Freitag, 20. August 2021

Kabul fiel- sind wir zur Flüchtlingsaufnahme verpflichtet?



Für den AfD- Parteivorsitzenden Meuthen ist das eine klare Angelegenheit, schreibt er doch: Meuthen also auf Facebook: Wir haben eine moralische Pflicht, nach Maßgabe unserer Möglichkeiten nun auch jene Afghanen zu retten, die unmittelbar für uns gearbeitet haben und nun in äußerster Lebensgefahr sind. Diese Menschen dürfen wir nun nicht zurückweisen. (zitiert nach der Internetseite „Sezzion“ vom 19.8.2021. Uwe Junge sekundierte bei Twitter: Wer jetzt nicht die Verantwortung für diejenigen verspürt, die uns tatsächlich geholfen haben, ist ein ehrloser und charakterloser Lump. (a.s.O.)

Also, es hätten uns Afghanen geholfen und darum müßten wir jetzt unseren in Not sich befindenden Helfern helfen. Sie hätten doch „für uns gearbeitet“,urteilt gar Meuthen. Ist das nun eine sachlich berechtigte Aussage, oder verdankt sie sich mehr der Intention dieser 2 AfD-Politiker, sich bei den etablierten Parteien mit ihrem Multikultikurs beliebt zu machen?

Mit dem „uns“ ist dann doch wohl Deutschland, das Deutsche Volk gemeint. Hat also die Beteiligung der Bundeswehr an den Krieg gegen Afghanistan und der Versuch einer Etablierung einer prowestlich orientierten Regierung irgendetwas mit den Interessen des Deutschen Volkes zu tuen, sodaß geurteilt werden könnte, daß dieser Krieg einer in unserem Interesse gewesen wäre? Dafür müßte präsumiert werden, daß von der vorherigen afghanischen Regierung eine auch uns bedrohende Terrorgefahr ausging, die nur durch einen Krieg als ultima ratio beseitigbar gewesen wäre. Dafür gibt es nun keinen Beweis, ja es ist sogar zweifelhaft ob Osama bin Laden wirklich der Urheber des Angriffes auf das „World Trade Center“ am 11.September 2001 gewesen ist. Er selbst sagte nämlich: „Ich erkläre kategorisch, daß ich diese Aktion nicht geleitet habe.“ (zitiert nach: Robin de Ruiter, Der 11.September 2001, S.49) Wenn bin Laden wirklich der Urheber dieses Terroraktes gewesen wäre, warum sollte er das dann verleugnen, wenn er doch darauf setzen könnte mit einem Bekenntnis: „Das war ich!“ in der ganzen islamischen Welt Zustimmung zu finden, ja daß somit seine Organisation mit weit mehr Zustimmung als bisher dann hätte erwarten dürfen.

Zudem gibt es überhaupt keinen Beweis dafür, daß die damalige afghanische Regierung bin Laden bei dieser Aktion unterstützt hätte.Man möge sich einmal vorstellen, die Bundeswehr wäre in die DDR einmarschiert mit der Begründung, daß dort untergetauchte RAF-Terroristen durch die dortige Regierung unterstützt würden!

Man kann sich nicht des Verdachtes erwehren, daß dieser Terrorangriff nur zu gern zum Anlaß genommen wurde vom „freien Westen“, hier durch einen Angriffskrieg eine ihm nicht genehme Regierung zu stürzen, um eine prowestliche zu installieren. Da es der so installierten Regierung nie gelang, von dem eigenen Volke als eigene anerkannt zu werden, konnte sie nur so lange regieren, wie sie sich auf die Waffenmacht der Okkupanten stützen konnte. Kaum zogen die ab, kollabierte die prowestliche Regierung.

Nun existiert tatsächlich eine Problemgruppe, die der Kolaborateure. Das sind Personen, die mit dem Kriegsgegner, der Besatzungsmacht gegen die Interessen des eigenen Landes zusammenarbeiten, lautet eine gängige Definition. Problematisch ist nun aber die Frage: Wer bestimmt den, was ein Handeln gegen die Interessen des eigenen Landes ist. Könnte nicht manchem Kolaborateur während der Besatzung Frankreichs durch deutsche Truppen im 2.Weltkriege zugebilligt werden, daß sie meinten, daß sie im Sinne Frankreichs handelten? Erst nach der Befreiung Frankreichs von den deutschen Truppen wurden sie nämlich rückwirkend zu Feinden Frankreichs!

Kolaborateure stellten sich also auch in den Dienst der in Afghanistan stationierten Bundeswehrtruppen, aber es entstand auch ein politisch-kulturelles Milieu von Afghanen, die der Westorientierung positiv gegenüberstanden und so ihren Beitrag zur Verwestlichung Afghanistans leisten wollten. Aus Sicht der jetzigen Sieger sind all das aber nur Kolaborateure, die sich gegen das eigene Volk gestellt haben.

Ist Deutschland nun diesen Kolaborateuren im engeren Sinne, den Helfern der dort stationierten Bundeswehrsoldaten und im weiteren der Sympathisanten der Westorientierung Afghanistans verpflichtet, sie jetzt nach Deutschland zu holen?

K. Kunze urteilt in seinem Essay (Zeitschrift für nationale Identität) : „Was schulden wir den Ortskräften unserer Regierung?“: „Moralphilosophisch liegt nahe, zu halten, was man versprochen hat. Hat aber irgend jemand irgend einem afghanischen Dolmetscher oder Hilfswilligen eine Option zur Auswanderung versprochen? Ich nehme nicht an, so etwas stünde in irgend einem der mit deutscher Gründlichkeit geschlossenen Arbeitsverträge. Also schulden wir es auch nicht.“

Einnehmbar ist der Standpunkt, daß die Option des Kolaborateurs eine risikoreiche ist, denn wenn die jetzt Mächtigen, denen sich der Kolaborateur andient, ihre Macht verliert, gilt der Grundsatz: „Mitgefangen- Mitgehangen!“ Die Bundeswehr im Verbund mit den anderen Streitkräften waren nun einmal Fremd- und Feindkräfte, sodaß jedem Kolaborateur klar sein mußte: Wenn das Projekt der Installierung einer prowestlichen Regierung mißlingt, werde ich als Volksverräter dastehen.

Zudem, wie soll denn dann unterschieden werden zwischen den wirklich Gefährdeten und denen, die nur unter dem Vorwand einer möglichen Verfolgung durch die neue islamistische Regierung in Deutschland eine Aufnahme begehren? Und warum müssen die in Deutschland aufgenommen werden? Läge es da nicht näher, für sie eine Aufenhaltsmöglichkeit in der Nähe der Heimat zu finden?

Unklar ist ja auch, wie sich die neue Regierung Afghanistans zu den einstigen Unterstützern der vormaligen Regierung verhalten wird. Vielleicht wären diplomatische Kontakte zur neuen Regierung mit dem Ziele, hier für alle akzeptable Regelungen zu finden, sinnvoller, als massenhaft Afghanen eine Ausreise nach Deutschland zu ermöglichen. Die vielen, die so ihre Heimat entfliehen würden, schadeten ja so gerade ihrem eigenen Lande, das nach so viel Jahren des Krieges dringend jeder Landsmann braucht zum Wiederaufbau des Landes. Flüchtlinge schaden in erster Linie ja dem eigenen Lande, der Heimat, der sie entfliehen. Wer Flüchtlinge großzügig aufnimmt, schadet so den Heimatländern, aus denen sie fliehen. Nachdem der westliche Angriffskrieg Afghanistan schon so viel Schaden zugefügt hat, sollten wir Deutschen es nicht noch mehr schädigen!



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen