Theologie- Nein Danke
Irgendwo in deutschen
Landen in einer Heiligen Messe nach der Lesung des Evangeliums: der
Prediger entschuldigte sich bei seinen Hörern zuerst für diesen so
schweren und komplizierten Text, dem Johannesprolog. Ja, dieser Text
enthielte gar theologische Gedanken, einiges mute gar philosophisch
an. Wie konnte soetwas Fremdartiges nur in die Bibel kommen? Eine
gewisse Ratlosigkeit. Aber unserem Kaplan kamen dann Ergebnisse
historisch-kritischer Bibelexegese zu Hilfe. Diesem so fremdartig
theologischem Text läge ein Christushymnus zu Grunde, ein
Christuslied. Und dann predigte er über das Lied als dem
authentischen Ausdruck inneren menschlichen Empfindens- ganz
theologie-und philosophiefrei, ganz gemeindegemäß. Am Anfang war
nicht das Wort, sondern das Lied, aus dem dann Dogmatiker und
sonstige Intellektuelle theologisch-dogmatische Denksysteme
zusammengedacht haben- aber wir wenden uns ab von dieser
Fehlentwicklung hin zum Ursprung des theologiefreien
Urchristentumes.
Ein Einzelfall?
Hartnäckig hält sich das Gerücht, daß es auch für unsere
heutigen Theologen und Religionspädagogin einen fast unwiderlegbaren
Beweis für die Existenz des Satans gäbe. Daß es Theologie als
Wissenschaft mit so grauenhaften Disziplinen wie
Fundamentaltheologie, Dogmatik und dem untergeordnet: Philosophie
gäbe, das verweise auf den Leibhaftigen, daß der Teufel hier in das
Urchristentum eingedrungen sei, um das Evangelium Jesu zu vertilgen.
So ist für Friedrich Nietzsche der Theologe Paulus der Verfälscher
der Verkündigung Jesu, gerade indem er seine Verkündigung
vertheologisierte.1
Wann immer nun genau diese Perversion angefangen haben soll, unsere
liberalen Theologiekritiker wissen eines ganz genau: das 2. Vaticanum
sei der erste Versuch der Befreiung der Kirche aus der babylonischen
Gefangenschaft der (scholastischen) Theologie gewesen.
Der Parole: Jesus,
Ja,Kirche Nein! wird nun auch noch ein Nein zur Theologie
hinzugeführt. Oberflächlich erscheint dies als überall wieder
konstatierte Abneigung der Theologiestudierenden gerade gegenüber
der Fundamentaltheologie und Dogmatik als ungeliebte Fächer. Was
Friedrich Wilhelm Graf in seiner Analyse zur Lage des gegenwärtigen
Protestantismus hier als antiintellektualistische Grundströmung
wahrnimmt, dürfte so auch für die katholischen Fakultäten gelten.2
Die ökumenische Einheitsübersetzung nimmt ja auch Rücksicht auf
diesen Antiintellektusalismus, indem bewußt statt: Erkenntnis des
Heiles mit „Erfahrung des Heiles“(Lukas, 1,77) übersetzt wird.
Erkenntnis ist gegenüber der Erfahrung etwas Negatives, weil hier
schon das unmittelbar Erlebte im Denken aufgehoben wird zu einer
Satzwahrheit.
Und damit stoßen wir
schon auf ein Spezifikum der Situation der Theologie in der Ägide
der Postmoderne: Wahrheit wird als Erkennbares und Erkanntes negativ
gewertet. Denn eine erkannte Wahrheit setzt die Differenz von wahr
und unwahr, von wahrer und unwahrer Religion. Der postmoderne
Esoteriker A. Risi interpretiert die Verfälschung und
Theologisierung der ursprünglich guten Religionen so. Die
verfälschten Religionen lehrten: „ Wenn ihr diesen Gott verehrt
und dieser Religion angehört, dann habt ihr die Wahrheit erkannt,
und Gott ist auf eurer Seite. Ihr seid erlöst, und Gott wird alle
anderen unterwerfen, und ihr werdet über sie herrschen.“3
Dort, wo eine Religion denkt, im Besitz der Wahrheit zu sein, daß
in ihr Gott offenbar sei, dort konstituiert sich die Religion als
Herrschaftswissen mit dem Willen zur Bekehrung und Unterdrückung der
Andersgläubigen. Wahrheit wird so als Größe der Unterdrückung von
Freiheit verstanden! Und darum darf es keine erkennbare oder gar
erkannte Wahrheit geben. K. Kunze sagt das so: „Wenn die letzte
Wahrheit aus dem Feld geschlagen und die Illusion der Erkennbarkeit
von irgend etwas zwischenmenschlich endgültig Wahrem begraben sein
wird, werden wir frei sein.“4
Ist dieses
Freiheitsverständnis der tiefste Grund der Ablehnung der
Fundamentaltheologie und der Dogmatik, gerade weil in diesen beiden
Fächern, aufbauend auf der Philosophie, die christkatholische
Religion als die wahre Religion entfaltet wird?
Offenkundig teilt der
Präses der EKD, N. Schneider diesen postmodernistischen Vorbehalt
gegen eine erkannte Wahrheit als Freiheitsbedrohung. Er möchte das
Nein zu jeder Art von Judenmission theologisch begründen. Solange
geglaubt wird, daß Jesus der Christus ist und damit auch der Messias
der Juden, wie könnte da die Bekehrung der Juden zu ihrem Messias,
Jesus theologisch etwas Unerlaubtes sein? Ob Jesus wirklich der
Messias, der Christus als endzeitlicher Erretter ist oder ob ein
anderer, von Jesus Verschiedener, diese Frage soll nun offen ein! Ja,
es sei um des Friedens zwischen Christen und Juden willen gut, die
Frage, ob Jesus der Christus sei, offenzulassen. Das urchristliche
Bekenntnis, Jesus ist der Christus, wird zu vom Präses der EKD
revoziert. Denn die erkannte Wahrheit, daß Jesus der Christus sei,
würde dem Miteinander von Juden und Christen schaden!5
Wahrheit macht unfrei.Das muß Folgen zeitigen für die Disziplinen
der Theologie, die explizit den Wahrheitsghalt der Theologie
ergründen: die Fundamentaltheologie und die Dogmatik, aufbauend auf
der Philosophie. Und so ist es kein Zufall, daß der protestantische
Kant als Vernichter der Möglichkeit jeder Art von natürlicher
Gotteserkenntnis plötzlich in der modernistischen Theologie so
gefeiert wird.
Werfen wir so ein paar
Blicke in Methodiken der Selbstdestruktion der
Fundamentaltgheologie und der Dogmatik. Denn wenn das
wissenschaftliche Denken auf die Hervorbringung wahrer Sätze
ausgerichtet ist, und gleichzeitig die Wahrheit als Unerkennbares zu
stehen kommen soll, damit keine Glaubenswahrheiten der Kirche mehr
als mit Geltungsansprüchen auftretenden Wahrheiten bejaht werden
können , dann muß das Denken selbst als nicht mehr wahrheitsfähiges
dekonstruiert werden. Es kann hier nun ob der Vielfältigkeit und
Komplexität der Selbstdekonstruktion der wissenschaftlichen
Theologie keine vollständige Darlegung dieses Phänomens gegeben
werden. Augenfälligkeiten sollen präsentiert und analysiert werden.
Wenn Wissenschaft die
methodisch kontrollierte Überprüfung des Wahrheitsgehaltes von
Aussagesätzen ist, bzw. die Eruierung von Regelsystemen, die die
Hervorbringung von wahren Sätzen ermöglicht, dann ist der
Gegenstand der Theologie Aussagesätze über Gott oder Aussagesätze
von etwas in seiner Relation von, in und zu Gott. Die Wissenschaft
hat dabei einen kritischen Aspekt als Prüfung des Wahrheitsgehaltes
von theologischen Aussagesätzen und einen produktiven als
Hervorbringung von wahren theologischen Aussagen.
Wenn
kommunikationstheoretisch jede Aussage einen Sachaspekt als Aussage
über etwas, einen Appellaspekt als Aufforderung an den Adressaten
der Aussage und einen Sprecheraspekt, in jeder Aussage ist auch eine
Aussage über den Sprecher der Aussage enthalten, hat, dann beginnt
die Destruktion des Wahrheitsgehaltes theologischer Aussagesätze mit
der Verabsolutierung des Sprecheraspektes und des
Adressenapopelcharakters unter Vernachlässigung des Sachgehaltes der
Aussagesätze. Theologische Aussagesätze werden dann
kontextualisiert und als Ausdruck einer persönlichen Frömmigkeit in
einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort verstanden mit
einer Aussagenintention für den Leser. Der Kontext, die Frömmigkeit
des Verfassers und der Kontext des Adressaten, an wen wird zu was
appelliert, bestimmt so die theologische Aussage. Daß etwas Wahres
über Gott oder über etwas in Bezug zu Gott gesagt wird, ist dann
vernachlässigbar durch die These, daß die dogmatische Aussage nur
eine in das Sprachspiel theologischen Denkens übertragene religiöse
Frömmigkeit bzw religiöse Erfahrung sei: es gelte so, die der
dogmatischen Rede eigentlich zugrunde liegende religiöse Erfahrung
zu rekonstruieren als das Wesentliche und Eigentliche dogmatischer
Sätze, in denen das Zugrundeliegende mehr oder weniger
intellektualistisch verfälscht ausgedrückt wurde. Und diese
Grunderfahrung entzieht sich jeder Prüfung ihres Wahrheitsgehaltes:
so habe ich das erlebt, gefühlt und das ist immer wahr, weil es im
rein Subjektiven verharrt. Die Geschichte der Theologie ist so
gelesen nur die Aneinandereihung von verschiedenen Frömmigkeitstypen
in ihrer jeweiligen geschichtlichen Bedingtheit. Ändern sich die
Zeiten und die Frömmigkeitsmentalitäten müssen die nicht mehr
passenden dogmatischen Aussagen wider zeitgemäß umformuliert
werden.
Die schlichte Tatsache,
daß jede Aussage einen Verfasser und Adressaten besitzt, soll dann
die Sachaussagenintention, daß über Gott als dem Absoluten oder
über etwas in Relation zu dem Absoluten ausgesagt wird,
deligitimieren. Die Bedingtheit der Aussage durch den Verfasser und
den Adressaten liquidiere den Wahrheitsgehalt der Aussage in ihrem
Sachaspekt. Der Sachaspekt verschwindet in der Kaprizierung auf die
Frage: was sagt diese Aussage über den Verfasser und die
Religiösität seiner Zeit aus und was wollte der Verfasser damit
bewirken?
Ähnlich destruiert die
zeitgenössische Fundamentaltheologie den kognitiven Wahrheitsgehalt
der theologischen Ausagesätze durch die Unterscheidung eines
instruktionstheoretischen Offenbarunfsvertändnisses von dem eines
Selbstoffenbarungsverdständnisses. Meinte ersteres, daß Gott
übernatürliche Wahrheiten offenbart, die der natürlichen Vernunft
nicht zugänglich sind und daß daraus sich der wahre Glaube der
Kirche speist als depositum fidei, als wahre Lehre, so meint, Gott
offenbare sich selbst, daß Offenbarung sich reduziere auf die
Stiftung einer Beziehung Gottes zum Menschen im Akt der Begegnung. In
der Begegnung mit Jesus erfahren wir unser Geliebtwerden durch Gott.
Theologische und gar dogmatische Aussagen seien dann die mehr oder
sich von dieser religiösen Grunderfahrung abhebenden
Reflexionsprodukte dieser Erfahrung. Jede theologische Aussage, die
sich dann so weit von dieser Begegnungserfahrung entfernt, gilt dann
als blutleere Abstraktion, die so für das Glaubenslehren irrelevant,
wenn nicht gar störend ist.
Satzwahrheiten gehören
dann der vorkonziliaren Zeit der babylonischen Gefangenschaft der
Kirche im scholastischen Intellektualismus an, nachkonziliar wird das
alles aufgelöst in der Relationsontologie: Gott begegnet uns in
Jesus, in der Liebe und das ist auch der einzige Aussagegehalt seiner
Offenbarung. Glauben darf nicht mehr als Fürwahrhalten von
offenbarten Satzwahrheiten verstanden werden sondern ist nur noch das
persönliche Vertrauensverhältnis zu Gott in Jesus.
„Ich vertraue Dir“
statt Satzwahrheiten. Das ist das Ende der Theologie, denn nun werden
alle einst als wahr geltenden theologischen Aussagesätze
dekonstruiert als mehr oder weniger zeitgeschichtlich bedingte
Umformung dieses religiösen Urerlebnisses der Begegnung mit der
Liebe Gottes. Fragt man, worauf man vertraue, wenn man auf Jesus
vertraut in der Erwartung, nun Sätze der Struktur, „ich vertraue
darauf, daß...“ zu Antwort zu bekommen, wird man sich belehren
lassen, daß dies schon eine intellektualistische Verfälschung des
reinen persönlichen Vertrauensglaubens ist.
Dabei ist die Aussage,
ich vertraue Dir, eine Abbreviatur, die ihren Aussagegehalt erst
durch den Kontext dieser Aussage erhält. So meint: „Ich vertraue
dir“ von der Ehefrau zu ihrem Mann gesprochen, daß sie darauf
setzt, daß der Mann sich gemäß der normativen Vorstellung von
einem Ehemann verhält und verhalten wird. Der selbe Satz von einem
Vorgesetzten an einen Angestellten adressiert, daß darauf gesetzt
wird, daß sich der Angestellte den normativen Vorstellung eines
Angestellten gemäß verhalten wird. Selbstredend meint der
Vorgesetzte dabei nicht, daß der Angestellte sich als guter Ehemann
verhalten wird-das erwartet seine Frau von ihm, wenn sie ihm
vertraut. Ich vertraue auf Jesus ist so eine Abbreviatur für die
Aussage,daß ich darauf setze, daß Jesus sich gemäß der normativen
Vorstellung von dem Christus verhalten wird und das sind in: „ ich
vertraue darauf, daß“ Sätzen aussagbare Hoffnungen.
Im Hintergrund zeichnet
sich dabei die Krisis der Ideenlehre an. Verkürzt kann man es so
sagen: verstand die traditionelle Theologie unter der Wahrheit von
etwas seine ontologische Wahrheit, das Sein von etwas, wie es in Gott
ist in der Differenz zum empirischen Sein, wie etwas ist in seiner
Differenz zu seinem ideelen Sein, so gilt uns Moderen das empirische
Einzelding als das Wahre und das Denken als der Versuch, das Wahre
abzubilden, wobei die durch Denken hervorgebrachten Ideen von dem
empirischen etwas nur blutleere Abstraktionen des unmittelbar
Erlebten empirischen etwas sind. So ist das Denken, weil es Denken
von und über etwas ist, immer auch das Einzelne Verfehlende. Wenn
nach dem Johannesprolog alles aus dem göttlichen Logos ist und somit
der menschliche Logos im Denken das aus dem Logos Seiende erkennen
kann, weil es intelligibel ist, so ist dem modernen nominalistischen
Denken das Denken etwas, das immer das Nichtlogoshafte des
Einzelseienden verfehlt, weil es Denken des Ungedachten ist.
Der Theologie geht so ihr
Gegenstand, Gott und alles in seiner Bezogenheit auf Gott, verloren
indem ein letztlich materialistisches Verständnis der Relation von
Sein und Denken das Denken als Organ zum Begreifen desavoiert. Denn
dem Denken des menschlichen Logos entspricht nicht mehr auf der
Objektseite die Idealität des Objektes, daß das Objekt selbst der
göttliche Logos ist oder etwas als Partizipation und Methaxis am
göttlichen Logos. Wird das Denken reduziert auf eine Entäußerung
etwas eigentlich vorsprachlich- Vordenkerischem, einem religiösen
Urerlebnis (wie es etwa W. Elert in seiner Morphologie des Luthertums
versucht in der Rekonstruktion eines religiösen Urerlebnisses, das
aller reformatorischen Theologie als der Urgrund zugrunde liegt) ,
dann kann gerade eine Satzaussage dem nie ganz gerecht werden und
somit wird jeder dogmatischen Satzausssage ihr Wahrheitsanspruch
relativiert. Die Dogmatik erscheint so zu einem intellektualistischen
Glasperlenspiel, als monströser Überbau, der die eigentlich
religiöse, die unmittelbare Erfahrung des Angenommenseins in der
Liebe Jesu nur verdeckt. Die Auflösung dieses kulturellen Überbaus
hin zur Freilegung der Basis der existentiellen Erfahrung der Liebe
ist dann das Geschäft der Dogmenkritik. Damit desavoiert sich die
Theologie als Wissenschaft, weil sie nun in diesem Urerlebnis keinen
dem wissenschaftlichen Denken mehr zugänglichen Urgrund der Religion
vorfindet.
