Das
von den Vereinigten Arabischen Emiraten initiierte "Hohe Komitee
der menschlichen Brüderlichkeit" (Higher
Committee of Human Fraternity) hat den 14. Mai als weltweiten
Gebetstag gegen die Corona-Pandemie vorgeschlagen. Man dürfe in der
aktuellen Krise "nicht vergessen, sich an Gott den Schöpfer zu
wenden". Jeder Mensch - egal, in welchem Land oder welcher
Religion - möge sich an dem Gebet beteiligen..
So
steht es geschrieben auf der Internetseite der Diozöse
Rottenburg/Stuttgart am 13.5.2020:
Corona:
Weltweites Gebet aller Religionen. Und
wie reagiert Papst Franziskus darauf? So: „Wie
die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) berichtet, unterstützt
Papst Franziskus die Initiative für eine weltweite Gebetsaktion
aller Religionen gegen die Corona-Pandemie. Diese globale Krise,
sagte er, könne nur durch Solidarität und internationale
Zusammenarbeit gelöst werde.
Welche
Solidarität meint hier der Papst? Vielleicht in Anlehnung an die
pragmatisch ausgerichteten Athener, die neben ihren vielen Göttern
auch noch einen Altar für den unbekannten Gott errichtet hatten,
damit ja kein Gott vergessen wird, geehrt zu werden (Apg 17, 23), daß
es vorteilhaft wäre, alle Götter zur Hilfe gegen die Coronaseuche
anzurufen, damit dann alle cooperierend diese Seuche beenden, daß
ein Gott es allein vielleicht nicht schafft?
Oder,
daß es zwar nur einen Gott gibt, daß dieser aber bereiter wird,
unser Beten zu erhören, wenn alle Religionen ihn mit dem Namen der
jeweiligen Religion anrufen?Vielleicht reicht es eben nicht, im Namen
Jesu Gott anzurufen, obgleich der Sohn Gottes selbst ausgesagt hat:
Amen, Amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, dass
wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in
meinem Namen erbeten.“ (Joh. 17,23f) So eine Polyphonie, in der
jeder Gott mit dem ihm geläufigen Gott anruft, die könnte doch
erfolgsversprechender sein, als wenn nur auf den Namen Jesu vertraut
wird.
Oder
meint hier Papst Franziskus etwas viel Einfacheres, daß die
Coronaseuche nur erfolgreich bekämpft werden kann, wenn alle
Menschen solidarisch international zusammenarbeiten? Ist dann dies
Beten schlicht und einfach nur ein Appellieren an alle Menschen guten
Willens, nun gemeinsam die Seuche zu bekämpfen?
Bedenkt
man, daß Papst Franziskus dem Jesuitenorden angehört, ist es nicht
gänzlich auszuschließen, daß auch er meint, daß Gott keine Gebete
erhören könne. (Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott, in dem ich
mich mit einem Jesuiten beschäftige, der beweist, daß Gott keine
Gebete erhören kann) Dann ist das Beten nur ein Akt des
Appellierens.
Sollte
man nun erfreut darüber sei, daß in unseren Zeiten noch zum Gebet
aufgerufen wird, daß hier somit bekannt wird, daß wie Menschen in
dieser Not auf Gottes Hilfe angewiesen sind? Oder soll mehr der
Relgionsrelativismus beklagt werden? Und was soll von einem Papst
gesagt werden, daß er es gutheißt, wenn jeder gemäß seiner
Religion Gott anruft? Ist das nicht faktisch die Vergleichgültigung
aller Religionen?
Ja,
warum ist denn gar Gott Mensch geworden, wenn es doch ausgereicht
hätte, wenn alle gemäß den damaligen Religionen Gott angerufen
hätten.
Oder
soll so ein weiterer Schritt getan werden zur Etablierung einer
Einheitsreligion,zu einer Relligion die zur globalisierten Welt paßt?
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