Dienstag, 3. November 2020

Ein paar Anmerkungen zum Reformationsfest- zur Reformationsfest

Ein paar Anmerkungen zum Reformationsfest- zur Reformationsfest



1.Für das Christentum in Europa war die Reformation eines der schlimmsten Unglücke. Mögen die Reformatoren Luther, Melanchthon , Zwingl und Calvin auch das Gute gewollt haben, für das Christentum wirkte diese Spaltung verhängnisvoll. Neben der wahren Kirche etablierte sich nun eine „neue Kirche“, die sich sogleich selbst noch einmal ausdifferenzierte, die auf ganz neuen Lehren sich auferbaute: Sie gab sich einen neuen Kanon, indem Luther den bis da in der Kirche anerkannten Kanon reprobierte, eine „Kirche“ ohne ein Priestertum kreierte, indem er die Eucharistie zu einer bloßen Mahlsfeier umgestaltete und so das Priestertum abschuf, denn die neuen Pfarrer dieser „Kirche“ sollten nun in erster Linie Lehrer der Gemeinden sein und darum hatte nun die Predigt das Zentrum des Gottesdienstes zu sein.



2.Die Reformation beseitigte die Klöster als mit dem neuen Christentumsverständnis Inkompatibles. Damit wurde das Herzstück der gelebten Frömmigkeit liquidiert, von dessen Ausstrahlung die ganze Kirche belebt wurde.



3.Der 30 Jährige Krieg wäre ohne diese Abspaltung von der Kirche nicht möglich gewesen, denn er war zuvörderst ein innerchristlicher Religionskrieg, auch wenn in ihn sich dann auch sekundär politische Interessen einmischten. Es ist eine Rückprojektion der durch die Aufklärung domestizierten Religion, daß sie nur von der Politik in diesem Kriege mißbraucht worden wäre, weil sie von Natur aus friedlich gesonnen sei.Die Kirche hat bis zum 30 Jährigen Kriege in den Königen des Alten Testamentes Vorbilder dafür gesehen, daß auch die staatliche Gewalt ein legitimes Mittel für die Kirche sein kann. Erst dem domestizierten Christentum erscheint dies als eine moralische Unmöglichkeit.



4.Nietzsches Votum: „Nur Barbaren können sich verteidigen“ besagt nun auch, daß das durch die Aufklärung domestizierte Christentum sich nicht mehr gegen die Angriffe des Islam verteidigen kann und so faktisch anfängt, vor dieser Religion zu kapitulieren.

5.Die „Kirchen der Reformation“ sind seid ihrer Gründung eine Gefährdung der Katholischen Kirche, aber erst die Ökumene nach dem 2.Vaticanum brachte ein Klima hervor, in der die Kirche, um zu einem Ausgleich mit dem Protestantismus zu erreichen, bereit wurde, immer mehr an Substantiellem aufzugeben, sich zu verprotestantisieren. Der „Synodale Irrweg“ bildet da nun den traurigen Tiefstpunkt dieser schleichenden Selbst-verprotestantisierung.

6.Was oft verkannt wird: Nicht war das Zentralanliegen der Reformatoren die Beseitigung von (moralischen) Mißständen der Kirche sondern daß die Kirche auf ein ganz neues theologisches Fundament neu zu konstruieren sei:eine Kirche ohne Priester und ohne einen Opferkult, die Verwandlung des Gottesdienstes zu einer primären Belehrungsveranstaltung, besonders ausgeprägt im Reformiertentum. Dies kann auch als Selbstsäkularisierung der Kirche wahrgenommen werden.



7.Das viel gerühmte: „Sola scriptura“ konnte keine befriedigende Antwort auf die Frage: „Verstehst du auch, was du liest?“ (Apg 8,30)geben und inthronisierte so den Subjektivismus zu der höchsten Norm der Bibelauslegung,daß jeder sie verstehen kann, wie es ihm gefällt. Die Polyinterpretabilität der hl. Texte und der Subjektivismus der Auslegung destruierten dann jede Möglichkeit, noch zu einer wahren Lehre zu gelangen- es wurde alles beliebig.

 

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