Ganz und gar Unerwartetes widerfuhr der Katholischen Hochschulgemeine Köln: Ihre Internetseite wurde durch die Bistumsleitung abgestellt, weil sie den Antikatholizismus nun zu weit getrieben habe. Das gesperrte Positionspapier stellte daraufhin die Evangelische Studentengemeinde auf ihrer Seite ins Netz aus Solidarität mit der KHG.
Betitelt ist das Papier mit: „Wir wollen glaubwürdig bleiben“ (19.11.2020) Prägnant werden dann die Essentials der KHG darin formuliert. Dieses „Glaubensbekenntnis“ der KHG ist so beeindruckend, daß es hier vollständig wiederzugeben ist!
Gegen eine Unantastbarkeit amtskirchlicher Deutungshoheit
für eine Sicherung der Wissenschafts-und Forschungsfreiheit der Theologie
für ein Annehmen unterschiedlicher Lebens-und Glaubenswege der Menschen
für eine partizipative Form des Kirchseins statt einer Überhöhung der priesterlichen Lebensform
für eine strukturelle Gleichstellung der Frauen durch Zulassung zu den Ämtern
für eine Betonung christlicher Gemeinsamkeiten statt konfessioneller Trennung
Gegen eine Engführung kirchlicher Sexualmoral
für die Anerkennung von Sexualität als wichtiger Faktor von Identität (auch für Priester)
für das Eingeständnis eines kausalen Zusammenhangs zwischen Zölibat und unterdrückter Sexualität, die Missbrauch begünstigt
für ein Ende der Verurteilung von gelebter Sexualität durch zölibatär lebende Männer
für eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber Beziehungen von homosexuellen und heterosexuellen Paaren
Gegen eine religiöse Aufladung von Macht
für ein Bewusstmachen und Aufdecken von Machtmissbrauch, sexuellem Missbrauch und geistlichem Missbrauch unter dem Vorrang des Opferschutzes sowie transparenter Umgang mit Maßnahmen der Aufklärung und Prävention
für einen konsequenten Rücktritt von Verantwortlichen, die Täter gedeckt und geschützt haben
für eine fristlose Entlassung erwiesener Täter Gegen eine mangelnde Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung
für den Einsatz zur Wahrung der Schöpfung und des Friedens
für eine klare Positionierung gegen Rassismus, Sexismus und Populismus •für den Einsatz für die Armen und Benachteiligten
Die KHG fordert also die Demokratisierung der Kirche, die Abschaffung der Hierarchie, die Aufwertung des Sexes, Sex für alle und für Frauen das Priesteramt, Bischofsamt und das Papstamt, man will aber gleichzeitig die Hierarchie, also die Ämter abschaffen. Ach ja, und dann kommt noch die politisch korrekte Litanei des Kampfes gegen Rassismus, Sexismus und Populismus. Der Kampf gegen den Zölibat ist dann für die KHG ihr größtes Herzensanliegen. Das Dogma der diesem Positionspapier zugrunde liegenden Anthropologie: Sex ist für den Menschen das Wichtigste. Theologisches? Völlige Fehlanzeige. Christliche Religion, der Glaube der Kirche- kein Wort davon!
Offenherzig wird dann der Grund für dies Positionspapier dargelegt. Es heißt da:
„Wir begegnen auch immer wieder Studierenden, die unser KHG-Zentrum noch nicht kennen. Sobald wir erzählen, dass dahinter eine Einrichtung der katholischen Kirche steht (Katholische Hochschulgemeinde), ist oft zu sehen, wie sich beim Gegenüber Skepsis bis hin zu aggressiver Ablehnung zeigen.“
Damit das nicht mehr passiert, muß die Katholische Kirche reformiert werden im Sinne dieses Deformprogrammes. Auf den Punkt gebracht: Die Kirche darf nur dann noch auf Wohlwollen ihr gegenüber hoffen, wenn sie sich als Katholische Kirche abschafft um zu einer linkshumanitaristischen Gemeinschaft sich umzugestalten, einem Gemisch aus politischer Korrektheit, Feminismus, Kampf gegen Rechts und sozialpolitischem Engagement. Im Zentrum soll dabei die sexuelle Freiheit stehen. „Wie schaffen wir es, dem modernen Menschen wieder zu gefallen?“ Diese Frage findet hier eine klare Antwort: Die Kirche muß sich den Wünschen der Welt gegenüber öffnen, sich ihr gleichförmig gestalten.
Das darf nun nicht populistisches mißverstanden werden. Die KHG will nicht auf die Stimme des gemeinen Volkes hören, das wäre rechtspopulistisch, sondern vor allem auf die Stimme der Mächtigen der Welt,auf die einflußreiche Homolobby, den Feminismus und will die Regierungspolitik in ihrem Kampf gegen Rechts vorbehaltlos unterstützen. Der vorherrschende Zeitgeist ist eben der KHG ihr Evangelium.
Warum stieß nun dies Zeitgeistelaborat im Bistum Köln auf so viel Widerwillen, vertritt es doch nur die Mehrheitsmeinung des „Synodalen Irrweges“? Diese Passage enthüllt es wohl:
„Das Bild der katholischen Kirche ist nach außen hin überwiegend durch Amtsträger bestimmt: von Vertretern auf weltkirchlicher Ebene (darunter Papst Franziskus oder Joseph Ratzinger), der Bischofskonferenz, dem Bistum oder Leitern kirchlicher Ausbildungsstätten. Wir finden es unerträglich wie rückständig und vermeidend sich bestimmte Angehörige dieser Personenkreise öffentlich äußern bzw. verhalten –und dabei immer wieder Menschen verletzen.“
Papst Franziskus so als rückständig zu verurteilen, und zu behaupten, daß auch er Menschen mit seinen Ansichten verletze, das geht dann doch zu weit.Hier ist über das Ziel hinaus geschossen worden, hofft man doch, ihn für das Deformprogramm des „Synodalen Irrweges“ gewinnen zu können.
Dies Positionspapier der KHG ist nun leider kein Exzeß radicaler Kirchenfeinde sondern demonstriert unüberlesbar, daß der Linkskatholizismus nur noch eine Perspektive für die Kirche sieht, daß sie sich aufgeben soll und zu einer rein linken humanitaristischen NGO sich umzuformen hat. Die christliche Religion hat eben ihr Haltbarkeitsdatum überschritten und muß so aussortiert werden aus der Angebotspalette der Kirche.
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