(zum Kampf wider die alte Messe und den Opfercharakter der Messe)
„Der Vatikan will Medienberichten zufolge im Petersdom die Feier sogenannter Privatmessen unterbinden und die Feier des außerordentlichen Ritus reduzieren. Demnach soll ab dem 22. März die Messe im außerordentlichen Ritus nur noch zu bestimmten Zeiten in der Clemenskapelle in den Grotten des Petersdoms gefeiert werden.“ (Kath net 13.3.2021)
Einer der wichtigsten Kämpfe war für Luther und alle ihm folgenden Reformer der Kampf wider die „Privat-“ oder „Winkelmessen“. Denn in keiner anderen Gestalt der Meßfeier kommt so klar der Opfercharakter der Messe zum Ausdruck, daß der Priester dem dreifaltigen Gott das Meßopfer darbringt, Gott zur Ehre und Menschen zum Heile, für die, für die die Messe appliziert wird. Nach Luther ist der alleinige Nutznießer des „Abendmahles“ der Kommunizierende, für den auch die „Mahlfeier“ inszeniert wird. Eine Messe ohne daran beteiligtem Volke ist für Luther so sinnwidrig wie eine Theateraufführung ohne ein Publikum! Daß der Gottesdienst primär ein Tuen zur Ehre Gottes ist, geriet dabei auch aus dem Blick, sodaß im Protestantismus es eine übliche Praxis geworden ist, bei zu wenig Gottesdienstbesuchern, gar wenn niemand käme, den Gottesdienst ausfallen zu lassen.
Nach heutigem Kirchenrecht ist eine hl. Messe ohne eine Gemeinde, allein vom Priester zelebriert selbstverständlich erlaubt, entspricht das doch auch der klösterlichen Praxis, wenn viele Priester in einem Kloster sind, daß so per Einzelzelebration ohne eine Gemeinde jeder Priester seiner Pflicht zum täglichen Lesen der hl. Messe nachkommen kann. Darum gibt es auch in jeder katholischen Kirche für diese Zelebration die Nebenaltäre, nur daß nach dem 2.Vaticanum in manchen Kirchen diese abgeschafft wurden bzw in neuen Kirchen erst gar nicht installiert wurden.
Jetzt siegt hier so Luthers Nein zum Opfercharakter der Messe, daß sie nur eine Mahlfeier sei und daß deshalb eine Messe, allein von einem Priester zelebriert ohne eine Gemeinde ein sinnwidriges Unternehmen ist.Gerade in den jetzigen Coronazeiten, in denen vielerorts öffentliche Messen verboten wurden, kehrten Priester zu dieser gut katholischen Praxis zurück, sie revitalisierte sich, daß er allein sie feierte, Gott das Meßopfer darbrachte und das Meßopfer applizierte zu Gunsten von Nichtanwesenden. Damit soll nun Schluß sein. Vielleicht ist das auch eine Reaktion auf die Wiederbelebung dieser originär katholischen Praxis der „Privatmesse“.
Daß dann auch der Kampf gegen die „Alte Messe“ wieder forciert wird, wundert niemanden, denn sie ist ja allen katholischen Kryptolutheranern ein einziges Greuel. Die Liturgiereform wollte ja gerade die Messe, soweit wie es möglich war, ohne daß sie aufhörte, katholisch zu sein, verprotestantisieren: ein erster großer Sieg Luthers über die Katholische Kirche! Erschreckend ist dabei aber auch, wie selbstverständlich hier das geltende Kirchenrecht außer Kraft gesetzt wird.
Zusatz:
‚Widerspricht dem Kirchenrecht’: Kardinal Burke gegen Neuregelung der Einzelzelebration im Petersdom (Kath net am 16.3.2021)
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