Mittwoch, 25. August 2021

Zum Kampf gegen die Lehre der Katholischen Kirche- ein ZK-Mitglied schlägt zu



Doch während wir in einer Demokratie durch unsere Stimme echte Entscheidungen herbeiführen können und überdies damit beeinflussen, wohin unsere Steuergelder fließen, werden wir in unserer Kirche im besten Falle lediglich konsultiert, um dann freundlich, aber bestimmt auf Dogmen, Traditionen und Praxen aus gänzlich undemokratischen Zeiten und Verhältnissen verwiesen zu werden.“ So tönt das ZK-Mitglied Frau Grebe auf der quasi offiziellen Internetseite der Katholischen Kirche Deutschlands am 24.8.2021: „Schluss mit der Scheinbeteiligung der Kirche“.

Diese Kritik richtet sich primär gegen den Unverbindlichkeitscharakter der Synoden des „Synodalen Irrweges“, aber eigentlich gegen die hierarische Ordnung der Kirche, daß sie nicht demokratisch aufgebaut sei. Gremien dürften nur den Pfarrer, den Bischof und den Papst beraten, statt daß sie die Entscheidungen treffen.

Alle Dogmen, Traditionen und Praxen der Kirche stammen nun aus undemokratischen Zeiten, seien auch undemokratisch zustande gekommen.Deshalb könnten diese Größen doch keine Verbindlichkeit für uns demokratisch Gesonnene mehr beanspruchen. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung, daß nur eine demokratische Entscheidung als legitime angesehen werden könne. Nicht der Inhalt bestimme, ob etwas wahr oder unwahr sei, sondern die Art der Hervorbringung einer Entscheidung.

Das führte, würde dies ernst genommen zu der Behauptung, daß wenn im Mittelalter die Mehrheit der Meinung gewesen wäre, die Erde sei eine Scheibe über die die Sonne auf- und untergeht, dann das wahr wäre. Da das selbst die fanatischsten Freunde der Demokratie nicht meinen, müssen also Klassen von Aussagen als wahr gelten können, auch wenn sie nicht demokratisch zu Stande gekommen seien, etwa alle Produkte naturwissenschaftlichen Forschens, daß es aber andere Klassen von Aussagen gäbe, die nur als wahr gelten, wenn sie demokratisch erwirkt worden seien. Da gälte dann, daß der Konsensus oder der Mehrheitsentscheid bestimmt, was als wahr zu gelten habe.

In der Kirche gibt es also keine objektiven Wahrheiten, sondern es gibt in ihr nur solche, die durch die Hierarchie als wahre gesetzt worden seien. Die Hervorbringung von Dogmen, Traditionen und Praxen müsse deshalb nun verdemokratisiert werden, weil nur demokratisch Entschiedenes als verbindliche Wahrheit in der Kirche gelten dürfe.

Warum kann es aber keine objektiven Wahrheiten in der Kirche geben? Die Verneinung der Möglichkeit objektiver Wahrheiten in der Kirche präsumiert so,daß es entweder gar keine göttliche Offenbarung gegeben hat noch geben kann, aus der dann objektive Wahrheiten abgeleitet werden können, oder daß es eine göttliche Offenbarung schon gegeben habe, diese aber so polyinterpretabel sei, daß aus ihr nichts objektiv Gültiges deduzierbar sei. Das, was die Kirche so bis jetzt lehrt als Wahrheiten sei nichts anderes als eine Apotheose kirchlicher Entscheidungen, etwas für wahr zu deklarieren. Da diese Entscheidungen aber nicht demokratisch gefaßt wurden, können sie für ein demokratisches Zeitalter keine Verbindlichkeit mehr beanspruchen.

Durch diese Vorstellung wird die gesamte Substanz der Katholischen Kirche, vom Kanon, welche Schriften gehören zur hl. Schrift bis zur Lehre vom eschatologischen Endgericht, alle Aussagen über Gott, Jesus der Willkür des: Jetzt meinen wir das aber so!, unterworfen. Wahr ist nur das, was uns jetzt mehrheitlich gefällt. Die Kirche gliche so einer Fernsehanstalt, dem das Publikum den Vorwurf macht, bei ihren Programm am Publikumsgeschmack voll daneben zu liegen. Die Zuschauer sollten doch ganz basisdemokratisch per Einschaltquote entscheiden, was im Programm bleibt und was zu entfernen sei.

Aber so demokratisch will man es auch nicht haben, denn kirchliche Gremien, besetzt mit Verbandsfunktionären sollen entscheiden, wo es lang geht, am besten gleich das Laien- ZK oder dessen noch zu installierenden Politbureaus.

Daß das mit der christlichen Religion und somit mit dem Urchristentum nichts gemein hat, schon auf dem 1.Apostelkonzil, von dem die Apostelgeschichte berichtet entschieden ja nur die Apostel und die Presbyter, ist offenkundig, aber auch dies Konzil wie die Anfänge der christlichen Religion mit dem autokratischen Jesus entstammen ja un- bzw vordemokratischen Zeiten. Da hat doch dieser Jesus tatsächlich seine 12 Apostel erwählt ohne eine demokratische Mitgliederversammlung durchzuführen und er behauptete sich gar als der Messias Israels und als Sohn Gottes, ohne daß er alle seine Schüler befragt hatte, ob sie dem zustimmen wollen.

Nein, mit diesem so undemokratischen Anfang und mit der darauf auferbauten Kirche will dies ZK-Mitglied nichts gemein haben: Die Reformer wollen eine neue Kirche kreieren, eine reine Menschenkirche, in der von Verbandsfunktionären Erphantasiertes als Wahrheit verkündet werden soll.



 

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