Wenn die Theologie sich
so selbst aufgibt, was bleibt dann noch? Die Antwort ist banal. Einer
kleinen Fußnote des Philosophen Peter Sloterdijk verdanken wir die
Einsicht, daß sich auch die Kirche und ihre Theologie auf dem freien
Markt (nach der Auflösung des Thron-und Altarbündnisses der
Konstantinischen Epoche ) wie jeder Warenanbieter verhält: er
versucht, gemäß den Produktionsgesetzen des freien Marktes
nachfrageorientiert Theologien zu produzieren.6Nicht
mehr, was ist wahr, was ist unwahr, bestimmt die Theologieproduktion,
sondern: Was kommt an?, was läßt sich verkaufen? Der kritischen
Dogmatik kommt dabei die Funktion zu, Wahrheitsansprüche
traditioneller Theologie zu dekonstruieren, um dann zeitgemäß
verkaufbare Theologie herzustellen. Ein Christentum, das ankommt. Die
Exbischöfin Margot Käßmann ist dafür ein wunderbares
Anschauungsbeispiel. Die Wahrheit ihrer theologischen Verkündigung
ist einfach ihr Erfolg beim Publikum Sie kommt an und darum ist ihre
Rede wahr. Die Katholische Dogmatik ist verglichen damit immer noch
zu sehr sachorientiert- aber unter der Parole der notwendigen
Reformen, des Reformstaues soll ja auch die Theologie
modernisiert,marktfähiger werden.
Kath net dokumentiert
unter der treffenden Überschrift: „Kein Platz für Jesus in den
Dialog-Forderungen von Mannheim“ die dort gestellten 37
Forderungen.7
Frei von jeder theologischen Erwägung beschränkt sich die dort
anvisierte Kirchenreform auf die Forderung nach Demokratisierung und
Pluralisierung der Kirche und einer weitestgehenden Auflösung der
Ehe- und Sexualmoral der Kirche. Die Kirche soll einfach
zeitgeistkonformer sich ausrichten. Die Theologie als das Medium der
Reflexion der Gestaltung der Kirche und ihres Auftrages wird dabei
ersetzt durch eine schlichte Marktnachfrageanalyse: Was kommt an?
Theologie (Kein Platz für Jesus) überflüssig! .
Was sollen wir dazu
sagen: Der erste Irrtum dieses ganzen modernistischen Denkens in all
seinen Spielarten ist der der Leugnung des Offenbarseins Gottes in
seiner Kirche. Gott hat sich nicht nur in Jesus Christus einmal
offenbart, sondern Jesus hat seine Kirche gegründet, damit in ihr
das Offenbarungsgeschehen offenbar bleibt kraft des Heiligen Geistes.
Daß Gott in seiner Kirche schon erkannt und begriffen ist im Glauben
der Kirche, der dem individuellen Glauben so vorausgeht, wie das
System der Sprache dem einzelnen gesprochenen Satz , so daß es gilt,
daß der persönliche Glaube im Glauben der Kirche wächst, das nicht
erkennen zu wollen, destruiert die Kirche und ihre Theologie.
1Nietzsche,
F., Der Wille zur Macht 158-175.
2Vgl:
Graf, Friedrich-Wilhelm, Kirchendämmerung, 2011.
3Risi,
A., Machtwechsel auf der Erde, 6.Auflage 2007, S.53.
4Kunze,
Klaus, Mut zur Freiheit-Ruf zur Ordnung. Politische Philosophie auf
dem schmalen Grat zwischen Fundamentalismus und Nihilismus, 1995,
S.144.
5Vgl:
Pressemittilung der Evangelischen Kirche im Rheinland vom
12.September 2009.
6Vgl:
Sloterdijk, P., Heinrich, H.J., Die Sonne und der Tod.,2001 S.33f.
7Kath
net 12.Juli 2011, Kein Platz für Jesus in den Dialogforderungen von
Mannheim.
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