Dienstag, 30. April 2024

Die Deutschen Bischöfe vergessen Gottes Schöpfungsornungen und eine Kritik, die überall Rot- Sozialismus sieht!

 

Unsere zeitgenössische Talkshowkultur strahlt weit über die sattsam bekannten Formate der Fernsehanstalten hinaus und demonstriert unübersehbar den allgemeinen intellektuellen Niedergang. Ein geradezu peinliches Machwerk stellt der Kommentar:“Links schwenkt, Marsch!“ auf kath net am 29.4.2024 dar. Gut gemeint ist da alles: Die Deutschen Bischöfe werden da ob ihrer scharfen Verurteilung der AfD kritisiert, da sie so einseitig nur gegen Rechts sich abgrenzten, aber eine gleich scharfe gegen Links vermieden. Aber ist es auch gut getan? „bei ihrer Frühjahrsvollversammlung hat die Deutsche Bischofskonferenz unter dem Titel ‚Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar‘ einstimmig ein Positionspapier gegen Rechtsextremismus verabschiedet…“. In der Tat ist „völkischer Nationalismus“ mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar. Es gibt wohl niemanden, der das ernsthaft bestreiten würde.“Warum kann das niemand ernsthaft bestreiten? 

Na, weil alle das so sagen und wer das nicht so sagt, der wird aus dem öffentlichen politischen Diskurs ausgeschlossen.Oswald Spengler brachte das schon in seinem Werk vom Untergang des Abendlandes treffend auf den Punkt: Was häufig genug in den Medien gesagt wird,wird so als wahr geglaubt. Nun könnte man ja, bevor man sich diesem Chor der Verneiner anschließt,überprüfen , ob das denn auch stimme.Eine theologische Durchdenkung dieser Frage käme zu dem Ergebnis, daß die Ordnung der einen Menschheit in verschiedene Völker zu den Schöpfungsordnungen Gottes gehört. Nicht eine amorphe Menschheit schuf Gott sondern eine in sich ausdifferenzierte. So wie es den Menschen nur als weibliche oder als männliche gibt, so gibt es den Menschen immer nur als einen einer bestimmten Rasse und einem bestimmten Volkstume Zugehörigen. Da die Gnade nicht die Natur zerstört, einer der wichtigsten Grundsätze der katholischen Theologie sondern sie vollendet, kann man als Christ die Schöpfungsordnungen Gottes nicht verneinen.Der politische Ausdruck der Bejahung des je eigenen Volkstumes ist der völkische Nationalismus. Dieser politische Ausdruck verdankt sich des Kampfes gegen diese Schöpfungsordnung im Namen der Ideologie des Internationalismus und des Multikulturalismus. So wie der Feminismus und die Genderideologie die Schöpfungsordnung der Geschlechterdifferenz auslöschen möchte, auch dadurch, daß das Geschlecht zu einem jederzeit austauschbaren Gewand herabgewürdigt wird, so wollen alle Spielarten des Internationalismus, heute isb die Ideologie des Multikulturalismus die Schöpfungsordnung der Volkstümer auslöschen. Für die deutschen Bischöfe gilt aber ob der Gleichsetzung der Gehalte der christlichen Religion mit der politischen Korrektheit,daß politisch Unkorrektes widerchristlich sei!Dabei müssen sie dann das Werk des Schöpfergottes verneinen, denn das Werk widerspricht der Politischen Korrektheit.

Nun wirft der Kath net Kommentar den Bischöfen vor, daß sie nicht mit gleicher Vehemenz den „dialektischen Materialismus“ der radicalen Linken verwürfen. Offenkundig kannte der Autor dieses Kommentares zwar den Begriff, aber nicht den Gehalt des dialektischen Materialismus, denn dann hätte er geurteilt: Diese Philosophie ist atheistisch und darum von der Kirche zu verurteilen.Ihm wäre dann aber eingefallen, daß der Atheismus seit dem 2.Vaticanum von der Kirche nicht mehr verurteilt wird!Irgendwie ist man sich des Glaubens an Gott so unsicher geworden,daß man halt ein Verständnis für den Atheismus hegt.

In dem Kommentar wird dann aber der dialektische Materialismus für Dinge verantwortlich gemacht, die gar nichts mit ihm zu tuen haben.Eine plumpe Assoziationskette liegt dem zugrunde: Es gäbe linke und rechte Sozialisten und der Sozialismus sei irgendwie an allem schuld und der habe irgendwas mit diesem dialektischen Materialismus zu tuen.Das macht die heutige Talkshowkultur aus, dies irgendwie, irgendwie schon und überhaupt, denn Tatsachenwissen und die Klarheit des Denkens behindert doch nur die eigene Urteilsbildung: Ich mein das so und so ist es dann auch!

Das angebliche Menschenrecht auf Abtreibung hat mit dieser Philosophie überhaupt nichts zu tuen, sondern ist das Zentralanliegen des Feminismus. Der Kommunist Lenin setzte das Recht auf die Abtreibung durch, da er ein Ohr für die Anliegen des Feminismus hatte, so wollte er auch die Ordnung der Familie zerstören, da in ihr die Frau unterdrückt wurde, wohingegen der Kommunist Stalin die Abtreibung verbot und die Familie als die Keimzelle der sozialistischen Gesellschaft bejahte.

Das jetzige Euthanasieprogramm ist nun einfach ein Lösungskonzept für das kaum noch finanzierbare Gesundheitssystem, ideologisch verklärt durch die Betonung des Selbstbestimmungsrechtes des Menschen auch über sein Lebensende, also ist es eine Frucht des Liberalismus.

Der Kath net Kommentar sieht das alles nun so:“Eines der erschreckendsten Derivate des „dialektischen Materialismus“ ist die daraus hervorgehende Unkultur des Todes. Es ist kaum zu fassen, mit welcher Energie sich Sozialisten jeglicher Couleur, ganz gleich ob die national, international oder ökologisch ausgerichtet sind, sich gegen eine Kultur des Lebens aufstellen. Immer sehen wir eine gruppenbezogene Lebensfeindlichkeit. Im Fokus der gegenwärtig in Europa dominanten Formen des Sozialismus stehen derzeit das Ungeborene Leben und das Leben in seiner letzten Phase.“

Hier wird alles kreuz und quer durcheinandergeworfen,wobei der Antisozialismus fast schon paranoide Züge annimmt.Völlig verkannt wird dabei, daß der Feminismus und der das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen verabsolutierende Liberalismus und die Multikultiideologie die ideologischen Quellen sind. Diese Größen sind nun nicht einfach auf eine Ideologie rückführbar, sondern eigenständige Geistesgrößen. Zudem vermengeln sich dann im politischen Diskurs ideologische Anliegen mit Partikularinteressen,so wenn etwa Frauen sich jetzt Konkurrenzvorteile bei der Besetzung von gut dotierten Arbeitsstellen durch feministisch begründete Quotenregeln erkämpft haben. Aber solche Differenzierungen passen nicht in unsere Talkshowkultur mit ihrer Vorliebe für die Schwarz-Weiß-Malerei. 

Abstrus ist es, wenn dann auch noch das im "Kalten Krieg" bewährte Feindbild des Sozialismus reaktiviert wird,obzwar der äußere Feind Putin und die jetzt die Kirche bekämpfenden Ideologien,isb der Feminismus und der Liberalismus damit nichts gemein haben. Die Ideologie des Sozialismus ist eben nach dem Kollabieren der Länder des Real existierenden Sozialismus 1989f bedeutungslos geworden, hier muß man A.Dugin einfach zustimmen, daß seit dem der Liberalismus die einzig noch relevante Ideologie ist, nur daß die sich selbst in sich ausdifferenziert hat in Richtungen, die nicht miteinander harmonisieren.

Anbei:Mein kritischer Kurzkommentar wurde dazu auf Kath net nicht veröffentlicht!  





































Montag, 29. April 2024

Irrwege: „da hat Jesus seine Freunde versammelt um den Tisch“ Oder der Kampf wider die hierarische Ordnung der Kirche

 

Irrwege: „da hat Jesus seine Freunde versammelt um den Tisch“



Wieder einmal versuchte sich ein Pfarrer, anläßlich der Erst-kommunion als kreativer Umgestalter, bzw Weiterentwikler der Liturgie , vielleicht hoffend darauf,daß er so wenigstens ein paar der Erstkommunikanten mal wieder in der Messe wiedersehen kann. Kath net rapportiert darüber am 29.4.2024: Graz-Seckau: „Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg.“

Da hieß es dann auch:„da hat Jesus seine Freunde versammelt um den Tisch“. Warum heißt es hier:“Jesus“ und nicht „Jesus Christus“?Sollte vielleicht die Christologie den Erstkommunikanten in ihrer Vorbereitung auf ihre Erstkommunion als (noch nicht)vermittelbar vorenthalten worden sein?

Er habe „seine Freunde“ eingeladen. In Wirklichkeit hat er aber nur die 12 Apostel zu der ersten Eucharistiefeier eingeladen. Schwerlich ist vorstellbar, daß der Gottessohn Judas als seinen „Freund“ angesehen hatte, wußte er doch als Sohn Gottes voraus, daß der ihn verraten werden wird.Auch ist nicht einsichtig, warum gerade diese 12 seine Freunde gewesen sein sollen und dann wohl alle anderen nicht! Zudem: Sollte Jesus Christus keine seiner Schülerin als befreundet angesehen haben? Aber auch die Symbolik der 12 geht so verloren: Das Volk des Alten Bundes bestand aus 12 Stämmen, das Volk des Neuen Bundes fußt so auf den 12 Aposteln und darum heißt die Kirche Jesu Christi die apostolische Kirche!

versammelt um den Tisch“.Wenn die Urgemeinde die Eucharistie an einem „Tisch“ gefeiert hätte, warum steht dann schon im Hebräerbrief statt „Tisch“: „Altar“? (Hebr 13,10) Der Hebräerbrief reflektiert tiefgründig das Verhältnis der Opfer des Alten Bundes zu dem Kreuzaltaropfer Jesu Christi.Demzufolge ist es nicht vorstellbar, daß hier der Begriff des Altares verwendet wird,ohne daß dabei die Vorstellung eines auf diesem Altar dargebrachten Opfers mitgesetzt ist.Das lutherische Narrativ widerspricht dem, denn ursprünglich soll diese Feier nur eine Abendmahlfeier ohne Priester gewesen sein,da aßen halt Jesu Freunde miteinander und- wie furchtbar!- später verformte die Katholische Kirche die zu einer kultischen Opferhandlung mit einem Priester, der dazu notwendig sein soll.

