Samstag, 21. November 2020

Daß die Coronaseuche auch eine Chance für die Kirche sein muß...

 

(auch eine Erwägung zu:Gott und das Böse in der Welt; warum läßt Gott

etwas zu?)



Theologisch gilt, daß angesichts des christlichen Glaubens an Gott als Allmächtigen, es undenkbar ist,daß diese Seuche gegen den Willen Gottes sich ereignen könnte. Entweder will er sie oder Gott läßt sie zu. In beiden Fällen muß davon ausgegangen werden, daß Gott für sein Tuen oder Zulassen gute Gründe hat und somit auch, daß dies rein negativ uns Scheinende auch ein Positives in sich bergen muß.

Es gehört zum guten Ton nicht nur in frommen Kreisen, über die harten Einschränkungen des kirchlichen Lebens durch den Staat und die Kirche zu lamentieren. Nur, warum wird dann nicht angesichts dieser Einschränkungen denn nicht einmal gefragt, ob wir die uns nicht auch redlich verdient haben könnten? Fragen wir doch einmal: Ist dem Verbot öffentlich gefeierter Messen nicht eine Jahrzehnte lang währende Mißachtung der hl. Messe vorangegangen, wenn nur noch 9 Prozent der Kirchenmitglieder sie mitfeiern? Wie oft wurde und wird dann die hl. Kommunion sakrilegisch empfangen, isb da jetzt auch Geschieden-Wiederverheiratete zum Empfang zugelassen werden? Wer beichtet noch, um dann die hl. Kommunion gut vorbereitet zu empfangen?

Könnte Gott nicht selbst hier uns nun die „Rote Karte“ zeigen? Ihr habt es zu arg getrieben! Oder anders gefragt: Hat etwa Jesus Christus in dieser Krise aufgehört, seine Kirche zu regieren, die eben nicht die unsrige ist? Das Volk Israel erfuhr seinen Gott ja auch nicht nur in der Befreiung aus dem Sklavenhaus Ägyptens sondern auch in seiner Exilierung in die Verbannung nach Babylon.

Die hl. Messen können und dürfen weiter gelesen werden, nur öffentliche Gottesdienste sind jetzt in Österreich wieder untersagt worden.Ist das nicht auch ein Rückruf zum Wesentlichen? Durch die nachkonziliare Liturgiereform ist die Ordnung der hl. Messe dem protestantischem Verständnis des Gottesdienstes angeähnelt worden, daß in erster Linie der Gottesdienst eine Gemeindeveranstaltung ist von ihr für sie. Je aktiver sich Laien in ihr einbringen können, desto lebendiger und angemessener ist der Gottesdienst. So wurden die Kommunionausteilhelfer ursprünglich nur eingeführt, um unzumutbare „Wartezeiten“ beim Empfang der hl. Kommunion zu vermeiden und jetzt werden diese auch tätig bei fast leeren Kirchen. Hauptsache: Aktive Laien! Die Fürbitten werden im Idealfall von Laien vorgetragen,in „Familiengottesdiensten“ am liebsten von Kindern, damit ihre Eltern sich über den Auftritt ihrer Kinder erfreuen, und zum Volke hin gesprochen, als wäre die Gemeinde der Adressat der Gebete! Jetzt erleben wir eine radicale Umkehr: Hl. Messen werden jetzt wieder von einem Priester gelesen ohne eine Gemeindebeteiligung, ganz auf den dreieinigen Gott konzentriert und so erst zum Heil der Menschen. Es ist eben einer der großen Irrtümer Luthers, daß der Gottesdienst nur den aktiven Teilnehmern etwas nütze!

Das Herzstück der Messe rückt so wieder ins Zentrum: das Meßopfer, das dem dreieinigen Gott ihm zur Ehre, uns zum Heile dargebracht wird. Ja, die Praxis der geistlichen Kommunion revitalisiert sich wieder, die von den Reformatoren so vehement verurteilte, da nun viele Messen über die Medien übertragen werden. Auch ermöglichen nun die Liveübertragungen wieder die Teilnahme an der Anbetung des ausgesetzten Allerheiligsten- in wie wenigen Gemeinden wird die noch praktiziert! So kann zu den Ursprüngen katholischer Frömmigkeit zurückgefunden werden: Kommt, lasset uns anbeten!

Daß die Verehrung Gottes das Zentrum der Messe bildet, daß das Meßopfer im Zentrum steht, das sind Wahrheiten des Glaubens, die eben durch die Überbetonung des Gemeinschaftscharakters mit seinem Anthropozentrismus seit dem 2.Vaticanum in den Hintergrund verdrängt worden sind!

So ist in diesem Negativen auch die Möglichkeit zu etwas Gutem enthalten für die Kirche , ja, es darf geurteilt werden, daß sonst diese Seuche Gott nicht zugelassen hätte.


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