Dienstag, 11. Juli 2023

Den Menschen „befreien“ aus all seinen (ihn bindenden) Ketten- eine Kritik.

Den Menschen „befreien“ aus all seinen (ihn bindenden) Ketten- eine Kritik Der Liberalismus erbrachte die Befreiung des Individuumes, urteilt Alexander Dugin in seinem Essay: „Individuum und Dividuum“, als Anhang in: Das grosse Erwachen gegen den Great Reset, 2021, Aus allen „kollektiven Entitäten“ soll der Mensch entbunden werden, um nur noch eine Freiheit zur Selbstbestimmung zu sein. (S.93)Aber nach dem Sieg des Liberalismus in der Ideologie der Menschenrechte war eine Bastion noch ungeschliffen:Es existierte noch eine kollektive Identität,“die ebenfalls zerstört werden musste.Willkommen in der Genderpolitik. Ein Mann und eine Frau zu sein, bedeutet eine definitive kollektive Identität zu teilen,die starke soziale und kulturelle Praktiken vorschreibt.“ (S.93) Also: „Das Individuum muß von seinem biologischen Geschlecht befreit werden. Ja, die Vorstellung von dem Individuum sei schließlich auch nur „eine maskuline,rationalistische Konstruktion“(S.93), von der der Mensch auch noch zu befreien sei. Der Mensch hätte so ganz zu verschwinden, damit er dann nur noch als eine Funktion der Ökonomie zu existieren hätte. Ein Mensch sein bedeutet nun mal ein Exemplar, ein Fall des Menschseins zu sein, also ein individuiertes Allgemeines zu sein. Deshalb ist der Einzelmensch immer notwendigerweise etwas Kollektives, an dem er individuierend partizipiert. Aber der postmoderne Liberalismus will ihn nur noch als etwas Einzelnes ansehen, der an nichts Allgemeinen, Kollektiven mehr Teil hat. Nur so, von allen Bestimmtheiten emanzipiert ist er das ideale Objekt totaler Manipulierbarkeit. Er erscheint als unlimitiert formbar, weil man ihn so seiner ganzen Natur beraubt hat: Er ist nicht mehr ein Fall des Menschseins, ein Fall eines Volkssseins noch eines Geschlechtsseins. Aber der „Stoff“, den der Einzelmensch dann individuell formt ist nun mal sein Mensch- sein Volks- und sein Geschlechtsein. Wird er dieser Naturen beraubt, bliebe er nur noch als ein Formwille übrig, dem nichts zu formen mehr vorläge. Das wäre so abstrus, wie eine Frau mit einer Kuchenform, die aber keinen Kuchenteig zum Formen hätte, aber formen will. Individualität kann es aber nur geben, wenn etwas Nichtindividuelles individuierend geformt werden kann. Einen Satz in der deutschen Sprache kann ich nur formulieren, weil es das System der deutschen Sprache gibt und so kann ich auch nur meine mir eigensten Gedanken nur denken, indem ich ihn in dieser Sprache formuliere oder bei guten Fremdsprachenkenntnissen in einer fremden Sprache. Sprachlosigkeit wäre so die notwendige Folge des nicht Eingebundenseins in eine bestimmte Sprache. So löschte sich auch jedes Individuum auf, hörte es auf, ein Exemplifikation einer kollektiven Identität zu sein. So destruiert dieser liberaler Individualismus selbst das Fundament des Liberalismus, das Individuum. Der Kontext ist die Aufgabe des Glaubens an die Schöpfungsordnungen Gottes,daß das Menschsein, das Volkssein und das Geschlechtssein Ideen Gottes sind, nach denen er dann auch erst die Individuen hervorbringt, als Seele, als eine bestimmte unmittelbar und als Leib mittelbar durch die menschliche Fortpflanzung. Die Seele ist aber nie eine tabula rasa,sondern eine von Gott geformte als menschliche,als eines bestimmtes Volksseins und Geschlechtsseins zugehörige, die darin dann aber auch erst ihren individuellen Charakter erhält als individuietes Allgemeineres. Diese faktische Entindividualisierung ist letztlich nur verstehbar vom Primat der Ökonomie her: Der Mensch soll nur noch eine Funktion der Wirtschaft sein.

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