Da soll eben: „Freunde essen mit Jesus zusammen“ kindgerechter sein! Priester und Opfer- was für Greußlichkeiten für die Kinderohren oder sind das doch eher Unzumutbarkeiten für sich aufgeklärt wähnende Christen? Hier hat ja die kreative Umgestaltung mit der Tatsache zu rechnen, daß viele der Eltern,die nun ihr Kind zur Erstkommunion begleiten, sich kaum noch ihrer letzten Teilnahme an einen Gottesdienst erinnern,so lang war es her, vielleicht bei der kirchlichen Eheschließung und die dann oft auch nicht zum Kommunionempfang gehen: Ist doch ein Kinderkram! Solche Eltern darf der Pfarrer nun ja auch nicht mit zu viel Theologie vergraulen. Leichte Kost ist da halt angesagt:“Wir sind Freunde und haben uns lieb,und dieser Jesus hat uns auch alle lieb.“ Mehr ist wohl den Kindern und den Eltern nicht mehr zumutbar, soll es doch das schönes Familienfest nicht stören.

Je süßlicher und leichter verdaulich,desto besser käme eben diese Tischeßfreundschaftsveranstaltung an,nur zu ärgerlich,daß dabei dann doch noch so viel Dogmatisches und Unkindgemäßes gesagt werden muß. Ob man das nicht abschaffen könnte. Vor längerer Zeit konnte man auf der Internetaufrittsseite einer Reformierten Gemeinde lesen: Abendmahl, da feiern wir die Werte, die Jesus uns vorgelebt hat: Frieden, Toleranz und ähnliche Phrasen. Das war doch endlich mal ein zeitgemäßes Abendmahl! 

"Seine Freunde" verdankt sich dabei dem Antiklerikalismus, Apostel klänge doch arg klerikalistisch. Damit wird aber auch den Erstkommunikanten die Wahrheit verschwiegen, daß der Herr der Kirche am Gründonnerstag seine Apostel zu Priestern geweiht hat.  



Sonntag, 28. April 2024

Ist die Kirche überflüssig? Ist Gott gar umsonst Mensch geworden? Irritierendes von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.

 

Ist die Kirche überflüssig? Irritierendes von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.


Es steht tatsächlich schwarz auf weiß in seinem Buch:“Einführung in das Christentum“ „Zur Rettung des bloß Einzelnen bedürfte es weder der Kirche noch einer Heilsgeschichte, noch einer Menschwerdung und Passion Gottes in der Welt.“ So schrieb es dieser Mozart der Theologie in dem „Exkurs: Strukturen des Christlichen“in diesem Buch.Wenn ein Einzelner also ohne all dies gerettet werden könnte, dann könnten auch alle, jeder Einzelne für sich so gerettet werden können.Es ist keine maßlose Übertreibung, wenn gesagt werden würde, daß das als die heutige Mehrheitsmeinung in der Kirche angesehen wird!

Theologisch ausbuchstabiert hieße das: Gott liebt jeden Menschen, so wie er ist. Das hat Gott uns durch Jesus in Wort und Tat offenbart, aber was er offenbart hat, gilt jedem, egal ob er es glaubt oder auch nicht glaubt. Die Kirche als ein Heilsvermittelungsinstitut ist somit überflüssig, sie wird nur dazu gebraucht, daß Menschen organisiert dann die Liebe Gottes zu allen Menschen ummünzen in die praktizierte Nächstenliebe.

Diese Textpassage, die der Autor noch als der Theologieprofessor Ratzinger geschrieben hat, sagt ja nun nicht nur aus, daß die Kirche für das Heil überflüssig sei, sondern daß selbst Gottes Menschwerdung und Christi Leiden am Kreuz und darüber hinaus die gesamte Heilsgeschichte,anfangend mit der Verschonung des Brudermörders Kain bis zur Apokalypse, wie sie sie uns die Johannesoffenbarung voraussagt, überflüssig sei. Alles was uns der Sohn Gottes als Lehrer gelehrt hat, sei überflüssig, daß er die Kirche gegründet hat,ihr die hl. Sakramente eingesetzt hat, daß er ihr den Auftrag zur Verkündigung gegeben hat.

Es ist nicht vorstellbar, daß daß Herr Ratzinger noch als Papst Benedikt so geschrieben hätte,leider hat er aber noch im Jahre 2000 dies unverändert neu erscheinen lassen. Hätte hier nicht eine Fußnote hinzugefügt werden müssen: Ein großer Irrtum meinerseits! Das Schlimmste: Fast alles, was in diesem Buche an Gutem geschrieben steht,interessiert heute wohl nur noch Kirchenhistoriker oder Papstkritikern: So gut fing er an und dann wurde der Verfasser leider immer conservativer, aber nur diese Äußerung scheint nachhaltig wirksam geworden zu sein. Schon die allgemeine Meinung der Gleichgültgkeit aller Religionen läßt sich ja aus dieser Äußerung herausdeduzieren. Daß selbst für den Christen die Kirche unwichtig ist, ergibt sich daraus ebenso: 95 Prozent der Katholiken Deutschlands praktizieren das und die Austretenden am konsequentesten.

Aber reden wir nicht immer zu kirchenzentristisch. Was mag wohl Jesus Christus dazu sagen,wenn nun ein Theologieprofessor ihm bescheinigt:Alles, was Du tatest, war umsonst und vergeblich- Du hättest ruhig im Himmel verbleiben können.

Diese Passage in der „Einführung in das Christentum“ demonstriert uns, welche Verwirrungen und Abstrusitäten das 2.Vaticanum hervorbringen konnte, aber auch, daß der Autor dann im Laufe seines weiteren Lebens sich abwenden konnte von diesen Confusionen der nachkonziliaren Zeit.


Samstag, 27. April 2024

„Wolfgang Thierse ruft Christen dazu auf, die AfD zu bekämpfen“

 

Wolfgang Thierse ruft Christen dazu auf, die AfD zu bekämpfen“



Selten ist ein Aufruf eines Parteipolitikers, und dann auch nicht einmal eines „Grünen“, sondern eines Sozialdemokraten so enthusiastisch zitiert worden, wie dieser Aufruf zur Bekämpfung Andersdenkender, nachzulesen auf Kath de am 27.4.2024. Spätestens seit Bismarck wissen wir, daß Politiker in ihren Wahlkampfreden sich durch einen sehr laxen Umgang mit der Wahrheit auszeichnen. „Nie wird so viel gelogen, wie vor der Wahl“.Er behauptet einfach, daß das politische Programm der AfD dem universalistischen und humanitären Ethos des Christentums" widerspräche."Deshalb sollten wir sie bekämpfen", fordert Thierse. Die Menschenwürde sei "Ausgangs- und Zielpunkt des christlichen Menschenbildes und Basis der Menschenrechte".

Verlangte man nun von diesem Wahlkampfredner einen einzigen Beleg, wo eine programmatische Aussage der AfD der Menschenwürde oder dem Humanismus widerspräche, er müßte passen, den so geartete Aussagen existieren gar nicht.Wenn wir uns nun aber auf das Verb: „bekämpfen“ konzentrieren, verstehen wir dies Vorgehen des SPD-Politikers: Zu dem Bekämpfen gehört auch die Strategie, Unwahres über den Zubekämpfenden auszusagen. Warum sollte ein Wahlkämpfer die Wahrheit sagen,wenn Lügen effektiver sind?

Einst verkündigte uns die Philosophie der kommunikativen Vernunft Habermas und eine mißverstandene Diskurstheorie Foucaults das Reich des: Alle reden mit allen, und wenn niemand ausgegrenzt werden würde und dann würde sich irgendwie, wenn alle alle verstünden, ein Reich universalistischer Freiheit und Vernünftigkeit ereignen. Aber Habermas revidierte seine Kommunikationstheorie selbst, als er den Ausschluß des conservativen Historikers Ernst Nolte vom Diskurs einforderte,da er mit seinen Thesen zum Nationalsozialismus, den er primär als eine Reaktion auf die kommunistische Bewegung deutete, gegen die Dogmen der Politischen Korrektheit verstöße.

Seit dem hat sich diese Tendenz verschärft, oder wir könnten auch schreiben, daß man Foucault sorgfältiger anfing zu lesen, um zu erkennen, daß ein bestimmter Diskurs immer ein reglementierter ist, der bestimmt, was zu ihm gehört und was auszuschließen ist, getreu der Erkenntnis: Omnis determinatio est negatio! (Spinoza)So kapriziert sich der politische wie auch der innerkirchliche Diskurs als Metadiskurs über den Diskurs auf die Frage: Wer ist aus dem Diskurs auszuschließen? Außenpolitisch markiert das die Rückkehr zur Politik des „Kalten Krieges“ mit ihrer Feinderklärung gegen Rußland und jetzt neu dazugekommen gegen China. Der „Feind“ darf nicht mehr verstanden werden, sondern ist nur noch zu bekämpfen, militärisch im Ukrainekrieg und ökonomisch in dem angezettelten Wirtschaftskrieg gegen China. Innenpolitisch wird alles politisch Nichtkorrekte zum Feind erklärt. Mit wem darf man nicht reden,keine Kontakte pflegen und wer ist aus allem, so weit wie irgendwie möglich, auszuschließen! Die Katholische Kirche wie auch die EKD leistet dabei Vorbildliches mit ihrer Ausgrenzungspraxis der AfD und allem politisch Unkorrektem gegenüber. Dabei verwendet man eine eigentümliche paradoxe Formel: Weil man universalistisch, pluralistisch,bunt etc ist,muß aus ihr alles Nichtuniversalistisches, Nichtpluralistisches und Nichtbuntes ausgeschlossen werden! Die so Markierten sind dann alle politisch Inkorrekten.

Mit denen aus dem Diskurs Exkommunizierten redet man auch nicht mehr,man hört ihnen auch auf keinen Fall zu, sondern bekämpft sie nur noch! So wie Papst Franziskus die „Tridentinische Messe“ bekämpft, indem er sie in Gänze am liebsten verbieten möchte, so sollen auch im innerkirchlichen Diskurs alle Nichtkorrekten die „Rote Karte“ gezeigt werden. Da nun der Feind außerhalb des Diskurses gestellt ist, gelten ihm gegenüber auch nicht mehr die diskursinternen Regeln des Wiemiteinanderredens. Hier gilt nun, frei nach Nietzsche: Warum die Wahrheit sagen, wenn Lügen nützlicher sind! So führen die demokratischen Parteien,Bismarck bemerkte das schon,seit es Wahlen gibt, ihre Wahlkämpfe und sind damit erfolgreich. Wir kennen doch alle die Politikerwahrheit:“Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu erbauen!“ 

Merke:

Zum Vokabular der Demokratie gehört nicht:den Andersdenkenden zu bekämpfen . 

Freitag, 26. April 2024

„Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe“ Die Krise der Kirche-Ursachenforschung

 

Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe“



So berichtet Kath net am 25.4.2024. „Lediglich“? In der Bundes-republik sind es durchschnittlich weniger, 5 Prozent wird geschätzt. Leicht fiele es nun , eine allgemeine Publikumsbeschimpfung los-zutreten, aber diese Leichtigkeit könnte auch als eine Anmahnung verstanden werden, daß man es sich so zu leicht macht.

