Die sexuelle Revolution in der Kirche – oder der Tod des Menschen
„Was jemand sexuell mache,>geht mich nichts an<“. So urteilt Bischof Bätzing (Kath net am 20.3.2022, Rom soll Kardinal Hellerich und Bischof Bätzing rügen) Es geht um das anvisierte neue kirchliche Arbeitsrecht, daß keinem kirchlichen Mitarbeiter mehr irgendwelche Sanktionen drohen, wenn er sein Sexualleben nicht gemäß der Lehre der Kirche gestaltet. Die Morallehre der Kirche inclusive der Sexualmorallehre gilt zwar noch in den deutschen Bistümern, aber die Bischöfe sollen sich nun dazu verpflichten, Mitarbeiter,die nicht im Einklang mit der Lehre der Kirche ihr Sexualleben führen, nicht dafür irgendwie zur Rechenschaft zu ziehen. So wird faktisch diese Morallehre für die Mitarbeiter außer Kraft gesetzt.
Der Arbeitgeber Kirche will sich so jedem weltlichen Arbeitgeber gleichförmig machen, für den ja auch gilt, daß ausschließlich das Verhalten am Arbeitsplatz ihn zu interessieren habe, die Angestellten aber ihr Sexualleben dann frei gestalten dürfen.Man verspekuliert sich sicher nicht mit der Mutmaßung, daß viele kirchliche Angestellte es gern sähen, wenn ihr Arbeitgeber wie ein rein weltlicher seine Arbeitsverhältnisse gestalten würde und so auch von seinen Angestellten nur so wenig oder so viel Loyalität abfordere wie ein weltlicher Arbeitgeber. Auch wenn ich bei „Mercedes“ als Autotechniker arbeite, darf ich privat einen „Jaguar“ fahren. Und das soll so auch für die Kirche gelten.
Überhaupt, was geht der Kirche die Sexualität an?, wird sicher mancher Zeitgenosse sich fragen in der Meinung, daß das doch eine reine Privatsache sei und so der Kirche nichts angehe. Die Kirche agiere da übergriffig, redete sie da den Menschen hinein. Nur eines kann dann der so Meinende nicht mehr erklären: Warum gibt Gott dem Menschen als das erste Gebot eines die Sexualität betreffendes: „Seid fruchtbar, mehret Euch!“. Im 1.Buch Mose im 1.Kapitel ist dieses erste Gebot schon dokumentiert. Wenn die Sexualität der (christlichen) Religion nichts angeht, warum findet sich dann dies Gebot an so hervorgehobener Position? Gibt es denn überhaupt eine Religion, die nicht auch moralisch die Sexualität reguliert neben religiösen Praktiken zur Steigerung der Fruchtbarkeit. Die Segnung der Ehepaare dient ja wie die Segnung von Äckern und Feldern der Fruchtbarkeitssteigerung. Darum gibt es nicht nur eine gesegnete Ernte (eine qualitative und quantitative gute Ernte sondern auch eine gesegnete Ehe, den Kindersegen, eben viele gesunde Kinder.
In der Moderne wird die Religion als etwas zur Kultur Dazugehöriges verstanden, vielleicht auch als der Urgrund, aus der sich dann die Kultur herauskristallisiert habe, aber das Lebens- und Überlebensnotwendige bildet eine Sphäre, die mit der Religion nichts zu schaffen habe: Die Ökonomie, die Politik, das Recht und ganz elementar die Ernährung und die Fortpflanzung sind religionsfreie Räume. Für die Religion könne ein Mensch sich erst engagieren, wenn er nicht mehr völlig mit der Mühe um das Lebensnotwendige ausgelastet ist, er also über eine Freizeit verfüge, über Mußestunden, die er dann mit Hobbietätigkeiten gern anfüllt. Dann wäre es auch eine Selbstverständlichkeit, daß auch die christliche Religion mit dem Bereich der Sexualität nichts zu tuen habe, sie lebe mehr in den schönen Künsten und der Kirchenmusik.
Es spricht aber sehr Gewichtiges dafür, daß die Religion von ihrem Wesen her eine für das Leben eine lebens- und überlebenswichtige Bedeutung hat: Kein Ernte- oder Jagderfolg ohne den göttlichen Segen und keinen Kindersegen ohne den göttlichen Segen. Ein jedes Kind- ein Geschenk Gottes, das kann auch heute noch aus einem frommen Munde gehört werden! Die Regulierung der Sexualität im Dienste der Lebenserhaltung gehörte so zu den Aufgaben der Religion. Elementar ist dabei an Fruchtbarkeitssegnungen zu denken, an Fruchtbarkeitskulte aber auch an eine religiöse Regulierung der Sexualität: Wer darf wen heiraten, wann und wie ist die Sexualität erlaubt praktizierbar. Diese Regulierung beginnt schon damit, daß die gelebte Sexualität nicht einfach vorgefunden wird, sondern es wird ausdrücklich gesagt: Sie soll auch sein, damit der Mensch sich so fortpflanze. Die Thora reguliert dann auch näher die Sexualität, daß die Ehe die für die Fortpflanzung des Menschen vorgesehene Form der Fortpflanzung ist und was zu unternehmen ist, wenn eine Ehe kinderlos bleibt. Die Homosexualität wird dabei eindeutig verurteilt, weil der Zweck der Sexualität der Nachwuchs ist. Die Ehemorallehre ist eben auf diesen Zweck ausgerichtet. Dann kann sogar die Pflicht zur ehelichen Treue zurückgestellt werden, wenn ein Ehepaar keine Kinder bekommt, wie die Bibel es uns erzählerisch in normativer Intention darlegt.
Nun könnte man all diese Vorstellungen als vormoderne, voraufklärerische ablehnen: „Wir schaffen das alles ohne Gott! Und für die Sexualität gilt: Hier darf jeder machen, was ihm Spaß macht, solange er dabei andere nicht gegen ihren Willen schädigt! Eines kann nun aber nicht wegdiskutiert werden: Die modern praktizierte, sich von allen religiösen Reglementierungen emanzipiert habende Sexualität führt jetzt dazu, daß in allen westlichen Ländern jährlich mehr Menschen sterben als geboren werden! Der freie Westen praktiziert eine Kultur des Aussterbens- nicht nur, daß irgendwelche Insekten und sonstiges Getier ausstirbt, nein, der Mensch steht vor seinem eigenen Aussterben, wenn alle Menschen auf der Erde ihre Sexualität so lebten wie der freie Westen! An der elementarsten Aufgabe jeder Kultur, die der Überlebenssicherung der Gattung Mensch versagt die westliche Kultur. Von der christlichen Religion emanzipiert wandeln wir wirklich auf der Straße des Todes, der Selbstnichtung entgegen.
Zieht etwa die transhumanistische Bewegung daraus schon jetzt die Konsequenz, auf die Überwindung des Menschen zu hoffen, daß an seiner statt künstlich erzeugte oder produzierte Cyborgs treten werden? (Vgl dazu auch: Alexander Dugin, Das grosse Erwachen gegen den Great Reset)
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