Sonntag, 29. August 2021

Ist der „Synodale Weg“ eine legitime Frucht der Jesus Kritik durch den Großinquisitor nach Dostojewski?


Völlig mißverstanden würde das Ansinnen dieses Großinquisitors, würde er als dem Volke Wasser und Brot Prediger vorgestellt werden, der sich selbst täglich an Krimsekt und Kaviar delektiert. Nein, ganz im Gegenteil: Die Nachfolge Jesus lebend fastete er täglich bei trockenem Brot und Wein, stellt dann aber entsetzt fest, daß die von Jesus geforderte Nachfolge, jeder nehme sein Kreuz auf sich, verachte sein eigenes Leben, um so nur das ewige zu gewinnen, die Masse der Menschen hoffnungslos überfordere. So könnten nur eine winzige Schar, den schmalen und harten Weg der Nachfolge beschreitend das Ziel erreichen, die Masse der Menschen aber als laue Christen pilgern auf dem breiten Weg ins Verderben.

Jesu Lehre sei einfach viel zu hart, darum verweigerten ihm ja auch so viele Schüler die weitere Nachfolge, als er sie lehrte, daß nur wer sein Fleisch ißt und sein Blut trinkt, das ewige Leben hat. (So Jesu Christi Lehre von der Eucharistie, im 6. Kapitel des Johannesevangeliums expliziert.)

Der größte Fehler Jesu wäre aber seine Abweisung des Vorschlages des Teufels gewesen, die ganze Menschheit für sich zu gewinnen, indem er ihr Brot (und Spiele) darbringe- so hätten in alle als ihren König gekrönt, ihm willig dann folgend. Jesus aber wollte ihnen stattdessen das Brot des ewigen Lebens und ein jenseitig ewiges Leben geben und somit verfehlte er den Menschen mit seinen wahren Magenbedürfnissen. Die Kirche mußte deshalb von Jesu Lehren Abschied nehmen, um eine humanitäre Kirche zu werden. Er selbst, der Großinquisitor faste zwar immer noch bei Brot und Wasser, dem Volke aber erlaube die Kirche: Wein, Weib und Gesang, maßvoll, aber doch ausreichend, damit es so das triste Erdenleben besser ertragen könne. Ein wenig zu sündigen, müsse die Kirche den Gläubigen auch erlauben, denn die Gebote Gottes überforderten den schwachen Menschen doch maßlos.

Darum sagt der Großinquisitor zum wieder auf die Erde gekommenen Jesus Christus : Gehe zurück zu Deinem Vater und laß uns hier eine humanitäre Kirche sein, die sich von Dir abgewandt hat, um eine für die schwachen Menschen zu sein, die das Sündigen nicht sein lassen können, die Du mit Deinem Nachfolgeruf hoffnungslos überfordert hast.

Und so folgt der „Synodale Weg“ ganz dem Geiste dieses Großinquisitors: Praktizierte Homosexualität darf die Kirche nicht mehr als Sünde qualifizieren, das diskriminiere doch die Homosexuellen und die können doch nicht auf das Wichtigste auf Erden, den Sex verzichten. Geschieden- Wiederverheirateten ist die Kommunion zu gewähren, denn Jesu Scheidungs- und Wiederverheiratungsverbot ist einfach inhuman, daß Frauen nicht Priester werden dürfen, ist modernen Frauen nicht zumutbar. Da nun auch alle heutigen Christen demokratisch gesonnen sind, muß die von Gott eingesetzte kirchlich-hierarische Ordnung aufgelöst werden zugunsten einer demokratischen Gestaltung des Innenlebens der Kirche. Die Kirche muß hier eben mehr auf die Wünsche der Menschen als auf Gott hören. Ja Jesu Christi inhumane Kirche soll sich endlich dem Weltbeglückungsprogramm des Teufels zuwenden und „Brot für die Welt“, also eine sozial gerechte und humane und ökologisch orientierte Weltgesellschaft einfordern und den jenseitigen Himmel mit Heinrich Heine getrost den Spatzen überlassen, damit alle Menschen auf Erden „Zuckererbsen“ (Heine) genießen können. Denn für Krimsekt und Kaviar für alle wird es nicht ganz reichen. Das solle die Kirche lehren und auch praktizieren, dann wird sie die Menschen auch wieder für sich zurückgewinnen, wendet sie sich erst mutig von Jesus Christus ab, wie es dieser Großinquisitor fordert.

Das wahrhaft Tragische dieses Großinquisitors ist es aber nun, daß er weiß, daß Jesus Christus die Wahrheit ist, Jesus die Wahrheit so auch offenbart hat, er selbst aber sich von der Wahrheit abwendet, um den Menschen durch diesen Trug ein einigermaßen gutes Erdenleben zu ermöglichen.Es ist nicht der machtbesessene Kleriker, sondern der (falsche) Menschenfreund, der meint durch Illusionen die Menschen über ihre wahre Lage hinwegtäuschen zu müssen: Er sagt zum unheilbar Erkrankten: Sorge Dich nicht, Deine Krankheit ist schon am Abklingen, wenn er realiter nur noch wenige Stunden zu leben hat. Die Kirche solle eben die Menschen belügen, weil die Wahrheit für sie unerträglich, sie überfordernd ist.

Wem dieser Standpunkt des Großinquisitors völlig unverständlich ist, der lebt eben schon in einer so verhumanisierten Kirche, die eben alle harten Wahrheiten Jesu Christi schon aus ihrer Lehre und Verkündigung entfernt hat um nur noch den Menschenohren Liebliches, politisch Korrektes zu sagen. (Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott)

 

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