Danken die katholischen Bischöfe Deutschlands ab?
Nein, dem Namen nach existieren sie noch, aber ihr Abdankungsdokument ratifizierten sie schon indem sie ihr Ja sagten zur Installation eines obersten Sowjets als dem zentralen Regierungsorgan der Neu-Synodalen-Kirche mit dem schön klingenden Titel: der Synodale Rat. In dem mit großer Mehrheit auf dem „Synodalen Irrweg“ beschlossenem Papier liest sich das so:
„Der Synodale Rat berät als Beratungs- und Beschlussorgan über wesentliche Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und trifft Grundsatzentscheidungen von überdiözesaner Bedeutung zu pastoralen Planungen, Zukunftsfragen und Haushaltsangelegenheiten der Kirche, die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden.“
Nicht mehr der Bischof, nicht mehr das Beratungsgremium der Vollversammlung der Bischöfe sondern dieser „Rat“ stellt faktisch die Regierung der Kirche. Er beschließt den Haushalt, für was wie viel Geld ausgegeben wird, die pastorale Planung und die Zukunftsfragen. Das ist mit wenigen dürren Worten formuliert ein Regierungsauftrag. Die diözesane Ebene wird dabei auf eine Regionalregierung reduziert, der Bischof zu einem Ausführungsorgan des Synodalrates. Die Dekrete dieses Rates sollen rechtsverbindlich sein. Präsidieren wird diesem Rat der jeweilige ZK-Vorsitzer und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Diese Doppelspitze hatte sich ja schon auf dem Synodalen Weg bewährt, isb in dem Augenblick der Krise, als eine Minderheit der Bischöfe sich weigerte, eines der vielen Reformpapiere abzunicken. Durch ein effektives Krisenmanagement und die Verweigerung von Geheimabstimmungen blieb es bei dieser einen Panne: Alles wurde, wie vorher festgelegt, abgestimmt.
Die Installation dieses Zentralrates soll nun vorbereitet werden, die Bischöfe haben dazu mit überwältigender Mehrheit ihr Ja gesagt. So triumphiert jetzt das Laien-ZK, dem es so gelang, die Macht der Kirche an sich zu reißen. Die Bischöfe wollen nicht mehr Bischöfe sein. Sie gleichen damit Kapitänen, die das Ruder ihres auf Grund gelaufenen Schiffes der Mannschaft anvertrauen: „Nach mir die Sintflut!“ Der Kurs der neuen Synodalkirche ist klar: Der Zeitgeist wird der Führer dieser Kirche sein. Ob Papst Franziskus diese Selbstdestruktion der Bischöfe noch aufhalten kann und will, ist fraglich, es wird ihm wohl eher darum gehen müssen, einen Flächenbrand zu verhindern, den Abfall vom katholischen Glauben auf die deutsche Provinz zu begrenzen.
Eine Frage bleibt und ist jetzt noch unbeantwortbar: Bleibt in Deutschland mehr als eine Fassade der Katholischen Kirche übrig?
1.Zusatz:
Zu dieser neuen Synodalkirche gehört eben auch der entschlossene Kampf gegen alles Katholische in der Kirche. So heißt es auf Kath de am 25,10.2022: In Kirche große Demokratiebewegung von unten":
„Was ich besonders verwerflich und schlimm finde: Dass es in Köln einen Kardinal gibt, der bis zum heutigen Tag nach meinem Eindruck und nach meiner Beobachtung Dinge relativiert, Dinge partiell bagatellisiert und durch seine grundsätzliche Haltung auch in anderen gesellschaftlichen Fragen der katholischen Kirche Positionen bezieht, die unglaublich überholt sind.“
Unglaublich überholt, so wird ein Kardinal diffamiert, wenn er in Übereinstimmung mit der Kirche lehrt. Der "Synodale Rat" wird soetwas zukünftig verhindern.
2.Zusatz
Der Standpunktkommentar am 27.10.2022 jubelt: Der größte Erfolg gegen die hierarische Ordnung der Kirche: "die eigentliche Sensation. Schließlich könnte dadurch die "Leitungs-, Lehr- und Heiligungsgewalt" der Bischöfe (Lumen Gentium) qua Selbstbindung zumindest teilweise beschnitten werden."
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