Dienstag, 10. September 2024

Gott sei nicht für die Politik, für „die eigenen Ideen zu instrumentalisieren“-wundersame Einsichten eines deutschen Bischofes- eine Kritik

 

Gott sei nicht für die Politik, für „die eigenen Ideen zu instrumentalisieren“-wundersame Einsichten eines deutschen Bischofes- eine Kritik

In dem Kath de Artikel: „Botschafter Seibert: Gott nicht instrumentalisieren in Nahost“ am 9.9.2024 konnte man Erstaunliches lesen: „Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, spricht sich gegen einen Missbrauch des Gottesbezugs in der Politik aus, insbesondere im aktuellen Nahostkonflikt. "In Israel beklage ich das auf beiden Seiten, dass Gott zu sehr als Argumentationshilfe in der Politik oder als Begründung für Politik genommen wird".

Nun vertritt dieser Politiker offenkundig einen laiizistischen Ansatz, daß der politische Diskurs streng von dem religiösen zu trennen sei,aber er hätte sich doch auch fragen müssen, ob das eine reale Möglichkeit für die Konfliktparteien des Nahostens ist. Die einstig führende palästinensische „Befreiungsorganisatin“ PLO, rein nationalistisch politisch ausgerichtet, hat ihren Führungsrang islamistischen Organisationen der Palästinenser längst abtreten müssen und für diese ist eine Trennung der Religion von der Politik eine schiere Unmöglichkeit.

Der Anspruch des jüdischen Volkes, wieder nach ihrer Vertreibung in ihrer Heimat leben zu dürfen, muß religiös begründet werden, da eine rein politische nicht ausreicht. Denn Palästina wurde dem jüdischen Volke ja von Gott als dem ihm eigenen Lebensraum zugesprochen und so nur war es berechtigt, nach der 40 jährigen Wüstenwanderung, sich diesen Lebensraum zu erobern und das hieß auch, die da ursprünglich Beheimateten ihres Heimatrechtes zu berauben. Daß nach dem Scheitern des Projektes der Assimilierung der Juden in die Welt der Heiden angesichts des weltweiten Antisemitismus ein Judenstaat gegründet wurde, ist mehr als selbstverständlich, daß er aber in Palästina gegründet wurde, daß ist primär aus der Religion zu verstehen. Das jüdische Volk kehrte heim an den Ort, den Gott ihnen als Wohnraum gegeben hatte und der sie nun auch wieder heimführte, denn Gott ist kein Schlafgott, sondern er regiert die Welt.

Mehr als diskussionswürdig ist aber die Frage, ob die Juden und die Palästinenser, wenn sie sich auf Gott berufen, den gleichen Gott für sich in Anspruch nehmen. Wenn nun für diesen laiizistischen Politiker Gott nicht als Grund in dem politischen Diskurs auftreten darf, dann muß die Frage erlaubt sein, welche Gründe dann im politischen Diskurs auftreten dürfen und was dann der oder die höchsten Gründe des Diskurses sein sollen. Der Soziologe Max Weber sprach diesbezüglich von einem faktischen Polytheismus der höchsten Werte in den verschiedenen Diskursen. Der erste alles tragende Grund eines jeden Diskurses sei faktisch selbst nicht mehr begründbar, weil er als das Fundament aller Begründungen selbst fungiert.

"Es ist nicht gut, Gott für eigene Ideen zu instrumentalisieren", ergänzte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf“. So votiert also ein deutscher Bischof für die Aussonderung Gottes aus dem politischen Diskurs. Aber dabei „instrumentalisieren“ doch diine Bischöfe Deutschlands in ihrem (un)heiligen Kreuzzug gegen Rechts täglich Gott! Man denke nur an die unzähligen Stellungnahmen zur Asylpolitik der Regierung, in denen stets die Politik der unlimitierten Aufnahme von „Flüchtlingen“ auf Kosten der Einheimischen propagiert wird. Hier wird permanent Gott eingespannt zur Apologie der Regierungsparteienpolitik und die Opposition im Namen Gottes auf das Heftigste bekämpft.

Wie kommt nun dieser Bischof darauf, einerseits die Regierungspolitik in dieser Causa im Namen Gottes zu unterstützen, nun aber eine Trennung von der Religion und der Politik zu fordern und daß noch von den nahöstlichen Konfliktparteien, denen eine solche Trennung eine pure Unmöglichkeit ist. Die Devise scheint einfach die zu sein: Was mir erlaubt ist, ist anderen noch lange nicht erlaubt. Wenn es darum geht, die Asylpolitik der Regierung tatkräftig zu unterstützen, darf Gott instrumentalisiert werden, aber andere dürfen das nicht! Dabei sollte einem Bischof klar sein, wie sehr er dem jüdischen Volke Unrecht tut, wenn es ihm Gott als die Legitimierungsinstanz seines Judenstaates abspricht. 

1.Zusatz:

Der israelische Staat wird immer einer sein, in der die jüdische Religion und somit auch religiös-politische Parteien eine Rolle spielen werden, da eine rein säkularistische Politik für das Volk Israel unmöglich ist. 

2.Zusatz

Die Meinung,für die Politik sei es gut, wenn sie sich gänzlich von der Religion emanzipiere, ist ein durch nichts begründete Vorurteil und gehört kirchlich zu den Irrlehren des Modernismus. 



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