Donnerstag, 6. Oktober 2022

Eine Zeitgeistkirche, die vehement deklariert, keine sein zu wollen

Eine Zeitgeistkirche, die vehement deklariert, keine sein zu wollen


Seit dem der „Synodale Weg“ kritisiert werde, er prostituiere sich mit dem Zeitgeist, fühlen sich Universitätstheologen zur Apologetik der Reformagenda berufen, besonders wenn gar ein Kurienkardinal, Kurt Koch gar das Offensichtliche, die Ähnlichkeit dieser Reformagenda mit den Reformvorstellungen der „Deutschen Christen“ thematisiert.


Der Schweizer Theologe Bogner intervenierte so


Die >grundsätzliche Ablehnung<, die der Kardinal zuletzt gezeigt habe, sei >der Weg von der Kirche in die Irrelevanz und die Bedeutungslosigkeit<, sagte der Theologe aus Fribourg im Interview dem Schweizer Rundfunksender SRF (Dienstag). Der von Koch als negativ bezeichnete Zeitgeist >darf nicht einfach mit Beliebigkeit verwechselt werden<, betonte Bogner. >Zeitgeist beinhaltet all das, was in einer gewissen Zeit passiert. Etwa, dass Männer und Frauen gesellschaftlich gleichwertig zu behandeln sind. Dass Kinder Rechte haben oder dass sexuelle Orientierung etwas höchst Persönliches ist, das wir zu respektieren haben.<"


(Kath de, Theologe Bogner: Haltung von Kardinal Koch führt Kirche in Irrelevanz,5.10.22)


Könnte man noch einen Theologen der „Deutschen Christen“ fragen, warum denn deren Kirchenreformprogramm unbedingt notwendig sei, er stimmte aus vollem Herzen diesem Votum Bogners zu. Verharrte die Kirche, wie es die conservativ gestimmte „Barmer Bekenntnis“ einfordere, bei den ewigen Wahrheiten des christlichen Glaubens, verlöre so den Kontakt zu den Zeitgenossen und triebe die Menschen in die Hände der „Deutschgläubigen“ die nun eine für das deutsche Volk zeitgemäße Religion forderten, daß das Volk sich so vom Christentum abwende zu einer Religion, die ganz erfüllt sei von dem nun uns Deutschen alle erfüllenden Zeitgeist.


Die Angst vor dem Relevanzverlust der christlichen Religion beflügelt also gleichermaßen die Reformer des „Synodalen Weges“ wie die der „Deutschen Christen“. Inhaltlich müssen diese 2 Reformbewegungen selbstredend völlig Verschiedenes einfordern, denn der Zeitgeist der 30 Jahre ist nun einmal ein ganz anderer als der jetzige. Der Form nach sind sie aber gleich, denn es wird beides male eine Synthese der christlichen Religion mit dem jeweiligen Zeitgeist versucht. Nur durch solch eine Synthese könne die Kirche noch eine Relevanz für die zeitgenössischen Mitmenschen haben.


Dem Zeitgeist sich zuzuwenden und zu unterwerfen, hat nun nie etwas mit einer Beliebigkeit zu tuen, denn es herrscht in einer Zeit nur ein Zeitgeist, der von allen ihr Jawort hören will. So kleidet sich eine modebewußte Frau ja auch nicht beliebig, sondern immer so, wie es ihr die jeweilige aktuelle Mode vorschreibt. Abstruß ist aber die Behauptung dieses Theologen, daß alles, was in einer Zeitgeistepoche sich ereigne, zu diesem Zeitgeiste gehöre. Dafür sind moderne Gesellschaften viel zu komplex strukturiert, als daß ihr ganzes Leben durch nur einen Geist gesteuert gedacht werden könnte. (Vgl fundiert dargelegt bei N.Luhmann). Daß dann zur Charakterisierung des jetzigen Zeitgeistes nur die Vorstellung der Gleichwertigkeit der Geschlechter, daß Kinder Rechte hätten und die jede sexuelle Orientierung gehöre, herbeizitiert werden, erweckt aber den Eindruck, daß dieser Theologe sich nur sehr oberflächlich mit dem jetzigen Zeitgeist beschäftigt habe. Denn letztendlich soll so ja nur zum zigsten Male das Frauenpriestertum und ein kirchliches Ja zur Homosexualität eingefordert werden.

Bedenkenswert und Aufmerksamkeit verlangend ist dabei nun aber, daß diese 2 nun schon arg angestaubten Reformvorhaben gar nicht theologisch begründet werden, sondern einfach nur damit, daß die Kirche sich dem jetzigen Zeitgeiste anzupassen habe. Warum? Wenn die Kirche eben an ihren Wahrheiten festhielte, awürde sie für ihre Zeitgenossen irrelevant werden. Das ist so banal, wie ein Buchgeschäft eben die Bücher in die Regale stellt, von denen zu erwarten ist, daß sie gekauft werden und die unverkäuflichen aussortiert. Es soll nun dogmatische Buchgeschäftsinhaber geben, die immer noch die Klassiker in ihre Regale stellen, von Goethe bis Thomas Mann, aber die dürfen sich dann nicht wundern, wenn sie ihre Insolvenz anmelden müssen.Damit die Kirche nicht Konkurs anmelden muß, muß sie eben kundenorientiert ihre Angebote ausrichten und dazu gehört unbedingt Frauen als Priester und ein begeistertes Ja zum Homosex.


So geht die Theologie zugrunde, wenn sie Theologie mit schlichtem Marketing verwechselt!


 

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