Montag, 31. Oktober 2022

Vorläufige Thesen zum Verständnis der Gegenwart - das Ende des Emanzipationsnarratives

1.These: Das Narrativ der Emanzipation als das der Moderne ist überholt. Die bürgerliche Revolution erschuf zwar die moderne bürgerliche Welt, geriet aber auch in die Kritik, daß sie als bürgerliche nur eine partikularistische war und so nicht die Emanzipation der Arbeiterklasse, der Frauen, der Unterschichten und der unterdrückten Völker war. Das Projekt der Moderne verlange so noch nach ihrer Vollendung. (etwa Habermas). Erst die Universalisierung der Emanzipation erwirke die eine vernünftige Welt der Gerechtigkeit und des Friedens. Die sog Frauenfrage gehört so zu diesem Emanzipatonsnarrativ. Jetzt gibt es wohl noch vereinzelte Nachhutgefechte, daß immer wieder Grüpchen entdeckt werden, die angeblich noch diskriminiert werden, aber faktisch ist die Nivellierung und Emanzipation erfolgreich gewesen. 2.These: Seit dem Bewußtsein von den "Grenzen des Wachstumes" (Club of Rome) funktioniert die Wachstumsideologie nicht mehr, daß der zu verteilende Kuchen beständig wächst, sodaß bei alle stets mehr bekommen können, obgleich der Reichtum und die Ressourcen ungleich verteilt werden. Die Verteilungskämpfe verschärfen sich, weil nun der eine nur noch mehr bekommen kann auf Kosten der anderen. Jetzt wird das Emanzipationsnarrativ für die Verteilungskämpfe instrumentalisiert, daß Personengruppen ob ihrer vorgeblichen Diskriminierung Vorrechte im Verteilungskampf um die limitierten Ressourcen beanspruchen können. Die Quotenfrau und in Bälde der Quotenhomosexuelle sind Anschauungsbeispiele dafür. Es geht nicht mehr um ein Mehr an Gleichheit sondern um die Legitimierung neuer Privilegien. Dazu gehört auch das Argument, daß so wie eine Frau etwas wahrnähme, es wahr wäre, nur weil sie als Frau das so sähe. 3. These: Für die Weiterentwickelung des Kapitalismus ist die bürgerliche Lebensform der Familie selbst etwas Dysfunktionales, da es die Frau als potentielle Arbeitskraft dem Arbeitsmarkt fernhält. Sie soll wie der Mann gänzlich der Ökonomie zur Verfügung stehen und darf daran nicht durch ein Familienleben behindert werden. Darum wird die Familie als Lebensordnung aufgelöst durch die Verstaatlichung der Kindererziehung. Die Ordnung des Volkes soll ebenso aufgelöst werden, um einen einzigen freien Arbeitsmarkt weltweit zu erschaffen: der globalisierte Kapitalismus. 4. These: Das Narrativ von der Pluralität und Diversität soll so die Menschen aus allen vorgegeben Lebensordnungen emanzipieren, damit sie nur noch als Funktionsgröße der Ökonomie in Betracht kommen: die Identität soll zu etwas frei Konsumierbarem werden. 5. These: Die neuen Weltkonzepte einer Einheitswelt stehen im Widerstreit zu den Realien des Lebens, dem Willen zur Macht, zur Selbstbehauptung und der Natur, deren Grundprinzip der Kampf ist. So verkennt die Genderideologie völlig das natürlich-biologische Fundament des Geschlechtsverhältnisses. 6. These Die Postmoderne signalisiert das Ende des Emanzipationsnarratives. Der Glaube an die eine Geschichte der Menschheit, die sich zu immer Höherem weiterentwickelt, endete im letzten Großversuch der Realisierung, dem Stalinismus. Mit ihm scheiterte die Emanzipationsideologie. 7. These Die Lage des "Freien Westens" ist nicht begreifbar ohne eine Theorie der Dekadenz. des geschwächten Lebenswillens. Dazu gehört auch das Toleranzgerede, das die Frage nach der Wahrheit diskreditiert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen