Montag, 9. November 2020

Der Coronavirus und das Sakrament der Taufe

Der Coronavirus und das Sakrament der Taufe

Österreichs Bischöfe legten nun ihren Schutzmaßnahmenkatalog zur Eindämmung der Pandemie vor und wie nicht anders zu erwarten ließ die Kritik nicht auf sich warten. Kath net kommentierte: „Wieder ein neues Corona-Regelwerk der österreichischen Bischöfe: Wo bleibt die Hoffnung?“ Nur ein Punkt soll hier nun erörtert werden.

Kath net: „Tauffeiern, so heißt es, „sind auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben“. Hier bleibt unklar, ob nur größere Feiern untersagt sind oder ob Priester und Diakone überhaupt nicht mehr erlaubt taufen dürfen. Die Taufe, die „Pforte des Glaubens und des christlichen Lebens“ (Papst Franziskus) muss gesundheitlicher Einigelung weichen? Nicht zu fassen…“

Diese Unklarheit ist aber von höchster Bedeutung. Die Kirche lehrt mit Jesus (Joh 3) die Heilsnotwendigkeit der Taufe, denn Niemand kann in das Reich Gottes eingehen, wenn er nicht von „Oben“ neu geboren wird, wenn er nicht getauft worden ist. Die Spendung des Taufsakramentes zu untersagen, wäre so in keinster weise hinnehmbar. Man stelle sich vor, daß so ein Kind ungetauft stürbe! In einem Kommentar dazu ist zu lesen:

Aber das Verbot der Taufe zeigt deutlich, dass dieses Sakrament in der Kirche von heute bis hinauf ins höhere Kader vielfach zum reinen Aufnahmeritual verkommen ist. Wie die Kirche so überleben will, ist mir schleierhaft.“

Wenn die Spendung des Taufsakramentes wirklich durch die Österreichischen Bischöfe untersagt werden würde, es müßte konstatiert werden, daß hier dann jegliches Verständnis für dies hl. Sakrament abhanden gekommen sein muß! Tatsächlich ist es realistisch, daß viele Katholiken dies Sakrament nur noch als ein feierliches Aufnahmeritual in die Kirche ansehen, sodaß es dann auch als unproblematisch erscheint, die Taufe zu verschieben. Was macht es denn schon aus, wenn wer ein paar Monate oder gar 1 Jahr später erst Mitglied der Kirche wird.

Zudem: Warum sollte das Taufsakrament in den Zeiten der Coronaseuche nicht gespendet werden können. Es reichte ja, wenn die Eltern mit dem Täufling in die Kirche kämen, um dann das Kind vom Priester taufen zu lassen. 4 Personen wären beteiligt und da dürfte es doch ein Leichtes sein, die Spendung dieses Sakramentes so zu gestalten, daß die Infektionsgefahr auf ein Minimum reduziert werden kann.

Anders sähe es aus, wenn eine „Tauffeier“ durchgeführt werden sollte, daß also viele Personen, Verwandte, Freunde und wer sonst noch daran teilnehmen. Für die Gültigkeit der Taufe und für das Heil des Zutaufenden ist eine solche Gemeinschaftsfeier völlig überflüssig. Nur dort, wo die Taufe primär als eine Familienfeier oder als Feier der Gemeinde verstanden wird, wird das Dabeisein einer Tauffeiergemeinde zum Wesentlichen.

Pater Karl Wallner (Missio Österreich) betont in seinen Predigten vorbildlich , daß jetzt es darauf ankommt, das Beste aus dieser Situation zu machen, statt zu jammern! Wenn jetzt keine Tauffeiern mehr möglich sind ob des Ansteckungsrisikos, dann ist das auch eine große Chance, das Wesentliche dieses Sakramentes wieder in den Vordergrund zu stellen, daß es um das Seelenheil des Zutaufenden geht.Wird das Taufsakrament gespendet, feiert da nicht eine Familie mit oder ohne Freunden und Verwandten, daß es schön ist, daß ihr ein Kind geschenkt wurde, auch feiert die Kirche da nicht den Kircheneintritt eines Neukirchenmitgliedes! Gerade die heutig übliche Gestalt der Spendung dieses Sakramentes als Familienfeier, so menschlich verständlich das auch ist, verunklart das Eigentliche dieses Sakramentes.

Wenn also die österreichischen Bischöfe nur Tauffeiern als eine Art Familienfeier untersagten, dann wäre dagegen nichts einzuwenden, ja die Konzentration aufs Eigentliche dürfte gar zu begrüßen sein. Inakzeptabel wäre aber ein Verbot der Spendung dieses hl. Sakramentes. Daß kaum noch verstanden wird, was die Taufe ist, das ist das Kernproblem in unser Zeit!Dann erst kann Nebensächliches zum Zentrum der Spendung dieses Sakramentes werden,daß es eine schöne Familienfeier in der Kirche sein soll!



 

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