Donnerstag, 18. Dezember 2025

Eine kleine Typologie: Irgendwie hat uns Jesus doch erlöst oder wie man der Wahrheit aus dem Wege gehen kann.

 

Eine kleine Typologie: Irgendwie hat uns Jesus doch erlöst oder wie man der Wahrheit aus dem Wege gehen kann.



Die erste Version:

Jesus hat uns darüber aufgeklärt, daß Gott jeden Menschen liebe und daß so er uns zur universalistischen Humanität aufrufe. Die Kirche habe das zu verkündigen und zu leben. Die Praxis der Kirche ist dieser Humanismus.



Die zweite Version:

Jesus habe uns in Wort und Tat vorbildlich gezeigt, wie jeder Mensch zu leben habe. An ihm als das Vorbild habe man zu glauben. Jeder könne ihn aber nun imitieren, denn er lebte nur Menschenmögliches vor.



Die dritte Version:

In Jesus begegne uns die Liebe Gottes. Er erweist sich als der Sohn, indem durch ihn diese Liebe erfahren wird. Christsein heißt dann, daß durch uns Christen diese Liebeserfahrung vermittelt wird. Unerlöst ist der Mensch, solange ihm diese Erfahrung fehlt.Aber schon in der Liebe der Mutter zu ihrem Kinde, in der ehelichen Liebe und und würde diese Liebe niedergradig erfahren.Die Erfahrung des Geliebtwerdens fungiert dabei als der Ermöglichungsgrund der Selbstbejahung des Menschen, der so auch zu jedem Mitmenschen Ja sagen kann. Diese Liebe gälte aber jedem Menschen und jeder, der sich bejaht, praktiziere diese Liebe schon, wenn er nur seine Mitmenschen auch so bejahe.



Für diese 3 Versionen reicht Jesus als Mensch aus, sein Gottsein ist sozusagen ein mythologisch - dogmatischer Überbau, auf den man gut verzichten kann.



Die vierte Version:

Jesus sei der Gründer der christlichen Religion, Es gibt viele Religionen, die alle gleich wahr seien, denn alle führten zu dem einen Gott. (Papst Franziskus). Niemand dürfe die eigene Religion zur einzig wahren erklären um des Friedens der Religionen untereinander. Wenn nun alle Religionen durch Menschen gegründet wären,nur die christliche durch den Sohn Gottes, dann könnte aber die Gleichwahrheit aller Religionen nicht ausgesagt werden. Deshalb sind entweder alle als durch Menschen gestiftete anzusehen oder alle als Offenbarungsprodukte von Avataren des einen Gottes.



Jesus als Wundertäter, als Exorzist, als Lehrer der Wahrheit, als der Sohn der Jungfrau Mariae ist für alle vier Versionen Mythologie. Den Kreuztod Jesu gar als das Sühnopfer zu glauben,sei für den modernen Menschen seit der Aufklärung unzumutbar. Fast alles, was er gelehrt hat,sei zeitgeschichtlich bedingt und für uns Heutige irrelevant. Seine Reich Gottes Verkündigung sei so zu einer humanistischen Perspektive gelingenden Lebens umzuformen.(In den Zeiten der Dekadenz paßt ja auch die Verheißung des ewigen Lebens nicht,man will doch nicht wirklich ewig leben.)

Eigentlich sei ganz auf ihn verzichtbar, denn es reiche doch der Glaube an die Menschenwürde als dem Fundament der Humanität aus.

Das Axiom all dieser Versionen ist, daß der Mensch gar keiner Erlösung bedürfe, denn der Mensch sei selbst hinreichend zur Erkenntnis des Guten und zum Tuen des Guten befähigt. Der Sohn Gottes kam in eine lichterfüllte Welt und die Welt ignorierte sein Licht, da es gar nicht scheinen konnte in der Helligkeit der Welt. 

Ein Supplement

Wie das Brot in einer Bäckerei gebacken, in einem Lebensmittelgeschäft ausgelegt,erst sättgt, wenn es gegessen wird, so gilt auch: Das am Kreuze gewirkte Heil, das dann in und von der Kirche vermittelt im Glauben angenommen ist, wirkt das Heil.Die erste Schwunfstufe ist nun, daß das Heil schon für alle am Kreuze gewirkt sei und daß der Glaube so nicht das Heil sich aneignet sondern es nur in seiner Objektivität erkannt, anerkennt und bekennt. Die zweite Schwunstufe ist die, daß Gott einfach als jeden Menschen liebend geglaubt wird, sodaß Jesu Aufgabe nur noch die der Aufklärung ist.  Es gibt so kein Heilswerk und Erlösungswerk Jesu Christi.

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