Vielleicht verlangen dunkle Zeiten ein verquerres Nachdenken, um den Phänomen solcher Zeiten gerecht zu werden. „Als Saul das Lager der Philister sah,bekam er große Angst,und sein Herz begann zu zittern.Da befragte Saul den Herrn,aber der Herr gab ihm keine Antwort,weder durch Träume noch durch die Losorakel noch durch die Propheten.“ (1.Sam 28,5f) Saul, der von Gott für Israel erwählte König wendet sich angesichts der bedrohlichen Macht der Feinde Israels an seinen Gott, er befrägt ihn.Nur, Gott antwortet ihm nicht wie sonst durch Träume, durch die Losorakel der Priester und auch nicht durch einen Propheten.

Für die heutige Theologie ist das einfach unvorstellbar geworden: Gott schweigt nie,er ist als die Liebe permanent präsent,für uns da, nur wir Menschen wollen halt nicht immer auf ihn hören.Gott kann uns keine Probleme bereiten, es können nur menschengemachte geben! Ist es wirklich auszuschließen, daß die Krise der Kirche, wie daß Gott seinem König Saul nicht mehr antworten wollte, Gottes eigene Gericht über seine Kirche ist? Gäbe es, um es mal etwas salopp zu formulieren, nicht gute Gründe dafür, daß Gott seiner Kirche zürne oder kann man ohne Bedenken wirklich sagen, daß Gott zwar im Alten Bund seinem erwählten Volke gezürnt habe, daß aber im Neuen Bund seinem Volke, der Kirche nie mehr zürnen würde?

Zu wenige wollen noch Priester der Kirche werden, diese Klage ist wohlbekannt, aber ist dabei selbstverständlich zu unterstellen, daß Gott zwar genügend berufe, daß es dann aber an den Berufenen läge, daß viele eben den Ruf Gottes kein Gehör schenkten? So riefe dann auch Gott sein Volk durch das Geläut der Kirchenglocken zum Gottesdienst, aber die Allermeisten überhörten dann diesen Ruf Gottes!

Leicht fällt es,zigtausend Gründe ausfindig zu machen, warum der postmoderne Mensch nicht mehr die Gottesdienste aufsucht und was die Kirche eben alles dabei falsch mache. Wie nun, wenn genau dieser Gedanke der ist, in dem sich die wahre Tiefe der heutigen Krise der Kirche erst manifestiert: Gott bereitet uns keine Probleme, es existieren nur menschenverursachte und die müßten mit menschlichen Maßnahmepaketen auch lösbar sein! 

Gott wird eben in der heutigen Theologie nicht ernst genommen. Man erinnere sich mal an des Apostelfürsten Pauli Rede von Gott: Vor wem will uns der Sohn Gottes retten? Vor dem Zornesgericht Gottes. (1.Thessalonicher, 1.9f) Gott ist für diesen Apostel das Problem schlechthin, für die jetzige Theologie gibt es nur noch Probleme mit dem Menschen.  



Donnerstag, 25. April 2024

Die Katholische Kirche Deutschlands:“Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.“ Oder ihre Selbstverneinung!

 

Die Katholische Kirche Deutschlands:“Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter.“

Der Bundeskanzler Helmut Kohl machte diesen Ausspruch populär: So geht man mit Kritikern um, es gälte unbeirrt am Kurs festzuhalten und die Kritik wie Hundegekläff zu ignorieren. Diese Devise machen sich nun auch die katholischen Bischöfe zu eigen: Rom hat gebellt und wir marschieren weiter auf unserm Destruktionskurs der Kirche. Die Bischöfe haben der schon vom Laien-ZK gebilligten Satzung des „Synodalen Ausschusses“ zugestimmt, nur 4 Bischöfe sagten, auf das Nein Roms dazu hörend:Nein!

Kath de jubeliert:“Dieses Gremium soll unter anderem bis 2026 die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen wollen. Dies hatte der Vatikan mehrfach abgelehnt. Dagegen hatte der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dem die Ortsbischöfe aller 27 Bistümer angehören, die Satzung auf seiner Sitzung am Montag in Würzburg angenommen.“ Kath de am 25.4.2024 „Gemeinsame Erklärung veröffentlicht – DBK hatte Satzung zugestimmt. Vier deutsche Bischöfe wollen nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen.“

Dieser Tag könnte in der Kirchengeschichtsschreibung Deutsch-landes als der „Schwarze Tag“ der Kirche eingehen, gelang hier doch eine Intrige, die selbst kreativsten Verschwörungstheorie-produzenten vor Neid erblassen lassen dürfte.Die Bausteine dieses Erfolges: erstens die Reformagenda von der antikatholischen Bewegung:“Wir sind Kirche“ mit ihrem popularistischen Kirchenvolksbegehren, zweitens der Skandal der sexuellen Mißbräuchsfälle, der durch geschickte Interpretationen zu dem Glücksfall für die Reformkräfte wurde, mit der man nun die popularistische Reformagenda von „Wir sind Kirche“ als die angemessene Antwort auf die Mißbräuchsfälle verkaufte und drittens es gelang, von Rom ein Ja zum Weitermachen sich zu erschwindeln, als hätte man vor, die Einwände Roms zu berücksichtigen.

Das Ziel ist klar formuliert:Die hierarchisch strukturierte Kirche soll in eine demokratische Rätekirche transformiert werden. Der „Synodale Rat“, ob man ihn wohl als den „Obersten Sowjet“ der Rätekirche Deutschlands zu bezeichnen hat, übernimmt die Macht in der Kirche als das oberste Beratungs-und Beschlußgremium.In diesem Rat dürften dann wohl wie jetzt schon im „Synodalen Ausschuß“ die Laienvertreter die Mehrheit stellen, um dem sog.Klerikalismus ein Ende zu bereiten.

Dabei schien ursprünglich nur eine kleinere Vernebelungsbombe in der Kirche gezündet werden sollen. Das Offensichtliche des Zusammenhanges zwischen der Homosexualität und den Opfern der Sexualmißbräuche sollte verschleiert werden, daß eben in der Kirche ganz im Gegensatz zu allen anderen Orten von Sexualmißbräuchen die Opfer überwiegend männlichen Geschlechtes sind. Es gelang, durch eine geschickt inszenierte Kampagne den Klerikalismus, den Zölibat und die Morallehre der Kirche dafür verantwortlich zu machen um des Täterschutzes willen.Aber nun gelang es darüber hinaus, diese Deutung der Mißbräuchsfälle für eine Revitalisierung der schon verstaubten Reformagenda von „Wir sind Kirche“ zu instrumentalisieren.

Jetzt wurde aus einer Kampagne zum Schutze der homosexuellen Täterschaft eine große Revolution wider die hierarchische Ordnung der Kirche in Deutschland. Eine große Bombe wurde gezündet. Ganz erfüllt vom Revolutionsgeist der Rotte Korach soll nun auf deutschen Landen der Katholischen Kirche ihr Ende bereitet werden. Nun triumphiert doch noch Luther über die von ihm so bekämpfte Katholische Kirche. Ein diplomatisches Meisterstück muß dabei den Reformern in Rom gelungen sein: Gelang es ihnen wirklich, so arglistig Rom zu täuschen oder könnte es vielleicht sich so verhalten, daß in Rom dem Umsturzvorhaben wohlgesonnene Kräfte sich gegen conservativere durchgesetzt haben. Realpolitiker sind die Reformer auf jeden Fall, haben sie doch begriffen, in ihrer Differenz zu der fast wirkungslos gebliebenden Reformbewegung:“Wir sind Kirche“, daß man erst die Macht in der Kirche erobern muß,um dann alles reformieren oder destruieren zu können. Der ungebremste Wille zur Macht manifestiert sich nun in dem unbedingten Willen zur Etablierung des „Synodalen Rates“. Als Ergänzungsmaßnahme ist dann die laufende Kampagne gegen Rechte, isb gegen AfDler in der Kirche anzusehen, durch die abgesichert werden soll, daß keine Rechtsdenkenden in die zukünftigen Räte der Kirche gewählt werden können, daß da also immer die Linksliberalen unter sich sein werden.

Für den hl. Augustin ist das Wesentliche der Menschheitsgeschichte der Kampf Gottes mit den Seinen wider das Reich Satans. In diesem Sinne müßte geurteilt werden: Diese Runde ging klar an den Feind Gottes.Es ist der Kirche nämlich nicht verheißen, jede Schlacht zu gewinnen, auch wenn Gott ihr den Endsieg erwirken wird, aber so wie es uns die Johannesoffenbarung prophezeit. 

Zusatz:

Die Selbstimmunisierung des Synodalen Irrweges gegen jegliche Kritik ist schon beeindruckend und das, obschon da der Dialog als das Elixier der Kirche gefeiert wird. 



Mittwoch, 24. April 2024

Absurde Debatten auch in der Katholischen Kirche - wenn wir endlich eine kantianische Kirche werden!

 

Absurde Debatten auch in der Katholischen Kirche


Wer die aktuelle Krisenanalyse der Kirche auch nur unaufmerksam verfolgt, wird vielleicht etwas irritiert feststellen,daß neben der ununterbrochen angestimmten Reformlitanei: „Demokratisierung der Kirche, Sex für alle und Einführung des Frauenpriestertumes“ ein neuer Kandidat auf der Bühne der Reformdebatte auftritt: Kant! Die Kirche solle sich neu fundieren, indem sie die kantische Philosophie als ihre neue Grundlage zu nehmen habe.

Aber wie verhält sich das nun zu einem der Lieblingsparolen des linksliberalen Katholizismus, daß homosexuelle Paare zu segnen seien? Für eine kantianische Kirche gehörte das Segnen selbstverständlich zu den irrationalistischen Praktiken der Kirche, von diesem Philosophen selbst als „Afterdienst“ der Kirche herabgewürdigt. Wenn das Segnen als ein Appell an den Gesegnetwerdenden zu einem vernünftig-sittlichen Lebenswandel verstanden würde, könnte man vielleicht noch erwägen, diese Praxis beizubehalten. Wenn aber das Segnen als ein effektives Handeln verstanden würde, durch das irgendwie Übernatürliches vermittelt würde, wäre das als rein abergläubisch - magisch zu verwerfen!

Hier stehen wir nun aber auch vor einem gravierenden Problem unserer Alltagspraxis:Zum Geburtstag und bei vielen anderen Anlässen wünscht man anderen Gutes, etwa Gesundheit und und.Vollständig Aufgeklärte müßten hier: Nein sagen, denn daß durch die Äußerung eines Wunsches dem Adressaten des Wunsches auch wirklich das so Gewünschte zuteil wird, ist für ein aufklärerisches Denken schlimmster Aberglaube. Lebten wir auf der Höhe Kants unterließen wir so solches Wünschen oder wir müßten konzedieren, daß wir etwas gewohnheitsmäßig tuen, an das wir nicht mehr glauben.

