Theologie aus der guten
Zeit- oder auf der Suche nach Haarrissen
Freunden der
Vereinfachung und der Liebe zu klaren Kontrastbildern stellt sich die
jüngere Geschichte der Theologie der Katholischen Kirche so dar: bis
kurz vor dem zweiten vatikanischen Reformkonzil war die Innenwelt der
Kirche in Großen und Ganzen gesehen in Ordnung, zumal esunter
tatkräftiger Leitung der fest in der Katholischen Tradition
stehender und lebender Päpste gelungen war, den inneren Hauptfeind,
den Modernismus zu erkennen und wirksam zu bekämpfen.1
Und dann ereignete sich
ein Putsch reformwütiger Kräfte, die den Geist der französischen
Revolution,des Modernismus in die Kirche einführten und
revolutionsartig fast alle katholischen Glaubensbestände auflösten.2
Das zweite Vatikanum: die nachvollzogene Kirchenrevolution.
DerAntisymballus, die Versöhnung mit dem Geiste der Moderne, den die
Kirche kurz zuvor noch als unvereinbar mit der kirchlichen Lehre
anathematisiert hat.
Aber der kritisch
Mitdenkende frägt sich angesichts dieses Revolutionsdramas: Hätte
eine wirklich vollkommen intakte, ganz aus der lebendigen Tradition
existierende Kirche so schnell implodieren können,um so sich ganz
dem modernistischen Zeitgeist hingeben zu können? Waren vielleicht
schon vor der Implosion und des Untergehens im modernistischen
Zeitgeist feine Haarrisse im Gebäude der katholischen Theologie, die
so, als die Sturmfluten der Reformer herandrängten, als offene
Flanken erst diesen Siegeszug ermöglichten. Warum soll so hier
gefragt werden? Es soll derIllusion gewehrt werden, man bräuchte
einfach nur zur guten alten Theologie der vorkonziliaren Zeit
zurückzukehren, sie unverändert zu repristinieren und alles wäre
wieder gut. Wenn etwas untergeht, dann geht es ob seiner inneren
Unwahrheit unter; besiegt werden kann eine Wahrheit kurzfristig, aber
sie setzt sich dann immer wieder durch. Wenn aber eine theologische
Epoche untergeht, dann deshalb, weil sie in eine vollkommenere
Gestalt aufgehoben ihre Wahrheit zumAusdruck bringen soll. Das
Weizenkorn muß sterben, um Frucht zu bringen. Oder, um es im Sinne
des großen jungkonservativen Denkers Arthur Moeller van Bruck zu
sagen: Konservativ sein heißt nicht, etwas Vergangenes wieder zu
restaurieren, sondern das ewig Gültige des Vergangenen neu zu
vitalisieren als das immer Gültige.3
Bernhard Poschmanns: „Die Lehre von
der Kirche“ steht nicht zu Unrecht im Rufe, die traditionelle
vorkonziliare
Ekklesiologie brillant und in vollster Übereinstimmung mit dem, was
die Kirche immer und überall gelehrt hat, darzustellen. Leo
Scheffczyk urteilt so, daß Peschmann hier das „bleibend
Katholische“ zur Geltung bringt.4
Das ist ein großes Kompliment an dieses posthum veröffentlichte
Werk und trotzdem muß es erlaubt sein, gerade hier nach ersten
Haarrissen zu forschen, die dann erst Dammbrüche und das
Herinströmen modernistischer Ideen ermöglichte.
