Samstag, 27. Dezember 2025

Ein Weihnachtskonzert – ist das in Ordnung? Droht eine Profanisierung der Kirche?

 

Ein Weihnachtskonzert – ist das in Ordnung? Droht eine Profanisierung der Kirche?


An dem Samstag, der ersten Werktagsmesse nach den großen Festgottesdiensten versammelte sich ein kleine Häuflein der Getreuen,aber einige schauten doch etwas irritiert in den Kirchraum: Zusätzlich zu den Kirchenbanksitzplätzen waren am Rande viele Stühle aufgestellt worden: Offensichtlich wurde da am selben Tage noch ein richtiger Beuchersturm erwartet. Zu den weihachtlichen Gottesdiensten brauchte kein einziger Extrastuhl aufgestellt werden, ja, auch wenn die Messen dann gut besucht waren, blieben doch manche Plätze ungesetzt.

Aber jetzt wurde etwas ganz besonderes erwartet: ein Weihnachtskonzert und dahin kommen halt mehr als zu den Weihnachtsgottesdiensten. Dann waren da noch Musikgeräte aufgebaut, mit einer Decke überspannt und davor ein großes Warnschild: Dieser Bereich wird videoüberwacht! Die Intention ist offenkundig, eventuelle Diebe der dortigen Musikgeräte von einem Diebstahl anzuhalten: „Wenn Du stiehlst, Du wirst photographiert!“Aber eine noch so aufmerksame Betrachtung des Innenkirchraumes und der näheren Umgebung des Altares ergab das eindeutige Resultat: Hier ist nirgends eine Videoüberwachungskamera installiert worden. Also, eine glatte Lüge, aber der gute Zweck heiligt hier wohl das Mittel des Schutzes der Musikgerätschaften.

Aber es bleibt doch ein gewisses Unbehagen ob der Plumpheit dieser Lüge.Aber so etwas Schönes wie ein Musikkonzert erlaubt das wohl oder? Aber fragen wir weiter: Hat nicht Jesus Christus uns bei seiner Tempelreinigung belehrt, daß die Kirche ein Raum des Betens zu sein hat, sodaß er deswegen die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb.Der heilige Raum des Tempels verbietet es, daß hier so profane Tätigkeiten vollzogen werden. Die Antithese zum Heiligen ist das Profane und nicht das Unmoralische. Die da von Jesus Hinausgeworfenen hatten in keinster Weise etwas Unmoralisches getan, aber durch ihr Tun die Heiligkeit des Tempels verletzt allein durch ihr profanes Tuen.

Wie hätte wohl Jesus Christus reagiert, hätte ein Musikkonzert in dem Jerusalemer Tempel stattgefunden? Ist nicht jedes Musikkonzert auch ein profanes Ereignis, völlig unanhängig von der Qualität der gespielten Musik?Nun könnte eingewandt werden: Da kommen doch so viele, mehr als selbst gut besuchten Gottesdiensten zu Weihnachten, So kämen doch wieder Menschen in die Kirche, die die Messen halt nicht mehr anlocken zu kommen. Aber was nützt der Kirchbesuch, wenn er nur noch der schönen Musik gilt?

Aber die Musik ist doch in Weihnachtskonzerten weihnachtlich? Nur ist denn schon alles Weihnachtliche etwas in der Kirche sich Zuereignendes? Ein Christkindlmarkt ist auch sehr weihnachtlich, aber deswegen läßt man ihn doch nicht gleich in Kirchenräumen stattfinden! Ein wenig verhält es sich dabei wohl mit der Videoüberwachungswarnung: Der gute Zweck, daß da so viele mal wieder in eine Kirche eintreten, rechtfertige wohl,daß das mit niedrigschwelligen Angeboten erreicht wird.Gute Musik erreicht eben die Menschen mehr als heilige Messen. Die Kirche als ein Anbieter von religiösen Dienstleistungen muß eben das Konsumverhalten berücksichtigen.

Nur, es bleibt ein Unbehagen, ist die Kirche doch der Ort der Gottesverehrung und nicht der, Kunstwerke zu genießen. Eine Kirche ist ja auch kein Kunstmuseum, in dem religiöse Kunst zum Beschauen ausgestellt wird. Es könnte gut sein, daß der Herr der Kirche unsere Musikkonzerte, auch die weihnachtlichen mißfallen, er uns frägt: „Lehrte ich Euch nicht, daß die Kirche ein heiliger Ort der Gottesverehrung ist?“

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