Nur, warum wird dann so leidenschaftlich die Segnung homo-sexueller Paare gefordert von Theologen, die sich sonst so aufklärerisch geben, daß sie eigentlich für eine Abschaffung jeglicher Segnungsaktivitäten eintreten müßten. Jeder,nicht nur jeder Christ kann in jeder hl.Messe den vom Priester gespendeten Segen empfangen und somit auch jeder Homosexuelle. Ob nun aber jeder, der den so gespendeten Segen empfängt, ihn auch zu seinem Nutzen empfängt,wird nicht ausgesagt werden können, denn ein Glaube an die Wirksamkeit des ausgespendeten Segens beim Empfangenden ist als eine notwendige Voraussetzung zum gültigen Empfang vorauszusetzen.

Aber es gilt: Kein Homosexueller wird in der hl.Messe von dem Empfang des Segens ausgeschlossen, ja er kann so auch den eucharistischen und den Primizsegen empfangen. Also wird ein Homosexueller in keiner Weise den Anderen gegenüber benachteiligt. Aber es wird bei der kirchlichen Eheschließung das Ehepaar gesegnet. Dieser besondere Ehesegen empfängt ein Ehepaar nur einmal bei der Schließung ihrer Ehe in der Kirche. Da dieser Segen für kirchlich Sichverheiratende reserviert ist, kann den ein Homopaar nicht empfangen, da sie nicht kirchlich heiraten können. Aber ansonsten gilt, daß jedes Ehepaar nur einmal den Ehesegen empfangen kann, sonst aber wie auch jedes andere Paar nur einen Einzelsegen für die jeweiligen Partner.

Was für ein Segen soll dann einem Homopaar gespendet werden? Als ein Paar können sie den Ehesegen nicht empfangen, weil sie sich nicht kirchlich verheiraten können und einen Einzelsegen können sie problemlos in jeder hl.Messe gespendet bekommen, aber wie bei allen Empfangenden unter dem Vorbehalt, ob sie denn angemessen für den gültigen Empfang des Segens disponiert sind.

Es drängt sich so der Verdacht auf, daß es bei der Segnung von homosexuellen Paaren gar nicht um den Segen des Segnens geht, sondern daß die kirchenöffentliche Segnung von Homosexpaaren verstanden werden soll als eine reine Symbolhandlung, durch die die Kirche diese homosexuelle Liebesbeziehung als etwas Gutes,Gottes Willen Entsprechendes anerkennt. Das hat aber mit dem kirchlich gespendeten Segen nichts gemein.Wenn die Kirche Menschen segnet, dann ist das kein Akt kirchlicher Anerkennung des Zusegnenden.

Wenn Felder und Obstgärten gesegnet werden, wenn dabei um eine gute Ernte gebetet wird, ist das ja auch kein symbolischer Ausdruck der Liebe und Wertschätzung der Natur,sondern durch den Segen soll das natürliche Vermögen,Früchte hervorzubringen gestärkt werden.So zielt der Ehesegen auch in erster Linie auf den Kindersegen, eine gesegnete Ehe ist eben eine kinderreiche! Aber spätestens hier wendet sich jeder kantianische Theologe mit Grauen ab, denn das sind ihm natürlich nur schlimmste Exzesse antiaufklärerischen Aberglaubens.Das verstärkt nun den Verdacht, daß es den Befürwortern der Segnung für Homosxuelle nicht um ein Segnen geht sondern allein um eine reine Symbolhandlung, in der die praktizierte Homosexualität als etwas Gutes, von Gott Bejahtes bezeichnet wird.Denn ginge es wirklich um den Segen: Den kann jeder Homosexuelle in jeder hl.Messe gespendet bekommen!


Zusatz:Abergläubisch bedeutet in der Aufklärung etwas anderes als in der Theologie!

Dienstag, 23. April 2024

Die Demokratie: die beste aller Staatsformen – aber wer schützt den Bürger vor ihr?Oder können die Menschenrechte Nichtmächtigen aberkannt werden?

 

Die Demokratie: die beste aller Staatsformen – aber wer schützt den Bürger vor ihr?Oder können die Menschenrechte Nichtmächtigen aberkannt werden?



In dem sehr gediegenen Kath-info Artikel: „Ein Grundrecht auf Abtreibung gibt es nicht“ Kath info 24.4.2024 heißt es: „In Frankreich soll in Zukunft Abtreibung ein Grundrecht von Frauen sein. Kürzlich hat eine überwältigende Mehrheit von Abgeordneten und Senatoren dafür gestimmt, „die Freiheit der Frau, eine Schwangerschaft zu beenden“, in die französische Verfassung aufzunehmen. Das neue Verfassungsrecht auf Abtreibung sei ein „Meilenstein zum Schutz der Frauenrechte“, wie es die französische Kongresspräsidentin formulierte.“

Als Selbstverständlichkeit gilt heutigen Tages auch unter Katholiken, daß die Demokratie die beste aller Staatsformen sei.Dabei wird aber das Problem einer Verhältnisbestimmug der Demokratie zu den Menschen- und Bürgerrechten ausgeklammert.Diese Entscheidung des Französischen Parlamentes stellt uns unübersehbar vor Augen: Ganz demokratisch wird entschieden, daß das Menschenrecht auf Leben für die Kinder im Mutterleibe außer Kraft gesetzt wird und das stattdessen die Mutter das Recht zugeschrieben bekommt, darüber zu entscheiden,ob das Kind leben darf oder getötet werden soll. Bei der Todesstrafe wird von den Befürwortern gesagt, daß ein Mensch ob der Schwere seines Verbrechens sein Recht auf das Leben verwirkt hat, in Frankreich dürfen Mütter jetzt es als ihr Grundrecht ansehen, völlig unschuldige Kinder zu töten. Das evoziert die Frage: Wie sind die Menschenrechte der Kinder im Mutterleibe und überhaupt die aller vor der Demokratie zu schützen, wenn ganzen Menschengruppen ihre Grundrechte ganz demokratisch aberkannt werden können?

Denn in einer Demokratie gilt das als Recht, was durch ein demokratisches Verfahren der Staatsordnung gemäß als Recht bestimmt worden ist. Das sogenannte positive Recht, nicht im Sinne von positiv= gut sondern von ponere= setzen, stellen...definiert die Rechte und auch die Pflichten der Staatsbürger.Da nun dies neue Frauenrecht auf die Tötung des Kindes im Mutterleibe staatsrechtskonform beschlossen worden ist, gilt es als Recht.

Im Namen der christlichen Moral kann nun und muß sogar gegen dies Frauenrecht Einspruch erhoben werden, zumal es sehr leicht fällt, zu beweisen, daß es gegen die Gebote Gottes verstößt. Aber für den demokratischen Staat gilt,daß ein Gesetz auch dann rechtens ist, wenn es eindeutig gegen die Gebote Gottes und somit auch die Morallehre der Kirche verstößt. Für den säkularistisch sich verstehenden Staat ist die christliche Religion mit ihren Aussagen über das Erlaubte und Unerlaubte völlig gleichgültig. Wenn nun theologisch auf die Verbindlichkeit des Naturrechtes verwiesen wird, das selbstverständlich auch ein Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe ausschließt, wird die Antwort eines Demokraten lauten: Auch das Naturrecht habe keine Bedeutung für den demokratischen Staat, denn für ihn gälte nur das als Recht, was demokratisch hervorgebracht worden wäre. Die Natur, wie auch Gott seien für den demokratischen Entscheidungsprozeß, was ein Recht sein soll und was nicht, keine legitimen Argumente. Der Wille der Natur oder der Wille Gottes seien eben keine demokratisch legitimierten Instanzen.

Aber die Grundrechte müßten doch gelten und sie dürften doch nicht durch staatliche Gesetze außer Kraft gesetzt werden können! Dies damit angezeigte Problem reduziert sich faktisch auf die Frage: Wer hat das Recht, ein demokratisch beschlossenes Recht als mit den Menschenrechten als vereinbar oder als unvereinbar zu erklären? Jedem Bürger steht zwar das Recht zu,subjektiv zu meinen, ein bestimmtes Gesetz widerspräche den Menschenrechten aber diese Meinung ist für die Rechtmäßigkeit eines demokratisch beschlossenen Rechtes gleichgültig.

Es können so prinzipiell nur 2 Instanzen dafür in Frage kommen: Demokratisch wäre das das Parlament, das die Gesetze beschließt, auch die Instanz ist, die die Menschenrechtsmäßigkeit eines Gesetzes prüft, sodaß gelten würde: Weil das Parlament ein Gesetz als kompatibel mit den Menschenrechten beurteilt hat, hat es auch als so qualifiziertes zu gelten. Das wäre vergleichbar mit dem Entscheid eines Fußballspielschiedsrichters, der entschieden hat, daß sei ein Tor und daß deshalb das Tor ein reguläres ist. Rechtsstaatlich wäre es, wenn ein Gericht, unabhängig vom Parlament das Recht besitzt, zu überprüfen, ob ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz mit den Grundrechten des Bürgers vereinbar ist oder nicht ist.Eine solche Autorität einem Gericht zuzuschreiben, stellt aber selbstredend eine Einschränkung der Demokratie dar, denn rein demokratisch müßte das demokratisch gewählte Parlament auch die Instanz sein, die prüft, ob ein Gesetz menschenrechtskonform sei.

Muß also die Demokratie eingeschränkt werden, um die Grundrechte des Menschen davor zu schützen, daß sie demokratisch legitim Menschen oder gar ganzen Menschengruppen aberkannt werden können. Frankreich, das Geburtsland der Menschenrechte und der modernen Demokratie stellt dazu eindeutig klar: Die Menschenrechte dürfen ganzen Menschengruppen aberkannt werden. Hierbei triumphiert so also unter der Maskerade der Demokratie das Recht des Stärkeren, Wehrlosen und Machtlosen ihr Lebensrecht aberkennen zu dürfen. Dies Recht des Stärkeren entspringt hierbei diesen 2 Komponenten, der Macht der Mehrheit und der Ohnmacht der Opfer dieser Entrechtung, der Kinder im Mutterleibe.

So pervers es klingt: Wenn Joseph Stalin mit einem demokratisch gewählten Parlament die Einrichtung von Arbeitsstraflagern für die Feinde der Revolution beschlossen hätte, wären die Archipel Gulags trotz ihrer vielen da zu Tode Gekommenen in Ordnung gewesen, sie wären dann ja demokratisch beschlossen gewesen! So liegt es aber in der Kompetenz jedes demokratischen Parlamentes, Feinden der Demokratie alle Bürgerrechte abzuerkennen und in einem Rechtsstaat wäre das auch möglich, wenn das Gericht, das Gesetze auf ihre Menschenrechtskomptibilität zu überprüfen hat, dem zustimmen würde,daß so die Demokratie vor ihren Feinden zu schützen sei. Und wer legt fest, wer als Feind zu gelten habe? In der Demokratie das demokratisch gewählte Parlament, in einem Rechtsstaat müßte die Feinderklärung dann gerichtlich überprüft werden! Und das gilt nun als die beste aller denkbaren Staatsordnungen.  Aber der demokratische Staat bestimmt im Sinne Carl Schmitts(?),wer der "Feind" ist, dem der Staat die Bürger- und Menschenrechte aberkennen kann, ganz demokratisch!