Es soll hier die
Verdachtsthese vorangestellt werden, daß die Tatsache, daß es der
Theologie nicht gelungen ist, distinkt das Verhältnis von dem einen
Kreuzesopfer Christi zu den vielen Meßopfernzu klären, den Riß in
der Theologie bildete, der es ermöglichte, daß das Zentrum der
christlichen Religion, der Opferkult sich auflöste und einer
protestantisierenden Ekklesiologie Platz machte.Der Paragraph 26 der
Ekklesiologie Peschmanns soll untersucht werden auf die Frage hin,
wie hierdas Verhältnis von Kreuzopfer und den Meßopfern bestimmt
wird, um anzuzeigen, daß hier schoneine Schieflage sich andeutet,
die letztendlich zur Auflösung des Meßopferes zugunsten des
Primates einer eucharistischen Mahlfeier führte
Unter der Überschrift:
„Das Priesteramt der Kirche“ ist zu lesen: „Die Vermittlung der
Gnade alsihre höchste Funktion ist Sache ihres priesterlichen
Amtes.“5
Erläuternd wird hinzugefügt: „Was am Kreuze verdient ist, wird in
der Messe zur Aneignung dargeboten.“6
„Wegen seiner Identität mit dem Kreuzesopfer erwirkt das Meßopfer
auch keine neue Gnade, die nicht am Kreuze verdient wäre. Es hat
seinen Sinn und seine Existenzberechtigung, wie das Konzil sagt, nur
als Opfer der Kirche, indem es ihr ermöglicht, sich an dem ein für
allemal dargebrachten Opfer ihres Hauptes zu beteiligen und die
Frucht seiner Heilskraft sich zuzuwenden.“7
Der genuin lutherische Lehrstandpunkt heißt ganz dem entsprechend:
„Das bedeutet fürreformatorische Theologie: Der„Erwerb“ des
Heils, die Versöhnung Gottes mit dem Menschen, ist ausschließlich
an dieses einmalige Geschehen gebunden. Die Kirche verhält sich dazu
nur so, daß sie die am Kreuz geschehene Versöhnung empfängt und
austeilt.“8
Ausgangspunkt dieser
theologischen Erwägungen ist- wie könnte es in einer deutschen
Theologie anders sein- der sattsam bekannte lutherische Einwand, daß
die Absolutheit des Kreuzopfers, seine Alleingenügsamkeit die
Möglichkeit eines weiteren Opfers ausschlösse. Selbstverständlich
kommt kein apologetisch orientierter katholischer Theologe auf den
Gedanken, Luther kritisch zu befragen,
warum die Vollkommenheit
des Opfers Christi am Kreuze (wenn das Opfer vollkommen ist, dann muß
es als vollkommenes Lob- Dank- Bitt- und Sühnopfer gedacht werden)
nicht auch jedes weitere menschliche Dank- und Bittopfer ausschlösse
sondern nur nach Luther ein weiteres Sühnopfer. Stattdessen wird nun
unterschieden zwischen dem absoluten Kreuzopfer und dem relativen
sakramentalen der Messe. Aus der Tradition zitiert Poschmann in
wohltuender Klarheit die bekannten Lehrbestimmungen des Trienter
Konziles, um dann aber sie so zu erklären: es ginge darum, daß die
Wirksamkeit des einmaligen Opfers im Meßopfer sich vergegenwärtigt.9
Eine offenkundige Schwäche der Explikation des Priesteramtes in
diesem Paragraphen ist, daß es fast ausschließlich unter dem
sakramentalen Charakter diskutiert wird und so das Sacrificum zu kurz
kommt durch seine Subordnierung unter dem Begriff des Sakramantes.
Sakramente sind kirchliche Handlungen auf den Menschen ausgerichtet
zu seinem Heile, das Opfer dagegen ist eine kirchliche Handlung auf
Gott hin und nur mittelbar Menschen zugute kommend. Eine
anthropozentristische Theologie wird so immer diesem theozentrischen
Charakter des Gottesdienstes reserviert gegenüber stehen und die
Kirche wesentlich als Institution für den Menschen deuten. Die
lutherisch-protestantische Variation diesen Anthropozentrismus
versteht so das Kreuzopfer als den alleinigen Ort der objektiven
Versöhnung, die nun durch den Dienst der Kirche nur noch subjektiv
vermittelt zu vermitteln ist. Die Kirche ist so ganz auf den Menschen
ausgerichtet und darum zelebriert derPfarrer als Gemeindeleiter auch
den gesamten Gottesdienst zur Gemeinde hin, weil der Gottesdienst
ausschließlich einen explikativen Charakter hat. Die katholische
Messe mit ihren zwei priester-lichen Ausrichtungen, hin zum
Hochaltar und hin zur Gemeinde drückt dagegen die Doppelausrichtung
