Samstag, 8. Oktober 2022

Leihmutterschaft-das sei ferne!, lautet einmütig das Urteil der Kirche und der jetzigen Moraltheologen + 2 Zusätze

Leihmutterschaft- das sei ferne!, lautet einmütig das Urteil der Kirche und der jetzigen Moraltheologen


Auch wenn wir heute in (post)modernen Zeiten leben, in der alles, was einst als unmoralisch galt jetzt als moralisch erlaubt, wenn nicht gar als vorbildlich deklariert wird, boshafte Zungen behaupten ja gar, daß einige zeitgenössische Theologen sich mehr für die Vorzüge des homosexuellen Analverkehres interessieren als für Fragen der Gotteslehre, so existieren doch noch lagerübergreifend ein paar wenige Konsense, wie etwa das entschiedene „Nein“ zur Leihmutterschaft. Das sollte für den moraltheologischen Diskurs doch eine Selbstverständlichkeit sein und muß es doch wohl auch sein.

Nur eines stört dabei: die hl. Schrift. Was soll ein verheiratetes Paar machen, wenn ihre Ehe kinderlos bleibt? Die Antwort auf diese moraltheologisch höchst relevante Frage gibt die Bibel, wie auch sonst oft, durch eine Musterfallerzählung. Einerseits wird eine real so sich ereignet habende Geschichte erzählt, andererseits wird sie als Vorbildgeschichte erzählt: So ist mit diesem Problem umzugehen. Gesetze zu geben fällt leicht: Du mußt...Du darfst nicht....aber wie die dann im Leben praktisch umzusetzen sind, kann problematischer sein und wird es auch, wenn man in die Situation gerät, in der, egal wie man handelt, gegen ein Gebot verstößt, wenn man ein anderes halten will. Zur Veranschaulichung: Eine Frau ersehnt eigene Kinder, aber sie findet keinen Mann, den sie oder der sie ehelichen möchte. Unverheiratet darf sie keine Kinder bekommen nach der Ehelehre der Kirche, aber es gilt für sie auch das 1.Gebot: Vermehret Euch, seid fruchtbar! Wenn sie sich nun an die kirchliche Ehelehre hält, kann sie nicht das 1.Gebot befolgen und wenn sie das 1.Gebot befolgen will in ihrem Kinderwunsch, muß sie gegen die kirchliche Ehelehre verstoßen unter der Prämisse, daß eine Ehe mit einem Mann, den sie nicht liebt und den sie nur um der Kinder willen ehelicht, nicht gemäß der Ehelehre der Kirche ist.


Für solche Konfliktfälle präsentiert uns nun die Bibel Antworten in der Form von Erzählugen: So ist dies Problem zu lösen. Die uns in dieser Intention erzählte Geschichte hat es nun in sich: (1. Mose 16) Eine Ehe bleibt kinderlos. Die Ehefrau wendet sich dann an ihren Mann: Verkehre Du mit einer anderen Frau, bis sie von Dir schwanger wird. Das so erzeugte Kind soll dann als unser eheliches, erbberehtigtes gelten! Die daraus entstehenden Probleme verschweigt die weitere Erzählung dann nicht, sie ist eben sehr realistisch, aber es wird konstatiert: Trotzdem ist so in diesem Falle einer kinderlosen Ehe vorzugehen. Im Hintergrund steht dabei die religiöse Vorstellung, daß Kinder ein Segen Gottes sind, so daß eine Kinderlosigkeit durch Gottes Verschließen der Frau entsteht. Weil durch Gott der Ehefrau der Mutterschoß verschlossen ist, muß der Ehemann eine andere Frau aufsuchen, um von ihr sein Kind zu bekommen.

Nicht eindeutig ist nun, ob somit mit der anderen Frau eine Zweitehe geschlossen wird oder ob es ein außereheliches Verhältnis ist mit dem Zweck der Erzeugung von Kindern. Da das so erzeugte Kind nun aber als eheliches und erbberechtigtes gelten soll von der Erstfrau, ist es wahrscheinlicher, daß keine Zeitehe geschlossen wird.

Das muß nun die Anfrage evozieren: Ist das dann nicht eine Art von Leihmutterschaft? Der Ehemann geht zu einer Frau, nur damit so ein Kind entsteht,das dann als ein legitimes Kind der Ehe gelten soll! Moraltheologisch reflektiert heißt dies: Das 1. Gebot ist so wichtig, daß gegen die Ordnung der Ehe vertoßen werden darf, wenn anders kein gemeinsames eheliche Kind entstehen kann.


Es wird im 1. Buch Mose eine noch viel entsetzlichere Geschichte erzählt: 1.Mose 19:Lot und seine Töchter. Da die Töchter keine Chance sahen, in der Ödnis, in der sie lebten, einen Mann zum Heiraten zu finden, machten sie ihren Vater betrunken und schliefen dann mit ihm und wurden schwanger. Unmoralischer geht es wohl nicht mehr. Onan wird für sein Fehlverhalten, daß er sich durch sein Selbstbefriedigen um sich unfähig machte zu dem von ihm verlangten Geschlechtsverkehr zur Erzeugung eines Nachkommens für seinen kinderlos verstorbenen Bruder, von Gott mit dem Tode bestraft, aber nicht die Töchter Lots. Als nur noch die Kinder Evas und Adams beieinander saßen und wahrscheinlich die jungen Frauen sich nach eigenen Kindern sehnten, da standen ihnen als potentielle Väter nur leibliche Brüder zur Verfügung. Hätten sie sich an das Inzestverbot gehalten, wäre die Menschheit mit ihrem Absterben ausgestorben. Gott aber hatte ihnen das Gebot: Vermehret Euch“ gegeben- das konnten sie aber nur inzestiös befolgen.


Ist so etwa die hl. Schrift selbst eine Quelle unmoralischer Texte, die wir so als völlig inakzeptabel verwerfen müssen oder als veraltet nicht mehr bejahen können? Wie nun aber, wenn Gott uns selbst durch so antößige Geschichten belehren möchte, daß eben das 1. Gebot wichtiger ist als die Ehe- und Sexualmorallehre als Ausführungsbestimmungen des 1.Gebotes, daß also, wenn es nicht möglich ist,in der Ordnung der Ehe eigene Kinder zu bekommen, auch ein Verstoß gegen die Eheordnung erlaubt sein kann, daß vielleicht eine Frau, die keinen Mann zum Ehelichen findet, auch unverheiratet Mutter werden darf. 

1.Zusatz:

Ob eventuell uns Heutigen diese Erzälungen so inakzeptabel erscheinen, weil uns der sich darin manifestierende  Lebenswille verloren gegangen ist, daß zum Ja zum Leben notwendigerweise das Ja zur Nachkommenschaft gehört? Die Lebensverneinung in der Gestalt der Homosexualität dagegen erfreut sich ja unter liberalen Theologen größter Beliebtheit! 

2. Zusatz

Daß der Zweck der Ehe die Nachkommenschaft ist, ist so sehr in Vergessenheit geraten,daß selbst die Moraltheologie das Problem kinderlos bleibender Ehen verkennt und so künstliche Befruchtungen ablehnt.

 

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