Montag, 22. April 2024

Papst Benedikt XVI. - Ein kühner und problematischer Gedanke

 

Papst Benedikt XVI. - Ein kühner und problematischer Gedanke


In seinem Buch: „Einführung in das Christentum“ gibt der Autor in dem Kapitel: „Der Primat des Logos“ uns etwas zum Mit-und Nachdenken Würdiges, einen Satz, der m.W.,keine Beachtung fand und findet, da er so ganz und gar aus dem Zeitüblichen herausfällt und sich dem auch widersetzt.

Der Glaube bedeutet eine Entscheidung dafür,dass Gedanke und Sinn nicht nur ein zufälliges Nebenprodukt des Seins bilden, sondern dass alles Sein Produkt des Gedankens,ja selbst in seiner innersten Struktur Gedanke ist.“ (Auf eine Seitenangabe wird verzichtet, da dies Buch in sehr vielen Ausgaben erschienen ist, dieser Satz aber im 1.Absatz dieses Kapitels in allen Ausgaben leicht auffindbar ist.)

Der Satz soll nun von hinten anfangend aufgeschlüsselt werden.Alles, was ist, ist ein Produkt des Denkens. Setzen wir nun das Denken als das Denken des Menschen, dann stünden wir mitten im deutschen Idealismus irgendwo zwischen Fichte, Schelling und Hegel, setzen wir das Denken als das Gottes, stehen wir mitten in einem Realismus, das alles, wie es gedacht ist durch Gott, auch ist und so vom menschlichen Denken auch begriffen werden kann.Das Innere von allem Seienden ist seine Idee, wie sie Gott denkt.

Damit wird eine Antithese zu der Vorstellung formuliert, daß es wohl die Welt der Tatsachen gäbe, die empiristisch erforscht werden kann, aber der Sinn der Tatsachen sei dann nur eine rein subjektivistische Interpretation der allein objektiv vorhandenen Tatsachen.

Das wäre so, als sähe ich vor mir eine gespielte Schachpartie und ich beschriebe exakt, welche wie aussehende Spielfiguren wo auf dem Spielfeld stünden, erklärte dann aber, daß die Interpretation dieses Gesehenen als eines gerade gespielt werdenden Schachspieles bloß eine subjektive Deutung des Gesehenen wäre.Dem Gesehenen läge kein innere Sinn, keine Bedeutung inne, der würde allein durch mein Interpretieren in das Geschaute hineinexegetisiert. Alles Seiende seien so sinnlose Einzeltatsachen, deren Mangel der Mensch durch sein Interpretieren aufheben möchte, nur daß es eben so viele Möglichkeiten des Intepretierens gäbe, wie es interpretierende Menschen gäbe.

Der Sinn des Gesehenen wäre damit nur eine kontingente Deutung des Seienden, das eben an sich sinnlos sei. Aber genau diese Vorstellung wird hier verworfen! Denn das Ganze ist selbst eben eine Realisierung von Gottes Ideen.

Kardinal Ratzinger entwickelt daraus diese These über das Denken des Menschen in dem Kapitel:“Der Primat des Logos“: „All unser Denken ist in der Tat nur ein Nachdenken des in Wirklichkeit schon Vorgedachten.“ Unter dem „Vorgedachten“ ist somit die Idealität alles Seienden gemeint und der Realismus des menschlichen Denkens ist das Widerspiegeln der Idealität von allem im Denken des Menschen. Dem Denken des Menschen korreliert das Zudenkende, weil es selbst in seiner Substanz etwas Gedachtes ist.


Das ist eine klare Absage an die Philosophie Kants, für den das Sein an sich unerkennbar ist und alles Seiende nur das für uns ist, als was wir es denkend hervorbringen.

Nun stehen wir vor dem Problematischten dieser Aussage, daß der Glaube eine „Entscheidung“ sei, so zu denken.Damit wird der Glaube zu einem dezisionistischen Akt und so heißt es auch in dem ersten Kapitel dieses Buches: „Der Sprung des Glaubens“ und das ist ein Sprung in den Glauben. Dies könnte in seiner Differenz zur Fichtes Wissenschaftslehrekonzeption so verstanden werden. Fichte sucht einen in sich selbst evidenten Grundsatz, aus dem heraus dann die ganze Wirklichkeit herausdeduziert werden kann, sodaß es dann ein System der Wissenschaftslehre gibt, die wahr ist, weil ihrem Grundsatz ob seiner inneren Evidenz kein vernünftig Denkender widersprechen könne.

Für den Dezisionismus existiert solch ein in sich evidenter Grundsatz nicht, es existieren eben viele mögliche Letzt-begründungen für mögliche Wissenssysteme und es müsse sich für einen Grundsatz entschieden werden. Nur es kann keine Begründung für diese Entscheidung geben, denn jedes Begründen setzt schon eine Wissenschaftslehre, um es mit Fichte zu sagen, voraus, in und mit der dann erst Begründungen möglich sind.

Zur Veranschaulichung des etwas kompliziert geratenden Gedankenganges: Wenn ich wissen möchte, ob ein Spielzug ein guter, ein legitimer ist, muß ich die Spielregeln des gespielten Spieles kennen und das heißt: Erst muß entschieden worden sein,ob etwa Fußball oder Handball gespielt wird, um beurteilen zu können,ob ein 11-Meter Strafstoß ein legitimer Spielzug ist oder nicht. Es kann keinen richtigen Umgang mit dem Spielgerät des Balles geben, wenn nicht entschieden ist, welche Art von Ballspiel gespielt werden soll. Erst die Festlegung,was gespielt werden soll, erlaubt,zu begründen, warum etwa ein 11 Meter Strafstoß legitim sei. Diese Festlegung ist nun hinsichtlich des Balles angesichts der vielen Möglichkeiten des Ballspielens eine dezionistische Entscheidung, denn sie kann nicht aus der Erkenntnis des Begriffes des Spielgerätes des Balles begründet werden.

Damit positioniert sich dies Buch in das nachmetaphysische Denken, denn es wird nun die rein subjektivistische Entscheidung als das Fundament einer scheinbar sich sehr metaphysischen gebenden Konzeption gesetzt. Die Vernunft als ein Fundament der übernatürlichen Erkenntnisse der Offenbarungsreligion verschwinden so und wird durch den Appell: „Spring in den Glauben!“ ersetzt. Das ist das Problematische dieser postmetaphysischen Konzeption.















Sonntag, 21. April 2024

Verwirrendes zum Thema Seelsorge und dem „Guten Hirten“- oder zeitgenössische Irrwege

 

Verwirrendes zum Thema Seelsorge und dem „Guten Hirten“- oder zeitgenössische Irrwege


Der gute Hirte ist uns aus dem Johannesevangelium (10,11-21) schon zu gut vertraut, als daß dieser Text noch begriffen werden könnte. Er enthält nämlich eine skandalöse Aussage, daß wir Christen eines guten Hirten bedürften, daß wie eine Schafsherde ohne ihren Hüter zum Untergang bestimmt sei, das Volk der Christen auch die Führung durch Hirten benötigt und daß deshalb Jesus Christus das Hirtenamt der Kirche eingestiftet hat und es dem Apostel Petrus als ersten von vielen ihm nachfolgen Werdenden übertrug.

Aber wozu bedarf ein Christ eines ihn führenden Hirten, ist er doch ein mündiger Bürger, der kraft seiner ihm zu eigenen Vernunft erkennen kann, was gut und was böse und was wahr und was unwahr ist. Er führt doch sein Leben eigenverantwortlich. Schließt er sich dann mit Gleichgesinnten zusammen, um eine Gemeinde zu bilden, wozu bedürfte die einer Leitung, sie könne doch ihr Vereinsleben selbst gestalten, auch wenn dann auch der Verein eine Vorstandsschaft sich erwählt, die dann aber nicht führt, sondern dafür sorgt, daß die jeweiligen Beschlüsse der Vereinsmitgliederversammlungen in die Tat umgesetzt werden.

Was bleibt danunn den Seelsorgern zu tuen übrig? Im Neusprechkirchendeutsch heißt das: Er begleitet Menschen auf ihren Lebenswegen. Damit ist eines klargestellt: Er ist kein Seelenführer mehr, der, um es bildlich zu formulieren, die Herde auf gute Weideplätze führt, sondern wo immer auch die Herde sich hinbewegt, er mit ihnen geht. Die Herde bestimmt den Kurs und der Hirte folgt ihr! Die Metaphorik, das menschliche Leben als einen Weg zu beschreiben, impliziert ein Ziel des Weges, Wege, die zum Ziele führen und die Realität von Irrwegen, auf denen man voranschreitend das Wegziel verfehlen wird.Der Hirte führt so, daß nun die Herde und auch jeder Einzelne in der Einzelseelsorge den rechten, zum Ziele führenden Weg beschreitet und nicht abirrt.

Aber all das tut ein „seelsorgerlich“ Begleitender“ nicht: Er ist immer nur dabei auf allen Wegen des Zubegleitenden. Es gibt auch kein Ziel, woraufhin der Hirte Menschen zu führen hätte. Als moderne Bürger setzen wir uns selbst unsere Ziele, hoffend, sie auch zu erreichen. Ein Seelsorger hilft vielleicht dazu, daß ein Bürger sich selbstbestimmt Ziele setzt und sich nicht fremdbestimmen läßt. „Wollen Sie wirklich kirchlich heiraten oder wollen Sie das nur, weil es halt so Usus ist?“Es kann eben nur noch subjektiv erwählte Lebensziele geben, keines, das dem Menschen durch Gott selbst vorgegeben ist als eine objektive Zielbestimmung.