aus: Gott und die Gemeinde sind Adressaten des kirchlichen Tuns.10
Wie argumentiert nun
Bachmann? Beunruhigt durch den lutherischen Einwand wird betont:
„Einhistorischer Akt verliert nichts von seiner Einmaligkeit, wenn
er in noch so vielen Bildern wiedergegeben wird.“11
Das Kreuzopfer Christi verhielte sich zu den vielen kirchlichen
Meßopfernwie ein historisches Ereignis zu einer Vielzahl von
bildlichen Darstellungen dieses Ereignisses. Ist aber das Bild eines
historischen Ereignisses selbst ein historisches Ereignis- ist das
Bild eines Opfers selbst ein Opfer? Diesen impliziten Selbsteinwand
repliziert Poschmann durch die These,daß es sich hier um ein reales
Bild des einmaligen Opfers Christi handle. Aber jetzt muß genau
gelesen werden: „Das Meßopfer ist indes- und darin liegt das
Mysterium- nicht bloßes, sondern reales Bild. Es ist der wahre Leib
und das wahre Blut des Herrn, was den Opfertod darstellt, und es ist
vor allem ein wirkkräftiges Bild mit der vollen Wirkung des
dargestellten Kreuzesopfers,“12
Daß die Realpräsenz
Christi durch die Transsubstantion der Elemente das Bild des
Kreuzopfers zu einem Realbild werden läßt, das ist gute katholische
Tradition. Aber die Realpräsenz Christi ist noch nicht
gleichbedeutend mit der Vergegenwärtigung des Aktes des Opfers
Christi! Das Realbild ist wirksam, betont Poschmann und er expliziert
dies Wirksamsein ganz traditionell katholisch und nicht
anthropozentristisch in Hinsicht auf Gott und in Hinsicht auf den
Menschen. Aber er fügt hinzu, als Kritik der traditionellen
Meßopfertheorien: Es heißt die Sakramentalitätsqualität der Messe
verkennen und ihre Einheit mit dem Kreuzopfer preisgeben, wenn man in
ihr eine eigeneOpferhandlung sucht.“13
Es drängt sich hier der
Verdacht auf, daß uns ein Bild des Opfers Christi vor Augen gemalt
wird,das zwar ein reales Bild ist, insofern das Subjekt des
Selbstopfers im Bilde des Opfers realpräsentisch ist und das ein
wirksames Bild dieses einen Opfers ist, insofern es wirksam ist,
dasaber nicht selbst ein reales Opfer ist, weil in ihm nur das
Subjekt des Opferns und die Wirkkraft des Opfers vergegenwärtigt
wird, nicht aber das Opfer. Die Kaprizierung auf die Sakramentalität
derEucharistie eröffnet eine Diastase zwischen dem einmaligen und
unwiederholbaren einem Kreuzes-opfer und dem kirchlich-
sakramentalen Tun als Austeilung der Wirkkraft dieses Opfers auf
sakramentale Weise. Gott bedient sich des Priesters und des
Sakramentes der Eucharistie, um das am Kreuz Gewirkte auszuteilen.
Indem das Meßopfer so primär, vielleicht sogar nur noch als
Distributionshandlung begriffen wird, wird es seines
Sacrificiumcharakters entkleidet. Es ist nur noch ein Austeilungsakt
der am Kreuz erwirkten Gnade, nicht mehr selbst eine Opferhandlung.So
wird das Kreuzopfer zum rein objektiven Vollzug der Versöhnung, und
die Eucgaristie wird zur reinen Austeilungshandlung, wobei die
Realpräsenz Christi in den konsekrierten Elementen der
Ermöglichungsgrund dieses rein distributiven Charakters der
Eucharistie ist. Zustimmend zitiert Poschmann Thomas: „Effectum,
quem passio Christi fecit in mundo,hoc sacramentum facit in homine“.14
Dabei verkennt er, daß diese Aussage den sakramentalen Aspekt der
Eucharistie expliziert und nicht den des Opfers.
„Das tiefste Geheimnis
des Sakramentes als der Verbindung eines äußeren Zeichens mit der
Gnadenwirkung liegt darin, daß es die Wirkung der Erlösungstat
Christi, die sich vor bald zwei Jahrtausenden auf Golgatha vollzogen
hat, über Raum und Zeit hinweg sichtbar in die Gegenwartüberführt.“15
So wunderbar klar Poschmann nun auch herausstellt, daß zum Wesen des
Priesters die Darbringung von Opfern gehört, 16
und so klar er auch zitiert, daß die besondere priesterliche Gewalt
die der Vollmacht zur Konsekration und des Opferns ist17,
es bleibt der Eindruck, daß das Meßopfer gar kein Opfer ist,
sondern nur die Verlebendigung der Wirkkraft des Opfers Christi.
Christus und seine Wirkung verlebendigen sich im Meßopfer, nicht
aber das Opfer.
