Montag, 31. Juli 2023

Ist der Neue Bund in Jesus Christus nur ein Ergänzungsbund für die Heiden,der den Alten bestehen läßt?

Ist der Neue Bund in Jesus Christus nur ein Ergänzungsbund,der den Alten bestehen läßt? Dem christlich-jüdischen Dialog verdanken wir nun wahrlich revolutionäre Neuerkenntnisse. Die neue Erkenntnis läßt sich so leicht veranschaulichen: Eine Lokomotive mit 2 Anhängern, die ins Reich Gottes fährt. Gott ist die Lokomotive, an der der erste Wagen angekoppelt ist. Die Koppel trägt den Namen: Moses und die Propheten und in dem Wagon sitzt das jüdische Volk als ersterwähltes. Mose und die Propheten bezeichnen dabei den Bund, durch den das Volk Israel die Verheißung bekam und besitzt, als Ersterwählte in das Reich Gottes einzugehen.Moses und die Propheten reichen als die Vermittler dieses Bundes. Nun ist noch ein zweiter Wagon angekoppelt an den ersten Wagen. Die Koppel heißt Jesus Christus. Im zweiten Wagen sitzen nun die Heidenchristen. Nicht nur die Juden sondern auch die Heiden sollen einen Anteil am ewigen Heil bekommen können. Dieser Bund in Jesus Christus soll nun den Status eines Ergänzungsbundes haben. Jesus Christus habe so nur für die Heiden eine soteriologische Bedeutung, den Juden habe er nichts zu sagen, da für sie Moses und die Propheten ausreichten. Leider habe dann Jesus Gottes Auftrag an ihn völlig mißverstanden, denn statt den Heiden predigte er den Juden. Er hätte eigentlich, hätte er seinen Vater richtig verstanden in Athen oder in Rom den Heiden ihr Evangelium zu predigen, denn den Juden reichten ja zu ihrem Heile Moses und die Propheten. Die Kirche habe nun Jesu Fehler erkannt und verzichtete so auf jegliche Judenmission. Denn Jesus Christus sei nur die Wahrheit für die Nichtjuden, auch für die sei er ja nur am Kreuze gestorben. (Der Dialog mit allen anderen Religionen ergäbe nun zusätzlich, daß auch alle Gläubigen dieser Religionen Jesus Christus zu ihrem Heile nicht bedürften, denn ihre je eigene Religion reiche dazu aus. Die Atheisten bräuchten dagegen gar keiner Religion, denn ihnen reiche ihr Gewissen.) Nur ein Problem gäbe es noch im christlich-jüdischen Dialog: Wer ist denn überhaupt ein Jude, sodaß er Jesus Christus nicht zum eigenen Heile bräuchte? Ist damit jeder Jude im ethnischen, im religiösen oder im staatsbürgerlichen Sinne gemeint? Wer gehört in den ersten und somit nicht in den zweiten Wagon? Gehört ein Jude im ethnischen Sinne zum Volk Gottes, dem das Heil zugesagt wird, auch wenn er ein Atheist ist? Wenn nun eine deutsche Frau einen Juden heiratet und in Israel lebend die jüdische Staatsbürgerschaft erlangt, gehört sie dann zum ersten Bund Gottes, auch wenn sie weder im ethnischen noch im religiösen Sinne jüdisch ist? Meinem Kenntnisstand nach läßt man im jüdisch-christlichen Dialog all diese Fragen unberührt: Wozu bräuchten wir noch zu wissen, wer ein Jude ist, da wir inzwischen jede Mission aufgegeben haben. Deshalb sei jede Klärung der Frage , wer denn überhaupt ein Jude sei, überflüssig zur Präzisierung der Einstellung der Judenmission.

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