Nun drängt sich ein weiterer Verdacht auf: Regiert Gott nicht die Welt und führt sie so auf ihr Endziel zu? Aber wenn das sich nicht mehr in der Seelenführung durch die Hirten des Kirchenvolkes widerspiegelt,liegt das etwa daran, daß angeblich Gott auch selbst die Führung abgegeben hat? Führt Gott noch die Menschheitsgeschichte wie das Geschick des Einzelnen oder begleitet er da auch nur noch? Im Neukirchsprechdeutsch begegnet uns Gott in vielfältigster Weise, ob im Lächeln eines Kindes, im Erleben eines Sonnenaufganges oder in dem Anblick grasender Kühe und Gott sagt uns dabei nur: „Auch hier bin ich bei Dir!“ Aber was tut dann dieser „Beimirgott“? Nichts, er beschränkt sich darauf, sein Da- und Mitsein erleben zu lassen: „Egal, wohin Du gehst, immer bin ich dabei!“ Dies Dabeisein soll nun aber doch ein gehaltvolles Dabeisein sein, denn da sagt Gott zu uns: „Du bist, wie Du bist, in Ordnung!“ Gott führt nicht, er fordert nicht zur Umkehr auf Irrwegen auf, er gibt uns kein Ziel unseres Lebensweges vor er begleitet uns nur noch als Jasager zu uns:“Alles ist in Ordnung!“ Der moderne Gott hat also das Führen, das Regieren aufgegeben und läßt uns nun wandern, wie es uns beliebt, um nur noch uns ab und zu begegnen: „Du bist in Ordnung. Geh,wohin Du willst!“



Samstag, 20. April 2024

Ein verblüffender Gedanke zur Geschlechterdifferenz, daß Gott den Menschen als Frau und Mann wollte

 

Ein verblüffender Gedanke zur Geschlechterdifferenz, daß Gott den Menschen als Frau und Mann wollte


Es gehört zu den schönen Erlebnissen eines Viellesers, Antworten auf gewichtige Fragen an Orten zu finden, wo er sie nicht erwartet hätte. Lassen wir so Hadschi Halef Omar zu Worte kommen, der zu dieser Causa Bedenkenswertes zu sagen hat:


Du sagtest ungefähr: (so wird hier der christliche Glaube dazu referiert)Gott schuf den Menschen zum Bilde, und zwar ein Männlein und ein Weiblein.“ Allah hat zweierlei Eigenschaften nämlich die Eigenschaft der Allmacht,wozu die Ewigkeit,Weisheit, Gerechtigkeit gehören, und die Eigenschaft der Liebe,die sich auch in seiner Gnade, Langmut,Güte und Barmherzigkeit äußern. Wenn der Mensch,der aus zwei Wesen besteht, ein Bild Gottes zu sein hat, so soll also der Mann ein Bild der göttlichen Allmacht und die Frau ein Bild der göttlichen Liebe sein.“ Der Fundort: Karl May, Am Jenseits, das erste Kapitel: „Nach Mekka“.


Wenn Gott den Menschen als Abbild Gottes erschuf und er ihn als Mann und Frau erschuf, dann spiegele diese Dualität eine Gott eigene Dualität wieder. Nicht sei so der Mann für sich allein genommen schon das Abbild Gottes und auch die Frau nicht, sondern beide zusammen in ihrer Geschlechtsdifferenz bildeten Gott erst ab. Als Kern wird hier die Differenz von Gottes Allmacht zur Liebe Gottes verstanden, der dann weitere göttliche Eigenschaften subsumiert werden.

Daß Macht und Liebe zwei Größen sind, die man nicht einfach als ein harmonisches Miteinander sich vorstellen kann, ist offenkundig.Man kann sich auch des Eindruckes nicht erwehren, daß in der heutigen Kirche Gott als die Liebe so dominiert, daß er als Allmächtiger und Gerechter kaum noch vorkommt. So könnte von einer Verweiblichung Gottes gesprochen werden, die dieser seiner inneren Dualität, die als solche die innere Lebendigkeit ausmacht, nicht gerecht wird.

Nun könnte eingewandt werden, daß hier Karl May einfach die bürgerliche Rollen-zuschreibung, was mache das Männliche und was mache das Weibliche aus, in Gott rückprojiziere um so diese Geschlechtsdifferenzbestimmung als göttlich gewollt zu legitimieren. Aber wie nun, wenn wir statt dieser Projektionsthese zuzustimmen,die biblische Aussage ernst nehmen, daß der Mensch nicht Gott nach seinem Bilde erschuf (Feuerbach und viele Nachfolger) sondern daß Gott den Menschen nach seinem Bilde erschuf! Ist es dann ein so fern liegender Gedanke, daß die Geschlechterdifferenz eine innergöttliche Differenz widerspiegelt? Für die These einer innergöttlichen Differenz, daß es die in Gott überhaupt gibt,spricht die Vorstellung der Lebendigkeit Gottes.

Es müßte dabei in einer Absetzung von der platonischen Gotteslehre die Differenz zwischen Gott und seinen Ideen akzentuiert werden, daß die Idee des Wahren und des Guten und des Schönen nicht zu verwechseln sind mit Gott an sich selbst. Wenn Gott selbst als in sich lebendig zu denken ist, dann ist dafür die Annahme von inneren Differenzierungen in Gott notwendig, daß er etwa als Gerechter die Strafe des Sünders will und als Liebender verzeihen will. Aus genau dieser Spannung entspringt dann die Lösung dieser Spannung im Kreuze Jesu Christi, das sowohl der göttlichen Gerechtigkeit als auch der göttlichen Liebe Genüge tat.

Daß dann eine solche innere Differenz sich gerade auch in der Geschlechtsdifferenz widerspiegeln soll, ist dann auch einsichtig, daß eben der Mann und die Frau für sich allein genommen nicht Gottes Abbild in Gänze sind sondern nur in der Einheit ihrer Geschlechtsdifferenz!

Daß nun im Wandel der Zeiten die Vorstellung von der Geschlechtsdifferenz sich verändern kann und sich auch verändert hat, ist nun kein starker Einwand gegen diese Widerspiegelungsthese, zeigt das doch nur, daß das menschliche Denken verschiedene Vorstellungen von dem, was wahr, gut und schön ist, hervorbringen kann, ohne daß das die Idee des Guten, Wahren und Schönen obsolet machen würde, wie sie in Gott gedacht sind . Aber die Quelle des Widerspruches gegen eine so geartete Widerspiegelungstheorie ist doch der Machtwille des Menschen, daß er allein auf sich gestellt auch bestimmen wollen will, was das Mann- und Frausein des Menschen ausmache. 

Festzuhalten ist aber, auch wenn man materialiter die Geschlechtsdifferenz anders bestimmt,als sie in diesem -übrigens sehr lesenswerten Roman-bestimmt, daß sie zu den Schöpfungsordnungen Gottes gehören und somit keine geschichtlich kontingente Hervorbringung ist.  

Freitag, 19. April 2024

Ausgrenzen - das Gebot der Stunde in der Kirche und im öffentlichen Diskurs

 

Ausgrenzen - das Gebot der Stunde in der Kirche und im öffentlichen Diskurs


Für einen politisch korrekten Leser von Kath de gab es in den letzten Tagen viel Grund zur Freude. Da konnte er schwarz auf weiß lesen: „Von BDKJ bis Kolping: Schon mehrere Unvereinbarkeitsbeschlüsse gefasst. Katholisch.de-Umfrage: Katholische Verbände distanzieren sich von AfD“ am 19.4.2024. Dunkel erinnert man sich noch an Jürgen Habermas Begeisterung für die Idee der universalistischen herrschaftsfreien Kommunikation jedes mit jedem, im alleinigen Vertrauen auf die Kraft des vernünftigen Argumentes. Niemand sei auszugrenzen, jeder könne und solle sich als Vernünftigdenkender einbringen. Von dieser linksliberalen Idee hat sich das linksliberale Lager nun endgültig verabschiedet. Man frägt stattdessen: Mit wem darf man reden und mit wem nicht, wer ist also auszuschließen! Die Antwort fällt eindeutig aus: Den Vorgaben der etablierten Parteien folgend will man die einzige Oppositionspartei aus der Kirche, so weit es kirchenrechtlich irgendwie geht, ausschließen.

"Im Rahmen einer Einzelfallentscheidung" Bistum Trier entlässt AfD-Spitzen-politiker aus Kirchenamt.“ Diese Meldung konnte am 17.4.2024 auf Kath de bejubelt werden. Statt Unvereinbarkeitsbeschlüsse zu fassen, können ja auch politisch Unliebsame per Einzelfall aus allen kirchlichen Haupt- und Ehrenämtern entlassen werden.

Aber auch diese Meldung erfreute die linksliberale Leserschaft am 16.4.2024: „Churer Bischof wird Liturgie der Piusbruderschaft nicht mitfeiern. Bonnemain kommt trotz Kritik zur Beerdigung Huonders bei Piusbrüdern.“ Daß Bischof Huonders persona non grata für jeden „anständigen“ Katholiken ist, ist eine Selbbstverständlichkeit und so kam auch kein Bischof der Schweiz zu der Beendigung dieser Unperson, war er doch conservativ-katholisch und engagierte sich für die „Tridentinische Messe“. Wenn nun leider doch ein Bischof doch zur Beerdigung kommen wollte, so ist das doch verzeihlich,will er doch an der traditonellen Beerdigungsliturgie nicht teilnehmen. Diese klare Distanzierung ist nun mehr als löblich,gilt es doch klarzustellen, daß alle vorkonziliaren Traditionen keinen Platz mehr haben dürfen in der modernistischen Zeitgeistkirche. Papst Franziskus hatte ja klar die Unvereinbarkeit der modernen Kirche mit ihren vorkonziliaren Traditionen betont und so die circa 500 Jahre lang von der Kirche zelebrierte Messe verdammt.

Das Gebot der Kirche heißt nun: Ausgrenzen! Aber forderten die Linksliberalen einst nicht genau das Gegenteil, daß niemand ausgegrenzt werden dürfe? Ja, das galt für die Epoche des Kirchenkampfes, als die Kirche sich noch traute,Häretisches aus der Kirche auszugrenzen. Da wurde die Toleranz Andersdenkenden gegenüber eingefordert. Jetzt aber, wo der Linksliberalismus zumindest in Deutschland die Macht usurpiert hat, ist Schluß mit dem Toleranzgerede, denn jetzt soll alles Nichtliberale aus der Kirche ausgeschlossen werden. Wenn im politischen Diskurs, wenn von einer bunten Republik die Rede ist, nur die politischen Farben Rot und Grün und die Homosexfahne erlaubt werden soll,so soll innerkirchlich auch nur das Politisch-Korrekte erlaubt sein. Der binnenkirchliche Diskurs befolgt dabei genau den Regelungen des öffentlich politischen Diskurses, Wie im politischen Diskurs über eine Wiederaufnahme des Radicalenerlasses debattiert wird,daß Bewerber für den öffentlichen Dienst auf ihre politische Gesinnung hin zu überprüfen sind, so wird nun auch in der Kirche debattiert, wie am effektivsten Rechte aus der Kirchen ausgeschlossen werden können,zumindest aus allen kirchlichen Verbänden.

Die Zeiten des universalistischen: Mit allen über alles reden!,ist vorbei,die Renaissance des Denkens in den Kategorien der Feindschaft tritt an ihrer Stelle.Man redet nicht mehr mit Rußland,mit Putin, man redet nicht mehr mit Rechten, mit....sondern bekämpft sie! Das Schlachtfeld surrogiert den Kreis des Miteinanderredens! Am anschaulichsten wird dies durch das Phänomen, daß das Verstehen bzw Verstehenwollen des Anderen als ein essentielles Element jeder Dialogkultur jetzt als ein moralisches Fehlverhalten verunglimpft wird: Den Feind hat man nicht zu verstehen sondern nur noch zu bekämpfen. Putinversteher sind so zu unmoralischen Personen geworden. 

