch wenn er mit dem Pathos der Rede von der Freiheit übertüncht werden soll.
Corollarium
Der Liberalismus steht der Ordnung des Staates prinzipiell ablehnend gegenüber, kennt er doch nur Partikularinteressen und kein Allgemeinwohl, woraufhin der Staat alles Partikulare steuert. Der Mensch wird hier nicht als Zoon politikon begriffen, sondern als ein atomisiertes Einzelwesen, das nur über Vertragsbeziehungen mit anderen verbunden ist.
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