Donnerstag, 7. Mai 2020

Daß Papst Benedikt emeritus immer noch Theologe ist- unzumutbar!

Papst Benedikt XVI emeritus zu kritisieren, gehört nun zu den vornehmsten Aufgaben des quasi offiziellen Internetauftrittes der Deutschen Bischofskonferenz, denn leider meldet er sich - unglücklicherweise- immer wieder mal zu Wort. Gleich 2 Artikel wendeten sich so am 6.5. gegen diesen „Theologenpapst“. Auch zu Schreckliches hatte dieser emeritierte Papst mal wieder gesagt. Er kritisierte doch tatsächlich die hl. Kühe des Zeitgeistes: „Abreibung“ und die „Homoehe“ und etwas aus dem Rahmen fallend: die Herstellung von Menschen in Laboren. Das sind für ihn Manifestationen des vorherrschenden antichristichen Zeitgeistes.
Für den Theologieprofessor Magnus Striet ist das eine unzumutbare „Litanei“. Klar positioniert er sich:
Man stelle sich einmal vor, Diakoninnen und Priesterinnen habe es nie gegeben. Die Historiker sind sich in der Frage absolut einig. Kann es sie in der Zukunft nicht dennoch geben? Man stelle sich vor, nie habe es in der Kirchengeschichte eine moraltheologische Akzeptanz homosexueller Lebensgemeinschaften gegeben und Johannes Paul II. habe eine Theologie des Leibes gelehrt, die die Anerkennung solcher Partnerschaften definitiv ausgeschlossen habe. Kann eine solche Anerkennung in Zukunft nicht doch erfolgen?“

Ein klares Bekenntnis zum historischen Relativismus: Was einst die Kirche, fundiert in der hl. Schrift und der Tradition geehrt hat, das hat für uns Heutige keine normative Bedeutung mehr. So könne die Kirche jetzt auch alles anders lehren und praktizieren. Dieser Befreiung von der Normativität korreliert dann die Begeisterung für die Subordination unter den herrschenden Zeitgeist. Leider sträubt sich der Theologe Ratzinger dagegen, die Theologie durch die Demoskopie zu ersetzen.


Der Standpunktkommentar am 6.5. 2020 kapriziert sich dann auf das Thema der Homoehe. Pathetisch heißt es da: „Dass es heute zumindest in manchen Teilen der Welt immer schwieriger wird, die Liebe zwischen Menschen gleichen Geschlechts als unnatürlich oder unmoralisch zu diffamieren, ist ein gesellschaftlicher Wandel, der nichts mit einem angeblichen "antichristlichen Credo" oder einer ideologischen "weltweiten Diktatur" zu tun hat“.
Auch hier ist die Kritik klar: Die Kirche müsse sich dem gesellschaftlichen Wandel anpassen und dem verweigert sich dieser Theologenpapst. Denn das ist die Fundamentalkritik an ihm, daß er meint, daß in der Kirche der theologische Diskurs zu bestimmen habe, was in der Kirche als wahr zu gelten habe. Das sei sein Irrtum schlechthin. Der gesellschaftliche Wandel ist die Norm der Kirche. Was die Welt für gut erachtet und so praktiziert, das habe die Kirche eben positiv als ihre jeweilige zeitgemäße Wahrheit zu lehren. Dies sei das Zentralanliegen des 2.Vaticanums gewesen, führt der Kommentar dann aus: „Es hängt mit einer Haltung zusammen, die sich die Kirche eigentlich mit Gaudium et Spes auf die Fahnen geschrieben hat, auch wenn sie mit Blick auf ihren Umgang mit Homosexualität immer noch darin versagt: Sich der Hoffnung und Trauer der Menschen anzunehmen. Der Blick auf den konkreten Menschen führt zu gesellschaftlichem Wandel“. Dieser gesellschaftliche Wandel habe nun nichts mit einer „weltweiten Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien“ zu tuen, (damit charakterisierte Benedikt vortrefflich die Stellung der Politischen Korrektheitsideologie für den öffentlichen Diskurs) sondern sei eben einfach der gesellschaftliche Wandel, dem sich die Kirche unterzuordnen habe. Daß für jeden gesellschaftlichen Wandel auch Ideologien mitverantwortlich sind, die so den Wandel erst ermöglichen, wird hier einfach ausgeblendet. Das ist eben ein Naturereignis, der so hinzuehmen sei.
Die Lehre der Kirche bezüglich der Homosexualität diffamiere so die Homosexuellen. Die Qualifizierung der kirchlichen Lehre als diffamierend ist aber nun selbst ein Urteil der Politischen Korrektheitsidologie und stellt nur fest, daß die Lehre der Kirche in diesem Punkte nicht der herrschenden Ideologie gemäß ist. Darum müsse die Lehre der Kirche geändert werden, denn auch für sie ist diese Ideologie die höchste Norm.


Der Leserschaft hätte diese Internetseite wirklich diese Angriffe auf Papst Benedikt emeritus ersparen können, denn es hätte doch gereicht zu urteilen, daß dieser Expapst immer noch die Theologie als den die Kirche bestimmenden Diskurs ansieht, statt auf die Demoskopie zu setzen und anzuerkennen, daß es für die Kirche nur ein Gebot gibt: Widerspreche nie dem herrschenden Zeitgeist, denn nur er ist die „Wahrheit“.


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