Corollarium:

Wenn die Moraltheologie die Kriterien zur Ausgrenzung liefern würde, müßten angesichts von über 100.000 getöteten Kindern pro anno den etablierten dafür verantwortlichen Parteien die "Rote Karte" gezeigt werden. Dächte man  an die vielen um ihres Glaubens willen getöteten Christen, dann müßte  die Kirche die die Islamisierung Deutschlands fördernden Parteien als für Christen unwählbare markiert werden. Aber die Kirche hört einfach auf die Altparteien und stimmt deren Feinderklärung zu.



Donnerstag, 18. April 2024

Kann in der Katholischen Kirche alles geändert werden? Papst Franziskus Willkürregiment

 

Kann in der Katholischen Kirche alles geändert werden? Papst Franziskus Willkürregiment


Daß Papst Franziskus nicht nur von Kath de sondern auch von vielen andern Modernisieren der Kirche kritisiert wird, daß er in manchem an der Lehre der Kirche festhält, statt sie weiterentwickelnd modernisiert, ist bekannt und so wundert es auch nicht, daß die Erklärung: „Dignitas infinita“ als zu traditionalistisch ausgefallen bekritelt wird.

Aber der Standpunktkommentar vom 18.4.2024 sieht optimistisch in die Zukunft, denn Papst Franziskus habe doch selbst bewiesen, daß die Kirche eine als verbindlich erklärte Lehre außer Kraft setzen könne, daß also das aktuell ausgeübte Lehramt über der hl. Schrift, der Tradition und dem Lehramt stünde und so im Prinzip alles revidieren könne. Daß das so möglich ist, habe der Papst bewiesen, indem er gegen die Lehre der Kirche nun die Todesstrafe als mit dem christlichen Glauben unvereinbar erklärte!

Ursprünglich, 1993, wurde die Todesstrafe noch als Ultima ratio zugelassen, soweit "unblutige Mittel” nicht hinreichen, 1997 hatte Papst Johannes Paul II. in einer Revision des Katechismus festgestellt, dass es solche Fälle praktisch nicht mehr gibt. Pius XII. hatte 1952 noch erklärt, dass rechtmäßig zum Tode verurteilte sich selbst ihres Rechts auf Leben beraubt hätten, und im Katechismus von Pius X. stand 1908 noch klar, dass die Todesstrafe rechtmäßig sei. Pius IX. hat während seines Pontifikats im 19. Jahrhundert noch selbst Exekutionen genehmigt.“

Dem muß nur noch hinzugefügt werden, daß die hl.Schrift die Todesstrafe eindeutig bejaht,einmal indem Gott sie selbst vollzieht oder indem er andere mit ihrer Durchführung beauftragt und indem er dem Staate das Schwert gab, um damit auch die Todesstrafe zu vollziehen.Nicht nur die Kirche sondern auch der bedeutendste Philosoph der Aufklärung, Kant sprachen sich für die Legitimität der Todesstrafe aus.

Papst Franziskus demonstrierte nun tatsächlich mit seiner Verwerfung der Todesstrafe ein gefährliches Amtsverständnis, daß er als Papst über der Autorität der hl. Schrift, der Tradition und dem Lehramt stehend willkürlich neue Lehren diktieren kann.Der Papst gehorcht dabei ganz dem Zeitgeist,dem er die Lehre der Kirche vorbehaltlos unterwirft! Das macht allen Zeitgeistsurftheologen Hoffnung, daß unter der Parole des Weiterentwckelns jede bisher als wahr geltende kirchliche Lehre abgeschafft werden kann,nur daß Papst Franziskus von diesem Willkürrecht nicht genügend Gebrauch mache! Aber auch das macht eben Papst Franziskus Art des Regierens aus: Er kann eben auch Teile der Lehre der Kirche bejahen, statt sie abzuwickeln, er maßt sich aber auch an, sie, wo sie ihm nicht zusagt, willkürlich immer dem Zeitgeist folgend zu liquidieren.

Daß alles in der Kirche "weiterentwickelbar", das meint: abwickelbar sei, also als nicht mehr wahr verurteilt werden kann, präsumiert. daß  es  in der Kirche überhaupt keine Wahrheit als erkannte gibt. Die Verdemokratisierung der Kirche setzt voraus, daß nur als wahr gelten kann, was demokratisch hervorgebracht wird und erklärt gleichzeitig alles als wahr Anerkannte für jederzeit revidierbar, denn die Beschlüsse von Gestern  binden nicht die Jetzigen. Dächte man demokratisch,müßte ja das, was von allen zu allen Zeiten überall geglaubt wurde, von den Jetzigen anerkannt werden, weil es demokratisch so legitimiert ist, aber stattdessen wird den jeweils Jetzigen das Recht zugeschrieben, alles Frühere zu verwerfen,um das von ihnen Anerkannte als wahr gelten zu lassen, um somit alle Früheren ins Unrecht zu setzen. (Vgl zu dieser Causa: Chesterton, Orhodoxie)

Zusatz:

Die Entwürdigung des Menschen zeigt sich gerade in dem Nein zur Todessstrafe, daß die Ermordung eines Menschen als etwas so Geringfügiges angesehen wird, daß seine Sühnung nicht den Tod des Mörders verlangt um der Gerechtigkeit willen. Gerade weil Gott selbst um der Gerechtigkeit willen straft, ja zur ewigen Verdammnis verurteilt, hat auch der Staat um der Gerechtigkeit willen zu strafen, gerecht gemäß der Schwere des Verbrechens, der Norm der Gerechtigkeit als der Ausgewogenheit folgend.

Mittwoch, 17. April 2024

Endlich! Die Thüringer Studio „Monitor“ sagt, was wir nicht denken dürfen!

 

Endlich! Die Thüringer Studio „Monitor“ sagt, was wir nicht denken dürfen!



Es wird keinen Leser dieser Auftragsarbeit der thüringischen Regierung verblüffen, daß sie zu dem Ergebnis kommt, daß immer mehr in diesem Lande rechts denken, ja daß gar „rechtsextreme Einstellungen“ zunehmen. Die „Junge Freiheit" berichtet darüber am 17.April 2024:“Warum die Thüringer rechtsextrem und populistisch sein sollen.“

Die Studie stellte einfach einer repräsentativ ausgesuchten Menge von Bürgern Thüringen Fragen und die Befragungsergebnisse zeitigten dann dies Resultat. Es stimmten zwar 88 Prozent der Befragten der Aussage: „Die Demokratie ist die beste aller Staatsideen“ zu, aber trotzdem wird Thüringen als ein von rechtsextremen Denken beherrschtes Land verleumdet. Man kann also die Demokratie als die beste Staatsform ansehen und trotzdem rechtsextrem sein!Wie geht das?

Rechtsextrem ist man, wenn man dieser Aussage zustimmt:„Die Politiker sind sich immer einig, wenn es darum geht, ihre Privilegien zu schützen.“ 85 Prozent der Befragten sagten dazu: Ja. „Die Herrschenden und Mächtigen in unserer Gesellschaft handeln gegen die Interessen der einfachen Bevölkerung.“ 65 Prozent demonstrieren mit ihrer Zustimmung dazu, daß sie rechtsextremistisch denken. Als demokratiefeindlich gilt auch die Zustimmung zu dieser Aussage: „Das Volk, und nicht die Politiker, sollte die wichtigsten Entscheidungen treffen.“ 78 Prozent der Thüringer sagen dazu Ja!

Resümieren wir: Demokratisch gesonnen ist, wer die Regierungspolitiker Thüringens positiv bewertet, wer aber meint, sie hätten in erster Linie ihren Vorteil im Auge, ist ein Rechtsextremist.Wer meint, daß der Begriff der Demokratie die Volksherrschaft bedeutet und demzufolge das Volk die wichtigen Entscheidungen zu treffen habe, denkt rechtsextremistisch, denn in der Demokratie haben die Parteipolitiker zu regieren und nicht das Volk. Wäre es da nicht am sinnvollsten, die Wahlen zu allen Parlamenten abzuschaffen, damit die Parteien ungestört vom Volke regieren können?

Wer die Meinungsfreiheit als gefährdet ansieht, gilt als rechts: „Heutzutage kann man seine Meinung nicht frei äußern, weil man sonst Nachteile haben könnte.“, 54 Prozent der Befragten stimmten dem zu! Das gibt Anlaß zum Nachdenken. Ist also das Eintreten für die Meinungsfreiheit etwas politisch Rechtes? Dabei galt doch früher, daß im Nationalsozialismus wie in faschistisch regierten Staaten es keine Meinungsfreiheit gegeben hätte, wohingegen die Meinungsfreiheit konstitutiv zur Demokratie gehöre. Die in die „Linke“ sich umgekleidete SED sieht das eben anders, denn in der DDR gab es ja die Meinungsfreiheit, aber nicht für Rechte zum Schutz der dortig praktizierten Meinungsfreiheit! Wer also in Thüringen die Einschränkung der Meinungsfreiheit beklagt, ist ein Rechter, der urteilt, daß Rechtes nicht mehr frei geäußert werden dürfe und somit ein Feind der Meinungsfreiheit, denn die gilt nur für Politisch Korrekte.

Aber jetzt offenbart die Studie den Kern rechtsextremistischer Gesinnung: „Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maße überfremdet.“ und „Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen.“ Daß über 50 Prozent der Befragten dem zustimmen, zeigt eindeutig, daß die thüringische Bevölkerung rechtsextremistisch denkt! Wer als Deutscher für den Erhalt seines eigenen Volkstumes plädiert, ist eben ein Antidemokrat! Die Tatsache, daß viele der Asylanten nur deshalb hierher kommen,um den Sozialstaat auszunutzen, ist eben eine Falschtatsache und die verbreiten nur Rechte!

Eigentlich assoziiert man doch mit dem Begriff des Rechtsextremismus den Willen, den demokratischen Rechtsstaat zu beseitigen, um ihn durch eine Diktatur zu ersetzen. Die „Rechtsextremisten“ Thüringens dagegen bejahen die Demokratie, halten aber nur sehr wenig von den sie regierenden Politikern! Sie sind nicht einverstanden mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit, daß man sich nur noch politisch korrekt äußern darf. Und, wer die Politik der „offenen Grenzen“ kritisiert, daß jeder hier auf Kosten aller Staatsbürger leben kann, nur weil er das will,ist rechtsradical! Aber warum soll die Kritik des Mißbrauches des Sozialstaates etwas Rechtsextremistisches sein? Nein, das gehört doch zum Standardrepetoire der liberalen Sozialstaatskritik! Verwerflich ist sie eben nur, wenn Ausländer als Mißbrauchstäter benannt werden. Die Politische Korrektheit verbietet eben, in Ausländern anderes zu sehen als Opfer des deutschen Rassismuses!