Der Bildtheorieansatz
Poschmanns, isb. wenn modern medientheoretisch nicht an ein
statisches Bild, sondern an eine Sequenz lebendiger Bilder denkt, die
ein Handlung abbildet, ist sicher ein sehr fruchtbarer Ansatz der
Verhältnisbestimmung zwischen dem einen und den vielen Bildern, wenn
das Abbild des urbildlichen Opfers dabei selbst als Opfer begriffen
wird. Wenn aber das Bild des Urbildes nur das Subjekt der
Opferhandlung und die Frucht der Opferhandlung vergegenwärtigt,
nicht aber den Akt der Opferung, dann wird das Bild des Kreuzopfers
zum Zerbild, denn es fehlt ihm das Wesentliche, daß das Bild selbst
ein Opfer ist.
M.E. liegt der
Grundirrtum dieser einleuchtenden Bildkonzeption in der Präsumption,
daß es a) ein sich sich vollständig genügsames Selbstopfer Christi
gegeben hat, dem b) nun viele andere Opfer zur Seite gestellt sind,
sodaß ein Konkurrenzverhältnis zwischen dem einem und den vielen
Opfern aufgebaut wird, daß nur auflösbar ist, indem einem der
Konkurrenten das wahre Opfersein abgesprochen wird und das ist in der
Regel das Meßopfer. Da uns aber die tridentinischen Lehrbestimmungen
dazu verpflichten, die Eucharistie als wahres Opfer zu begreifen,
muß nun das seines Opfercharakter entkleidete Meßopfer wieder zum
Opfer aufgewertet werden. Das versucht Poschmann nun, indem er
faktisch den sakramentalen Charakter de Eucharistie, daß der Heiland
sich im Sakrament selbst wirksam den Menschen gibt, als den
Opfercharakter bestimmt:Opfer ist, wenn Christus realpräsentisch
seine Kreuzesfrucht den Gläubigen vermittelt. Das Opfer verbleibt
in der abgeschlossenen Vergangenheit, nur das Subjekt des Opferns und
die Frucht des Opfers vergegenwärtigt die Eucharistie.
So unbestreitbar
Poschmann bemüht ist, das Anliegen des Tridentinums in seiner
Auseinandersetzung mit der lutherischen Kritik zu wahren, so sehr
drängt sich doch der Eindruck auf, daß hier faktisch die Meßfeier
nur noch als gnadenausteilendes Sakrament zu stehen kommt und sie
nicht mehr als wahre Opferung begriffen wird. Ist aber die Meßfeier
erst einmal so zu stehen gekommen, ist es nur noch eine Frage der
Zeit, bis sich die These verbreitet, daß der Austeilungsakt der
Meßfeier, der Akt, indem die Frucht des Kreuzes zur Distribution
gelangt, die Kommunion ist und daß deshalb nicht der Altar sondern
der Mahltisch der Kommunion das Zentrum der Kirche bilde, der nur
noch an das historische Einst des Kreuzesaltares erinnert als dem
einzig wahren Altar. Und so sind wir bei der modernen Meßfeier
angelangt, die ihren Ausgangs-punkt in einer Schwäche der
vorkonziliaren Theologie besaß: dem Unvermögen, das eine und die
vielen Opfer anders als- Luther folgend- in einem
Konkurrenzverhältnis zu denken, sodaß um derEinmaligkeit des
Kreuzopfers willen die vielen Opfer entopfert werden. Das beginnt
schon bei Poschmann in der inneren Gliederung des Kapitels durch den
Primat des Begriffes des Sakramentes, sodaß die Meßfeier als Opfer
subsumiert wird unter diesem Begriff und so schon ihres Wesenskerns
beraubt wird. Und die Zerfallsgeschichte findet ihren Abschluß in
solchenFormulierungen: „Nach heutigem Verständnis ist der Altar
„Familientisch“: nicht entrückter
Opferplatz, sondern
Kristallisationspunkt gott-menschlicher Kommunikation. Dies ist im
dramturgischen Duktus der Eucharistiefeier grundgelegt, nach dem
nicht das Geben (Gabenberei-tung), sondern das Empfangen (Kommunion)
den Zielpunkt bildet.“18
Poschmann steht damit
nicht alleine. So sagt Nikolaus Gihr in seinem mehr als lesenswerten
Opus: „Das heilige Meßopfer“: „Das immerwährende Opfer des
