Samstag, 8. Juli 2023

„Pollack: Überwiegende Mehrheit der Katholiken denkt protestantisch“

„Pollack: Überwiegende Mehrheit der Katholiken denkt protestantisch“ Mit dieser Überschrift irritierte Kath de am 7.7.2023 sicher manchen Leser: Soll das nun heißen, daß in Deutschland der Weg frei ist für eine totale Verprotestantisierung der Kirche oder soll so der Identitätsverlust der Kirche konstatiert werden? So steht es da nun geschrieben: „Aus Sicht des Münsteraner Religionssoziologen Detlef Pollack nehmen Differenzen zwischen den christlichen Konfessionen und Konfessionslosen in Deutschland immer weiter ab. >Ich würde sagen, dass die überwiegende Mehrheit der Katholiken und Katholikinnen in Deutschland tatsächlich protestantisch denkt<, sagte Pollack.“ Es frägt sich nun, wie dieser Religionssoziologe zu dieser Erkenntnis gekommen ist, wie sicher dies Ergebnis ist. Aber ich finde keine überzeugenden Argumente, dem zu widersprechen. Die Ökomene hat sicher zu diesem Niedergang beigetragen, aber viel mehr wohl die konfessionsverschiedenen Ehen, da in so gearteten Familien kaum noch etwas wirklich Katholisches vermittelt wird. Wenn in solchen Familien noch christlich erzogen wird, dann wird es ein Schnittmengenchristentum sein, das, was beiden Confessionen gemeinsam ist. Beten Katholiken zu dem dreifaltigen Gott und zu Maria und den Heiligen, und betet der Evangelische nur zu Gott, dann betet man in einer confessionsverschiedenen Ehe nur noch zu Gott. So geht es dann zu in allen confessionellen Differenzen, daß das Evangelische sich durchsetzt. Aber dann ist in dem Artikel gar zu lesen: "Aber von einer beobachtenden, analytischen Perspektive muss ich konstatieren: Die Reformvorstellung vieler Katholikinnen und Katholiken, einschließlich derer, die sich beim Synodalen Weg engagieren, führt zu einer im Kern radikal anderen Kirche, als die, welche sie historisch haben." Die Reformvorhaben entkernten die Katholische Kirche: "Dann verwischt man das, was die katholische Kirche im Kern ausmacht." Dies so klar und eindeutig auf Kath de formuliert zu lesen bekommen, verblüfft nun wirklich. Die vorgesehene Demokratisierung der Kirche führe so unweigerlich zu ihrer Entkatholisierung. Ja, die Mehrheit der Katholiken Deutschlands wolle keine katholisch seiende Kirche. Die Hoffnung auf eine katholische Basis, auf eine schweigende Mehrheit, die ihr Ja sagt zum Katholischsein der Kirche, muß wohl als eine fromme Illusion angesehen werden. Der Protestantismus erscheint dem (post)modernen Bürger eben als eine ihm gemäße Form des Christentumes.

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