Genau genommen ist man nämlich nur ein guter Demokrat, wenn man antideutsch eingestellt ist. „Was unser Land heute braucht, ist ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen gegenüber dem Ausland.“ 61 Prozent wünschen sich also eine an die Interessen des eigenen Volkes orientierte Außenpolitik! Das soll für demokratische Politiker unzumutbar sein, denn nur Rechtsextremisten setzten sich für die Interessen des eigenen Volkes ein. Für wen machen denn dann die wahrhaft demokratischen Politiker Politik? Etwa in erster Linie nur für sich selbst?

Dienstag, 16. April 2024

Ein beliebtes Narrativ:Die komplexe Welt und ihre Vereinfacher,alle die nicht liberal sind

 

Ein beliebtes Narrativ:Die komplexe Welt und ihre Vereinfacher,alle die nicht liberal sind



In vielen Kontroversen erwies und erweist sich dieses Narrativ größter Beliebtheit,kann man mit ihm doch so vortrefflich die Anderen diskreditieren:Die Welt oder das Problem XY sei komplex, ja hyperkomplex, viele sähen sich davon überfordert und würden so leicht das Opfer dieser Komplexität reduzierender Verschwörungstheorien, bzw unterkomplexer Erklärungen, die eben von Rechtspopulisten und religösen Fundamentalistem offeriert würden. Daß dieser Ansatz selbst ein verschwörungstheoretischer ist,wird dabei natürlich nicht mitreflektiert. Nur die Anderen erdichten solche Verschwörungstheorien, an die ihre Urheber selbstredend selbst nicht glauben, die sie aber gut zu verkaufen wissen an die Vielen, die die hochkomplexe Welt überfordere und die so nach Schwarz-Weiß-malerische Versimplifizierungen sich sehnten.

Auch im Raume der Religionen könne dann dies Phänomen aufgewiesen werden:Die Versimplifizierer aller Religionen gewönnen an Zustimmung,wohingegen das liberale Lager in allen Religionen an Attraktivität verlöre,man bevorzuge halt einfache Antworten auf die bedrängenden Fragen der Zeit. Der liberale Katholizimus,der liberale Protestantismus leiden so und das gälte so auch für das jetzige Judentum und dem Islam und selbst der ach so hypertolerante Hinduismus inszeniere sich in Indien fundamentalistisch und nationalistisch.

Aber so schön welterklärend dies Narrativ auch daherkommt, es zeichnet sich doch selbst als extrem komplexitätsreduzierend aus! An allem sind die Rechten, die Fundamentalisten, die Reformbremser usw schuld, hat doch mit einer Analyse realer Probleme nichts zu tuen. Das schlichte Narrativ, an den sexuellen Mißbäuchsfällen sei der Zölibat, die conservative Morallehre der Kirche und ihre hierarische Struktur schuld, ist nun ja durch die Bekanntmachung der Mißbräuchsfälle der EKD erledigt, in der es ja all diese Schuldigen gar nicht gibt. Und daß nicht der,der „Es brennt“ausruft,schuld an den Bränden hat, macht auch die Dauerpolemik gegen alles Rechte unglaubwürdig, als existierten keine Probleme,da die nur von Demagogen erdichtet würden.

Aber, wenn nun tiefgründiger nachgedacht wird: Ist die liberale Theologie mit ihrer Reduktion Gottes auf die Allliebe Gottes nicht geradezu ein Musterbeispiel an Komplexitätsreduzierung? Es drängt sich doch eher der Eindruck auf, als wenn die tonangebenden Kräfte ihr eigenes Erfolgsrezept der maßlosen Versimplifizierung nun den Anderen zum Vorwurf machen. Ein anschauliches Beispiel der aktuellen Debatte:Warum sterben in Deutschland die Armen so früh? Die Standartantwort lautet, daß sie sich ungesund ernährten, zu wenig Sport trieben und zu viel rauchten....Keiner der da aufgeführten Gründe hat aber etwas mit der Armut zu tuen, daß etwa 2 Millionen in Deutschland auf Armenspeisungen angewiesen sind und daß viele als Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen nur zweitklassig medizinisch versorgt werden im Kontrast zu den Besserverdienern. Das Problem wird einfach reduziert auf ein kontingentes Fehlverhalten der Armen,das nichts mit dem Problem ihrer Armut zu tuen hat.

Daß die Krise der christlichen Religion in Deutschland hauptsächlich in dem Nein zum Frauenpriestertum und der hierarischen Struktur der Kirche begründet sei, ist doch an Unterkomplexität nicht mehr unterbietbar! Ja,der Liberalismus zeichnet ja als eine Ideologie selbst sich nicht gerade durch seine hohe Komplexität aus.

Nein,mit diesem Narrativ werfen Berufsversimplifizierer anderen ein Defizit an Komplexität vor!Zudem kann man die Welt noch mehr versimplifizieren als es in der Politischen Korrektheit praktiziert wird! Es ist allerdings zu befürchten,daß diese Vereinfacher an ihre eigenen Reduktionismusformeln glauben.







Montag, 15. April 2024

Ein problematisches Narrativ: Gott offenbarte sich und die Kirche ist die menschliche Antwort

 

Ein problematisches Narrativ: Gott offenbarte sich und die Kirche ist die menschliche Antwort



Das Anliegen dieser Vorstellung ist offenkundig, indem das Daß des Offenbarungs-geschehens von der Aneignung der Kirche als die menschliche Antwort unterschieden wird. Im jetzigen Katechismus ist der 1.Teil das 2.Kapitel überschrieben mit: „Gott geht auf den Menschen zu“, damit ist die Offenbarung Gottes gemeint und das 3.Kapitel heißt dann: „Die Antwort des Menschen an Gott“, gemeint ist der Glaube. Die Kirche wird dann erst im 9. Kapitel in der Auslegung des Glaubensbekenntnisses expliziert und somit, vielleicht unbeabsichtigt?, unter der Rubrik des Antwort des Menschen subsumiert. So beeindruckend dann auch die Lehre von der Kirche expliziert wird, so problematisch ist dies kommunikationstheoretische Deutungsschema der Offenbarung und der Antwort des Menschen, die sich dann in der Gestalt der Kirche verdichtet.

Diese Unterscheidung ermöglicht nämlich nun, wohl nicht im Sinne der Autorenintention, die Differenz zwischen der Offenbarung und dem Glauben der Kirche so stark zu betonen, daß der Glaube der Kirche herabgestuft wird zu einer zeitgeschichtich bedingten Weise der Aneignung der Offenbarung. Einfacher gesagt:Jesus Christus sei die Wahrheit, aber der Glaube, wie ihn dann die Kirche ausformuliert in der Christologie oder in den Glaubensbekenntnissen verdichtet, das kann nicht mehr gleichgesetzt werden mit der Wahrheit der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus. So wie Schüler oft dem Lehrer falsch antworten, so könne auch die Kirche falsche oder zumindest für uns Heutige nicht mehr zutreffende Antworten gegeben haben. Die Allerweltsformel von den zeitgeistgeschichtlich variablen Weltanschauungen, in deren Vorstellungshorizont die Kirche jeweils ihre Antwort ausformuliert hätte, lädt dann geradezu dazu ein, eine Neuformulierung in die moderne oder besser noch postmoderne Weltanschauung zu fordern, da die einstig angemessenen Formulierungen jetzt nicht mehr paßten, da die unserige Weltanschauung nicht mehr die der Antike und des Mittelalters wäre. Ein Pluralismus von Antworten auf die eine Offenbarung kann so konstruiert werden und somit der Wahrheitsanspruch dekonstruiert werden als der der Verabsolutierung einer zeitgeschichtlich bedingt ausformulierten Antwort von Menschen.

Jesus Christus kann dann sozusagen völlig entkleidet werden,es werden von ihm alle angeblich zeitgschichtlich bedingten Deutungen entfernt und so entkleidet ganz neu angezogen werden mit den Kleidern der aktuellen Mode. Dadurch wird nur die Differenz zwischen der Selbstoffenbarung Gottes und der Antwort des Menschen so radicaisiert, daß jede Epoche ab ovo anhebend neu für sich Antworten auf das Offenbarungsgeschehen zu geben hat, da die bisherigen eben keine für die aktuelle Gegenwart ist. Oder welche modebewußte Frau kleidet sich in der Mode von Vorgestern!

Ausgeblendet wird bei dieser Gegenüberstellung vom Reden Gottes zu uns und unserem Antworten an Gott, daß die Institution der Kirche von Gott selbst als die Heilsvermittelungsinstitution gegründet wurde und von ihm als solche auch erhalten wird. Jesus Christus vermittelt sich selbst durch die Kirche.Das große Cyprian Wort: „Niemand kann Gott zum Vater haben, der seine Kirche nicht zu seiner Mutter hat“, bringt den Vermittelungscharakter der Kirche auf den Begriff. Der Hl.Geist in der Kirche wirkend garantiert das Präsenzsein der Offenbarung in der Kirche.

Der Glaube der Kirche als Genitivus subjectivus hier zu verstehen, ermöglicht erst eine individuierende Aneignung zum persönlichen Glauben, wie das Vorhandensein der deutschen Sprache erst ein individuelles Sprechen und Schreiben ermöglicht.Das einfache Offenbarungs-Antwortschema eskamotiert eben die für den individuierten Glauben konstitutive Funktion des Glaubens der Kirche als Vermittelung zwischen der Offenbarung und dem individuierten persönlichen Glauben, der erst aus dieser Vermittelungstätigkeit der Kirche entstehen kann.

Die Kirche ist eben nicht die Sozialgestalt der in ihrem persönlichen Glauben Antwort gegeben Habenden und Gebenden, sondern ein dem persönlichen Aneignen und Antwort Geben Vorausliegendes und Zugrundeliegendes. Somit ist der Glaube der Kirche auch nicht wesentlich eine zeitgeschichtlich bedingte Antwort auf die Offenbarung Gottes sondern in ihr prolongiert sich die göttliche Offenbarung als ein sich zu verstehen Geben der Offenbarung.Die Offenbarung Gottes expliziert sich selbst in der Geschichte der Kirche,in ihren Dogmen und Lehren. Das verkennt dies simple Offenbarungs-Antwort-Schemata! 

So ist die Liturgie ja auch nicht einfach die Antwort des Menschen auf Gott sondern ihre Wahrheit ist ihre Abbildlichkeit der himmlischen Liturgie als ihr Urbild. 

Zusatz:

"Der Botschaft Jesu immer neu Gestalt in neuen Zeiten und neuen Räumen zu geben, bleibt eine unaufgebbare Herausforderung. Offenkundig hat er diese Vollmacht doch erteilt!" lautet der Schlußsatz des Kat de Standpunktkommentares vom 15.4.2024, einer Polemik gegen das päpstliche Schreiben zur Würde des Menschen. .