Neuen Bundes kann nicht den Zweck haben, neues Verdienst zu erwerben
ode aufs neue für die Sünden der Menschen Genugtuung zu leisten,
sondern es kann nur dazu bestimmt sein, Sühne und Verdienst des
Kreuzopfers den hilfs- und heils-bedürftigen Menschen zuzuwenden.“19
Auch hier ist somit das Meßopfer seines Opfercharakters beraubt zum
bloßen Sakrament geworden ganz in Übereinstimmung mit Luthers
genuinem Anliegen. Sprechen Kritiker des 2. Vatikanums rechtens von
einer Protestantisierung der Kirche durch diese neue
Konzilstheologie, so ist dem unbeabsichtigt in der vorkonziliaren
Theologie vorgearbeitet worden durch das intellektuelle Unvermögen,
die Messe als Opfer zu begreifen in Gefolge der Basisthese eines
Konkurrenzverhältnisses von dem einen zu den vielen Opfern. En
passant sei erwähnt, daß Lumen Gentium noch ganz im Einklang mit
der traditionellenUnterscheidung von Vor- und Hauptmesse das
eucharistische Opfer (sacrificium eucharisticum) als den Höhepunkt
des christlichen Lebens bezeichnet20,
daß in der Sekundärliteratur aber regelmäßig diese Aussage wie
folgt verändert wird: „Mehrmals bemerkt Scheffzyk nach dem
Vatikanum II, „dass die Eucharistie „Quelle und Höhepunkt des
ganzen christlichen Lebens“ ist.“21
Die Zentrierung von Lumen Gentium auf das kirchlicher Opfer wird so
eskamotiert.
Und dabei böte der
gewählte Theorieansatz des Bildes einen passablen Ausweg, indem das
Urbild des Opfers und die vielen Meßopfer als Einheit,als ein Opfer
begriffen würde, wobei die dialektische Einheit sich konstituiert
als die aufgehobene Differenz von Urbild und Abbild, wie Gott als
Einheit begriffen werden kann, indem Gott sich als Bild seiner selbst
setzt (dem Sohn) und sich mit ihm identifiziert, in eins setzt (im
Geiste). Die Einheit im Selbstbewußtsein als die Aufhebung der
Differenz von dem sich selbst als sich setzendem Ich ermöglicht es
auch, bildtheoretisch, das eine und die vielen Opfer als eins zu
begreifen. Einfacher gesagt: das Kreuzopfer Christi war von Ewigkeit
her nicht von Gott als ein selbstgenügsames Opfer gedacht, dem dann
kontingent sekundär weitere kirchliche Opferhandlungen folgten,
sondern es war von Ewigkeit her bestimmt als das zur Vervielfältigung
bestimmte Urbild aller wahren kirchlichen Opferhandlungen als
Abbilder des Urbildes.
1Vgl:
Pius X, Pascendi Dominici Gregis. Über die Lehren des Modernismus
1907.
2Vgl:
Schmidberger, Fr., Die Zeitbomben des Zweiten Vatikanischen Konzils
3.Auflage 2007. Ders: Das Konzil und die Protestanten 1997.
3Vgl:
Moeller van Bruck, Das dritte Reich 1923.
4Vgl:
Poschmann, B., Die Lehre von der Kirche Quaestiones non disputatae
Bd IV 2000, Vorwort.
5
Poschmann, a.s.O. S.288.
6Poschmann
S.304.
7Poschmann
S.303.
8Lange,
D. Überholte Lehrverurteilungen 1991 S.98f.
9Vgl:
Poschmann S.297: „Im sakramentalen Symbol, also in einer
gegenwärtig sichtbaren Weise wird jene historische Tat immer von
neuem wirksam.“
10Vgl:
Barth, H-L., Keine Einheit ohne Wahrheit! Die neue Messe: Produkt
der Protestantisierung 1999 S.24- 29.
11Poschmann,
S.301.
12Poschmann,
S.301.
13Poschmann,
S.302.
14Poschmann,
S.303.
15Poschmann,
S.297.
16Poschmann,
S.289.
17Vgl:Poschmann,
S.291.
18Gerhards,
A., Der christliche Altar- Opferstätte oder Mahltisch, in: QD 186
Das Opfer 2.Auflage 2000 S.284.
19Gihr,
N. Das heilige Meßopfer 14.-16. Auflage 1919 S.63.
20Vg:
LG 11
21Zitiert
nach: Linner, M., Die Kirche als Sakrament- Ekklesiologie von Kard.
Scheffczyk, in Theologisches 5/6 2008
Sp. 179.
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