Freitag, 19. Dezember 2025

Eine Confusion in der Adventszeit: feiert die Kirche den ersten oder den zweiten Advent? Und ein arger Verdacht!

 

Eine Confusion in der Adventszeit: feiert die Kirche den ersten oder den zweiten Advent? Und ein arger Verdacht!



Da ist die kirchlich gefeierte Adventszeit die der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu Christi als der Feier des 1.Advents und die Vorbereitung auf den 2.Advent, daß Jesus Christus wiederkommen wird , zu richten die Lebenden und die Toten und um sein ewiges Reich dann zu errichten. Auch ein Kenner der Liturgie kann sich hier des Eindruckes nicht erwehren, daß hier die Liturgie des Adventes überfrachtet ist, zwei so verschiedene Heilsereignisse zu gleich feiern zu wollen. Dann ist auch theologisch nicht erhellbar, warum der 2.Advent mit der heiligen Nacht des 24.Dezembers in eine Verbindung gebracht wird. Sollte sich etwa an einem 24.Dezember Jesu Christi Wiederkunft ereignen werden?

Inzwischen gehört es zum guten Ton, daß darüber lamentiert wird, wie früh schon nicht nur in den Verbrauchermärkten die Weihnachtssüßigkeiten ausgelegt werden und die Mehrheit der dazu Befragten stimmt dieser Klagelitanei zu, nur daß dann die Kassen der Supermärkte eindeutig beweisen, wie beliebt dies voradventliche weihnachtliche Süßigkeitenangebot ist.Könnte da nicht ein energisches Rückerinnern daran, daß die Adventszeit doch eigentlich einst mal eine Fastenzeit gewesen sei, eine Abhilfe leisten? Wir wollen und sollten erst an den vier Adventssonntagen vorweihnachtlich es uns gut gehen lassen!

Aber da stehen wir nun vor einem ernsten Problem: Das Fasten hat nur theologisch einen Sinn, wenn der Advent ausgerichtet auf die Wiederkunft Christi zum Endgericht begangen wird, daß aus einer Bußgesinnung heraus gefastet wird bzw zur Sühne. Das uns angekündigte Endgericht Jesu Christi motiviert dazu.

Es ist mehr als nützlich, sich vor Augen zu stellen, worum es bei diesem Endgerichtstag geht. So betete die Kirche, bevor sie diese Wahrheit den Gläubigen nicht mehr zumuten wollte:

Dies irae


Tag der Rache, Tag den Sünden,

Wird das Weltall sich entzünden,

Wie Sibyll und David künden.


Welch ein Graus wird sein und Zagen,

Wenn der Richter kommt mit Fragen

Streng zu prüfen alle Klagen!


Laut wird die Posaune klingen

Durch der Erde Gräber dringen,

Alle hin zum Throne zwingen.


Schaudernd sehen Tod und Leben

Sich die Kreatur erheben,

Rechenschaft dem Herrn zu geben.


Und ein Buch wird aufgeschlagen,

Treu darin ist eingetragen

Jede Schuld aus Erdentagen.


Sitzt der Richter dann zu richten,

Wird sich das Verborgne lichten;

Nichts kann vor der Strafe flüchten.


Weh! was ich Armer sagen?

Welchen Anwalt mir erfragen,

Wenn Gerechte selbst verzagen?


König schrecklicher Gewalten,

Frei ist Deiner Gnade Schalten:

Gnadenquell, laß Gnade walten!


Milder Jesus, wollst erwägen,

Daß Du kamest meinetwegen,

Schleudre mir nicht Fluch entgegen


Bist mich suchend müd gegangen,

Mir zum Heil am Kreuz gehangen,

Mög dies Mühn zum Ziel gelangen.


Richter Du gerechter Richter,

Nachsicht üb in meiner Sache,

Eh' ich zum Gericht erwache.


Seufzend steh ich schuldbefangen,

Schamrot glühen meine Wangen,

Laß mein Bitten Gnad erlangen.


Hast vergeben einst Marien,

Hast dem Schächer dann verziehen,

Hast auch Hoffnung mir verliehen.


Wenig gilt vor Dir mein Flehen;

Doch aus Gnade laß geschehen,

Daß ich mög der Höll entgehen.


Bei den Schafen gib mir Weide,

Von der Böcke Schar mich scheide,

Stell mich auf die rechte Seite.


Wird die Hölle ohne Schonung

Den Verdammten zur Belohnung,

Ruf mich zu der Sel'gen Wohnung.


Schuldgebeugt zu Dir ich schrei,

Tief zerknirscht in Herzensreue,

Sel`ges Ende mir verleihe.


Tag der Tränen, Tag der Wehen,

Da vom Grabe wird erstehen

Zum Gericht der Mensch voll Sünden;


Laß ihn, Gott Erbarmen finden,

Milder Jesus, Herrscher Du,

Schenk den Toten ew'ge Ruh. Amen.







Angesicht dieses Tages ist es sehr verständlich, wenn die Adventszeit eine Bußzeit ist, Aber dann ist sie keine Adventszeit der Vorfreude auf die Geburt Jesu Christi. Welcher Mutter und somit auch die Mutter Gottes käme auf die Idee, sich durch ein Fasten und Büßen auf die Geburt ihres Kindes vorzubereiten! Wenn schon jede Mutter sich sobald sie weiß, schwanger zu sein, auf ihr Kind freut, um wie viel mehr wird sich dann die Mutter Gottes freuen, etwa erst einen Monat vor der Geburt ihres Kindes?

Nun hat faktisch das Fest der Geburt Jesu den Advent der Erwartung der zweiten Wiederkunft Christi verdrängt und daß nicht grundlos.

Aber warum wird dann jetzt eine Rückbesinnung auf die Adventszeit als eine des Fastens herbeigeredet? Das eschatologische Endgericht steht dabei nicht im Mittelpunkt.Was dann? Ein arger Verdacht drängt sich da auf! War es nicht lange Zeit eine sehr beliebte Praxis, dem gemeinen Volk Wasser zu predigen, um selbst dann den Wein zu genießen? Dabei muß man sich vor Augen halten, daß zu diesem Weingenuß es gehörte, zu wissen, daß viele sich den Wein nicht leisten konnten und es so ein wahres Privileg ist, ihn genießen zu können. In unserer Massenkonsumgesellschaft konsumieren nun nicht nur dazu Privilegierte, sondern das gemeine Volk.Seit dem wird das Konsumieren als etwas Negatives angesehen, da nun Menschen sich erdreisten, etwas zu praktizieren, das ihnen nicht zusteht: Der Massenmensch mit seinem ihm eigenen Massenkonsumsverhalten.

Das gesellschaftliche Leben ist immer auch ein Kampf zwischen dem Willen zur Egalisierung, es dürfe für Bevorzugte keine Privilegien geben und dem Willen, daß einige Privilegien genießen wollen,daß das den Anderen, den vielen nicht zuzubilligen ist, damit es ein Privileg ist.


Nun paßt ein dem Volke Wasser zu predigen gut in die aktuelle politische Lage.Die „Junge Freiheit“ berichtet am 18.12.2025: SPD-Chef im ZDF: Wir sind nicht pleite, aber … – Klingbeil kündigt harten Sparkurs an


Dem Volke muß wieder Wasser gepredigt werden, und zum Konsumverzicht aufgefordert werden, schließlich müssen wir wieder kriegsfähig werden, wir brauchen also Kanonen und keine Butter aufs Brot.


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