„Ich
darf kein Kind taufen außer in Todesgefahr. Ich darf keiner
Eheschließung assistieren. Ich darf die Eucharistie nicht mit allen
feiern. Ich darf nicht zu Sterbenden nachhause kommen, sie begleiten,
ihnen die Kommunion bringen und die Letzte Ölung spenden.“
Wahrlich,
hier leidet ein Ich: Ich darf nicht mehr, was ich will. Das ist
unzumutbar, Der Schuldige? Die Artikelüberschrift auf Kath net
offenbart es der Leserschaft: Ein Priester klagt an: „Ich
vermisse meine Kirche.Ich vermisse meinen Bischof“ (kath net am 11.5.2020)
Das
„Ich“ und das „mein“ muß hier ernst genommen werden, denn
hierin manifestiert sich das ganze (theologische?) Denken dieses
Protestlers.Der Bischof im Abstimmung mit der Landesregierung
untersagte öffentliche Versammlungen zum Schutze der Bürger
angesichts der Coronseuche. Auch und gerade ein Pfarrer hat hier dem
Bischof zu gehorchen, denn das hat er in seinem Amtseid geschworen.
Aber
das sehen Anarchochristen anders. Für sie ist die Kirche Jesu
Christi, der Genitiv besagt hier,daß die Kirche dem Herrn gehört
und er sie durch die Hierarchie regiert, ihre eigene Kirche: Das ist
meine Kirche.
Und da das die meinige ist,
darf ich in ihr tuen, was ich will. Kein Bischof darf mich daran
hindern, denn er hat mein
Bischof zu
sein. Er ist aber nicht mehr mein
Bischof, wenn
er mir etwas untersagt, was ICH tuen möchte. Denn das Sein des
Bischofsamtes besteht darin, daß der Bischof will, was ICH will.
Die
Kirche und isb der Bischof versagen, weil sie nicht wollen, was ICH
will. Denn ICH bin der Herr der Kirche, die mir gehört.
Zur
Coronaseuche fällt diesem Egozentriker nur eines ein: Diese Seuche
darf nicht dazu mißbraucht werden, ihm zu unterbinden, was er tuen
möchte. Zudem stürben viel mehr Menschen an den Folgen des
Tabakgenusses als an der Coronaseuche. Deshalb ist es für ihn
unzumutbar, daß er ob dieser Seuche in seiner Freiheit limitiert
würde.Circa 7500 Coronatote zählen wir in Deutschland und auch als
Christ sollte man anerkennen, daß in dieser Not sich der Staat
bewährt hat: Durch sein energisches Durchgreifen verhinderte er
Schlimmeres.Aber das sind für einen ICHmenschen Marginalitäten.
Aber
diesem Pfarrer interessiert nur das Eine: Ich will und MEIN bischof
hindert mich daran, zu tuen, was ICH will. Die Kirche stellt sich
gegen ihn, seine Wünsche und das darf sie nicht, ist sie doch SEINE
kirche.
Das
Anarchistische ist dabei die absolute Ablehnung jeder Autorität über
sich: Ich kenne nur eines: MEINEN WILLEN, und dem hat sich der
Bischof, ja die ganze Kirche unterzuordnen sonst ist sie nicht mehr
Kirche.
Zusätze
1.Dieser Kritiker vermißt "seine" Kirche, ein Wort von ihr zur Lage. Aber diese Wort hat die Kirche und der Bischof, dem er subordiniert ist, doch klar ausgesprochen. Sie hat ihm gesagt, was er jetzt zu tuen hat und was nicht! Aber auf dieses Wort will dieser Egozentriker nicht hören, weil die Kirche ihm nicht das sagte, was er hören wollte.Die Kirche spricht nur zu ihm, ja sie spricht nur, wenn sie das, und nur das sagt, was er hören will. Denn nur so ist das "SEINE"kirche, auf die er dann auch hören würde. Er hört nämlich nur auf sich.
2. Das Besondere des Anarchochristen ist nun, daß für ihn Gottes Wille und sein ICHwille eins sind: Was ich will, das und nur das ist auch nur Gottes Wille. Alle Institutionen, alle Vermittlungsinstanzen, die hl. Schrift, die Traditon, das Lehramt, die Bischöfe, alle können ihren, nur ICH nicht, denn mir ist Gott unmittelbar. Diese Außerkraftsetzung aller Vermittelungsnstanzen im Namen einer unmittelbaren Gotteserkenntnis, ICH weiß, was Gott will, oft in der Kirchengeschichte mit unmittelbaren Eingebungen des Hl. Geistes legitimiert, ist das Anarchische dieser Art von Kirchenkritik.
Zusätze
1.Dieser Kritiker vermißt "seine" Kirche, ein Wort von ihr zur Lage. Aber diese Wort hat die Kirche und der Bischof, dem er subordiniert ist, doch klar ausgesprochen. Sie hat ihm gesagt, was er jetzt zu tuen hat und was nicht! Aber auf dieses Wort will dieser Egozentriker nicht hören, weil die Kirche ihm nicht das sagte, was er hören wollte.Die Kirche spricht nur zu ihm, ja sie spricht nur, wenn sie das, und nur das sagt, was er hören will. Denn nur so ist das "SEINE"kirche, auf die er dann auch hören würde. Er hört nämlich nur auf sich.
2. Das Besondere des Anarchochristen ist nun, daß für ihn Gottes Wille und sein ICHwille eins sind: Was ich will, das und nur das ist auch nur Gottes Wille. Alle Institutionen, alle Vermittlungsinstanzen, die hl. Schrift, die Traditon, das Lehramt, die Bischöfe, alle können ihren, nur ICH nicht, denn mir ist Gott unmittelbar. Diese Außerkraftsetzung aller Vermittelungsnstanzen im Namen einer unmittelbaren Gotteserkenntnis, ICH weiß, was Gott will, oft in der Kirchengeschichte mit unmittelbaren Eingebungen des Hl. Geistes legitimiert, ist das Anarchische dieser Art von Kirchenkritik.
Die Beweggründe des Pfarrers mit der Erkenntnis zu kommentieren, dass ihn nur "das eine" interessieren würde, ist zumindest fragwürdig. Ich kenne den Pfarrer nicht und bilde mir deshalb kein endgültiges Urteil über den Grund seines Videos. Er ist zumindest mutig.
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