Freitag, 29. Mai 2020

Der Gutmensch und der Rassismus der weißen Polizei

Für politisch korrekte Gutmenschen ist der Fall klar, wenn ein weißer Polizist einen „Schwarzen“ bei einem Polizeieinsatz tötet: praktizierter Rassismus. Und dann:“Am Donnerstagabend hatten bei Protesten in Minneapolis wütende Demonstranten eine Polizeiwache am Donnerstagabend (Ortszeit) gestürmt und in Brand gesteckt. Es war der zweite Tag in Folge, an dem es in Amerika zu Ausschreitungen kam. Ausgelöst hatte die Proteste der gewaltsame Tod des Schwarzen Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis.
Die wütende Menge stürmte Barrikaden und drang in die Polizeiwache ein. Die Behörden hatten zu diesem Zeitpunkt bereits sämtliche Personen aus dem Gebäude evakuiert, berichtete unter anderem die „New York Times“. Eine CNN-Reporterin vor Ort sprach von einer „gefährlichen und volatilen Situation“. Der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, sagte der „New York Times“, die Proteste würden den Wut der schwarzen Community über 400 Jahre Ungleichheit widerspiegeln.“
So lesen sich diese Ereignisse in einem der deutschen Flaggschiffe der Politischen Korrektheit, der FAZ am 29.5.2020. Der „Schwarze“ ist das Opfer eines brutalen Polizeieinsatzes. Warum ging denn die Polizei gegen diese Person vor? Diese Frage braucht erst gar nicht gestellt zu werden, denn es wird auf die Suggestivkraft der Hautfarbe des Opfers gesetzt: Farbige sind eben immer Opfer weißer rassistischer Gewalt; sie sind reines Opfer- also ganz unschuldiges Willküropfer. Ausgeblendet wird dabei selbstverständlich die zu diesem Narrativ nicht kompatiblen Fakten, die so Falschtatsachen sind, daß Schwarze verglichen an ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung überproportional häufig straffällig werden und so auch überproportional viele in Gefängnissen Strafen abbüßen müssen. Aber das ist eben eine rasssistische Statistik.
Die Ausschreitungen der „schwarzen Community“ sind dagegen moralisch legitimiert, sind sie doch eine Reaktion auf eine vierhundertjährige Ungleich-behandlung. Eine Polizeiwache wurde so moralisch legitim in Brand gesetzt,denn Polizeiwachen sind nun mal Zentren weißen Rassismuses.
Aber könnten die Fakten nicht auch ganz anders gedeutet werden als so gutmenschlich mit der klaren Unterscheidung von dem bösen Weißen und den guten schwarzen Opfern des weißen Rassismus? Ist dies vielleicht ein Symptom eines ethnischen Konfliktes, daß die schwarze Community eben anfängt, den amerikanischen Staat nicht mehr als den ihrigen anzuerkennen? Anders gefragt: Wie legitimiert sich den der Staat der USA als Staat aller amerikanischen Staatsbürger?Gibt es denn ein amerikanisches Volk, dem der jetzige Staat sein Staat ist? Ein großer Mythos belebte lange die USA, daß alle Einwanderer in Amerika, wo immer sie auch hergekommen sein mögen, aus welchen Gründen auch immer sie hierher emigrierten hier zu einem Volke zusammengeschmelzt werden, die USA sei eben ein Schmelztiegel der Nationen. Aber überdeckte dieser Mythos nicht die Realität der Herkunftsbestimmtheit der Einwanderer, daß sie in der neuen Heimat doch blieben, zu was sie geboren worden waren? Ist nicht spätestens nach dem Ende des Bürgerkrieges mit dem Sieg über die Südstaaten die USA ein engländisches Land geworden, in dem der Engländer als Yankee den Ton angab? Waren die anderen Ethnien dann nur noch Minderheiten, die den Vorrang der engländisch-amerikanischen Kultur anzuerkennen hatten? Aber blieben diese Ethnien dann nicht trotzdem ihrer Heimatkultur verbunden, lebten weiter aus ihr?
Die Multikultiideologie kann so auch rekonstruiert werden als Produkt des gescheiterten Mythos von dem Amerika als dem Schmelztigel der Nationen. Die Multikulturallität fundiert in der Multiethnizität spiegelt so die Realität der Inhomogenität der USA wider und verklärt diese Realität zu einem politischem Ideal. Damit steht dieses Konstrukt aber vor einem gravierendem Problem: Wie legitimiert sich der bisher von weißen zu Amerikanern modifizierte Engländern bestimmte Staat zu einem von allen da lebenden Ethnien mit ihren Kulturen anzuerkennenden Staat?


Manifestiert sich etwa in den jetzigen Ausschreitungen der schwarzen Community ihr Nein zum US-Staat, der eben nicht (mehr?) als der ihrige von ihnen anerkannt wird? Ist die praktizierte Kriminalität eben nicht einfach, wie es die zeitgenössische Soziologie lehrt eine Reaktion auf eine nicht zugebilligter Chancengleichheit von Unterprivilegierten sondern ein ethnische Konfliktstrategie, daß eben durch die praktizierte Kriminalität die Nichtanerkennung der staatlichen Gesetze vollzogen wird: Eure Gesetze sind nicht die unsrigen, denn euer Staat ist nicht unser? Akzeptiert, daß wir euren Staat, eure Gesetze und eure Polizei nicht anerkennt.


Amerika war einst die Heimat der Indianer, bis daß Europäer kamen und das Land für sich eroberten. Als die besiegten Indianer sich als ungeeignet für das Arbeitsleben erwiesen, wurden sie als unnütz ausgerottet und es begann der Import der Afrikaner, die man zur Sklavenarbeit besser gebrauchen konnte. Was sollte nun positiv die Nachkommen dieser importierten afrikanischen Sklaven mit dem weißen Engländerstaat verbinden? Sind sie eine in die Fremde verschleppte Ethnie, die nun konstatiert, daß sie eigentlich gar keine Amerikaner sind und sagen so ihr Nein zum amerikanischen Staat? Der jetzige Präsident will die USA wieder groß machen—aber kann er das schaffen, wenn Ethnien in den USA aufhören, Amerikaner sein zu wollen, wie eben auch der Kunststaat Jugoslawien sich auflöste, als die Albaner und Kroaten keine Staatsbürger dieses Staates mehr sein wollten, weil sie Albaner und Kroaten sind.


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