Samstag, 1. Juli 2023

Über 500 000 Kirchenaustritte: Kath de weiß Bescheid, wir stellen nur Vermutungen an!

Über 500 000 Kirchenaustritte: Kath de weiß Bescheid, wir stellen nur Vermutungen an! „Albert Seul kann Austrittszahlen nachvollziehen Dominikanerpater: Katholische Kirche auf bestem Weg zur Sekte“. Ein Dominikanerpater kommt auf Grund detaillierter Analysen nicht nur zu der Prognose, daß die Kirche auf dem Wege sich befände, zu einer Sekte zu verkommen, sondern er kennt auch die Gründe für diese Selbstversektungstendenz: a) daß sie nicht schon vor 30 Jahren den Zölibat abgeschafft hat, b) das Frauenpriestertum nicht eingeführt hat und c) Kardinal Woelki immer noch nicht amtsenthoben ist. So verkündet es das Zentralorgan des Synodalen Weges: Kath de am 30.6.2023. „Gert Pickel im Interview über die Austrittszahlen der katholischen Kirche „Religionssoziologe: Kleine, sektenähnliche Kirche kann kein Ziel sein“.Mit diesem Artikel legte Kath de am 1.7.2023 nach! Schuld ist diesmal, daß die Reformagenda des Synodalen Weges durch Rom sabotiert nicht durchgesetzt werden kann. Der Protestantismus sei auch noch zu hierarisch pfarrerzentriert und darum träten da auch so viele aus. Nebenbei erwähnt er dann noch den Säkularismus,aber eigentlich liegt doch alles isb an der Ausgrenzung der Queermenschen! (Bitte nicht verwechseln mit der Gruppe der Querdenker, die man natürlich nicht in der modernen Synodalkirche haben will) Wer sich von so tiefschürfenden Analysen erholen will, der kann das Wagnis eingehen, an einem Ort, wo niemand Antworten erwarten dürfte, Spuren dafür zu suchen: in der vortrefflichen Vorlesung: Philosophische Ethik 13/14 von Professor Brachtendorf- Universität Tübingen. Die hellenistische Ethik nach Aristoteles bis zur Stoa behandelt er da. Das Ziel des Menschen sei das gute Leben, die Philosophie habe nun die Aufgabe, dies Ziel näher zu bestimmen und den Weg zu diesem Ziel zu lehren. Im Zentrum steht die These, daß das, was das richtige Leben ausmache ganz im Vermögen des Menschen liegen müsse.Wäre sein Lebensglück von etwas abhängig, das nicht ganz allein in der Hand jedes Einzelnen läge, wäre ja das Lebensglück von nicht vollständig von einem selbst Gestaltbaren abhängig. Vulgärer formuliert: Jeder hat sich als seines Glückes Schmied anzusehen. Epikur meint so, daß das Mitsichimfriedensein das Lebensziel sei. Wer zu viel begehrt, muß daran unglücklich werden, also vulgärer formuliert: Begnüge Dich mit dem, was Du Dir leisten kannst. Um diese Zufriedenheit zu erlangen, meide alles, was Dich ängstigen könnte. Der Tod sei die angstmachende Größe, aber diese Angst ist leicht überwindbar, hält man sich vor Augen: Solange ich bin, ist der Tod nicht, ist der Tod aber, bin nicht ich. Es gibt also den gefürchteten Tod gar nicht für den ihn Fürchtenden. Wird aber das Leiden zu groß, unerträglich, wähle man couragiert den Freitod. Die Götter bräuchte man nicht zu fürchten, da sie sich nicht um uns Menschen kümmern und hier gar strafend einwirkten. Sie sind als reine Selbstbezüglichkeit. Der Mensch sollte also erstreben, zufrieden zu leben. Und das kann er auch, wenn er mit seinen Bedürfnissen vernünftig umgeht. Irgendeinen Bedarf oder ein Interesse an einer Religion ist in diese Sicht des Menschen nicht einzeichenbar. Es fällt nun leicht, dies Lebensverständnis in die Postmoderne zu transformieren: Jeder Sorge für sich allein, reguliere seine Bedürfnisse und Neigungen und erstrebe so weit wie möglich seine Unabhängigkeit, denn je unabhängiger desto freier und zufriedener lebt man. Als Säkularismus sollte man das nicht bezeichnen, denn der Säkularismus lebt von der Aufhebung der Religion, daß das, was die Religion von Gott als die Erlösung erhoffte, nun zu der Aufgabe des Menschen wird: die humanisierte Welt. Epikur paßt da besser in die Postmoderne, in den Rückzug in die Privatsuche nach dem rechten Leben. Die großen metaphysischen Fragen sind einfach veraltet ad acta gelegt und ersetzt durch die Maxime: konsumiere, damit Du zufrieden bist. Alles ist käuflich- mache Dein Lebensglück nicht abhängig von Dingen, die Du Dir nicht leisten kannst. Denn die Lebenszufriedenheit muß allein in Deiner Hand liegen, wenn die Zufriedenheit ein für Dich erreichbares Ziel sein soll. Ein Gott verhält sich dazu völlig inkompatibel und somit ist auch kein Platz mehr für die christliche Religion und die Kirche in so einem Lebensentwurf. Selbstredend wird heute nicht dieser griechische Philosoph viel gelesen, aber im Gerede, wie man so denkt, findet sich vieles, was wir da wiederfinden können.

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